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'''Steorn Ltd''' ist der Name einer irischen Firma aus Dublin, die behauptet, ein "Orbo" genanntes [[Perpetuum Mobile]] realisiert zu haben, das in der Lage sei, entgegen den Gesetzen der Physik Energie in prinzipiell unbegrenzter Menge zur Verfügung zu stellen.
 
'''Steorn Ltd''' ist der Name einer irischen Firma aus Dublin, die behauptet, ein "Orbo" genanntes [[Perpetuum Mobile]] realisiert zu haben, das in der Lage sei, entgegen den Gesetzen der Physik Energie in prinzipiell unbegrenzter Menge zur Verfügung zu stellen.
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Ein Patent zur Orbo-Technik wurde bislang (Stand: Dezember 2009) Steorn nicht erteilt, ein Patent soll jedoch eingereicht worden sein. Steorn besitzt jedoch Patente zu Messverfahren von Drehmomenten und "magnetischen Kräften".
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Die Firma Steorn Ltd machte im August 2006 in einer viel beachteten Großanzeige in der englischen Zeitung "The Economist" <ref>The Economist, Anzeige vom 19. August 2006</ref> auf sich aufmerksam. Darin wurde behauptet, dass Steorn eine Technologie entwickelt habe, die in der Lage sei, eine "saubere Energie" zur Verfügung zu stellen und dass man nun Wissenschaftler dazu auffordere, die Behauptungen zu widerlegen. Die Annonce muss laut Anzeigenpreisliste der Zeitung etwa 125.000 Euro gekostet haben (£85.200).
 
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Die Firma Steorn Ltd machte im August 2006 in einer viel beachteten Großanzeige in der englischen Zeitung "The Economist" <ref>The Economist, Anzeige vom 19. August 2006</ref> auf sich aufmerksam. In der Anzeige wurde behauptet, dass Steorn eine Technologie entwickelt habe, die in der Lage sei, eine "saubere Energie" zur Verfügung zu stellen und dass man nun Wissenschaftler dazu auffordere, die Behauptungen zu widerlegen. Die Anzeige muss laut Anzeigepreisliste der Zeitung etwa 125.000 Euro gekostet haben (£85.200).
      
Mehrere Versuche, ein funktionierendes Orbo-PM der Öffentlichkeit zu demonstrieren, scheiterten. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, denen es gestattet war, die Vorrichtung in Augenschein zu nehmen, konnte keine Anzeichen einer Energieerzeugung "aus dem Nichts" erkennen.
 
Mehrere Versuche, ein funktionierendes Orbo-PM der Öffentlichkeit zu demonstrieren, scheiterten. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, denen es gestattet war, die Vorrichtung in Augenschein zu nehmen, konnte keine Anzeichen einer Energieerzeugung "aus dem Nichts" erkennen.
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Seit dem 15. Dezember 2009 wird in Dublin (Waterways Centre Building) ein angeblich funktionierendes Orbo-Modell vorgestellt, das zuvor in einem Youtube-Video angekündigt wurde. Per Internet werden Bilder übertragen, die zeigen sollen, dass eine Plexiglas-Implementierung des Funktionsprinzips sich unablässig dreht. Das Modell mit Permanentmagneten soll von einer kleinen Batterie angetrieben sein, die durch den Betrieb kontinuierlich wieder aufgeladen werde und sich so nicht entlade.
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Seit dem 15. Dezember 2009 wird in Dublin (Waterways Centre Building) ein angeblich funktionierendes Orbo-Modell vorgestellt, das zuvor in einem Youtube-Video angekündigt wurde. Per Internet werden Bilder übertragen, die zeigen sollen, dass eine Plexiglas-Implementierung des Funktionsprinzips sich unablässig dreht.
    
Die Behauptungen der Firma Steorn zu ihrer "Orbo-Technologien" widersprechen dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik, der besagt, dass in einem geschlossenen System Energie weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur in eine andere Energieform umgewandelt werden kann.  
 
Die Behauptungen der Firma Steorn zu ihrer "Orbo-Technologien" widersprechen dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik, der besagt, dass in einem geschlossenen System Energie weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur in eine andere Energieform umgewandelt werden kann.  
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Am 4. Juli 2007 wurde ein nicht im Steorn-Sinne funktionierendes Demonstrationsmodell im Londoner ''Kinetica Museum'' (Spitalfields Market) nach längeren Verzögerungen vorgestellt und kurz danach wieder entfernt. Steorn erklärte, dass das Modell durch Hitze durch zu helles Scheinwerferlicht gestört worden sei, später hieß es, es wäre zu einem "Treibhauseffekt" im Modell gekommen.
 
Am 4. Juli 2007 wurde ein nicht im Steorn-Sinne funktionierendes Demonstrationsmodell im Londoner ''Kinetica Museum'' (Spitalfields Market) nach längeren Verzögerungen vorgestellt und kurz danach wieder entfernt. Steorn erklärte, dass das Modell durch Hitze durch zu helles Scheinwerferlicht gestört worden sei, später hieß es, es wäre zu einem "Treibhauseffekt" im Modell gekommen.
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Am 15. Dezember 2009 begann eine vorab in Mitteilungen und einem Video angekündigte Demonstration eines Modells im Dubliner ''Waterways Visitor Centre'', mit gleichzeitigem Angebot von zwei Videostreams im Internet (Links: [http://www.livestream.com/steorn] und [http://www.livestream.com/steorncam2]). Die Vorführung soll laut Steorn 6 Wochen dauern, interessanterweise aber vom 24. Dezember bis 4. Januar 2010 unterbrochen werden. In den gezeigten Aufnahmen sind keine Messgeräte zu sehen, die die Stromabgabe oder Stromaufnahme der Batterie anzeigen. Beobachter haben daher keine Möglichkeit, die Energiebilanz zu erkennen. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Modell ausschließlich durch die gezeigte wiederaufladbare Batterie (1,2 Volt / 10 Ah) betrieben wird, ist die Demonstration nicht geeignet, die Steorn-Behauptungen zu beweisen. Im hypothetischen Falle eines tatsächlich funktionierenden Perpetuum Mobile hätte die Verwendung einer Kondensators statt einer Batterie einen Hinweis zur Funktionstüchtigkeit gegeben.
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Am 15. Dezember 2009 begann eine vorab in Mitteilungen und einem Video angekündigte Demonstration eines Modells im Dubliner ''Waterways Visitor Centre'', mit gleichzeitigem Angebot von zwei Videostreams im Internet (Links: [http://www.livestream.com/steorn] und [http://www.livestream.com/steorncam2]).  Das Modell mit Permanentmagneten soll von einer kleinen Batterie angetrieben sein, die durch den Betrieb kontinuierlich wieder aufgeladen werde und sich so nicht entlade. Die Vorführung soll laut Steorn 6 Wochen dauern, interessanterweise aber vom 24. Dezember bis 4. Januar 2010 unterbrochen werden. In den gezeigten Aufnahmen sind keine Messgeräte zu sehen, die die Stromabgabe oder Stromaufnahme der Batterie anzeigen. Beobachter haben daher keine Möglichkeit, die Energiebilanz zu erkennen. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Modell ausschließlich durch die gezeigte wiederaufladbare Batterie (1,2 Volt / 10 Ah) betrieben wird, ist die Demonstration nicht geeignet, die Steorn-Behauptungen zu beweisen. Im hypothetischen Falle eines tatsächlich funktionierenden Perpetuum Mobile hätte die Verwendung einer Kondensators statt einer Batterie einen Hinweis zur Funktionstüchtigkeit gegeben.
    
==Überprüfungen==
 
==Überprüfungen==
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Für das Jahr 2006 soll Steorn durch Investoren 2,5 Millionen Euro eingenommen haben. Insgesamt hat Steorn mehr als 8 Millionen Euro von Investoren erhalten und gab dafür Firmenanteilsscheine aus. Kritiker werfen Steorn vor, lediglich ein geschicktes Marketingunternehmen zu sein, dass durch die Behauptungen das Interesse auf sich selbst lenke, um zukünftige Kunden zu gewinnen.
 
Für das Jahr 2006 soll Steorn durch Investoren 2,5 Millionen Euro eingenommen haben. Insgesamt hat Steorn mehr als 8 Millionen Euro von Investoren erhalten und gab dafür Firmenanteilsscheine aus. Kritiker werfen Steorn vor, lediglich ein geschicktes Marketingunternehmen zu sein, dass durch die Behauptungen das Interesse auf sich selbst lenke, um zukünftige Kunden zu gewinnen.
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Ein Patent zur Orbo-Technik wurde bislang (Stand: Dezember 2009) Steorn nicht erteilt, ein Patent soll jedoch eingereicht worden sein. Steorn besitzt jedoch Patente zu Messverfahren von Drehmomenten und "magnetischen Kräften".
    
Steorn-Patente:
 
Steorn-Patente:
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