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'''Tantra''' ist eine Meditationsschule, die ihre Wurzeln in esoterischen hinduistischen Traditionen hat und in den Buddhismus übernommen wurde. Die Ursprünge des Tantra beginnen im 2. Jahrhundert, in voller Ausprägung liegt die Lehre jedoch frühestens ab dem 7./8. Jahrhundert vor.
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'''Tantra''' ist eine Meditationsschule, die ihre Wurzeln in esoterischen hinduistischen Traditionen hat und in den Buddhismus übernommen wurde. Die Ursprünge des Tantra beginnen im 2. Jahrhundert, in voller Ausprägung liegt die Lehre jedoch frühestens ab dem 7./8. Jahrhundert vor.
    
==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
Die bekannteste Schrift ist der Vigyana Bhairava Tantra, in dem der Hindu-Gott Shiva seiner Gefährtin Shakti in 112 Versen (Sutras) offenbart, wie sexuelle Vereinigung in göttliche Ekstase verwandelt werden kann. Allerdings sieht von den verschiedenen traditionellen tantrischen Formen nur das sogenannte „[[Pfad zur linken Hand|linkshändige]] Tantra“ Praktiken mit Partnerinnen bzw. Partnern und tatsächliche sexuelle Vereinigung vor. Der überwiegende Teil des Tantra besteht ausschließlich aus Visualisierungen und enthält viele okkulte Praktiken.
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Die bekannteste Schrift ist der Vigyana Bhairava Tantra, in dem der Hindu-Gott Shiva seiner Gefährtin Shakti in 112 Versen (Sutras) offenbart, wie sexuelle Vereinigung in göttliche Ekstase verwandelt werden kann. Allerdings sieht von den verschiedenen traditionellen tantrischen Formen nur das sogenannte „[[Pfad zur linken Hand|linkshändige]] Tantra“ Praktiken mit Partnerinnen bzw. Partnern und tatsächliche sexuelle Vereinigung vor. Der überwiegende Teil des Tantra besteht ausschließlich aus Visualisierungen und enthält viele okkulte Praktiken.
    
Die Hauptelemente des Tantrismus sind:<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Tantra#Lehre</ref>
 
Die Hauptelemente des Tantrismus sind:<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Tantra#Lehre</ref>
*Die Darstellung und Vergegenwärtigung geistiger Prinzipien mittels sexueller Symbolik, da angenommen wird, die Polaritäten aktiv und passiv, bzw. männlich und weiblich bildeten durch ihre Wechselwirkung das Universum. Shiva, das männliche Prinzip, gilt als passiv und Shakti, das weibliche Prinzip, als aktiv.  
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*Die Darstellung und Vergegenwärtigung geistiger Prinzipien mittels sexueller Symbolik, da angenommen wird, die Polaritäten aktiv und passiv, bzw. männlich und weiblich bildeten durch ihre Wechselwirkung das Universum. Shiva, das männliche Prinzip, gilt als passiv und Shakti, das weibliche Prinzip, als aktiv.
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*Das System [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher]] Energiezentren ([[Chakra|Chakren]]) und -kanäle (Nadis) auf denen die [[Yoga|yogischen]] und meditativen Praktiken basieren, wie z.B. das körperliche [[Kundalini]]-Yoga, die Visualisation von Gottheiten oder die sexuelle Vereinigung:  
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*Das System [[Feinstofflichkeit|feinstofflicher]] Energiezentren ([[Chakra|Chakren]]) und -kanäle (Nadis) auf denen die [[Yoga|yogischen]] und meditativen Praktiken basieren, wie z.B. das körperliche [[Kundalini]]-Yoga, die Visualisation von Gottheiten oder die sexuelle Vereinigung:
*Die Arbeit mit geometrischen Symbolen wie Mandala und Yantra als Ausdruck des Makro- und Mikrokosmos  
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*Die Arbeit mit geometrischen Symbolen wie Mandala und Yantra als Ausdruck des Makro- und Mikrokosmos
*Das Arbeiten mit Mantras und Mudras  
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*Das Arbeiten mit Mantras und Mudras
*Die Transformation der Körperzentren in geistige Orte durch Mantras und Symbole  
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*Die Transformation der Körperzentren in geistige Orte durch Mantras und Symbole
 
*Das Einfließen magischer Vorstellungen
 
*Das Einfließen magischer Vorstellungen
    
==Entstehung westlicher tantrisch-esoterischer Anschauungen und Praktiken==
 
==Entstehung westlicher tantrisch-esoterischer Anschauungen und Praktiken==
Durch den indischen Sektenführer [[Osho]] (Baghwan Shree Rajneesh, 1930-1990) wurde der Begriff Tantra Ende der 70er Jahre weltweit bekannt. Seine Vorträge über Tantrische Liebeskunst begründeten seinen Ruf als Sexguru. Tantragruppen zählten zu den beliebtesten Veranstaltungen in seinem Ashram in Poona. In diesen Gruppen lehrte er ungehindertes Ausleben von Sex als Weg zur Erleuchtung. Mit dem Umzug der Rajneesh-Kommune 1980 nach Oregon in die USA endete die sexuelle Freizügigkeit innerhalb der Anhängerschaft abrupt. Aus Angst vor Aids wurde vorerst strenge Enthaltsamkeit verordnet und der Schwerpunkt von Sex hin zu körpertherapeutischer Selbsterfahrung verlagert. Später war mit strenger Kontrolle, Aidstest und Kondomen alles wieder erlaubt. Nach der Auflösung des Ashrams 1985 kehrten viele Osho-Anhänger nach Europa zurück, machten sich selbständig und vermarkteten die "therapeutischen" Erfahrungen. Im deutschsprachigen Raum wird in nahezu jeder größeren Stadt Tantra angeboten. Tantratherapeuten verfügen meist über keine klinische Ausbildung.
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Durch den indischen Sektenführer [[Osho]] (Bhagwan Shree Rajneesh, 1930-1990) wurde der Begriff Tantra Ende der 1970er Jahre weltweit bekannt. Seine Vorträge über Tantrische Liebeskunst begründeten seinen Ruf als Sexguru. Tantragruppen zählten zu den beliebtesten Veranstaltungen in seinem Ashram in Poona. In diesen Gruppen lehrte er ungehindertes Ausleben von Sex als Weg zur Erleuchtung. Mit dem Umzug der Rajneesh-Kommune 1980 nach Oregon in die USA endete die sexuelle Freizügigkeit innerhalb der Anhängerschaft abrupt. Aus Angst vor AIDS wurde vorerst strenge Enthaltsamkeit verordnet und der Schwerpunkt von Sex hin zu körpertherapeutischer Selbsterfahrung verlagert. Später war mit strenger Kontrolle, AIDS-Test und Kondomen alles wieder erlaubt. Nach der Auflösung des Ashrams 1985 kehrten viele Osho-Anhänger nach Europa zurück, machten sich selbständig und vermarkteten die "therapeutischen" Erfahrungen. Im deutschsprachigen Raum wird in nahezu jeder größeren Stadt Tantra angeboten. Tantratherapeuten verfügen meist über keine klinische Ausbildung.
    
Als Ziel der Tantragruppen gilt eine erhöhte Genussfähigkeit, die genitale Sexualität zwar einschließt, aber zugleich auch überwinden will. Tantra versteht sich als Training für Ekstase und Liebe, und es geht davon aus, dass  psychische Störungen und psychosomatische Erkrankungen aus der Unterdrückung der sexuellen Energie entstehen.
 
Als Ziel der Tantragruppen gilt eine erhöhte Genussfähigkeit, die genitale Sexualität zwar einschließt, aber zugleich auch überwinden will. Tantra versteht sich als Training für Ekstase und Liebe, und es geht davon aus, dass  psychische Störungen und psychosomatische Erkrankungen aus der Unterdrückung der sexuellen Energie entstehen.
    
==Ablauf einer Sitzung==
 
==Ablauf einer Sitzung==
Tantragruppen treffen einander zwanglos, die Veranstaltungen sind nicht reglementiert. Meist nehmen etwa 16 bis 20 Personen teil. Es gibt allerdings auch Gruppen mit 50 und mehr Mitgliedern. Leicht bekleidet oder nackt widmen sich die Teilnehmerinnen Meditationsübungen und ekstatischen Tänzen. Körperübungen sollen die Sinne zum Vibrieren bringen und Bioenergetik, Primärtherapie und [[Rebirthing]] das Erleben vertiefen. Tantra wird in Abendveranstaltungen, in Wochenendworkshops und in fortlaufenden Gruppen praktiziert, die sich über einen längeren Zeitraum wöchentlich treffen. Gelegentlich werden auch Einzelsitzungen angeboten.
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Tantragruppen treffen einander zwanglos, die Veranstaltungen sind nicht reglementiert. Meist nehmen etwa 16&nbsp;bis 20&nbsp;Personen teil. Es gibt allerdings auch Gruppen mit&nbsp;50 und mehr Mitgliedern. Leicht bekleidet oder nackt widmen sich die Teilnehmerinnen Meditationsübungen und ekstatischen Tänzen. Körperübungen sollen die Sinne zum Vibrieren bringen und Bioenergetik, Primärtherapie und [[Rebirthing]] das Erleben vertiefen. Tantra wird in Abendveranstaltungen, in Wochenendworkshops und in fortlaufenden Gruppen praktiziert, die sich über einen längeren Zeitraum wöchentlich treffen. Gelegentlich werden auch Einzelsitzungen angeboten.
    
==Anwendungsbereiche==
 
==Anwendungsbereiche==
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