Änderungen

293 Bytes hinzugefügt ,  14:20, 31. Mai 2012
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:  
'''Monoatomisches Gold''' (auch: Einatomisches Gold, Ormus, Ormes / Orbitally Rearranged Monoatomic Elements, mono atomic gold, white powder gold, WPG, Mfktz usw.) ist die Bezeichnung für Produkte, deren Inhalt aus Substanzen bestehen soll, die aus einzelnen Atomen ohne (kovalente) Atombindung bestehen sollen. Neben monoatomischem Gold werden auch "monoatomische" Varianten anderer chemischer Elemente in Online-Shops gehandelt. In den USA werden solche Produkte auch als OTC-[[Nahrungsergänzungsmittel]] angeboten. Monoatomisches Gold und ähnliche Produkte werden mit typisch [[pseudowissenschaft]]lichem Vokabular und Bezügen zur [[Esoterik]] beworben.
 
'''Monoatomisches Gold''' (auch: Einatomisches Gold, Ormus, Ormes / Orbitally Rearranged Monoatomic Elements, mono atomic gold, white powder gold, WPG, Mfktz usw.) ist die Bezeichnung für Produkte, deren Inhalt aus Substanzen bestehen soll, die aus einzelnen Atomen ohne (kovalente) Atombindung bestehen sollen. Neben monoatomischem Gold werden auch "monoatomische" Varianten anderer chemischer Elemente in Online-Shops gehandelt. In den USA werden solche Produkte auch als OTC-[[Nahrungsergänzungsmittel]] angeboten. Monoatomisches Gold und ähnliche Produkte werden mit typisch [[pseudowissenschaft]]lichem Vokabular und Bezügen zur [[Esoterik]] beworben.
   −
Die Anbieter von monoatomischen Produkten behaupten spekulativ, dass die Bindungslosigkeit der einzelnen Atome einem neu entdeckten und von der Wissenschaft ignorierten Aggregatzustand namens monatomic state (oder M-State) entspreche und es handle sich um eine Form von "exotic matter". Entsprechende "monoatomische" Substanzen werden von den Anbietern m-Gold, m-Rhodium usw. genannt.
+
Die Anbieter von monoatomischen Produkten behaupten spekulativ, dass die Bindungslosigkeit der einzelnen Atome einem neu entdeckten und von der Wissenschaft ignorierten Aggregatzustand namens monoatomic state (oder M-State) entspreche und es sich um eine Form von "exotic matter" handele. Entsprechende "monoatomische" Substanzen werden von den Anbietern m-Gold, m-Rhodium usw. genannt.
   −
Allerdings wird von den Befürwortern auch behauptet, dass [[Alchemie|Alchemisten]] im Altertum Kenntnis von diesem monoatomischen Zustand gehabt hätten und dass im alten Ägypten monoatomische Substanzen als "Nahrung der Götter" bekannt gewesen sei.
+
Allerdings wird von den Befürwortern auch behauptet, dass [[Alchemie|Alchemisten]] im Altertum Kenntnis von diesem monoatomischen Zustand gehabt hätten und im alten Ägypten monoatomische Substanzen als "Nahrung der Götter" bekannt gewesen sei.
    
Den jeweiligen monoatomischen Produkten wird von den Anbietern eine Fülle von Wundereigenschaften zugeschrieben. Beispielsweise sollen sie ihren Käufern zu vermehrter Kraft verhelfen.
 
Den jeweiligen monoatomischen Produkten wird von den Anbietern eine Fülle von Wundereigenschaften zugeschrieben. Beispielsweise sollen sie ihren Käufern zu vermehrter Kraft verhelfen.
Zeile 14: Zeile 14:  
==ORMEs==
 
==ORMEs==
 
[[image:davidhudson.jpg|Erfinder Hudson|thumb]]
 
[[image:davidhudson.jpg|Erfinder Hudson|thumb]]
Die Bezeichnung ORMEs (Orbitally Rearranged Monatomic Elements) geht auf einen später patentierten Einfall des US-amerikanischen Baumwollpflanzers und Geschäftsmanns David Radius Hudson aus der Gegend von Phoenix im US-Staat Arizona zurück. Hudson bezeichnete sich selbst als einen ''ultrakonservativen Rechten'' und Anhänger der ''John-Birch-Gesellschaft'' sowie von Barry Goldwater, einem ultrarechten Rush-Limbaud-Konservativen.<ref>Interview mit Hudson im Nexus-Magazin: [...] Mein Name ist David Hudson. Ich bin gebürtig aus Phoenix und stamme aus einer alten Familie, die seit drei Generationen in der Gegend von Phoenix lebt. Wir sind eine alte und sehr konservative Familie. Ich habe einen ultrakonservativen rechten Hintergrund. Für diejenigen von Ihnen, die von der John-Birch-Gesellschaft gehört haben, Barry Goldwater, diese ultrarechten Rush-Limbaud-Konservativen; aus diesem Umfeld stamme ich. Ich sage nicht, dass es gut oder schlecht ist, es ist einfach mein Hintergrund [...]</ref>
+
Die Bezeichnung ORMEs (Orbitally Rearranged Monatomic Elements) geht auf einen später patentierten Einfall des US-amerikanischen Baumwollpflanzers und Geschäftsmanns David Radius Hudson aus der Gegend von Phoenix im US-Staat Arizona zurück. Hudson bezeichnete sich selbst als einen ''ultrakonservativen Rechten'' und Anhänger der ''John-Birch-Gesellschaft'' sowie von Barry Goldwater; ebenso bezeichnet er sich als ultrarechten Rush-Limbaugh-Konservativen.<ref>Interview mit Hudson im Nexus-Magazin: [...] Mein Name ist David Hudson. Ich bin gebürtig aus Phoenix und stamme aus einer alten Familie, die seit drei Generationen in der Gegend von Phoenix lebt. Wir sind eine alte und sehr konservative Familie. Ich habe einen ultrakonservativen rechten Hintergrund. Für diejenigen von Ihnen, die von der John-Birch-Gesellschaft gehört haben, Barry Goldwater, diese ultrarechten Rush-Limbaud-Konservativen [sic]; aus diesem Umfeld stamme ich. Ich sage nicht, dass es gut oder schlecht ist, es ist einfach mein Hintergrund [...]</ref><ref>Limbaugh ist ein US-Radio/TV-Moderator und politischer Kommentator, der öffentlich z.B. rassistische Äußerungen abgibt und seine politischen Ansichten mit gefälschten Fakten zu untermauern sucht. Siehe z.B. http://en.wikipedia.org/wiki/Rush_Limbaugh </ref>  
Eine erste schriftliche Erwähung seiner ORME ist von Hudson aus dem Oktober 1997 bekannt. Mitte der 1970er Jahre machte sich Hudson auf die Suche nach Gold oder anderen Metallen auf seinem 28&nbsp;Hektar Grundstück in der Gegend von Phoenix im Yuma-Tal und ließ Bodenproben untersuchen. Die Proben ergab jedoch keine Hinweise auf gewinnträchtige Edelmetalle. Von einer Goldmine beschaffte er sich einige Tonnen hochkonzentrierte Schwefelsäure, die er auf seinem Grundstück verteilte. Hudson glaubte jedoch an die Existenz eines bis dahin unbekannten Stoffes auf seinem Grundstück in Form einer mysteriösen grauen, kristallinen Substanz. Später ließ er verlauten, er habe dank einer längeren Analysezeit (300&nbsp;Sekunden statt 15&nbsp;Sekunden) eines herkömmlichen spektroskopischen Verfahrens nachweisen können, dass sich in der grauen Substanz seltene Metalle wie Palladium, Rhodium, Iridium und Osmium befänden. Da beauftragte Gutachten diese Stoffe jedoch nicht nachweisen konnte, glaubte Hudson an die Existenz einer besonderen Erscheinungsform derartiger Elemente, die dazu führe, dass herkömmliche Labore diese Elemente nicht erkennen konnten. Später glaubte Hudson auch erkannt zu haben, dass in der von ihm erfundenen ORME-Erscheinungsform die Elemente
+
Eine erste schriftliche Erwähung seiner ORME ist von Hudson aus dem Oktober 1997 bekannt. Mitte der 1970er Jahre machte sich Hudson auf die Suche nach Gold oder anderen Metallen auf seinem 28&nbsp;Hektar großen Grundstück in der Gegend von Phoenix im Yuma-Tal und ließ Bodenproben untersuchen. Die Proben ergaben jedoch keine Hinweise auf gewinnträchtige Edelmetalle. Von einer Goldmine beschaffte er sich einige Tonnen hochkonzentrierte Schwefelsäure, die er auf seinem Grundstück verteilte. Hudson glaubte jedoch an die Existenz eines bis dahin unbekannten Stoffes auf seinem Grundstück in Form einer mysteriösen grauen, kristallinen Substanz. Später ließ er verlauten, er habe dank einer längeren Analysezeit (300&nbsp;Sekunden statt 15&nbsp;Sekunden) eines herkömmlichen spektroskopischen Verfahrens nachweisen können, dass sich in der grauen Substanz seltene Metalle wie Palladium, Rhodium, Iridium und Osmium befänden. Da beauftragte Gutachten diese Stoffe jedoch nicht nachweisen konnten, glaubte Hudson an die Existenz einer besonderen Erscheinungsform derartiger Elemente, die dazu führe, dass herkömmliche Labore diese Elemente nicht erkennen konnten. Später glaubte Hudson auch erkannt zu haben, dass in der von ihm erfundenen ORME-Erscheinungsform die Elemente
    
* 56% ihres Gewichts verlören
 
* 56% ihres Gewichts verlören
Zeile 27: Zeile 27:  
* Bose-Einstein-Kondensate bilden können
 
* Bose-Einstein-Kondensate bilden können
   −
Hudson behauptete auch, dass sich aus seiner grau-weißen Substanz auf seinem Grundstück Gold in seiner herkömmlichen Erscheinungsform gewinnen ließe, dass er jedoch kein finanzielles Interesse daran habe.
+
Hudson behauptete auch, dass sich aus der grau-weißen Substanz auf seinem Grundstück Gold in seiner herkömmlichen Erscheinungsform gewinnen lasse, woran er jedoch kein finanzielles Interesse habe.
Hudson stellte sodann die Behauptung auf, dass Gold in seinem ORME-Zustand mit der Beschreibung einer weißfarbenen Goldverbindung alter Alchemisten übereinstimme. Der örtliche Rabbi in Arizona wird von Hudson dahingehend zitiert, dass dieser wisse, dass die Hebräer wüssten, dass es eine "weiße Form von Gold" gäbe, dass aber seit der Zerstörung des ersten jüdischen Tempels in Jerusalem niemand wisse, wie es herzustellen wäre.
+
Hudson stellte sodann die Behauptung auf, dass Gold in seinem ORME-Zustand mit der Beschreibung einer weißfarbenen Goldverbindung alter Alchemisten übereinstimme. Der örtliche Rabbi in Arizona wird von Hudson dahingehend zitiert, dass dieser wisse, dass die Hebräer wüssten, dass es eine "weiße Form von Gold" gebe, dass aber seit der Zerstörung des ersten jüdischen Tempels in Jerusalem niemand wisse, wie es herzustellen sei.
    
Insgesamt will Hudson fünf Millionen Dollar für seine ORME-Untersuchungen ausgegeben haben.
 
Insgesamt will Hudson fünf Millionen Dollar für seine ORME-Untersuchungen ausgegeben haben.
8.396

Bearbeitungen