| Der so genannte "Donner-Bericht" wurde 1966 unter dem Titel ''Bemerkungen zu der Überprüfung der Homöopathie durch das Reichsgesundheitsamt 1936 bis 1939'' für die Robert-Bosch-Stiftung verfasst. <ref>Fritz Donner: ''Bemerkungen zu der Überprüfung der Homöopathie durch das Reichsgesundheitsamt 1936 bis 1939''. Homöopathie-Archiv des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Straussweg 17, D70184 Stuttgart</ref> Neben dem eigentlichen Bericht sind noch zwei Briefe zum Thema bekannt. | | Der so genannte "Donner-Bericht" wurde 1966 unter dem Titel ''Bemerkungen zu der Überprüfung der Homöopathie durch das Reichsgesundheitsamt 1936 bis 1939'' für die Robert-Bosch-Stiftung verfasst. <ref>Fritz Donner: ''Bemerkungen zu der Überprüfung der Homöopathie durch das Reichsgesundheitsamt 1936 bis 1939''. Homöopathie-Archiv des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Straussweg 17, D70184 Stuttgart</ref> Neben dem eigentlichen Bericht sind noch zwei Briefe zum Thema bekannt. |
| Briefe von Donner zum Thema sind ebenfalls zugänglich, und erschienen in französischer Übersetzung 1985<ref>Jean-Jacques Aulas, Gilles Bardelay, Jean-François Royer, Jean-Yves Gauthier: ''L'Homéopathie: Approche historique et critique et évaluation scientifique de ses fondements empiriques et de son efficacité thérapeutique''. Éditions Médicales Roland Bettex, Lausanne-Paris, 1985. Annex 5 und Annexe 6, Seiten 335-360</ref> und 1991.<ref>Jean-Jacques Aulas, Gilles Bardelay, Jean-François Royer, ''Homéopathie: État actuel de l'évaluation clinique''. Éditions Frison-Roche, Paris, 1991. Annex 3 und 4, S. 207-229.</ref> | | Briefe von Donner zum Thema sind ebenfalls zugänglich, und erschienen in französischer Übersetzung 1985<ref>Jean-Jacques Aulas, Gilles Bardelay, Jean-François Royer, Jean-Yves Gauthier: ''L'Homéopathie: Approche historique et critique et évaluation scientifique de ses fondements empiriques et de son efficacité thérapeutique''. Éditions Médicales Roland Bettex, Lausanne-Paris, 1985. Annex 5 und Annexe 6, Seiten 335-360</ref> und 1991.<ref>Jean-Jacques Aulas, Gilles Bardelay, Jean-François Royer, ''Homéopathie: État actuel de l'évaluation clinique''. Éditions Frison-Roche, Paris, 1991. Annex 3 und 4, S. 207-229.</ref> |
| + | Zur Zeit des Nationalsozialismus lag dem Regime an einer Neuorientierung im Gesundheitswesen, bekannt geworden unter dem Stichwort der "Neuen Deutschen Heilkunde". In nationalsozialistischen Kreisen wurde zudem die Kritik an ''verjudeter Schulmedizin'' lauter. Zwischen 1936 und 1939 fanden an verschiedenen homöopathischen Krankenhäusern im Auftrag des Reichsgesundheitsamtes (RGA) Arzneimittelprüfungen und Studien zur Homöopathie statt, viele davon [[placebo]]kontrolliert. Es sollte vor allem die Zuverlässigkeit früherer "homöopathischer Arzneiprüfungen" und somit auch die Wertigkeit der auf ihnen aufbauenden "Arzneibilder" erforscht werden. Dem Arbeitskreis gehörten der Homöopath Hanns Rabe (1890-1959), der Internist Werner Siebert (1897-1951) und die Pharmakologie-Professoren Gustav Kuschinsky (1904-1992) und Richard Bonsmann an. An diesen Überprüfungen war auch der damals an der homöopathischen Abteilung des Rudolf Virchow Krankenhauses in Berlin tätige Fritz Donner maßgeblich beteiligt. |
| + | Anstatt der erhofften positiven Resultate kam bei den staatlich geförderten Untersuchungen nichts positives für die Homöopathie heraus. Durchgeführt wurden beispielsweise Doppelblindversuche mit Silicea C 30. Das Ergebnis: Verum und Placebo verursachten gleich viel Symptome. Den anwesenden Homöopathen war es nicht möglich, Verum und Placebo zu unterscheiden. Auch 1938/39 wurden im Robert-Koch-Krankenhaus in Berlin klinische Versuche mit Homöopathika mit negativem Ergebnisse durchgeführt. Der Homöopath Rabe reagierte mit der Vermutung, dass ..''Homöopathie keine pharmakotherapeutische Methode, wie bisher angenommen, sondern eine Form der Psychotherapie...'' sei. Fritz Donner in einem Gedächtnisprotokoll: ''Wahrheitsgemäß müsste man antworten, dass bei der Arzneiprüfung nichts herausgekommen ist und dass bei den klinischen Versuchen bei keinem einzigen Patienten eine irgendwie für eine therapeutische Wirkung der eingesetzten Arzneien sprechende Reaktion eingetreten ist.''. Dennoch wurde offiziell verlautbart es hätten sich gewisse Schwierigkeiten bemerkbar gemacht, sodass man neu beginnen müsse. Der Krieg verhinderte jedoch weitere Forschung. Später, in den sechziger Jahren, drückte sich Donner deutlicher aus: Er nannte die Untersuchung ein ''totales Fiasko'' für die Homöopathie. |