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Aber genau das Gegenteil davon trat ein, wenn man sich die vom Untersucher Shah berichteten Blutwerte ansieht. Diese sind von Shah selbst im Internet auf seiner privaten Webseite veröffentlicht worden, zusammen mit Röntgen-, MRT- und Ultrallschallbildern ([http://www.sudhirneuro.org/files/mataji_case_study.pdf Link zu den Werten, wie sie von Sudhir Shah berichtet werden]). Interessant ist hier, dass der Verlauf des einfach zu messenden Körpergewichts während der Untersuchung verheimlicht wird. Auch ist zu erkennen, dass ein sehr auffälliger Blutzucker-Messwert, der auf eine Nahrungsaufnahme kurz vor Ende des Experiments hinweist, nachträglich wieder gelöscht wurde.
 
Aber genau das Gegenteil davon trat ein, wenn man sich die vom Untersucher Shah berichteten Blutwerte ansieht. Diese sind von Shah selbst im Internet auf seiner privaten Webseite veröffentlicht worden, zusammen mit Röntgen-, MRT- und Ultrallschallbildern ([http://www.sudhirneuro.org/files/mataji_case_study.pdf Link zu den Werten, wie sie von Sudhir Shah berichtet werden]). Interessant ist hier, dass der Verlauf des einfach zu messenden Körpergewichts während der Untersuchung verheimlicht wird. Auch ist zu erkennen, dass ein sehr auffälliger Blutzucker-Messwert, der auf eine Nahrungsaufnahme kurz vor Ende des Experiments hinweist, nachträglich wieder gelöscht wurde.
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Nach Beginn des Fastens stiegen die Keton-, Harnstoff-, Chlorid- und Natriumwerte an. Gleichzeitig nahm der Hämatokrit als Ausdruck einer beginnenden Austrocknung zu. Das Aceton verdreifachte sich. Aceton gehört zu den [http://de.wikipedia.org/wiki/Ketonk%C3%B6rper Ketonkörpern]. Die Werte dokumentieren eine beginnende Hungeradaptation (als Zeichen einer beginnenden Hungerperiode) und Zeichen einer beginnenden Austrocknung. EsoWatch hat die von Shah berichteten Blutwerte grafisch aufgearbeitet, sodass die entsprechenden Kurven erkennbar werden. Nach Ende des Fastenexperiments normalisierten sich die Werte bei Jani wieder, einfach zu interpretieren als Rückkehr zu einer Ernährungsweise, wie sie vor dem Experiment praktiziert wurde. Wenn also die Filmemacher die Blutwerte zur Beurteilung des Experiments heranziehen, und somit sich auf allgemein akzeptiertes medizinisches Wissen stützen wollen, kämen sie nicht darum herum, an der angeblichen Dauernahrungslosigkeit zu zweifeln. Auffällig ist, dass einige Parameter deutlich pathologische Werte annahmen. Dies gilt beispielsweise für Harnstoff, der ab dem dritten Tag den Referenzwert von 55 mg/dl deutlich überschritt. Wohl ab dem 6. Tag (mit Sicherheit ab dem 7. Tag) wurde auch der Natriumgehalt (>155) und die Chloridkonzentration (>110) pathologisch. Dies gilt auch für die Harnsäure spätestens ab dem 5. Tag. Die Azetonwerte waren bereits zu Beginn außerhalb des Referenzbereichs, und verdreifachten sich während des Experiments. Würde man den Kurvenverlauf der gemessenen Blutparameter in die Zukunft fortschreiben, so wären die Parameter in kurzer Zeit in extrem pathologischen Bereichen, die mit dem Überleben nicht mehr kompatibel wären. Aber das Experiment wurde kurz vorher beendet. Praktisch genau an dem Punkt, an dem sich eine mögliche wissenschaftliche Sensation angebahnt hätte. So ergab sich nur das typische und völlig normale Profil eines Menschen, der eine Hunger- und Durstperiode begann.
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Nach Beginn des Fastens stiegen die Keton-, Harnstoff-, Chlorid- und Natriumwerte an. Gleichzeitig nahm der Hämatokrit als Ausdruck einer beginnenden Austrocknung zu. Das Aceton verdreifachte sich. Aceton gehört zu den [http://de.wikipedia.org/wiki/Ketonk%C3%B6rper Ketonkörpern]. Filmmemacher Straubinger wird im Internet im Zusammenhang mit den angestiegenen Acetonwerten (Ketonkörper) die folgende Aussage zugeschrieben: ''Das stimmt nicht gerade die Ketonwerte sind eine Besonderheit –
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es hat am ersten Tag zwar einen Anstieg von 10 auf 30 mg/dl gegeben – ab dem 2.Tag sind die Ketonwerte bis zum Ende der Studie stabil geblieben. Im Normalfall würde es bei 10tägigem Nährstoffentzug zu einer steil ansteigenden Ketonkurve kommen – der sogenannte Ketonurie.'' Straubinger widerspricht damit der Filmwerbung, die Normalwerte behauptet (Zitat: ''..er hatte keine Ketone im Blut...''). In seinem Unverständnis physiologischer Abläufe verwechselt er auch Ketonämie mit Ketonurie. Er nimmt nicht zur Kenntnis, dass die genannte ''steil ansteigende Ketonkurve'' sich auf Menschen mit ausreichender, üblicher Mischkost beziehen. Der hier untersuchte Mann kann sich durchaus auf Dauer mit einer gerade ausreichenden Kalorienmenge ernähren und somit in einem dauerhaften Zustand der energiesparenden Hungeradaptation befinden, bzw er kann sich KH-arm ernähren mit andauernder Ketonämie (ketogene Ernährung). Straubinger scheint als Laie auch die Normalwerte eines gesundenen Erwachsenen nicht zu kennen: sie liegen für Aceton bei Werten um 0,8 mg/dl.<ref>Guangzu Wang, Graziano Maranelli, Luigi Perbellini, Emanuele Raineri and Francesco Brugnone, Blood acetone concentration in “normal people” and in exposed workers 16 h after the end of the workshift, International Archives of Occupational and Environmental Health, Volume 65, Number 5, 285-289, DOI: 10.1007/BF00405690</ref> Oberer Referenzwert ist 2,5 mg/dl. Prahlad Jani ist also mit einem vierfach über dem oberen Referenzwert liegen Acetonwert in die Untersuchung gegangen und erreichte eine Verzwölffachung dieses Wertes (bzw 37-facher Normalwert).
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Die Werte dokumentieren sowohl eine beginnende Hungeradaptation (als Zeichen einer beginnenden Hungerperiode) und gleichzeitig eine beginnende Austrocknung. EsoWatch hat die von Shah berichteten Blutwerte grafisch aufgearbeitet, sodass die entsprechenden Kurven erkennbar werden. Nach Ende des Fastenexperiments normalisierten sich die Werte bei Jani wieder, einfach zu interpretieren als Rückkehr zu einer Ernährungsweise, wie sie vor dem Experiment praktiziert wurde. Wenn also die Filmemacher die Blutwerte zur Beurteilung des Experiments heranziehen, und somit sich auf allgemein akzeptiertes medizinisches Wissen stützen wollen, kämen sie nicht darum herum, an der angeblichen Dauernahrungslosigkeit zu zweifeln. Auffällig ist, dass einige Parameter deutlich pathologische Werte annahmen. Dies gilt beispielsweise für Harnstoff, der ab dem dritten Tag den Referenzwert von 55&nbsp;mg/dl deutlich überschritt. Wohl ab dem 6.&nbsp;Tag (mit Sicherheit ab dem 7.&nbsp;Tag) wurde auch der Natriumgehalt (>155) und die Chloridkonzentration (>110) pathologisch. Dies gilt auch für die Harnsäure spätestens ab dem 5.&nbsp;Tag. Die Azetonwerte waren bereits zu Beginn außerhalb des Referenzbereichs, und verdreifachten sich während des Experiments. Würde man den Kurvenverlauf der gemessenen Blutparameter in die Zukunft fortschreiben, so wären die Parameter in kurzer Zeit in extrem pathologischen Bereichen, die mit dem Überleben nicht mehr kompatibel wären. Aber das Experiment wurde kurz vorher beendet. Praktisch genau an dem Punkt, an dem sich eine mögliche wissenschaftliche Sensation angebahnt hätte. So ergab sich nur das typische und völlig normale Profil eines Menschen, der eine Hunger- und Durstperiode begann.
    
==Manipulation durch Halbwahrheiten==
 
==Manipulation durch Halbwahrheiten==
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