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Gliederung: Homöopathie-Buch unter "Sonstige Veröffentlichungen" nach unten
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[[image:Hirte-HP.png|300px|thumb|Auszug aus Homöopathie-Buch von Hirte<ref name=homoe>Hirte, Martin: Differenzierung homöopathischer Kindermittel: Bewährte Arzneimittel und ihre engsten Verwandten, Verlag Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2008, ISBN 3437579509, 9783437579509</ref>]]
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'''Martin Hirte''' (geb. 1954) ist Arzt für Kinderheilkunde und praktiziert in München. Daneben bezeichnet er sich als [[Homöopathie|Homöopath]]. Hirte ist Autor des in [[Impfgegner]]kreisen beliebten Buches ''Impfen - Pro & Contra: Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung'' (Verlag: Droemer/Knaur), das auch über den [[Kopp Verlag]] vertrieben wird. Zusammen mit [[Steffen Rabe]] ist Hirte Gründungsmitglied des Vereins [[Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung e.V.]]<ref>http://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=26:impfstoffsicherheit-in-deutschland&catid=1:stellungnahmen&Itemid=13</ref>
'''Martin Hirte''' (geb. 1954) ist Arzt für Kinderheilkunde und praktiziert in München. Daneben bezeichnet er sich als [[Homöopathie|Homöopath]]. Hirte ist Autor des in [[Impfgegner]]kreisen beliebten Buches ''Impfen - Pro & Contra: Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung'' (Verlag: Droemer/Knaur), das auch über den [[Kopp Verlag]] vertrieben wird, sowie des homöopathischen Repertorisierungsbuches ''Differenzierung homöopathischer Kindermittel: Bewährte Arzneimittel und ihre engsten Verwandten'', in dem solch seltsame Indikationen für das Kindesalter aufgeführt sind wie "Bufo (Kröte) – sucht Einsamkeit, um zu masturbieren" versus "Hyoscyamus (Bilsenkraut) – masturbiert in der Öffentlichkeit".<ref name=homoe/>
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Zusammen mit [[Steffen Rabe]] ist Hirte Gründungsmitglied des Vereins [[Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung e.V.]]<ref>http://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=26:impfstoffsicherheit-in-deutschland&catid=1:stellungnahmen&Itemid=13</ref>
      
In der Öffentlichkeit tritt Hirte stets als vernünftig abwägender Arzt auf. Analysiert man Hirtes Äußerungen jedoch genauer, stellt er sich als [[Impfgegner]] dar. So gibt er nur vage Empfehlungen, z.B. den Impfzeitpunkt für bestimmte Kinderkrankheiten in die Pubertät hinauszuschieben in der "Hoffnung", dass das Kind dann bereits die natürliche Krankheit durchgemacht hat.<ref>''Ich rate auch zur Röteln- und Mumps-Impfung, wenn ein Kind diese Krankheit bis zur Pubertät nicht durchgemacht hat.'' [http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/impfen-DID1188596103/interview3-impfen-eltern-ID661188596078.xml Interview auf BR-Online, 24.01.2007]</ref> Er hat natürlich recht: Wer diese Krankheiten mit oder ohne Behinderungen überlebt hat, braucht keine entsprechende Impfung mehr. Solche zynischen Empfehlungen, die erst mal harmlos klingen, sind typisch für Hirte. In Wirklichkeit würde so eine Empfehlung &ndash; wäre sie Standard &ndash; auf die Abschaffung der Impfungen für Kinder hinauslaufen. Er rät auch, die Entscheidung zur Impfung davon abhängig zu machen, ob die ''Eltern'' sich vor Ansteckung fürchten.<ref>''Wichtig ist auch herauszufinden, wie groß die Angst der Eltern vor Krankheiten ist. Manchmal ist es sinnvoll zu impfen, wenn die Angst der Eltern vor Ansteckung sehr groß ist und sie deshalb ihr ungeimpftes Kind in seiner Aktivität einschränken würden.'' [http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/impfen-DID1188596103/interview3-impfen-eltern-ID661188596078.xml Interview auf BR-Online, 24.01.2007]</ref> Ferner schürt Hirte Angst vor dem Impfen, indem er öffentlich spekuliert, dass Krankheiten wie ADHS oder Neurodermitis etwas mit Impfungen zu tun haben.<ref>''Es könnte ja sein, dass alle die chronischen Probleme, die bei Kindern in letzter Zeit vermehrt auftreten wie ADHS, Neurodermitis oder Diabetes, irgendeine Beziehung zu den frühkindlichen Impfungen haben. Das wird nicht systematisch untersucht.'' [http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/impfen-DID1188596103/impfen-impfung-interview-ID661188596075.xml Interview auf BR-Online, 24.01.2007]</ref>
 
In der Öffentlichkeit tritt Hirte stets als vernünftig abwägender Arzt auf. Analysiert man Hirtes Äußerungen jedoch genauer, stellt er sich als [[Impfgegner]] dar. So gibt er nur vage Empfehlungen, z.B. den Impfzeitpunkt für bestimmte Kinderkrankheiten in die Pubertät hinauszuschieben in der "Hoffnung", dass das Kind dann bereits die natürliche Krankheit durchgemacht hat.<ref>''Ich rate auch zur Röteln- und Mumps-Impfung, wenn ein Kind diese Krankheit bis zur Pubertät nicht durchgemacht hat.'' [http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/impfen-DID1188596103/interview3-impfen-eltern-ID661188596078.xml Interview auf BR-Online, 24.01.2007]</ref> Er hat natürlich recht: Wer diese Krankheiten mit oder ohne Behinderungen überlebt hat, braucht keine entsprechende Impfung mehr. Solche zynischen Empfehlungen, die erst mal harmlos klingen, sind typisch für Hirte. In Wirklichkeit würde so eine Empfehlung &ndash; wäre sie Standard &ndash; auf die Abschaffung der Impfungen für Kinder hinauslaufen. Er rät auch, die Entscheidung zur Impfung davon abhängig zu machen, ob die ''Eltern'' sich vor Ansteckung fürchten.<ref>''Wichtig ist auch herauszufinden, wie groß die Angst der Eltern vor Krankheiten ist. Manchmal ist es sinnvoll zu impfen, wenn die Angst der Eltern vor Ansteckung sehr groß ist und sie deshalb ihr ungeimpftes Kind in seiner Aktivität einschränken würden.'' [http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/impfen-DID1188596103/interview3-impfen-eltern-ID661188596078.xml Interview auf BR-Online, 24.01.2007]</ref> Ferner schürt Hirte Angst vor dem Impfen, indem er öffentlich spekuliert, dass Krankheiten wie ADHS oder Neurodermitis etwas mit Impfungen zu tun haben.<ref>''Es könnte ja sein, dass alle die chronischen Probleme, die bei Kindern in letzter Zeit vermehrt auftreten wie ADHS, Neurodermitis oder Diabetes, irgendeine Beziehung zu den frühkindlichen Impfungen haben. Das wird nicht systematisch untersucht.'' [http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/impfen-DID1188596103/impfen-impfung-interview-ID661188596075.xml Interview auf BR-Online, 24.01.2007]</ref>
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Mit dem Schweizer Impfkritiker [[Hansueli Albonico]] veröffentlichte Hirte in der Schweizer Ärztezeitung den Artikel "''Impfungen - ein weiterhin ungelöstes Problem''".<ref>Albonico HU, Hirte M. ''Impfungen - ein weiterhin ungelöstes Problem''. Schweizerische Ärztezeitung, 2005, 86(20):1202-15 [http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-20/2005-20-531.PDF Online]</ref><ref>C. Aebi, D. Desgrandchamps, U. Heininger, B. Vaudaux, C.-A. Siegrist (2005): ''Konsistent unrichtige Informationen. Abschliessende Duplik zum Artikel «Impfungen – ein weiterhin ungelöstes Problem» vom H.-U. Albonico und M. Hirte''. Schweizerische Ärztezeitung 2005, 86(25):1522-23 [http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-25/2005-25-777.PDF Online]</ref><ref>http://www.impfo.ch/htm-dokumente/ReplikSAEZ_SKS_EKIF.htm#impfungenimmmunstoer</ref>  Albonico ist Homöopath und Vertreter der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]]. Er vertritt vor allem hinsichtlich der Impfungen gegen Mumps, Masern, Röteln, Keuchhusten, Windpocken, Hepatitis B und HiB die Ansichten der Impfgegner.
 
Mit dem Schweizer Impfkritiker [[Hansueli Albonico]] veröffentlichte Hirte in der Schweizer Ärztezeitung den Artikel "''Impfungen - ein weiterhin ungelöstes Problem''".<ref>Albonico HU, Hirte M. ''Impfungen - ein weiterhin ungelöstes Problem''. Schweizerische Ärztezeitung, 2005, 86(20):1202-15 [http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-20/2005-20-531.PDF Online]</ref><ref>C. Aebi, D. Desgrandchamps, U. Heininger, B. Vaudaux, C.-A. Siegrist (2005): ''Konsistent unrichtige Informationen. Abschliessende Duplik zum Artikel «Impfungen – ein weiterhin ungelöstes Problem» vom H.-U. Albonico und M. Hirte''. Schweizerische Ärztezeitung 2005, 86(25):1522-23 [http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-25/2005-25-777.PDF Online]</ref><ref>http://www.impfo.ch/htm-dokumente/ReplikSAEZ_SKS_EKIF.htm#impfungenimmmunstoer</ref>  Albonico ist Homöopath und Vertreter der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]]. Er vertritt vor allem hinsichtlich der Impfungen gegen Mumps, Masern, Röteln, Keuchhusten, Windpocken, Hepatitis B und HiB die Ansichten der Impfgegner.
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Mit dem gleichen Autor Albonico veröffentlichte Hirte auch den "Impfratgeber" ''Impfen – Grundlagen für einen persönlichen Impfentscheid''für die "Stiftung Konsumentenschutz"<ref>Studer H-P, Albonico H, Hirte M. ''Impfen – Grundlagen für einen persönlichen Impfentscheid.'', Ratgeber der Stiftung für Konsumentenschutz, SKS. 6. Auflage. Bern: Stiftung für Konsumentenschutz. April 2006.</ref>.
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Zusammen mit Albonico veröffentlichte Hirte auch den "Impfratgeber" ''Impfen – Grundlagen für einen persönlichen Impfentscheid'' für die schweizerische "Stiftung Konsumentenschutz" (SKS).<ref>Studer H-P, Albonico H, Hirte M. ''Impfen – Grundlagen für einen persönlichen Impfentscheid.'', Ratgeber der Stiftung für Konsumentenschutz, SKS. 6. Auflage. Bern: Stiftung für Konsumentenschutz. April 2006.</ref> Dieser stieß auf Kritik des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit (BAG).<ref>Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Übertragbare Krankheiten (2006): ''Ratgeber der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) «Impfen – Grundlagen für einen persönlichen Impfentscheid», Stellungnahme des Bundesamtes für Gesundheit (BAG)''. Schweizerische Ärztezeitung 2006, 87(37):1596 [http://www.saez.ch/pdf_d/2006/2006-37/2006-37-862.PDF Online]</ref> Das BAG kommt in seiner Stellungnahme zu dem Schluss, dass der Ratgeber "unausgewogen"  und "fehlerhaft" sei, und bedauert, dass ein bereits zuvor bekanntes Gutachten zum SKS-Ratgeber<ref>Siegrist C-A, Aebi C, Desgrandchamps D, Heininger U, Vaudaux B. (2005): Impfratgeber: Evidenz anstelle von Behauptungen. Schweiz Ärztezeitung. 2005;86(9):539-52.</ref><ref>http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-25/2005-25-777.PDF </ref> vom SKS nicht berücksichtigt wurde<ref>http://old.swiss-paediatrics.org/parents/vaccinations/2005-09-154_impfratgeber.pdf</ref>.
 
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Dieser stieß auf Kritik seitens des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit (BAG).<ref>Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Übertragbare Krankheiten (2006): ''Ratgeber der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) «Impfen – Grundlagen für einen persönlichen Impfentscheid», Stellungnahme des Bundesamtes für Gesundheit (BAG)''. Schweizerische Ärztezeitung 2006, 87(37):1596 [http://www.saez.ch/pdf_d/2006/2006-37/2006-37-862.PDF Online]</ref> Das BAG kommt in seiner Stellungnahme zu dem Schluss, dass der Ratgeber "unausgewogen"  und "fehlerhaft" sei, und bedauert, dass ein bereits zuvor bekanntes Gutachten zum SKS-Ratgeber<ref>Siegrist C-A, Aebi C, Desgrandchamps D, Heininger U, Vaudaux B. (2005): Impfratgeber: Evidenz anstelle von Behauptungen. Schweiz Ärztezeitung. 2005;86(9):539-52.</ref><ref>http://www.saez.ch/pdf/2005/2005-25/2005-25-777.PDF </ref> vom SKS nicht berücksichtigt wurde<ref>http://old.swiss-paediatrics.org/parents/vaccinations/2005-09-154_impfratgeber.pdf</ref>.
      
Als allgemeine Kritikpunkte der Broschüre werden dabei vor allem genannt<ref>http://www.saez.ch/pdf_d/2006/2006-35/2006-35-807.PDF</ref>:  
 
Als allgemeine Kritikpunkte der Broschüre werden dabei vor allem genannt<ref>http://www.saez.ch/pdf_d/2006/2006-35/2006-35-807.PDF</ref>:  
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*Schon im Vorwort werden Behörden, Ärzte und Industrie gegenüber kritischen Ärzten und Konsumentenorganisationen nicht mit objektiven Kriterien klassiert und einander gegenübergestellt, so fehlt z.B. die Definition, was ein „kritischer Arzt“ ist.
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*Schon im Vorwort werden Behörden, Ärzte und Industrie gegenüber kritischen Ärzten und Konsumentenorganisationen nicht mit objektiven Kriterien klassiert und einander gegenübergestellt, so fehlt z.B. die Definition, was ein "kritischer Arzt" ist.
*Bereits im Vorwort wird suggeriert, dass Behörden und Ärzte eine „ethische Aufgabe“ nicht wahrnehmen.
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*Bereits im Vorwort wird suggeriert, dass Behörden und Ärzte eine "ethische Aufgabe" nicht wahrnehmen.
 
*Verwendung von Schlagwörtern, ähnlich wie bei Werbetexten, also wovor der Verbraucherschutz üblicherweise warnt und wogegen er sich auch – berechtigterweise – wehrt.
 
*Verwendung von Schlagwörtern, ähnlich wie bei Werbetexten, also wovor der Verbraucherschutz üblicherweise warnt und wogegen er sich auch – berechtigterweise – wehrt.
 
*Fehlende Ausgewogenheit in der Beschreibung von Interessen der einzelnen Gruppierungen und in den farblich hervorgehobenen Kommentaren.
 
*Fehlende Ausgewogenheit in der Beschreibung von Interessen der einzelnen Gruppierungen und in den farblich hervorgehobenen Kommentaren.
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*“''Starke Verdachtsmomente für Zusammenhang zwischen Pertussisimpfung und späteren allergischen Erkrankungen''“ ist eindeutig falsch und mehrfach widerlegt (z.B. Arch Dis Child. 2005 Jun;90:567–73 oder BMJ 2004;17:925–6).
 
*“''Starke Verdachtsmomente für Zusammenhang zwischen Pertussisimpfung und späteren allergischen Erkrankungen''“ ist eindeutig falsch und mehrfach widerlegt (z.B. Arch Dis Child. 2005 Jun;90:567–73 oder BMJ 2004;17:925–6).
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Auch im Abschnitt „Wegweiser für den persönlichen Impfentscheid“ ist voll von Unstimmigkeiten:  
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Auch derim Abschnitt "Wegweiser für den persönlichen Impfentscheid" ist voll von Unstimmigkeiten:  
*''Impftermin bei Frühgeborenen auf der Basis des ursprünglichen Geburtstermins''– das widerspricht der biologischen Realität: Frühgeborene haben ein höheres Komplikationsrisiko und einen geringeren Nestschutz als Reifgeborene (da verkürzte Schwangerschaft!); der Abbau des Nestschutzes beginnt mit der Geburt (= Abnabelung), unabhängig von der Reife! Deshalb sollten Frühgeborene wie die Reifgeborenen im chronologischen (!) Alter von 2 Monaten nach Geburt geimpft werden.  
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*''"Impftermin bei Frühgeborenen auf der Basis des ursprünglichen Geburtstermins"'' – das widerspricht der biologischen Realität: Frühgeborene haben ein höheres Komplikationsrisiko und einen geringeren Nestschutz als Reifgeborene (da verkürzte Schwangerschaft!); der Abbau des Nestschutzes beginnt mit der Geburt (= Abnabelung), unabhängig von der Reife! Deshalb sollten Frühgeborene wie die Reifgeborenen im chronologischen (!) Alter von 2 Monaten nach Geburt geimpft werden.  
*Impfindikation ''wenn Eltern sich nicht in der Lage sehen, ein Kind während mehrerer Wochen durch die Krankheit zu begleiten'', dies weckt ein schlechtes Gewissen bei den Eltern (quasi Impfung als Notlösung dann, wenn Eltern nicht in der Lage sind …), außerdem wird die Krankheit gegenüber der Impfung als die bessere Lösung dargestellt.  
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*Impfindikation ''"wenn Eltern sich nicht in der Lage sehen, ein Kind während mehrerer Wochen durch die Krankheit zu begleiten"'', dies weckt ein schlechtes Gewissen bei den Eltern (quasi Impfung als Notlösung dann, wenn Eltern nicht in der Lage sind …), außerdem wird die Krankheit gegenüber der Impfung als die bessere Lösung dargestellt.  
*''Starke Komplikationen als Kontraindikation für weitere Impfungen''ist zu pauschal formuliert; lediglich bei allergischen Reaktionen auf Impfstoffbestandteile und ''Enzephalopathie innerhalb von 7 Tagen nach früherer Impfung''gelten als Kontraindikationen. Beide Entitäten sind extrem selten.  
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*''"Starke Komplikationen als Kontraindikation für weitere Impfungen"'' ist zu pauschal formuliert; lediglich bei allergischen Reaktionen auf Impfstoffbestandteile und ''"Enzephalopathie innerhalb von 7 Tagen nach früherer Impfung"'' gelten als Kontraindikationen. Beide Entitäten sind extrem selten.  
*Auch für die Empfehlung zur Zurückhaltung bei „''stark allergisch veranlagten Eltern''“ gibt es keine Evidenz.
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*Auch für die Empfehlung zur Zurückhaltung bei "stark allergisch veranlagten Eltern" gibt es keine Evidenz.
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Hirte betont immer wieder, dass eine Impfung das „unausgereifte Immunsystem“ eines Säuglings überfordern würde, weil dieses angeblich noch nicht genug ausgereift sei. Dem ist aber entgegen zu setzen, dass bereits ein Neugeborenes sich von Geburt gegen zahlreiche Keime zur Wehr setzen muss, was mit einem unausgereiften Immunsystem nicht möglich wäre. Denn dann wären selbst Schürfwunden, die sich ein Kind z.B. in der Krabbelphase zuzieht oder Insektenstiche eine Gefahr, weil in diesen Fällen mehr und undefinierte Erreger in den Körper gelangen, als bei einer Schutzimpfung.
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Hirte betont immer wieder, dass eine Impfung das "unausgereifte Immunsystem" eines Säuglings überfordern würde, weil dieses angeblich noch nicht genug ausgereift sei. Dem ist aber entgegen zu setzen, dass bereits ein Neugeborenes sich von Geburt gegen zahlreiche Keime zur Wehr setzen muss, was mit einem unausgereiften Immunsystem nicht möglich wäre. Denn dann wären selbst Schürfwunden, die sich ein Kind z.B. in der Krabbelphase zuzieht oder Insektenstiche eine Gefahr, weil in diesen Fällen mehr und undefinierte Erreger in den Körper gelangen, als bei einer Schutzimpfung.
    
==Hirte und die Masern-Erkrankung und Impfung==
 
==Hirte und die Masern-Erkrankung und Impfung==
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Das würde allerdings bedeuten, dass diese Krankheit unter den Kindern wieder grassieren würde, mit allen Konsequenzen und Komplikationen, wie z.B. Gehirnentzündungen und Todesfällen, wie z.B. [http://www.rp-online.de/niederrheinnord/duisburg/nachrichten/duisburg/Michaela-liegt-im-Sterben_aid_796653.html hier]. Außerdem wird mit dieser Empfehlung das nicht zu vernachlässigende Komplikationsrisiko (Todesfälle 1:1000; Enzephalitis 1:1000) von Masern vor einer allfälligen Impfung in Kauf genommen, obwohl keine saubere Argumentation zugunsten eines vorteilhaften Effekts der Maserninfektion vorgebracht werden kann. Es kommt dazu, dass die Erfassung von Jugendlichen, bei denen eine bestimmte Impfindikation besteht, notorisch schwierig und unvollständig ist.
 
Das würde allerdings bedeuten, dass diese Krankheit unter den Kindern wieder grassieren würde, mit allen Konsequenzen und Komplikationen, wie z.B. Gehirnentzündungen und Todesfällen, wie z.B. [http://www.rp-online.de/niederrheinnord/duisburg/nachrichten/duisburg/Michaela-liegt-im-Sterben_aid_796653.html hier]. Außerdem wird mit dieser Empfehlung das nicht zu vernachlässigende Komplikationsrisiko (Todesfälle 1:1000; Enzephalitis 1:1000) von Masern vor einer allfälligen Impfung in Kauf genommen, obwohl keine saubere Argumentation zugunsten eines vorteilhaften Effekts der Maserninfektion vorgebracht werden kann. Es kommt dazu, dass die Erfassung von Jugendlichen, bei denen eine bestimmte Impfindikation besteht, notorisch schwierig und unvollständig ist.
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Laut Münchner Wochenanzeiger sei der "eher homöopathisch arbeitende" Hirte "kein uneingeschränkter Freund der Masern-Vorsorge", da für Kinder die Masern-Erkrankung in der Regel leicht zu bewältigen sei, ihr Immunsystem sogar gestärkt aus durchlebten Masern hervorgehen könne: "''Die Masern üben offenbar einen stimulierenden Effekt auf das Immunsystem des Kindes aus''"<ref>http://www.impfo.ch/htm-dokumente/ReplikSAEZ_SKS_EKIF.htm#impfungenimmmunstoer</ref>.
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Laut Münchner Wochenanzeiger sei der "eher homöopathisch arbeitende" Hirte "kein uneingeschränkter Freund der Masern-Vorsorge", da für Kinder die Masern-Erkrankung in der Regel leicht zu bewältigen sei, ihr Immunsystem sogar gestärkt aus durchlebten Masern hervorgehen könne: "''Die Masern üben offenbar einen stimulierenden Effekt auf das Immunsystem des Kindes aus''".<ref>http://www.impfo.ch/htm-dokumente/ReplikSAEZ_SKS_EKIF.htm#impfungenimmmunstoer</ref> Gegen eine Impfung spreche, dass unklar sei - meint Hirte - ob der derzeit angewandte Dreifach-Schutz gegen Masern, Mumps und Röteln Folgeschäden nach sich ziehe.<ref>http://www.wochenanzeiger.de/article/72882.html</ref>
Gegen eine Impfung spreche, dass unklar sei - meint Hirte - ob der derzeit angewandte Dreifach-Schutz gegen Masern, Mumps und Röteln Folgeschäden nach sich ziehe.<ref>http://www.wochenanzeiger.de/article/72882.html</ref>
      
Zu den Zusammenhängen zwischen der Masern-Impfung und später auftretenden Erkrankungen wie z.B. Allergien, meint er:
 
Zu den Zusammenhängen zwischen der Masern-Impfung und später auftretenden Erkrankungen wie z.B. Allergien, meint er:
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Zur Masern-Impfung meint Hirte: "''Fulminante tödlich verlaufende Infektionen durch Masern- Impfviren kommen gelegentlich vor bei Kindern mit bis dahin unerkannten Krankheiten des Immunsystems.''" Hirte übersieht allerdings, dass solche Kinder eine Masern-Erkrankung ebenfalls nicht überleben dürften, und Ihr Sterberisiko bei geringer Durchimpfungsrate und fehlendem Kohortenschutz extrem hoch ist, dass also letztendlich solche Kinder von vorn herein geopfert würden, glaubt man den Ansichten von Hirte über Masern und die Impfung dagegen<ref>http://www.impfschutzverband.de/phorum5/read.php?1,236,236</ref>.
 
Zur Masern-Impfung meint Hirte: "''Fulminante tödlich verlaufende Infektionen durch Masern- Impfviren kommen gelegentlich vor bei Kindern mit bis dahin unerkannten Krankheiten des Immunsystems.''" Hirte übersieht allerdings, dass solche Kinder eine Masern-Erkrankung ebenfalls nicht überleben dürften, und Ihr Sterberisiko bei geringer Durchimpfungsrate und fehlendem Kohortenschutz extrem hoch ist, dass also letztendlich solche Kinder von vorn herein geopfert würden, glaubt man den Ansichten von Hirte über Masern und die Impfung dagegen<ref>http://www.impfschutzverband.de/phorum5/read.php?1,236,236</ref>.
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[[image:Hirte-HP.png|300px|thumb|Auszug aus Homöopathie-Buch von Hirte<ref name=homoe>Hirte, Martin: Differenzierung homöopathischer Kindermittel: Bewährte Arzneimittel und ihre engsten Verwandten, Verlag Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2008, ISBN 3437579509, 9783437579509</ref>]]
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==Sonstige Veröffentlichungen==
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Hirte ist Autor des homöopathischen Repertorisierungsbuches ''Differenzierung homöopathischer Kindermittel: Bewährte Arzneimittel und ihre engsten Verwandten'', in dem solch seltsame Indikationen für das Kindesalter aufgeführt sind wie "Bufo (Kröte) – sucht Einsamkeit, um zu masturbieren" versus "Hyoscyamus (Bilsenkraut) – masturbiert in der Öffentlichkeit".<ref name=homoe/>
    
==Zitate==
 
==Zitate==
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