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Viele welteit tätigen Missionswerke wie z.B. SIL International (vormals Summer Institute of Linguistics, davor Wycliffe Summer Institute of Linguistics) oder die New Tribes Mission betreiben insbesondere in Ländern der Dritten Welt Mission, häufig bei tribalen Ethnien und gerne bei Ethnien mit wenig Kontakt zur dominant culture. Die linguistische Arbeit umfasst das Erstellen eines Lautsystems, eines Lexikons, mit dessen Hilfe Bibeltexte in diese Sprachen übertragen werden, um die Bekehrungsarbeit zu erleichtern. Der linguistische Teil der Arbeit  ordnet sich der Bekehrung unter.  
 
Viele welteit tätigen Missionswerke wie z.B. SIL International (vormals Summer Institute of Linguistics, davor Wycliffe Summer Institute of Linguistics) oder die New Tribes Mission betreiben insbesondere in Ländern der Dritten Welt Mission, häufig bei tribalen Ethnien und gerne bei Ethnien mit wenig Kontakt zur dominant culture. Die linguistische Arbeit umfasst das Erstellen eines Lautsystems, eines Lexikons, mit dessen Hilfe Bibeltexte in diese Sprachen übertragen werden, um die Bekehrungsarbeit zu erleichtern. Der linguistische Teil der Arbeit  ordnet sich der Bekehrung unter.  
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Die Linguistik dient dem Zweck: es soll keine indigene Sprache bzw. Kultur dadurch bewahrt werden, sondern den Missionaren der Zugang zu Personen erleichtert werden, die durch "zivilisiertere" Sprachen nicht erreichbar sind. Tatsächlich setzt bereits sehr frühzeitig die Dekulturation von der tradierten Kultur ein (indem "Bekehrte" z.B. Privilegien erhalten wie neue Häuser, Bekleidung, Zugang zu von der Mission gebauten Sporthallen etc.). Die missionierten Personen müssen unter diesem System ihre tradierte Kultur vollständig verlassen und als Teufelswerk ablehnen - dies nicht nur punktuell, sondern immer wieder öffentlich. Dazu kommt, daß diese Missionswerke sich häufig genug zum Erfüllungsgehilfen staatlicher Vertreibungspolitik machten und noch machen.
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Die Linguistik dient dem Zweck: es soll keine indigene Sprache bzw. Kultur dadurch bewahrt werden, sondern den Missionaren der Zugang zu Personen erleichtert werden, die durch "zivilisiertere" Sprachen nicht erreichbar sind. Tatsächlich setzt bereits sehr frühzeitig die Dekulturation von der tradierten Kultur ein (indem "Bekehrte" z.B. Privilegien erhalten wie neue Häuser, Bekleidung, Zugang zu von der Mission gebauten Sporthallen etc.). Die missionierten Personen müssen unter diesem System ihre tradierte Kultur vollständig verlassen und als Teufelswerk ablehnen - dies nicht nur punktuell, sondern immer wieder öffentlich. Dazu kommt, dass diese Missionswerke sich häufig genug zum Erfüllungsgehilfen staatlicher Vertreibungspolitik machten und noch machen.
    
Weitere Vorwürfe gegen diese Organisationen beziehen sich darauf, dass die Missionare auf eine rasche Dekulturierung der Bekehrten hinarbeiten und auf Ethnien einwirken, nicht nur die tradierte Lebensweise aufzugeben, sondern auch ihre Gebiete, um auf Reservationen umgesiedelt zu werden. NTM hat offenbar in Paraguay in diesem Sinne gearbeitet und so Zuarbeit für die Politik des Diktators Stroessner geleistet.  
 
Weitere Vorwürfe gegen diese Organisationen beziehen sich darauf, dass die Missionare auf eine rasche Dekulturierung der Bekehrten hinarbeiten und auf Ethnien einwirken, nicht nur die tradierte Lebensweise aufzugeben, sondern auch ihre Gebiete, um auf Reservationen umgesiedelt zu werden. NTM hat offenbar in Paraguay in diesem Sinne gearbeitet und so Zuarbeit für die Politik des Diktators Stroessner geleistet.  
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