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==Selbstheilung und Spontanremissionen==
 
==Selbstheilung und Spontanremissionen==
Die spontane und nicht durch Therapien induzierte Selbstheilung ist beim Menschen der Normalfall. Es kann geschätzt werden dass etwa 3/4 aller menschlichen Krankheiten irgendwann spontan abklingen und zu einem Ende gelangen, mit oder ohne bleibenden Folgen. Neben der wichtigen Prävention ist es die Rolle des verantwortungsvollen Arztes und Therapeuten frühest möglich Hinweise auf zukünftige Zustände des Patienten zu finden die ein effektives therapeutisches Handeln erforderlich machen.  
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Die spontane und nicht durch Therapien induzierte Selbstheilung ist beim Menschen der Normalfall. Es kann geschätzt werden dass etwa vier Fünftel aller menschlichen Krankheiten irgendwann spontan abklingen und zu einem Ende gelangen, mit oder ohne bleibenden Folgen. Autor Rothschuh ist der Meinung, daß die überwiegende Zahl von Erkrankungen spontan abheile, und zwar völlig unabhängig ob eine medizinische Therapie durchgeführt wird oder nicht. <ref>Rothschuh KE (1978): Iatrologie. Zum Stand der klinisch-theoretischen Grundlagendiskussion. Eine Übersicht. In: Hippokrates 49/1978, S. 3-21</ref>. Der Chirurg Matthias Schweiger <ref>Schweiger M. (2005): Medizin. Glaube, Spekulation oder Naturwissenschaft? Gibt es zur Schulmedizin eine Alternative? W. Zuckerschwerdt Verlag, München</ref> und Merrijoy Kelner <ref>Kelner M: unkonventionellen Therapien von heute. C. H. Beck Verlag, München  / KELNER M./WELLMAN B. (2000): Complementary and Alternative Medicine: Challenge and Change. Laylor & Francis Ltd.</ref> sind der Meinung, dass 80% aller Krankheiten ohne jegliche medizinische Hilfe wieder verschwinden. Hinzu kommt die Tatsache, dass im menschlichen Körper eine ständige Erneuerung von Körperzellen abläuft. Etwa alle fünf Wochen erneuern sich die Magenwände, alle sechs Wochen werden die Leberzellen ausgetauscht und etwa alle drei Monate erneuern sich die Hautzellen <ref>Platsch K.D. (2007): Was heilt. Vom Menschsein in der Medizin. Theseus Verlag, Stuttgart</ref>. Neben der wichtigen Prävention ist es die Rolle des verantwortungsvollen Arztes und Therapeuten frühest möglich Hinweise auf zukünftige Zustände des Patienten zu finden die ein effektives therapeutisches Handeln erforderlich machen.  
    
Nicht durch Therapien induzierbare Spontanremissionen (Spontanheilungen) bei bösartigem Krebs sind bis heute bei Erwachsenen die extreme Aussnahme (etwa 1 Fall auf 60.000 oder weniger), bei Kindern sind hingegen einige Krebsarten bekannt die häufig spontan sich zurückbilden. Bei einigen seltenen Krebsarten im Kindesalter sind sogar Remissionen die Regel und nicht die Aussnahme. Eine einmal eingetretene vollständige Remission (therapiebdingt oder spontan) mit Nichtnachweisbarkeit des Tumors bedeutet leider nicht dass Rezidive auszuschliessen sind, also dass es zu einem Rückfall kommen kann. Rückfälle sind jedoch mit sich verlängerndem Intervall der Tumorfreiheit zunehmend seltener zu erwarten sodass bei den meisten Krebserkrankungen nach einer erfolgreichen Therapie und einer bestimmten tumorfreien Zeit die durchschnittliche Lebenserwartung die von Gleichaltigen erreicht werden kann (etwa im Bereich 5-10 Jahre nach Therapie je nach Tumorart). Ab dann verlaufen die altersstandartisierten Überlebenskurven von ehemaligen Krebspatienten und vom Vergleichskollektiv der gleichaltrigen Gesunden parallel. Bei einigen Krebsarten ist dies jedoch nicht in dieser Weise der Fall: hier muss für die gesamte verbleibende Lebenzeit mit einer gegenüber Gleichaltrigen niedrigeren Lebenserwartung ausgegangen werden.
 
Nicht durch Therapien induzierbare Spontanremissionen (Spontanheilungen) bei bösartigem Krebs sind bis heute bei Erwachsenen die extreme Aussnahme (etwa 1 Fall auf 60.000 oder weniger), bei Kindern sind hingegen einige Krebsarten bekannt die häufig spontan sich zurückbilden. Bei einigen seltenen Krebsarten im Kindesalter sind sogar Remissionen die Regel und nicht die Aussnahme. Eine einmal eingetretene vollständige Remission (therapiebdingt oder spontan) mit Nichtnachweisbarkeit des Tumors bedeutet leider nicht dass Rezidive auszuschliessen sind, also dass es zu einem Rückfall kommen kann. Rückfälle sind jedoch mit sich verlängerndem Intervall der Tumorfreiheit zunehmend seltener zu erwarten sodass bei den meisten Krebserkrankungen nach einer erfolgreichen Therapie und einer bestimmten tumorfreien Zeit die durchschnittliche Lebenserwartung die von Gleichaltigen erreicht werden kann (etwa im Bereich 5-10 Jahre nach Therapie je nach Tumorart). Ab dann verlaufen die altersstandartisierten Überlebenskurven von ehemaligen Krebspatienten und vom Vergleichskollektiv der gleichaltrigen Gesunden parallel. Bei einigen Krebsarten ist dies jedoch nicht in dieser Weise der Fall: hier muss für die gesamte verbleibende Lebenzeit mit einer gegenüber Gleichaltrigen niedrigeren Lebenserwartung ausgegangen werden.
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