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Bereits 1962 vermutete Dr. Ezzeddin Taha einen Zusammenhang zum Schimmelpilz Aspergillus niger. Die bekannteste und neuere Theorie ist jedoch die des Aspergillus flavus, die in den 1980er Jahren durch die Dokumentationsreihe Terra X sehr großen Bekanntheitsgrad erreichte. Der Pilz sei wegen seiner lebensgefährlichen Wirkung von den alten Ägyptern zum Schutz des Grabes in dieses gebracht worden. Der Theorie zufolge sollen die Pilze der Aspergillus-Gruppe, die nicht nur im Grab Tutanchamuns nachgewiesen worden waren, für alle Krankheits- und Todesfälle der verschiedenen Epochen im Zusammenhang mit weltweiten Graböffnungen verantwortlich sein.
 
Bereits 1962 vermutete Dr. Ezzeddin Taha einen Zusammenhang zum Schimmelpilz Aspergillus niger. Die bekannteste und neuere Theorie ist jedoch die des Aspergillus flavus, die in den 1980er Jahren durch die Dokumentationsreihe Terra X sehr großen Bekanntheitsgrad erreichte. Der Pilz sei wegen seiner lebensgefährlichen Wirkung von den alten Ägyptern zum Schutz des Grabes in dieses gebracht worden. Der Theorie zufolge sollen die Pilze der Aspergillus-Gruppe, die nicht nur im Grab Tutanchamuns nachgewiesen worden waren, für alle Krankheits- und Todesfälle der verschiedenen Epochen im Zusammenhang mit weltweiten Graböffnungen verantwortlich sein.
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==Erklärungen und Widerlegungen==
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Die zeitgenössische Presse forcierte nach Carnarvons Tod aufgrund unterschiedlicher Äußerungen während der weiter voranschreitenden Arbeiten am Grab des Tutanchamun die Vorstellung des „Fluchs“. Sowohl zu dieser Zeit, in den nachfolgenden Jahren und in der Gegenwart gab es Befürworter des Übernatürlichen auf der einen Seite, auf der anderen Seite Skeptiker, die sich mit Recherchen, wissenschaftlichen Untersuchungen und Statistiken gegen die angebliche Existenz oder Wirksamkeit des Fluchs wenden.
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===Analysen der Sterbedaten===
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Der deutsche Ägyptologe Georg Steindorff arbeitete 1933 im Rahmen einer Monografie heraus, dass die meisten der mit dem Fluch in Verbindung gebrachten Opfer im Alter von 70 bis 80 Jahren verstarben. Der australische Forscher Mark Nelson von der Monash University wiederum analysierte die Lebensläufe und Teamzugehörigkeiten der Mitarbeiter Carters von 1923 bis 1926. Er kam zu dem Ergebnis, dass die bei der Graböffnung aktiv Beteiligten keinem höheren Risiko ausgesetzt waren als die nur bei den Expeditionen mitwirkenden Personen. Es besteht kein Hinweis darauf, dass sich die Ausgrabungen negativ auf die zu erwartende Lebenszeit der „Grabschänder“ ausgewirkt hätte. Vielmehr ist die britische Presse ihrer Sensationssucht erlegen, indem sie das Ideengut von Louisa May Alcotts Roman Lost in a Pyramid: The Mummy’s Curse und ähnlicher literarischer Werke aufgriff.
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Der amerikanische Ägyptologe Herbert E. Winlock, seit 1932 Direktor des Metropolitan Museum of Art, legte 1934 eine Statistik zu den Ereignissen und Todesfällen an. Diese Aufzeichnungen enthielten Sterbedatum und Todesursache und zeigten ein völlig anderes Bild über die Zeiträume der Ereignisse nach Graböffnung. Nach jeder neuen Zeitungsmeldung, es habe ein neues Opfer des Fluches gegeben, schickte er eine Richtigstellung an die entsprechende Zeitung. So starben von den 26 bei der Graböffnung anwesenden Personen sechs innerhalb von 10 Jahren; von 22 Personen, die bei der Öffnung des Sarkophages zugegen waren, starben zwei; von 10 Personen, die beim Auswickeln der Mumie anwesend waren, erlag keine dem Fluch.
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2001 veröffentlichte der deutsche Kriminalbiologe Mark Benecke in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung ohne Angaben von Quellen, dass die zum vom Fluch zählenden Personen mit durchschnittlich 73 Jahren verstorben seien, während die durchschnittliche Lebenserwartung damals bei 70 Jahren gelegen haben soll. Ihm zufolge „wirkte“ der Grabbesuch mithin eher „lebensverlängernd“.
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Howard Carter starb 1939 im Alter von 64 Jahren; Harry Burton, der Fotograf, starb 1940 im Alter von 60 Jahren; Lady Evelyn, Lord Carnarvons Tochter, die das Grab als eine der ersten betreten hatte und auch der Öffnung der Grabkammer beiwohnte, starb 1980 im Alter von 79 Jahren. Anderen Mitgliedern des Ausgrabungs-Teams war ebenfalls ein langes Leben beschieden: Percy E. Newberry, ein Freund von Carter und dessen Mentor, starb 1949 im Alter von 80 Jahren; Sir Alan Gardiner, der die Grabinschriften studierte, starb 1963 im Alter von 84 Jahren.
    
==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==
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