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==Falschaussagen zu Impfungen und Allergien==
 
==Falschaussagen zu Impfungen und Allergien==
In ihrem Blog www.gesundheitlicheaufklaerung.de/impfen-macht-krank meint Kögel-Schautz, dass ihr ein erfahrener homöopathischer Arzt auf der von ihr organisierten 1. Impfkritiker-Konferenz im Jahr 1997 berichtet hatte, dass es überhaupt erst seit Einführung der Pocken-Impfung Schilderungen von Heuschnupfen gab <ref>http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/impfen-macht-krank</ref>.
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In ihrem Blog www.gesundheitlicheaufklaerung.de/impfen-macht-krank meint Kögel-Schauz, dass ihr ein erfahrener homöopathischer Arzt auf der von ihr organisierten 1. Impfkritiker-Konferenz im Jahr 1997 berichtet hatte, dass es überhaupt erst seit Einführung der Pocken-Impfung Schilderungen von Heuschnupfen gab <ref>http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/impfen-macht-krank</ref>.
    
Erste Versuche, gegen Pocken zu impfen, gab es ab 1771<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Pocken#Impfung</ref>. Über Heuschnupfen gibt es allerdinge viele historische glaubhafte Überlieferungen aus der Zeit, bevor es die Pockenimpfung gab. Die erste plausible Überlieferung zum Heuschnupfen stammt bereits aus dem Islam mit der Bezeichnung „Rosenschnupfen“. In einem Buch von C. Elgood aus dem Jahre 1952 über die persischen Wissenschaften wird ein gewisser Rhazes (Abû Bakr Muhammed Ibn Zakarîya Al-Râzî), der wahrscheinlich um das Jahr 900 nach Christus gelebt hatte, erwähnt. Er hatte eine Entzündung der Nasenschleimhaut beschrieben, die regelmäßig im Frühjahr zur Zeit der Rosenblüte aufgetreten sein soll. Ab dem 16. Jahrhundert wurde auch in Europa ein „Rosenfieber“ beschrieben, das von der Jahreszeit abhängig war und die heute bekannte, typisch allergische Symptomatik zeigte. <ref>http://www.ugii.net/umwelt/schriften/03-hw-aristokraten.html</ref>.
 
Erste Versuche, gegen Pocken zu impfen, gab es ab 1771<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Pocken#Impfung</ref>. Über Heuschnupfen gibt es allerdinge viele historische glaubhafte Überlieferungen aus der Zeit, bevor es die Pockenimpfung gab. Die erste plausible Überlieferung zum Heuschnupfen stammt bereits aus dem Islam mit der Bezeichnung „Rosenschnupfen“. In einem Buch von C. Elgood aus dem Jahre 1952 über die persischen Wissenschaften wird ein gewisser Rhazes (Abû Bakr Muhammed Ibn Zakarîya Al-Râzî), der wahrscheinlich um das Jahr 900 nach Christus gelebt hatte, erwähnt. Er hatte eine Entzündung der Nasenschleimhaut beschrieben, die regelmäßig im Frühjahr zur Zeit der Rosenblüte aufgetreten sein soll. Ab dem 16. Jahrhundert wurde auch in Europa ein „Rosenfieber“ beschrieben, das von der Jahreszeit abhängig war und die heute bekannte, typisch allergische Symptomatik zeigte. <ref>http://www.ugii.net/umwelt/schriften/03-hw-aristokraten.html</ref>.
Da es in dieser Zeit noch keine Pockenimpfung gab, ist die Aussage von Kögel-Schautz falsch.
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Da es in dieser Zeit noch keine Pockenimpfung gab, ist die Aussage von Kögel-Schauz falsch.
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Weiter behauptet Sie:
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Weiter behauptet sie:
    
:"''Von den vehementen Impfbefürwortern und Gesundheitsbehörden ist in letzter Zeit immer öfter der Unfug zu lesen, dass Impfungen sogar vor Allergien schützen würden. In der DDR hätte es schließlich eine Impfpflicht gegeben und dort wären die Allergien wesentlich seltener gewesen. Aus zuverlässigen Quellen weiß ich, dass in der DDR Allergikerkinder gar nicht bzw. sehr zurückhaltend geimpft wurden, weil man um diese Zusammenhänge wusste!"''
 
:"''Von den vehementen Impfbefürwortern und Gesundheitsbehörden ist in letzter Zeit immer öfter der Unfug zu lesen, dass Impfungen sogar vor Allergien schützen würden. In der DDR hätte es schließlich eine Impfpflicht gegeben und dort wären die Allergien wesentlich seltener gewesen. Aus zuverlässigen Quellen weiß ich, dass in der DDR Allergikerkinder gar nicht bzw. sehr zurückhaltend geimpft wurden, weil man um diese Zusammenhänge wusste!"''
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Bei dieser Aussage hätte Kögel-Schautz als Mathematikerin und Informatikerin der Zusammenhang auffallen müssen, dass epidemiologische Vergleiche beispielsweise zeigen, dass Allergien erst nach der „Wende“ in der Bevölkerung der ehemaligen DDR, signifikant zunahmen – zeitgleich mit einem Rückgang der durchgeführten Schutzimpfungen, die davor bei annähernd 99% Durchimpfungsrate lag<ref>http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutung/Schutzimpfungen__20__Einwaende.html</ref>. Wären Impfungen für die Entstehung Allergien ursächlich, hätten bei sinkender Impfrate auch die Allergien auf dem Gebite der ehemaligen DDR abnehmen müssen. Es ist jedoch das Gegenteil passiert, Allergien nahmen zu.
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Bei dieser Aussage hätte Kögel-Schauz als Mathematikerin und Informatikerin der Zusammenhang auffallen müssen, dass epidemiologische Vergleiche beispielsweise zeigen, dass Allergien erst nach der „Wende“ in der Bevölkerung der ehemaligen DDR, signifikant zunahmen – zeitgleich mit einem Rückgang der durchgeführten Schutzimpfungen, die davor bei annähernd 99% Durchimpfungsrate lag<ref>http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutung/Schutzimpfungen__20__Einwaende.html</ref>. Wären Impfungen für die Entstehung von Allergien ursächlich, hätten bei sinkender Impfrate auch die Allergien auf dem Gebiet der ehemaligen DDR abnehmen müssen. Es ist jedoch das Gegenteil passiert, Allergien nahmen zu.
    
Kögel-Schauz versucht weiterhin zu belegen, dass geimpfte Kinder häufiger an Allergien und ADHS leiden, häufiger einen Logopäden benötigen sowie Brillenträger sind. Dazu hat sie einfache Säulendiagramme aus den Rohdaten der KIGGS-Studie (Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland)<ref>http://www.kiggs.de/</ref> erstellt, die jedoch keine Aussage über die Signifikanz der Unterschiede zulassen und auch nicht wiedergeben, welche anderen Einflussfaktoren bestehen, die Allergien bzw. ADHS bedingen. Außerdem ist die Feststellung „Logopäde“ ohne jegliche Aussagekraft, weil Kinder aus ganz unterschiedlichen Gründen, die man nicht zusammenfassen kann, einen Logopäden im Anspruch nehmen (Sprachverzögerungen unterschiedlicher Genese, z.B. aus neurologischen oder sozialen Gründen, bzw. bei Hörschäden, Stottern, Zahnfehlstellungen, Rachenfehlbildungen). Ebenso sieht es bei der Feststellung "Brillenträger" aus, da hier vor allem angeborene Fehlsichtigkeiten einfließen, die nicht auf eine Impfung zurückgeführt werden können. Die Diagramme sind deshalb völlig nichtssagend.
 
Kögel-Schauz versucht weiterhin zu belegen, dass geimpfte Kinder häufiger an Allergien und ADHS leiden, häufiger einen Logopäden benötigen sowie Brillenträger sind. Dazu hat sie einfache Säulendiagramme aus den Rohdaten der KIGGS-Studie (Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland)<ref>http://www.kiggs.de/</ref> erstellt, die jedoch keine Aussage über die Signifikanz der Unterschiede zulassen und auch nicht wiedergeben, welche anderen Einflussfaktoren bestehen, die Allergien bzw. ADHS bedingen. Außerdem ist die Feststellung „Logopäde“ ohne jegliche Aussagekraft, weil Kinder aus ganz unterschiedlichen Gründen, die man nicht zusammenfassen kann, einen Logopäden im Anspruch nehmen (Sprachverzögerungen unterschiedlicher Genese, z.B. aus neurologischen oder sozialen Gründen, bzw. bei Hörschäden, Stottern, Zahnfehlstellungen, Rachenfehlbildungen). Ebenso sieht es bei der Feststellung "Brillenträger" aus, da hier vor allem angeborene Fehlsichtigkeiten einfließen, die nicht auf eine Impfung zurückgeführt werden können. Die Diagramme sind deshalb völlig nichtssagend.
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