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Mitte bis Ende der achtziger Jahre wurde die Hypothese erneut diskutiert.<ref>Walton JC, and Kaufmann JC: Iron deposits and multiple sclerosis. Arch Pathol Lab Med. 1984 Sep;108(9) S. 755-6. PMID 6547829</ref><ref>Adams CW, Abdulla YH, Torres EM, and Poston RN: Periventricular lesions in multiple sclerosis: their perivenous origin and relationship to granular ependymitis. Neuropathol Appl Neurobiol. 1987 Mar-Apr ;13(2) S. 141-52. PMID 3614542</ref><ref>Schelling F: Damaging venous reflux into the skull or spine: relevance to multiple sclerosis. Med Hypotheses. 1986 Oct;21(2):141-8. PMID 3641027</ref><ref>Schelling F: Damaging venous reflux into the skull or spine: relevance to multiple sclerosis. Med Hypotheses. 1986 Oct;21(2) S. 141-8. PMID 3641027</ref>
 
Mitte bis Ende der achtziger Jahre wurde die Hypothese erneut diskutiert.<ref>Walton JC, and Kaufmann JC: Iron deposits and multiple sclerosis. Arch Pathol Lab Med. 1984 Sep;108(9) S. 755-6. PMID 6547829</ref><ref>Adams CW, Abdulla YH, Torres EM, and Poston RN: Periventricular lesions in multiple sclerosis: their perivenous origin and relationship to granular ependymitis. Neuropathol Appl Neurobiol. 1987 Mar-Apr ;13(2) S. 141-52. PMID 3614542</ref><ref>Schelling F: Damaging venous reflux into the skull or spine: relevance to multiple sclerosis. Med Hypotheses. 1986 Oct;21(2):141-8. PMID 3641027</ref><ref>Schelling F: Damaging venous reflux into the skull or spine: relevance to multiple sclerosis. Med Hypotheses. 1986 Oct;21(2) S. 141-8. PMID 3641027</ref>
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Ab 2006 wurde die Hypothese von dem italienischen Gefäßchirurgen Paolo Zamboni neu als "The Big Idea" diskutiert, was auf ein erhebliches Medienecho stiess während die Fachwelt kaum davon Notiz nahm. Nach seinen Untersuchungen korreliere die CCSVI hochsignifikant mit der Multiplen Sklerose und sei nur bei Patienten mit dieser Erkrankung zu finden, also de facto pathognomisch. In einer Studie von Zamboni waren progressive Varianten der MS, aber nicht Sonderformen wie Baló- oder Schilder-MS, eingeschlossen. Die CCSVI-Fälle wurden dabei überwiegend dopplersonografisch ermittelt. Die Ergebnisse wurden so interpretiert, dass zumindest einige Fälle von MS-Erkrankungen durch CCSVI verursacht werden könnten.<ref>Zamboni P, Galeotti R, Menegatti E, et al.: Chronic cerebrospinal venous insufficiency in patients with multiple sclerosis. J. Neurol. Neurosurg. Psychiatr.. 80, Nr. 4, April 2009, S. 392–9.</ref> Bemängekt wird an Zamboni-Studien das Fehlen einer Kontrollgruppe sowie die Nicht-Berücksichtigung einer medikamentösen Therapie.
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Ab 2006 wurde die Hypothese von dem italienischen Gefäßchirurgen Paolo Zamboni neu als "The Big Idea" diskutiert, was auf ein erhebliches Medienecho stiess während die Fachwelt kaum davon Notiz nahm. Nach seinen Untersuchungen korreliere die CCSVI hochsignifikant mit der Multiplen Sklerose und sei nur bei Patienten mit dieser Erkrankung zu finden, also de facto pathognomisch. In einer Studie von Zamboni waren progressive Varianten der MS, aber nicht Sonderformen wie Baló- oder Schilder-MS, eingeschlossen. Die CCSVI-Fälle wurden dabei überwiegend dopplersonografisch ermittelt. Die Ergebnisse wurden so interpretiert, dass zumindest einige Fälle von MS-Erkrankungen durch CCSVI verursacht werden könnten.<ref>Zamboni P, Galeotti R, Menegatti E, et al.: Chronic cerebrospinal venous insufficiency in patients with multiple sclerosis. J. Neurol. Neurosurg. Psychiatr.. 80, Nr. 4, April 2009, S. 392–9.</ref> Bemängelt wird an Zamboni-Studien das Fehlen einer Kontrollgruppe sowie die Nicht-Berücksichtigung einer medikamentösen Therapie.<ref>http://www.dgn.org/images/stories/dgn/pdf/2010/pm_warnung_ms_therapie.pdf</ref>
    
==Studienlage==
 
==Studienlage==
Zur Häufigkeit der CCSVI und der möglichen Korrelation mit der Multiplen Sklerose liegen sich wiedersprechende Untersuchungsergebnissse vor. Offenbar ist die Diagnose der Stenosen abhängig von der diagnostischen Methode und/oder den Untersuchern.
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Zur Häufigkeit der CCSVI und der möglichen Korrelation mit der Multiplen Sklerose liegen sich wiedersprechende Untersuchungsergebnissse vor. Offenbar ist einer der "Knackpunkte" die Diagnose der Stenosen. Abhängig von der diagnostischen Methode und/oder den Untersuchern kamen verschiedene Untersuchungen zu völlig widersprüchlichen Ergebnissen. Untersuchungen von Paolo Zamboni selbst ergaben beispielsweise eine exakt 100 prozentige Konkordanz zwischen CCSVI und MS, was andere Forscher nicht nachvollziehen konnten, die beispielsweise keinen Unterschied zwischen MS-Betroffenen und einem Vergleichskollektiv feststellen konnten. Auch der polnische Anhänger der "venous MS" - Hypothese, Mariam Simka berichtet über ähnliche Korrelantionen und gab eine 97%-ige Konkordanz an. Anhänger der Hypothese erklären gelegentlich die unterschiedlichen Studienergebnisse damit, dass eine zuverlässige CCSVI-Erkennung vorausetze, dass man vorher von Zamboni speziell in eine entsprechende Diagnostik eingewiesen sein müsste.
    
Eine deutsche Studie Jahre 2010 kommt nach Untersuchung von 56 MS Patienten zum Ergebnis, dass kein  Zusammenhangs zwischen CCSVI und MS vorlag.<ref>Doepp F, Paul F, Valdueza JM, Schmierer K, Schreiber SJ: No cerebro-cervical venous congestion in patients with multiple sclerosis. Annals of Neurology. 2010. doi:10.1002/ana.22085.</ref> Im gleichen Jahr 2010 wurde in einer weiteren Deutschen Studie festgestellt, dass bei 20% aller MS-Patienten eine CCSVI vorlag.<ref>Krogias C, Schröder A, Wiendl H, Hohlfeld R, Gold R (April 2010). "Chronic cerebrospinal venous insufficiency" and multiple sclerosis : Critical analysis and first observation in an unselected cohort of MS patients", Nervenarzt 81 (6): 740–6. [http://www.springerlink.com/content/u492178480r30984/]</ref> Eine andere Studie aus 2010 kam zum Ergebnis, dass eine CCSVI gleich häufig bei MS-Patienten wie auch Gesunden vorkommt.<ref>Peter Sundström, A. W. H. (2010). "Venous and cerebrospinal fluid flow in multiple sclerosis: A case-control study", Annals of Neurology 68 (2): 255–259. http://www3.interscience.wiley.com/journal/123598309/</ref>
 
Eine deutsche Studie Jahre 2010 kommt nach Untersuchung von 56 MS Patienten zum Ergebnis, dass kein  Zusammenhangs zwischen CCSVI und MS vorlag.<ref>Doepp F, Paul F, Valdueza JM, Schmierer K, Schreiber SJ: No cerebro-cervical venous congestion in patients with multiple sclerosis. Annals of Neurology. 2010. doi:10.1002/ana.22085.</ref> Im gleichen Jahr 2010 wurde in einer weiteren Deutschen Studie festgestellt, dass bei 20% aller MS-Patienten eine CCSVI vorlag.<ref>Krogias C, Schröder A, Wiendl H, Hohlfeld R, Gold R (April 2010). "Chronic cerebrospinal venous insufficiency" and multiple sclerosis : Critical analysis and first observation in an unselected cohort of MS patients", Nervenarzt 81 (6): 740–6. [http://www.springerlink.com/content/u492178480r30984/]</ref> Eine andere Studie aus 2010 kam zum Ergebnis, dass eine CCSVI gleich häufig bei MS-Patienten wie auch Gesunden vorkommt.<ref>Peter Sundström, A. W. H. (2010). "Venous and cerebrospinal fluid flow in multiple sclerosis: A case-control study", Annals of Neurology 68 (2): 255–259. http://www3.interscience.wiley.com/journal/123598309/</ref>
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