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[[image:Sacher4.jpg|Mit Hopfen und Kakao gegen Krebs und Allergien|300px|thumb]]
 
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[[image:Nexworld_Sacher.jpg|Behauptungen auf DVD|350px|thumb]]
 
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Im Internet wird Sacher mit der falschen Aussage zitiert, dass Patienten der "[[Schulmedizin]]" ihre Krebs-Diagnose um durchschnittlich 4&nbsp;Jahre überleben würden, während es bei Patienten alternativer Therapeuten oder Therapieverweigerern 12&nbsp;Jahre wären.<ref>http://anonym.to/?http://www.kollinger-partner.de/html/juliane_sacher_arztin_nhv.html</ref> Wörtlich ist dazu bei [[Nexworld-TV]] zu erfahren:
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Im Internet wird Sacher mit der falschen Aussage zitiert, dass Patienten der "[[Schulmedizin]]" ihre Krebs-Diagnose um durchschnittlich 4&nbsp;Jahre überleben würden, während es bei Patienten alternativer Therapeuten oder Therapieverweigerern 12&nbsp;Jahre seien.<ref>http://anonym.to/?http://www.kollinger-partner.de/html/juliane_sacher_arztin_nhv.html</ref> Wörtlich ist dazu bei [[Nexworld-TV]] zu erfahren:
    
:''Keine Panik bei Tumorerkrankungen - Ein schulmedizinisch behandelter Krebs-Patient hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von knapp vier Jahren. Schuld daran ist vor allem die Chemotherapie, denn unbehandelte Krebs-Patienten haben eine Lebenserwartung von 12 Jahren.'' (siehe Bild rechts)<ref>http://www.nexworldshop.de/keine-panik-bei-tumorerkrankungen.html</ref>
 
:''Keine Panik bei Tumorerkrankungen - Ein schulmedizinisch behandelter Krebs-Patient hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von knapp vier Jahren. Schuld daran ist vor allem die Chemotherapie, denn unbehandelte Krebs-Patienten haben eine Lebenserwartung von 12 Jahren.'' (siehe Bild rechts)<ref>http://www.nexworldshop.de/keine-panik-bei-tumorerkrankungen.html</ref>
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Auch der Arzt [[Heinrich Kremer]] behauptet dies in seinem Werk "Die stille Revolution der Krebs- und Aidsmedizin".<ref>Kremer H. ''"Die stille Revolution der Krebs- und Aidsmedizin"'', Seite 325</ref>  
 
Auch der Arzt [[Heinrich Kremer]] behauptet dies in seinem Werk "Die stille Revolution der Krebs- und Aidsmedizin".<ref>Kremer H. ''"Die stille Revolution der Krebs- und Aidsmedizin"'', Seite 325</ref>  
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Demzufolge versuch Sacher wie Kremer den Leser glauben zu machen, dass eine Nichtbehandlung bei Krebs erfolgreicher sei als sich behandeln zu lessen. Kremer verweist dabei auf den Heidelberger Biologen und Statistiker Ulrich Abel, genauso wie dies auch Anhänger der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] tun. Bei genauerer Betrachtung entlarvt sich das Zitat jedoch als typisches "cherry-picking" und einseitige Zitierweise. Abel hatte sich im Jahre 1992 ernüchternd in wissenschaftlicher Weise zur Prognose unter Chemotherapie bei bestimmten fortgeschrittenen Krebserkrankungen geäußert, also zu einer Untergruppe von Krebskrankheiten. Seine Ausführungen waren nicht auf die Gesamtheit aller Krebsfälle bezogen (siehe <ref>Abel U,Chemotherapy of advanced epithelial cancer - a critical review. Biomed Pharmacother. 1992;46(10):439-52</ref>), sondern ausschließlich auf fortgeschrittene Karzinome. Diese stellen aber nicht die Mehrheit aller Krebsfälle dar. Ausdrücklich weist er darauf hin, dass die Aussagen nicht für die medikamentöse Therapie von Lymphomen, insbesondere Morbus Hodgkin, Leukämien, Sarkomen und Hodenkrebs gelten. Diese Krankheiten können heute in vielen Fällen definitiv geheilt werden. Auch sind Hirntumore und Hautkrebse nicht mit einbezogen. Die gemachten Aussagen beziehen sich laut Ulrich Abel nicht auf die adjuvanten Therapien und gerade diese sind häufig. Die Arbeit ist von 1992 und ab 1995 wurden vermehrt Phase&nbsp;III-Studien veröffentlicht, die die Wirksamkeit der Chemotherapie bei metastasierten, fortgeschrittenen Organkarzinomen belegen. Abel hat sich später zum Thema im deutschen Ärzteblatt 2004 geäußert und auf die Arbeiten ab 1995 verwiesen. Seine ältere Ansicht sieht er inzwischen als "überholt" an. Zitat Ärzteblatt: ''"Auch Prof.&nbsp;Dr.&nbsp;med. Ulrich Abel von der Universität Heidelberg, der vom Spiegel als Kronzeuge gegen die Chemotherapie zitiert wird, verweist gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt auf solche neueren Studien. Seine im Spiegel wiedergegebenen Zitate stammten laut Abel aus einer Analyse von 1995, die er selbst heute als '''überholt''' einordnet: “Das hatte ich dem Spiegel auch vor Abdruck des Artikels gesagt.“ Die Frage, ob eine Therapie das Leben verlängert, könnten nur randomisierte kontrollierte Studien beantworten."''  
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Demzufolge versuchen Sacher wie Kremer den Leser glauben zu machen, dass eine Nichtbehandlung bei Krebs erfolgreicher sei als sich behandeln zu lessen. Kremer verweist dabei auf den Heidelberger Biologen und Statistiker Ulrich Abel, genauso wie dies auch Anhänger der [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]] tun. Bei genauerer Betrachtung entlarvt sich das Zitat jedoch als typisches "cherry-picking" und einseitige Zitierweise. Abel hatte sich im Jahre 1992 ernüchternd in wissenschaftlicher Weise zur Prognose unter Chemotherapie bei bestimmten fortgeschrittenen Krebserkrankungen geäußert, also zu einer Untergruppe von Krebskrankheiten. Seine Ausführungen waren nicht auf die Gesamtheit aller Krebsfälle bezogen (siehe <ref>Abel U,Chemotherapy of advanced epithelial cancer - a critical review. Biomed Pharmacother. 1992;46(10):439-52</ref>), sondern ausschließlich auf fortgeschrittene Karzinome. Diese stellen aber nicht die Mehrheit aller Krebsfälle dar. Ausdrücklich weist er darauf hin, dass die Aussagen nicht für die medikamentöse Therapie von Lymphomen, insbesondere Morbus Hodgkin, Leukämien, Sarkomen und Hodenkrebs gelten. Diese Krankheiten können heute in vielen Fällen definitiv geheilt werden. Auch sind Hirntumore und Hautkrebse nicht mit einbezogen. Die gemachten Aussagen beziehen sich laut Ulrich Abel nicht auf die adjuvanten Therapien und gerade diese sind häufig. Die Arbeit ist von 1992 und ab 1995 wurden vermehrt Phase&nbsp;III-Studien veröffentlicht, die die Wirksamkeit der Chemotherapie bei metastasierten, fortgeschrittenen Organkarzinomen belegen. Abel hat sich später zum Thema im deutschen Ärzteblatt 2004 geäußert und auf die Arbeiten ab 1995 verwiesen. Seine ältere Ansicht sieht er inzwischen als "überholt" an. Zitat Ärzteblatt: ''"Auch Prof.&nbsp;Dr.&nbsp;med. Ulrich Abel von der Universität Heidelberg, der vom Spiegel als Kronzeuge gegen die Chemotherapie zitiert wird, verweist gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt auf solche neueren Studien. Seine im Spiegel wiedergegebenen Zitate stammten laut Abel aus einer Analyse von 1995, die er selbst heute als '''überholt''' einordnet: “Das hatte ich dem Spiegel auch vor Abdruck des Artikels gesagt.“ Die Frage, ob eine Therapie das Leben verlängert, könnten nur randomisierte kontrollierte Studien beantworten."''  
Einige Zahlen zur akuten lymphatischen Leukämie bei Kindern: 1956 überlebten nur 10% aller behandelten Kinder mindestens 2&nbsp;Jahre und heute überleben etwa 80%. Ähnlich ist die Situation beim Hodgkin-Lymphom und dem Hodenkrebs, wo etwa 90% der betroffenen überleben und dies gerade wegen einer medikamentösen Therapie.
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Einige Zahlen zur akuten lymphatischen Leukämie bei Kindern: 1956 überlebten nur 10% aller behandelten Kinder mindestens 2&nbsp;Jahre und heute überleben etwa 80%. Ähnlich ist die Situation beim Hodgkin-Lymphom und dem Hodenkrebs, wo etwa 90% der Betroffenen überleben und dies gerade wegen einer medikamentösen Therapie.
    
==Weblinks==
 
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