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'''Thiomersal''' (in den USA auch ''Thimerosal'') ist das Natriumsalz einer organischen Quecksilberverbindung und wird als Konservierungsstoff in kosmetischen und pharmazeutischen Produkten verwendet, um diese vor mikrobiellem Abbau zu schützen. Die Substanz ist wiederholt Gegenstand von [[Verschwörungstheorie]]en gewesen, auf die sich insbesondere [[Impfkritik]]er berufen.

==Wirksamkeit==
Thiomersal ist bereits in sehr niedrigen Konzentrationen wirksam. Die minimale Hemmkonzentration beträgt je nach Keim 0,2 Mikrogramm bis 128 Mikrogramm pro Milliliter bei breitem Wirkungspektrum.

== Verwendung in Kosmetika ==
In Deutschland ist Thiomersal gemäß der Kosmetik-Verordnung in Konzentrationen bis 0,007% (berechnet als Quecksilber) zur Haltbarmachung von Schmink- und Abschminkmitteln für die Augen erlaubt.<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/kosmetikv/anlage_6_22.html Anlage 6 zu § 3 der Kosmetik-Verordnung]</ref>

==Verwendung in Medizinprodukten und Arzneimitteln==
Thiomersal wird zur Konservierung von Reinigungs- und Aufbewahrungslösungen für Kontaktlinsen verwendet. Thiomersal wird auch zur Konservierung von Augentropfenm, Nasen- und Ohrentropfen sowie von topischen Zubereitungen verwendet. Thiomersal findet sich auch in manchen Injektionsarzneimitteln und wurde in manchen Impfstoffen verwendet. In Impfstoffen zur Anwendung am Menschen ist in Deutschland mittlerweile in der Regel kein Thiomersal mehr enthalten, oder höchstens in Spuren aus dem Herstellprozess.<ref>K. Weisser, K. Bauer, P. Volkers und B. Keller-Stanislawski (2004): ''Thiomersal und Impfungen.'' In: ''Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz.'' Bd. 47, S. 1165–1174. [http://www.pei.de/cln_049/nn_159868/SharedDocs/Downloads/bgbl/2004/2004-thiomersal-impf,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/2004-thiomersal-impf.pdf PDF]</ref> In Tierimpfstoffen wird Thiomersal weiterhin eingesetzt..

==unerwünschte Wirkungen und Verwendeung in Impfstoffen==
Ende der 1990er Jahren kamen Bedenken auf an der Unbedenklichkeit von Thiomersal: einerseits aufgrund zunehmender Meldungen von unerwünschten Wirkungen, insbesondere Überempfindlichkeitsreaktionen, andererseits auch wegen der kumulierenden Quecksilberbelastung von Kindern durch die routinemäßigen Kinderimpfungen, aufgrund derer neurologische Störungen befürchtet wurden. Die Behörden in den USA und Europa empfahlen vorsorglich - ohne dass konkrete Hinweise auf eine neurologische Giftigkeit vorlagen - Thiomersal und andere organische Quecksilberverbindungen möglichst aus Impfstoffen für Säuglinge und Kleinkinder zu entfernen.<ref>[http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pus/2096299EN.pdf Statement der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) zu Thiomersal-haltigen Arzneimitteln] Juli 1999 (englisch)</ref> Im Jahr 2004 revidierte der Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA die Bewertung von Thiomersal in Impfstoffen. Die Auswertung von epidemiologische Studien hatte zu dem Schluss geführt, dass kein Zusammenhang zwischen neurologischen Entwicklungsstörungen und Thiomersal in Impfstoffen bestehe. Dennoch solle die Entwicklung quecksilberfreier Impfstoffe, auch aus ökologischen Gründen, weiter voran getrieben werden. Die EMEA betonte, der Vorteil von Impfungen überwiege bei weitem theoretischen Risiken des Thiomersals.<ref>[http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pus/119404en.pdf Statement der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA) zur Verwendung von Thiomersal in Impfstoffen zur Anwendung am Menschen] März 2004 (englisch)</ref>

Auch in den USA werden bei Kindern unter sechs Jahren nur noch Impfstoffe eingesetzt, die kein Thiomersal oder höchstens Spuren davon enthalten. Insgesamt sind in den USA die meisten Impfstoffe in Einzeldosisverpackungen frei von Thiomersal.<ref> [http://www.fda.gov/Cber/vaccine/thimerosal.htm Thimerosal in Vaccines], Food and Drug Administration (FDA), Juni 2008</ref>

==Verschwörungstheorien und Behauptungen aus impfkritischen Kreisen==
Thiomersal wurde von einigen Wissenschaftlern und Impfgegnern spekulativ mit dem Auftreten von Autismus in Verbindung gebracht. Aufgrund epidemiologischer Studien gilt ein Zusammenhang von Thiomersal und dem Vorkommen von Autismus heute als widerlegt.<ref>[http://www.who.int/vaccine_safety/topics/thiomersal/statement200308/en/index.html Statement on thiomersal], WHO, 2006</ref><ref>Verstraeten T et al.: ''Safety of thimerosal-containing vaccines: a two-phased study of computerized health maintenance organization databases''. Pediatrics. 112(5), 2003, S. 1039–1048 PMID 14595043 ([http://pediatrics.aappublications.org/cgi/reprint/112/5/1039 PDF, 120 kB])</ref><ref>Hviid A et al.: ''Association between thimerosal-containing vaccine and autism''. JAMA. 290(13), 2003, S. 1763–1766 PMID 14519711 ([http://jama.ama-assn.org/cgi/reprint/290/13/1763 PDF, 81 kB])</ref><ref name=Fombonne06>Fombonne E et al.: ''Pervasive developmental disorders in Montreal, Quebec, Canada: prevalence and links with immunizations''. Pediatrics. 118(1), 2006, S. e139–50 PMID 16818529 ([http://pediatrics.aappublications.org/cgi/reprint/118/1/e139 PDF, 584 kB])</ref><ref name=Shevell06>Shevell M et Fombonne E: ''Autism and MMR vaccination or thimerosal exposure: an urban legend?''. Can J Neurol Sci. 33(4), 2006, S. 339–40 PMID 17168157</ref><ref name=DeStefano07>DeStefano F: ''Vaccines and autism: evidence does not support a causal association''. Clin Pharmacol Ther. 82(6), 2007, S. 756–759 PMID 17928818</ref>

:''„Die Weltgesundheitsorganisation WHO, das US-amerikanische "Institute of Medicine" sowie die europäische Arzneimittelbehörde EMEA sind inzwischen allerdings unabhängig voneinander zu dem Schluss gelangt, dass die verfügbaren Studien gegen einen solchen Zusammenhang sprechen.“'' <ref>Robert-Koch-Institut in [http://www.rki.de/nn_205932/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutungen/Schutzimpfungen__20__Einwaende.html?__nnn=true Schutzimpfungen – 20 Einwände und Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts]</ref>

==[[Hans Tolzin]] und Thiomersal - Fake==

== Einzelnachweise ==
<references/>

== Weblinks ==
*Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie: [http://www.swiss-paediatrics.org/paediatrica/vol11/n2/thiomersal-ge.htm Quecksilbersalze in Impfstoffen]

{{Wikipedia}}
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