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Srinivasan et al. (1997) aus dem Texas Tech Health Science Center im US-amerikanischen Amarillo berichteten über vier Patienten, die Kombucha längere Zeit tranken. Zwei Patienten bekamen allergische Reaktionen, einem wurde übel (Erbrechen, Kopf- und Halsschmerzen) und einer bekam sogar eine Gelbsucht. Bei allen vier gab es eine enge zeitliche Korrelation zwischen Symptomen bzw. Erkrankungen und dem Kombuchagenuss<ref> Srinivasan R, Smolinske S, Greenbaum D: Probable gastrointestinal toxicity of kombucha tea. Is this beverage healthy of harmful? J Gen Internal Med 12: 643-645, 1997</ref>.
 
Srinivasan et al. (1997) aus dem Texas Tech Health Science Center im US-amerikanischen Amarillo berichteten über vier Patienten, die Kombucha längere Zeit tranken. Zwei Patienten bekamen allergische Reaktionen, einem wurde übel (Erbrechen, Kopf- und Halsschmerzen) und einer bekam sogar eine Gelbsucht. Bei allen vier gab es eine enge zeitliche Korrelation zwischen Symptomen bzw. Erkrankungen und dem Kombuchagenuss<ref> Srinivasan R, Smolinske S, Greenbaum D: Probable gastrointestinal toxicity of kombucha tea. Is this beverage healthy of harmful? J Gen Internal Med 12: 643-645, 1997</ref>.
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Der Morbidity and Mortality Weekly Report/MMWR (1995) berichtete von zwei Erkrankungsfällen in Iowa/USA. Beide Patientinnen hatten über 2 Monate den Kombucha-Tee täglich getrunken. Eine der beiden Patientinnen war in direktem zeitlichen Zusammenhang mit dem Pilztee-Konsum verstorben. Der volle Bericht ist in englischer Sprache unter http://www.cdc.gov/epo/mmwr/preview/mmwrhtml/00039742.htm abrufbar. Dieser Artikel ist sehr empfehlenswert, da er weitere Berichte auf größerer Fallbasis enthält. So wird dort auf eine Telefonumfrage unter US-Haushalten (n=129) verwiesen, in der sich herausstellte, dass der Anteil von Kombucha-Konsumenten 3,8% betrug und der Anteil derjenigen, die regelmäßig Kombucha konsumierten, bei immerhin 1,6% lag.
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Der Morbidity and Mortality Weekly Report/MMWR (1995) berichtete von zwei Erkrankungsfällen in Iowa/USA. Beide Patientinnen hatten über 2 Monate den Kombucha-Tee täglich getrunken. Eine der beiden Patientinnen war in direktem zeitlichen Zusammenhang mit dem Pilztee-Konsum verstorben. Der vollständige Bericht ist in englischer Sprache unter http://www.cdc.gov/epo/mmwr/preview/mmwrhtml/00039742.htm abrufbar. Dieser Artikel enthält weitere Berichte auf größerer Fallbasis. So wird dort auf eine Telefonumfrage unter US-Haushalten (n=129) verwiesen, in der sich herausstellte, dass der Anteil von Kombucha-Konsumenten 3,8% betrug und der Anteil derjenigen, die regelmäßig Kombucha konsumierten, bei immerhin 1,6% lag.
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Perron et al. (1995) berichten über einen 53-jährigen College-Professor mit einer medizinischen Vorgeschichte (Hypothyreoidismus, Fibromyalgie), der einen Monat vor seiner Krankenhauseinlieferung von einem Freund Kombucha-Teepilz erhalten hatte. Er trank nach erfolgter Kultivierung 2 Wochen lang täglich zweimal eine halbe Teetasse und entwickelte in der Folge Bauchschmerzen und Darmkrämpfe. Zwei Tage nach Beginn dieser Beschwerden traten Hauterytheme und Brustschmerzen hinzu. Nach der Klinikeinweisung stellte sich eine massive Leberentzündung heraus, die nach Absetzen des Teepilzgetränks rückläufig war. Perron et al. (1995) analysierten den Pilz des Patienten und fanden Verunreinigungen mit Acetobacter ketogenum und Pichia fermentans.
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Perron et al. (1995) berichten über einen 53-jährigen College-Professor mit einer medizinischen Vorgeschichte (Hypothyreoidismus, Fibromyalgie), der einen Monat vor seiner Krankenhauseinlieferung von einem Freund Kombucha-Teepilz erhalten hatte. Er trank nach erfolgter Kultivierung 2 Wochen lang täglich zweimal eine halbe Teetasse und entwickelte in der Folge Bauchschmerzen und Darmkrämpfe. Zwei Tage nach Beginn dieser Beschwerden traten Hauterytheme und Brustschmerzen hinzu. Nach der Klinikeinweisung stellte sich eine massive Leberentzündung heraus, die nach Absetzen des Teepilzgetränks rückläufig war. Perron et al. (1995) analysierten den Pilz des Patienten und fanden Verunreinigungen mit ''Acetobacter ketogenum'' und ''Pichia fermentans''<ref> Perron AD, Patterson JA, Yanofsky NN: Kombucha 'mushroom' hepatotoxicity. Ann Emergency Med 26: 660-661, 1995</ref>.
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Ein Bericht des iranischen Rasool Akram Hospitals (Medizinische Universität Teheran) lässt ebenfalls aufhorchen. In einem Vorort von Teheran hatte ein Wunderheiler im Jahre 1996 behauptet, durch das Auftragen von Teepilz auf die Haut könne man Schmerzen lindern, da der Teepilz magische Kräfte habe. Prompt kam es zum Auftreten von infektiösen Hautläsionen bei 12 weiblichen und 8 männlichen Anwendern, die zwischen 8 bis 62 Jahre alt waren. Die bakteriellen Infektionen waren so schwer, dass die Patienten mit Penicillin-Injektionen und oraler Penicillingabe über mehrere Wochen behandelt werden mussten. Mikrobiologische Analysen ergaben eine Verunreinigung des Teepilzes mit Bacillus anthracis. Hätten die Patienten diesen B. anthracis-verseuchten Teepilz getrunken, wären Todesfälle höchstwahrscheinlich nicht ausgeblieben (Sadjadi 1998).
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Ein Bericht des iranischen Rasool Akram Hospitals (Medizinische Universität Teheran) lässt ebenfalls aufhorchen. In einem Vorort von Teheran hatte ein Wunderheiler im Jahre 1996 behauptet, durch das Auftragen von Teepilz auf die Haut könne man Schmerzen lindern, da der Teepilz magische Kräfte habe. Prompt kam es zum Auftreten von infektiösen Hautläsionen bei 12 weiblichen und 8 männlichen Anwendern, die zwischen 8 bis 62 Jahre alt waren. Die bakteriellen Infektionen waren so schwer, dass die Patienten mit Penicillin-Injektionen und oraler Penicillingabe über mehrere Wochen behandelt werden mussten. Mikrobiologische Analysen ergaben eine Verunreinigung des Tees mit ''Bacillus anthracis'' (Milzbranderreger). Hätten die Patienten diesen B. anthracis-verseuchten Teepilz getrunken, wären Todesfälle höchstwahrscheinlich nicht ausgeblieben<ref> Sadjadi J: Cutaneous Anthrax associated with the kombucha 'mushroom' in Iran. J Am Med Assoc 280: 1567-1568, 1998</ref>.
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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2000) sieht Kombucha kritisch. Bis zum sechsten Tag nach Ansatz der Kultur ist Kombucha zwar ein Erfrischungsgetränk mit süßlichem Geschmack, der an Birnen oder Pfirsiche erinnere. Nach 20 Tagen jedoch erreicht der pH-Wert einen Wert von 2,5: 'Dann lässt sich das Produkt eher als Speiseessig verwenden'.
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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2000) sieht Kombucha kritisch. Bis zum sechsten Tag nach Ansatz der Kultur ist Kombucha zwar ein Erfrischungsgetränk mit süßlichem Geschmack, der an Birnen oder Pfirsiche erinnere. Nach 20 Tagen jedoch erreicht der pH-Wert einen Wert von 2,5: 'Dann lässt sich das Produkt eher als Speiseessig verwenden'<ref> Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Kombucha ist laut DGE kein Gesundheitselixier. Pharmazeutische Zeitung 145 (Nr.35): 2906, 2000</ref>.
    
==Unlautere Werbung an der Tagesordnung==
 
==Unlautere Werbung an der Tagesordnung==
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