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Allerdings sind sich selbst [[Heilpraktiker]] über die Irisdiagnostik nicht einig. Es existieren unterschiedliche Diagnoseschulen, deren "Diagnosen" sich z.T. sogar widersprechen. Die einen teilen die Iris in 59&nbsp;gleich große Kreissegmente ein, in denen die verschiedenen Irisphänomene detailgetreu beschrieben werden. Die anderen benutzen eine Iriskarte in der Art der Fußreflexzonen (Es sind rund 20&nbsp;verschiedene Karten im Gebrauch!).<ref>http://www.augentagesklinik.com/de/informationen/patienten/irisdiagnostik.php</ref>
 
Allerdings sind sich selbst [[Heilpraktiker]] über die Irisdiagnostik nicht einig. Es existieren unterschiedliche Diagnoseschulen, deren "Diagnosen" sich z.T. sogar widersprechen. Die einen teilen die Iris in 59&nbsp;gleich große Kreissegmente ein, in denen die verschiedenen Irisphänomene detailgetreu beschrieben werden. Die anderen benutzen eine Iriskarte in der Art der Fußreflexzonen (Es sind rund 20&nbsp;verschiedene Karten im Gebrauch!).<ref>http://www.augentagesklinik.com/de/informationen/patienten/irisdiagnostik.php</ref>
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Der simple und eigentlich verlockend einfache Ansatz ist nach heutigen medizinischen Erkenntnissen unhaltbar. Nachdem es zudem unter den Anhängern verschiedene "Iriskarten" gibt, die jeweils zu anderen Diagnosen kommen, kann dieses Verfahren nur als völlig untauglich eingestuft werden. Wie immer bei pseudodiagnostischen Methoden besteht außerdem die Gefahr, dass ernsthafte Erkrankungen übersehen werden und deren rechtzeitige Behandlung unterbleibt.  
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Der simple und eigentlich verlockend einfache Ansatz ist nach heutigen medizinischen Erkenntnissen unhaltbar. Die Behauptung der Iridologen, die rechte Körperhälfte projiziere sich auf die rechte Iris, die linke Hälfte auf die linke Iris, entbehrt anatomisch gesehen jeder Grundlage. Nachdem es zudem unter den Anhängern verschiedene "Iriskarten" gibt, die jeweils zu anderen Diagnosen kommen, kann dieses Verfahren nur als völlig untauglich eingestuft werden. Wie immer bei pseudodiagnostischen Methoden besteht außerdem die Gefahr, dass ernsthafte Erkrankungen übersehen werden und deren rechtzeitige Behandlung unterbleibt.  
    
Die Geschichte der Irisdiagnostik lässt sich bis 1670 zurückverfolgen, als Philippus Meynes Prinzipien dazu festlegte. 1881 hat der ungarische Arzt Ignaz von Peczely diese Thesen erneut aufgegriffen und im Lehrbuch "Diagnose von Organerkrankungen aus Farb- und Formveränderungen der Regenbogenhaut (Iris)" veröffentlichte, was zur weiteren Verbreitung der Methode führte.
 
Die Geschichte der Irisdiagnostik lässt sich bis 1670 zurückverfolgen, als Philippus Meynes Prinzipien dazu festlegte. 1881 hat der ungarische Arzt Ignaz von Peczely diese Thesen erneut aufgegriffen und im Lehrbuch "Diagnose von Organerkrankungen aus Farb- und Formveränderungen der Regenbogenhaut (Iris)" veröffentlichte, was zur weiteren Verbreitung der Methode führte.
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Die hier thematisierte Irisdiagnostik hat nichts mit der in der wissenschaftlichen Medizin praktizierten Auswertung pathognomonischer Veränderungen des Auges bei bestimmten Krankheiten zu tun. Die Gelbverfärbung der Skleren des Auges können Zeichen für eine Leberfunktionsstörung oder Blutkrankheiten sein. Die Hornhaut und/oder Iris können darüber hinaus Hinweise auf eine Reihe von Stoffwechselerkrankungen liefern: Der Kayser-Fleischer Ring im Hornhaut-Stroma gilt beispielsweise als typisch für den Morbus Wilson. Und auch das bei einer Hämochromatose überschüssig anfallende Eisen kann im Auge einen sichtbaren Niederschlag finden. Auch Veränderungen der Pupille (Beispiel: "Entrundung") oder Veränderungen der Pupillenreaktion auf einfallendes Licht sind wichtige Zeichen die in der akademischen Medizin zu diagnostischen Zwecken geprüft werden.
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Die hier thematisierte Irisdiagnostik hat nichts mit der in der wissenschaftlichen Medizin praktizierten Auswertung pathognomonischer Veränderungen des Auges bei bestimmten Krankheiten zu tun. Die Gelbverfärbung der Skleren des Auges können Zeichen für eine Leberfunktionsstörung oder Blutkrankheiten sein. Die Hornhaut und/oder Iris können darüber hinaus Hinweise auf eine Reihe von Stoffwechselerkrankungen liefern: Der Kayser-Fleischer Ring im Hornhaut-Stroma gilt beispielsweise als typisch für den Morbus Wilson. Und auch das bei einer Hämochromatose überschüssig anfallende Eisen kann im Auge einen sichtbaren Niederschlag finden so wie Farbveränderungen bei Glaukompatienten. Auch Veränderungen der Pupille (Beispiel: "Entrundung") oder Veränderungen der Pupillenreaktion auf einfallendes Licht sind wichtige Zeichen die in der akademischen Medizin zu diagnostischen Zwecken geprüft werden.
    
==Klinische Studien zur Irisdiagnostik und Literatur==
 
==Klinische Studien zur Irisdiagnostik und Literatur==
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