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==Geschichtliches==
 
==Geschichtliches==
Die unsichtbare Kraft des Magnetsteins hat in allen geschichtlich überlieferten Epochen die Menschen in Staunen versetzt. Anmerkungen finden sich u.a. bei Homer, Pythagoras, Thales und Plinius, der bereits im ersten Jahrhundert v. Chr. beschrieb, dass das Eisen der einzige Stoff ist, der von jenem Stein eine Kräfte annimmt, sie längere Zeit behält und selbst anderes Eisen anzieht. Erst im 13. Jahrhundert ist ein Zuwachs an wissenschaftlicher Erkenntnis zu verzeichnen: Der französische Physiker Petrus Peregrinus unterscheidet die gegensätzliche Polung der Magneten und beschreibt ihre Ausrichtung im erdmagnetischen Feld: Der ganze Stein erhält vom ganzen Himmel seine Kraft.
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Die unsichtbare Kraft des Magnetsteins hat in allen geschichtlich überlieferten Epochen die Menschen in Staunen versetzt. Anmerkungen finden sich u.a. bei Homer, Pythagoras, Thales und Plinius, der bereits im ersten Jahrhundert v. Chr. beschrieb, dass das Eisen der einzige Stoff ist, der von jenem Stein eine Kraft annimmt, sie längere Zeit behält und selbst anderes Eisen anzieht. Erst im 13. Jahrhundert ist ein Zuwachs an wissenschaftlicher Erkenntnis zu verzeichnen: Der französische Physiker Petrus Peregrinus unterscheidet die gegensätzliche Polung der Magneten und beschreibt ihre Ausrichtung im erdmagnetischen Feld: Der ganze Stein erhält vom ganzen Himmel seine Kraft.
    
Die erste systematische therapeutische Nutzung der Magnetkraft wird Paracelsus (16. Jahrhundert) zugeschrieben. Er war fasziniert von der Beobachtung, dass ein Magnet sichtbare Dinge durch unsichtbare Kraft anzieht, und vermutete, dass sich Krankheiten gewissermaßen aus dem Körper herausziehen lassen. U.a. versuchte er, durch Kugeln oder Pfeilspitzen verursachte Wunden mit Hilfe von Magneten zu heilen. Um Frauen von Hysterie zu kurieren, empfahl er, zwei Magneten oberhalb und unterhalb des Uterus anzusetzen. Die stark von mystischen Elementen geprägte Therapie des Paracelsus hat sich – vermutlich mangels Erfolg – in der Folgezeit nicht durchgesetzt.
 
Die erste systematische therapeutische Nutzung der Magnetkraft wird Paracelsus (16. Jahrhundert) zugeschrieben. Er war fasziniert von der Beobachtung, dass ein Magnet sichtbare Dinge durch unsichtbare Kraft anzieht, und vermutete, dass sich Krankheiten gewissermaßen aus dem Körper herausziehen lassen. U.a. versuchte er, durch Kugeln oder Pfeilspitzen verursachte Wunden mit Hilfe von Magneten zu heilen. Um Frauen von Hysterie zu kurieren, empfahl er, zwei Magneten oberhalb und unterhalb des Uterus anzusetzen. Die stark von mystischen Elementen geprägte Therapie des Paracelsus hat sich – vermutlich mangels Erfolg – in der Folgezeit nicht durchgesetzt.
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Erstaunlich präzise Vorstellungen von der Natur der Magnetkraft entwickelte Galilei im 17. Jahrhundert: Wenn jedes Teilchen dieses Minerals jene Kraft besitzt, wer wollte daran zweifeln, dass sie in noch höherem Grade dem Erdball innewohnt, und der vielleicht sogar, was seinen inneren Kern anbetrifft, nichts anderes als ein ungeheurer Magnet.
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Erstaunlich präzise Vorstellungen von der Natur der Magnetkraft entwickelte Galilei im 17. Jahrhundert: Wenn jedes Teilchen dieses Minerals jene Kraft besitzt, wer wollte daran zweifeln, dass sie in noch höherem Grade dem Erdball innewohnt, und der vielleicht sogar, was seinen inneren Kern anbetrifft, nichts anderes als ein ungeheurer Magnet sei.
    
Im 18. Jahrhundert hatte Mesmer spektakuläre Heilerfolge mit Hilfe von Magneten, die er über den Körper des Patienten strich. Er erkannte jedoch bald, dass die Heilkraft letzten Endes der Person des Therapeuten selbst innewohnt; er nannte sie tierischen Magnetismus und ging zu einer Individualtherapie mit Streichmassagen ohne Magneten über (nach Kerner 1973).
 
Im 18. Jahrhundert hatte Mesmer spektakuläre Heilerfolge mit Hilfe von Magneten, die er über den Körper des Patienten strich. Er erkannte jedoch bald, dass die Heilkraft letzten Endes der Person des Therapeuten selbst innewohnt; er nannte sie tierischen Magnetismus und ging zu einer Individualtherapie mit Streichmassagen ohne Magneten über (nach Kerner 1973).
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