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Bei chronischen Erkrankungen für die auf Basis langjähriger Beobachtungen und der veröffentlichten Literatur ein Fortschreiten und keine Selbstheilung zu erwarten ist, kann es je nach Krankheit und weiteren Umständen (Alter) zu einer mehr oder weniger seltenen Spontanremission und Spontanheilung kommen. Je nach Erkrankung kann eine derartige Spontanremission derart selten sein, dass über die jeweiligen Einzelfälle Anlass für Aufsehen und Artikel in Fachzeitschriften waren. Insbesondere waren spontane Heilungen bei bösartigen Krebserkrankungen immer wieder Thema der Fachliteratur. Dennoch ist bekannt, dass ganz bestimmte Krebserkrankungen häufiger dazu neigen sich spontan zurückzubilden als fortzuschreiten.  
 
Bei chronischen Erkrankungen für die auf Basis langjähriger Beobachtungen und der veröffentlichten Literatur ein Fortschreiten und keine Selbstheilung zu erwarten ist, kann es je nach Krankheit und weiteren Umständen (Alter) zu einer mehr oder weniger seltenen Spontanremission und Spontanheilung kommen. Je nach Erkrankung kann eine derartige Spontanremission derart selten sein, dass über die jeweiligen Einzelfälle Anlass für Aufsehen und Artikel in Fachzeitschriften waren. Insbesondere waren spontane Heilungen bei bösartigen Krebserkrankungen immer wieder Thema der Fachliteratur. Dennoch ist bekannt, dass ganz bestimmte Krebserkrankungen häufiger dazu neigen sich spontan zurückzubilden als fortzuschreiten.  
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Nicht durch Therapien induzierbare Spontanremissionen bei bösartigem Krebs sind bis heute bei Erwachsenen die extreme Ausnahme (etwa 1 Fall auf 60.000 oder weniger), bei Kindern sind hingegen einige Krebsarten bekannt, die sich häufig spontan zurückbilden. Bei einigen seltenen Krebsarten im Kindesalter sind sogar Remissionen die Regel und nicht die Ausnahme. Trotz intensiver Forschung ist es bis heute nicht gelungen, spontane Remissionen gezielt zu induzieren. Walter Gallmeier der Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie an der Medizinischen Klinik des Klinikum Nürnberg (wo gezielt an diesem Phänomen geforscht wird) sagt dazu:  
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Nicht durch Therapien induzierbare Spontanremissionen bei bösartigem Krebs sind bis heute bei Erwachsenen die extreme Ausnahme (etwa 1 Fall auf 60.000 - 100.000 oder weniger), bei Kindern sind hingegen einige Krebsarten bekannt, die sich häufig spontan zurückbilden. Bei einigen seltenen Krebsarten im Kindesalter sind sogar Remissionen die Regel und nicht die Ausnahme. Trotz intensiver Forschung ist es bis heute nicht gelungen, spontane Remissionen gezielt zu induzieren. Walter Gallmeier der Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie an der Medizinischen Klinik des Klinikum Nürnberg (wo gezielt an diesem Phänomen geforscht wird) sagt dazu:  
    
:''Es gibt keine Hinweise, auch nicht die Spur davon, wie man eine Spontanremission sozusagen erzwingen oder erreichen kann oder auf den Weg bringen kann. Wir wissen das nicht. Je stärker wir uns in dieses Thema hineinvertiefen, um so weniger können wir sagen, was denn eine Spontanremission auf den Weg bringt. Der Patient kann es nicht erzwingen.''
 
:''Es gibt keine Hinweise, auch nicht die Spur davon, wie man eine Spontanremission sozusagen erzwingen oder erreichen kann oder auf den Weg bringen kann. Wir wissen das nicht. Je stärker wir uns in dieses Thema hineinvertiefen, um so weniger können wir sagen, was denn eine Spontanremission auf den Weg bringt. Der Patient kann es nicht erzwingen.''
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Dennoch wird heute in der wissenschaftlichen Medizin auch mit der BCG-Impfung bei Blasenkrebs und der therapeutischen Hyperthermie gearbeitet. Es war beobachtet worden, dass spontane Remissionen nach hohem Fieber und Infekten auftraten. Ein sehr bekannter Fall ist der des Patienten Wright aus dem Jahre 1957, der sich mehrmals nach Placebogabe von Krebs vorübergehend erholte, bis er dann dennoch starb. Eine einmal eingetretene vollständige Remission (therapiebedingt oder spontan) mit Nichtnachweisbarkeit des Tumors bedeutet leider nicht, dass Rezidive auszuschließen sind, also dass es trotzdem zu einem Rückfall kommen kann.
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Dennoch wird heute in der wissenschaftlichen Medizin auch mit der BCG-Impfung bei Blasenkrebs und der therapeutischen Hyperthermie gearbeitet. Es war beobachtet worden, dass spontane Remissionen nach hohem Fieber und Infekten auftraten. Ein sehr bekannter Fall ist der des Patienten Wright aus dem Jahre 1957, der sich mehrmals nach Placebogabe von Krebs vorübergehend erholte, bis er dann dennoch starb. Eine einmal eingetretene vollständige Remission (therapiebedingt oder spontan) mit Nichtnachweisbarkeit des Tumors bedeutet leider nicht, dass Rezidive auszuschließen sind, also dass es trotzdem zu einem Rückfall kommen kann. Auf der Suche nach der Krebs-Spontanremission war Ende des 19. Jahrhunderts der US-amerikanische Chirurg William Coley (1862-1936), der Erfinder der
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[[Coley-Therapie]], die trotz enttäuschender Ergebnisse noch Jahrzehnte später und sogar heute noch von Aussenseitern und Alternativmedizinern durchgeführt wird.
    
Peregrinus Laziosi von Forli (1265 - 1345) (der "Heilige der katholischen Krebskranken") wird nachgesagt, der erste Fall einer Spontanremission bei Krebs gewesen zu sein. Er soll sich der Legende nach über Nacht von seinem Tumor am Schienbein geheilt haben.
 
Peregrinus Laziosi von Forli (1265 - 1345) (der "Heilige der katholischen Krebskranken") wird nachgesagt, der erste Fall einer Spontanremission bei Krebs gewesen zu sein. Er soll sich der Legende nach über Nacht von seinem Tumor am Schienbein geheilt haben.
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