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'''Therapeutic Touch''' (TT) ist eine markenrechtlich geschützte [[pseudomedizin]]ische Methode des [[Handauflegen]] mit Bezügen zum [[Geistheilen]] und des [[Wellness]]. Erfinderinnen sind Dolores Krieger und Dora Kunz.
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'''Therapeutic Touch''' (TT) ist eine markenrechtlich geschützte [[pseudomedizin]]ische Methode des [[Handauflegen]] und [[Geistheilen]]. Erfinderinnen der [[Vitalismus|vitalistischen]] Methode mit [[Wellness|Wellnesscharakter]] sind Dolores Krieger und Dora Kunz.
    
Therapeutic Touch gilt als die am häufigsten wissenschaftlich untersuchten Methoden aus diesem Bereich. Eine Wirksamkeit, die über allgemeine Effekte durch Zuwendung und [[Placeboeffekt]]e hinausgingen, konnte bei diesen Untersuchungen nicht festgestellt werden. TT-Behandler konnten ihre behauptete Fähigkeit, ein so genanntes "Energiefeld des Menschen" (siehe: [[Aura]]) wahrzunehmen, unter kontrollierten Bedingungen nicht demonstrieren.
 
Therapeutic Touch gilt als die am häufigsten wissenschaftlich untersuchten Methoden aus diesem Bereich. Eine Wirksamkeit, die über allgemeine Effekte durch Zuwendung und [[Placeboeffekt]]e hinausgingen, konnte bei diesen Untersuchungen nicht festgestellt werden. TT-Behandler konnten ihre behauptete Fähigkeit, ein so genanntes "Energiefeld des Menschen" (siehe: [[Aura]]) wahrzunehmen, unter kontrollierten Bedingungen nicht demonstrieren.
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Dolores Krieger, Mitglied der Pflegeschule der New Yorker Universität, hat seit Beginn der frühen 1970er Jahren die Meinung vertreten, dass die Gesundheit eines Menschen von der harmonischen Wechselbeziehung zwischen ihm und seiner gesamten Umgebung beeinflusst würde. Das Gesamtkonzept erhielt den Namen Therapeutic Touch, ist aber auch unter der Bezeichnung '''Touch of Healing''' bekannt geworden.
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Die Miterfinderin Dolores Krieger, Mitglied der Pflegeschule der New Yorker Universität, hat seit Beginn der frühen 1970er Jahren die Meinung vertreten, dass die Gesundheit eines Menschen von einer harmonischen Wechselbeziehung zwischen ihm und seiner gesamten Umgebung beeinflusst würde. Krieger spekulierte, dass "Energien" vom Individuum in die Umgebung und von der Umgebung zum Individuum fließen würden und dass bei Erkrankten diese Wechselbeziehung gestört sei. Diese Energie - von Krieger [[Prana]] oder "life force" (siehe auch [[Lebenskraft]], ''vis vitalis'' des historischen Vitalismus) genannt - könnte bei erkrankten Personen durch einen Heiler, der Therapeutic Touch anwenden würde, wieder zum Fließen gebracht werden. Herausgehoben wurde dabei, dass der Patient nicht an die Behandlung glauben müsse und das mangelnde Überzeugung des Behandelten keinerlei Einfluss auf den positiven Heilungserfolg hätte. Die Behandlungsweise des Therapeutic Touch basiert darauf, dass das Energiefeld des Patienten durch den Therapeuten entdeckt und beeinflusst werden kann.
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Krieger meint, dass Energien vom Individuum in die Umgebung und von der Umgebung zum Individuum fließen würden und dass bei Erkrankten diese Wechselbeziehung gestört sei. Diese Energie - von Krieger [[Prana]] oder life force (Lebenskraft) genannt - könnte bei erkrankten Personen durch einen Heiler, der Therapeutic Touch anwenden würde, wieder zum Fließen gebracht werden. Herausgehoben wurde dabei, dass der Patient nicht an die Behandlung glauben müsse und das mangelnde Überzeugung des Behandelten keinerlei Einfluss auf den positiven Heilungserfolg hätte. Die Behandlungsweise des Therapeutic Touch basiert darauf, dass das Energiefeld des Patienten durch den Therapeuten entdeckt und beeinflusst werden kann.
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Das Gesamtkonzept erhielt den Namen Therapeutic Touch, ist aber auch unter anderen Bezeichnungen verbreitet, so '''Touch of Healing'''.  
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==Versuchsaufbau von Emily Rosa==
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[[image:TT2.jpg|Versuch|left|200px|thumb]][[image:EmilyRosa.jpg|Emily Rosa|thumb]]
 
Ende der 1990er Jahre machte eine US-amerikanische Schülerin von sich reden. Sie führte mit einem einfachen Versuchsaufbau die kindischen Heilslehren von Dolores Krieger ad absurdum. Der 9-jährigen Emily Rosa kam beim Ansehen eines Videos über Therapeutic Touch eine zündende Idee. Da die Anhänger der Bewegung die Existenz des Prana nur postuliert hatten, wollte sie untersuchen, ob die Heiler überhaupt in der Lage waren, das Energiefeld von Patienten wirklich zu erspüren. Schließlich kann man keine Energiefelder manipulieren, wenn man nicht einmal in der Lage ist, das Energiefeld korrekt zu erkennen. Emily dachte sich deshalb einen ganz schlichten Versuchsaufbau aus, der hier dargestellt ist. Ein Pappkarton trennte die Heiler von Emily. Die Heiler streckten nur ihre Hände durch zwei Löcher des Kartons, um die Energie Emilys zu spüren.
 
Ende der 1990er Jahre machte eine US-amerikanische Schülerin von sich reden. Sie führte mit einem einfachen Versuchsaufbau die kindischen Heilslehren von Dolores Krieger ad absurdum. Der 9-jährigen Emily Rosa kam beim Ansehen eines Videos über Therapeutic Touch eine zündende Idee. Da die Anhänger der Bewegung die Existenz des Prana nur postuliert hatten, wollte sie untersuchen, ob die Heiler überhaupt in der Lage waren, das Energiefeld von Patienten wirklich zu erspüren. Schließlich kann man keine Energiefelder manipulieren, wenn man nicht einmal in der Lage ist, das Energiefeld korrekt zu erkennen. Emily dachte sich deshalb einen ganz schlichten Versuchsaufbau aus, der hier dargestellt ist. Ein Pappkarton trennte die Heiler von Emily. Die Heiler streckten nur ihre Hände durch zwei Löcher des Kartons, um die Energie Emilys zu spüren.
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==Versuchsaufbau von Emily Rosa==
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[[image:TT2.jpg|Versuch|left|200px|thumb]][[image:EmilyRosa.jpg|Emily Rosa|thumb]]
   
Den ersten Versuchsdurchlauf führte Emily im Alter von 9 Jahren selbständig durch, denn die 15 freiwillig teilnehmenden Therapeuten nahmen im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Abschlussarbeit am Ende der 4. Schulklasse teil! Die beiden Hände der Teilnehmer lagen auf dem Handrücken, die Handflächen nach oben geöffnet und ungefähr 20-30 cm auseinander. Emily fuhr stets mit ihrer rechten Hand im Abstand von 8-10 cm über eine der beiden Hände des Therapeutic Touch-Therapeuten. Vorher wurde eine Münze geworfen wurde, die entschied, über welche Hand Emily die ihre hielt. Ein zusätzlicher Experimentator führte dabei Emilys Hand exakt über die Hand des Heilers und er sagte dann vernehmlich "Okay", um dem Heiler mitzuteilen, dass die Hand in Position sei. Daraufhin wurde der jeweilige Heiler gebeten, sich soviel oder so wenig Zeit zunehmen, wie er wolle, um zu sagen, über welcher seiner beiden Hände Emilys Hand nun schwebte. Die Zeitspannen reichten von 7-19 Minuten und pro Heiler wurde der Versuch 10mal wiederholt. Bei den insgesamt 150 Versuchsdurchläufen lagen die Heiler mit 70 richtigen Antworten (47%) nicht mal in der Hälfte der Fälle richtig. Sie schnitten also noch schlechter ab, als wenn sie gleich eine Münze geworfen hätten.
 
Den ersten Versuchsdurchlauf führte Emily im Alter von 9 Jahren selbständig durch, denn die 15 freiwillig teilnehmenden Therapeuten nahmen im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Abschlussarbeit am Ende der 4. Schulklasse teil! Die beiden Hände der Teilnehmer lagen auf dem Handrücken, die Handflächen nach oben geöffnet und ungefähr 20-30 cm auseinander. Emily fuhr stets mit ihrer rechten Hand im Abstand von 8-10 cm über eine der beiden Hände des Therapeutic Touch-Therapeuten. Vorher wurde eine Münze geworfen wurde, die entschied, über welche Hand Emily die ihre hielt. Ein zusätzlicher Experimentator führte dabei Emilys Hand exakt über die Hand des Heilers und er sagte dann vernehmlich "Okay", um dem Heiler mitzuteilen, dass die Hand in Position sei. Daraufhin wurde der jeweilige Heiler gebeten, sich soviel oder so wenig Zeit zunehmen, wie er wolle, um zu sagen, über welcher seiner beiden Hände Emilys Hand nun schwebte. Die Zeitspannen reichten von 7-19 Minuten und pro Heiler wurde der Versuch 10mal wiederholt. Bei den insgesamt 150 Versuchsdurchläufen lagen die Heiler mit 70 richtigen Antworten (47%) nicht mal in der Hälfte der Fälle richtig. Sie schnitten also noch schlechter ab, als wenn sie gleich eine Münze geworfen hätten.
  
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