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[[image: ValkeeDepressionSumScore.png|thumb|Von Valkee präsentiertes Resultat einer Unersuchung an 13&nbsp;Probanden mit SAD<ref name="Timonen2011">Timonen M, Nissilä J, Jurvelin H, Liettu A, Jokelainen J, Aunio A, Räsänen P, Takala T (2011): Transcranial Brain Targeted Light Treatment via Ear Canals in Seasonal Affective Disorder (SAD) – a Pilot Study. Posterbeitrag beim International Forum on Mood and Anxiety Disorders IFMAD, November 2011</ref>]]
 
'''Valkee''' ist ein Gerät zur Behandlung der Winterdepression (saisonal-affektive Störung, oder SAD, Seasonal Affective Disorder). Dabei wird für etwa 10&nbsp;Minuten am Tag helles Licht in die Gehörgänge geleitet. Das Gerät wird von der finnischen Firma Valkee Oy vermarktet, die das Verfahren '''Transcranial Brain-Targeted Bright Light Treatment''' nennt. Erfinder sind der der Elektroingenieur Antti Aunio und der Biologe Juuso Nissilä.
 
'''Valkee''' ist ein Gerät zur Behandlung der Winterdepression (saisonal-affektive Störung, oder SAD, Seasonal Affective Disorder). Dabei wird für etwa 10&nbsp;Minuten am Tag helles Licht in die Gehörgänge geleitet. Das Gerät wird von der finnischen Firma Valkee Oy vermarktet, die das Verfahren '''Transcranial Brain-Targeted Bright Light Treatment''' nennt. Erfinder sind der der Elektroingenieur Antti Aunio und der Biologe Juuso Nissilä.
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Valkee verweist darauf, dass Lichttherapie (bright light therapy, BLT) eine anerkannte Behandlungsmethode bei saisonal-affektiven Störungen ist. Deren Wirkungsmechanismus sei aber nicht geklärt. Valkee geht davon aus, dass nicht nur Augen oder Haut dabei als Lichtempfänger eine Rolle spielen, sondern das Gehirn, zumal helles Licht den Schädelknochen durchdringen könne. Besonders gut funktioniere dies im Gehörgang, da dort die Schädeldecke am dünnsten sei. Es wird auf Untersuchungen verwiesen, die seit 2007 zusammen mit der Fakultät für Medizin der Universität Oulu in Finnland und einigen anderen Einrichtungen durchgeführt wurden. So habe man das lichtempfindliche Protein Encephalopsin (OPN3) in 18 Gehirnarealen gefunden.<ref>Nissilä J, Mänttäri S, Tuominen H, Särkioja T, Timonen M, Saarela S (2011): The Abundance and Distribution of Encephalopsin (OPN3) in Human Brain. Posterbeitrag auf der Jahrestagung der Skandinavian Physiology Society, August 2011</ref> In einer weiteren Untersuchung sei mittels Magnetresonanztomographie (functional magnetic resonance imaging, fMRI) nachgewiesen worden, dass helles Licht im Gehörgang "das menschliche neuronale Netzwerk des Gehirns", so der Werbetext, "aktiviere".<ref name="Starck">Starck T, Nissilä J, Aunio A, Abou Elseoud A, Remes J, Nikkinen J,Takala T, Timonen M, Tervonen O, Kiviniemi V (2009): Stimulating brain tissue with light - resting state fMRI analysis. Posterbeitrag auf der Human Brain Mapping Conference 2009 und der ISMRM Annual Conference 2011</ref>
 
Valkee verweist darauf, dass Lichttherapie (bright light therapy, BLT) eine anerkannte Behandlungsmethode bei saisonal-affektiven Störungen ist. Deren Wirkungsmechanismus sei aber nicht geklärt. Valkee geht davon aus, dass nicht nur Augen oder Haut dabei als Lichtempfänger eine Rolle spielen, sondern das Gehirn, zumal helles Licht den Schädelknochen durchdringen könne. Besonders gut funktioniere dies im Gehörgang, da dort die Schädeldecke am dünnsten sei. Es wird auf Untersuchungen verwiesen, die seit 2007 zusammen mit der Fakultät für Medizin der Universität Oulu in Finnland und einigen anderen Einrichtungen durchgeführt wurden. So habe man das lichtempfindliche Protein Encephalopsin (OPN3) in 18 Gehirnarealen gefunden.<ref>Nissilä J, Mänttäri S, Tuominen H, Särkioja T, Timonen M, Saarela S (2011): The Abundance and Distribution of Encephalopsin (OPN3) in Human Brain. Posterbeitrag auf der Jahrestagung der Skandinavian Physiology Society, August 2011</ref> In einer weiteren Untersuchung sei mittels Magnetresonanztomographie (functional magnetic resonance imaging, fMRI) nachgewiesen worden, dass helles Licht im Gehörgang "das menschliche neuronale Netzwerk des Gehirns", so der Werbetext, "aktiviere".<ref name="Starck">Starck T, Nissilä J, Aunio A, Abou Elseoud A, Remes J, Nikkinen J,Takala T, Timonen M, Tervonen O, Kiviniemi V (2009): Stimulating brain tissue with light - resting state fMRI analysis. Posterbeitrag auf der Human Brain Mapping Conference 2009 und der ISMRM Annual Conference 2011</ref>
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Schließlich habe eine klinische Studie im Zeitraum November 2010 bis März 2011<ref>http://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01293409 Als verantwortliche Leiterin der klinischen Untersuchung wird die Ärztin und Psychiaterin Pirkko Räsänen von der Fakultät für Medizin (Institut für klinische Medizin, Abteilung Psychiatrie) der Universität Oulu genannt.</ref> ergeben, dass bei 92% der "Testpersonen mit einer schweren Form der Winterdepression" eine "weitgehende Symptomfreiheit" durch die Lichtbehandlung im Gehörgang erreicht wurde.<ref>Timonen M, Nissilä J, Jurvelin H, Liettu A, Jokelainen J, Aunio A, Räsänen P, Takala T (2011): Transcranial Brain Targeted Light Treatment via Ear Canals in Seasonal Affective Disorder (SAD) – a Pilot Study. Posterbeitrag beim International Forum on Mood and Anxiety Disorders IFMAD, November 2011</ref> Insgesamt wurden dabei 13 Probanden über eine Zeitraum von vier Wochen an 5&nbsp;Tagen der Woche für 8 bis 12 Minuten behandelt. Die Zahl 92% bedeutet, dass bei 12 von den 13 Personen in diesem Zeittraum eine Besserung eintrat, was mit Hilfe der sog. Hamilton-Skala sowie dem Beck-Depressions-Inventar ermittelt wurde (üblicherweise geschieht dies mit Fragebögen). Eine Kontrollgruppe gab es offenbar nicht. Diese Untersuchung ist somit als Beleg
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Schließlich habe eine klinische Studie im Zeitraum November 2010 bis März 2011<ref>http://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01293409 Als verantwortliche Leiterin der klinischen Untersuchung wird die Ärztin und Psychiaterin Pirkko Räsänen von der Fakultät für Medizin (Institut für klinische Medizin, Abteilung Psychiatrie) der Universität Oulu genannt.</ref> ergeben, dass bei 92% der "Testpersonen mit einer schweren Form der Winterdepression" eine "weitgehende Symptomfreiheit" durch die Lichtbehandlung im Gehörgang erreicht wurde.<ref name="Timonen2011"/> Insgesamt wurden dabei 13 Probanden über eine Zeitraum von vier Wochen an 5&nbsp;Tagen der Woche für 8 bis 12 Minuten behandelt. Die Zahl 92% bedeutet, dass bei 12 von den 13 Personen in diesem Zeittraum eine Besserung eintrat, was mit Hilfe der sog. Hamilton-Skala (HAMD) sowie dem Beck-Depressions-Inventar (BDI) ermittelt wurde (üblicherweise geschieht dies mit Fragebögen). Eine Kontrollgruppe mit Placebo-Behandlung gab es offenbar nicht. Diese Untersuchung ist somit als Beleg für eine therapeutische Brauchbarkeit der Methode wertlos. Sie wurde als "Pilotstudie" in Form eines Tagungsbeitrages bekannt gemacht, eine echte wissenschaftliche Veröffentlichung fehlt bislang.
zur Tauglichkeit der Methode für therapeutische Zwecke wertlos. Sie wurde als "Pilotstudie" in Form eines Tagungsbeitrages bekannt gemacht, eine echte wissenschaftliche Veröffentlichung fehlt bislang.
      
==Das Valkee-Gerät==  
 
==Das Valkee-Gerät==  
Das Gerät erschien Mitte 2010 auf dem Markt. Es besteht aus zwei Ohrstöpseln ("Lichtkopfhörern"), die weißes Licht abgeben. Der Lichtstrom soll bis 3,5&nbsp;Lumen betragen. Dies lässt sich mit weißen Leuchtdioden (LEDs) realisieren, die unter der Bezeichnung "superhell" oder "ultrahell" für rund 30&nbsp;Cent im Elektronikhandel erhältlich sind. Auf die Verwendung solcher LEDs deutet auch die Angabe spektraler Maxima bei 465&nbsp;nm und 550&nbsp;nm<ref name="Starck"/> hin, die charakteristisch für diese Bauelemente sind. Angeschlossen sind die Lichtquellen an ein Kästchen, das eine aufladbare Batterie enthält. Der Preis des Valkee liegt bei 200&nbsp;Euro. Empfohlen wird eine Anwendung von täglich 8 bis 12&nbsp;Minuten. Behauptet wird in der Werbung auch eine Wirksamkeit bei Schlafstörungen, Migräne, prämenstruellem Syndrom und Jetlag, sowie allgemein eine gesteigerte "Energie".  
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Das Gerät erschien Mitte 2010 auf dem Markt. Es besteht aus zwei Ohrstöpseln ("Light Headset"), die weißes Licht abgeben. Der Lichtstrom soll bis 3,5&nbsp;Lumen betragen. Dies lässt sich mit handelsüblichen weißen Leuchtdioden (LEDs) realisieren. <ref>Meist ist in Datenblättern von LEDs nicht der Lichtstrom in Lumen (lm), sondern die Lichtstärke in Candela (cd) und der Abstrahlwinkel angegeben. Eine weiß leuchtende LEDs mit 10&nbsp;cd und einem Abstrahlwinkel von 30&nbsp;Grad ergibt rechnerisch einen Lichtstrom von rund 4&nbsp;lm. Solche LEDS sind unter der Bezeichnung "superhell" oder "ultrahell" für unter 30&nbsp;Cent/Stück im Handel.</ref> Auf die Verwendung solcher LEDs deutet auch die Angabe spektraler Maxima bei 465&nbsp;nm und 550&nbsp;nm<ref name="Starck"/> hin, die charakteristisch für diese Bauelemente sind. Angeschlossen sind die Lichtquellen an ein Kästchen, das eine aufladbare Batterie enthält. Der Preis des Valkee liegt bei 200&nbsp;Euro. Empfohlen wird eine Anwendung von täglich 8 bis 12&nbsp;Minuten. Behauptet wird in der Werbung auch eine Wirksamkeit bei Schlafstörungen, Migräne, prämenstruellem Syndrom und Jetlag, sowie allgemein eine gesteigerte "Energie".  
    
Das Verfahren wurde von Aunio und Nissilä 2007 zum Patent angemeldet.<ref>WO 2008/029001 A1: Portable electronic device. Anmelder/Inhaber/Erfinder: Antti Aunio, Juuso Nissilä. Anmeldedatum: 05.09.2007</ref> Ein Patent erteilt wurde den Erfindern bereits für eine Variante, bei der Hautbereiche in der Nähe der Augen mit kleinen Lichtquellen beleuchtet werden sollen.<ref>EP 1982747 B1: Tragbare Vorrichtung. Anmelder/Inhaber: Valkee Oy. Erfinder: Antti Aunio, Juuso Nissilä. Anmeldedatum: 18.04.2007. Patenterteilung: 01.09.2010</ref>
 
Das Verfahren wurde von Aunio und Nissilä 2007 zum Patent angemeldet.<ref>WO 2008/029001 A1: Portable electronic device. Anmelder/Inhaber/Erfinder: Antti Aunio, Juuso Nissilä. Anmeldedatum: 05.09.2007</ref> Ein Patent erteilt wurde den Erfindern bereits für eine Variante, bei der Hautbereiche in der Nähe der Augen mit kleinen Lichtquellen beleuchtet werden sollen.<ref>EP 1982747 B1: Tragbare Vorrichtung. Anmelder/Inhaber: Valkee Oy. Erfinder: Antti Aunio, Juuso Nissilä. Anmeldedatum: 18.04.2007. Patenterteilung: 01.09.2010</ref>
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