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:Nachwort zur deutschen Ausgabe: Solms und Hirschmüller  
 
:Nachwort zur deutschen Ausgabe: Solms und Hirschmüller  
 
Nach dem Erscheinen der niederländischen Originalausgabe dieses Buches im Jahre 1993 haben sich in Deutschland zwei Dinge ereignet, die hier nicht unerwähnt bleiben sollten.  
 
Nach dem Erscheinen der niederländischen Originalausgabe dieses Buches im Jahre 1993 haben sich in Deutschland zwei Dinge ereignet, die hier nicht unerwähnt bleiben sollten.  
    Dies betrifft zum einen eine ausführliche Besprechung des Buches in der Frankfurter Zeitschrift Psyche, dem wohl prominentesten psychoanalytischen Fachorgan im deutschsprachigen Raum. Die Rezension erschien dort mehr als ein Jahr vor dem Erscheinen der deutschen Übersetzung des Fall Freuds, die Sie jetzt in Händen halten. Mehr noch: Als die Besprechung erschien, hatte die Psyche-Redaktion noch keine Ahnung, daß es überhaupt eine deutsche Übersetzung geben würde. In dem Beitrag in Psyche ging es um die niederländische Originalausgabe des Buches.  
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Dies betrifft zum einen eine ausführliche Besprechung des Buches in der Frankfurter Zeitschrift Psyche, dem wohl prominentesten psychoanalytischen Fachorgan im deutschsprachigen Raum. Die Rezension erschien dort mehr als ein Jahr vor dem Erscheinen der deutschen Übersetzung des Fall Freuds, die Sie jetzt in Händen halten. Mehr noch: Als die Besprechung erschien, hatte die Psyche-Redaktion noch keine Ahnung, daß es überhaupt eine deutsche Übersetzung geben würde. In dem Beitrag in Psyche ging es um die niederländische Originalausgabe des Buches.  
    So etwas ist höchst ungewöhnlich, da es nur selten vorkommt, daß ein niederländisches Buch bereits vor seinem Erscheinen in Deutschland ausführlich in den dortigen Fachzeitschriften besprochen wird. Denn schließlich mutet man dem Publikum ein Urteil über ein Buch zu, das in einer Sprache abgefaßt ist, die die allermeisten nicht beherrschen. Und was für Psyche gilt, trifft erst recht auf die Leser der führenden psychoanalytischen Zeitschrift in der angelsächsischen Welt, dem International Journal of Psycho-Analysis zu: denn bei der Rezension in Psyche handelte es sich um die Übersetzung eines Beitrags, der zwei Jahre zuvor bereits im International Journal veröffentlicht worden war.  
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So etwas ist höchst ungewöhnlich, da es nur selten vorkommt, daß ein niederländisches Buch bereits vor seinem Erscheinen in Deutschland ausführlich in den dortigen Fachzeitschriften besprochen wird. Denn schließlich mutet man dem Publikum ein Urteil über ein Buch zu, das in einer Sprache abgefaßt ist, die die allermeisten nicht beherrschen. Und was für Psyche gilt, trifft erst recht auf die Leser der führenden psychoanalytischen Zeitschrift in der angelsächsischen Welt, dem International Journal of Psycho-Analysis zu: denn bei der Rezension in Psyche handelte es sich um die Übersetzung eines Beitrags, der zwei Jahre zuvor bereits im International Journal veröffentlicht worden war.  
    Die Tatsache, daß dem Gros ihrer Leser der Inhalt des rezensierten Werkes aufgrund der Sprache verschlossen bleiben mußte, stellte für die beiden international renommierten psychoanalytischen Fachzeitschriften keinen Hinderungsgrund dar, eine ausführliche Besprechung abzudrucken - dazu war der Inhalt des Buches für sie offenbar zu wichtig. [<224]
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Die Tatsache, daß dem Gros ihrer Leser der Inhalt des rezensierten Werkes aufgrund der Sprache verschlossen bleiben mußte, stellte für die beiden international renommierten psychoanalytischen Fachzeitschriften keinen Hinderungsgrund dar, eine ausführliche Besprechung abzudrucken - dazu war der Inhalt des Buches für sie offenbar zu wichtig.
    Diejenigen unter Ihnen, die nun aber glauben, ein - zumindest nach Auflassung jener Zeitschriftenredaktionen - wissenschaftliches Meisterwerk in Händen zu halten, muß ich allerdings enttäuschen. Der Tenor der betreffenden Rezensionen ist eine nachdrückliche Warnung vor dem Inhalt des Werks.  
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Diejenigen unter Ihnen, die nun aber glauben, ein - zumindest nach Auflassung jener Zeitschriftenredaktionen - wissenschaftliches Meisterwerk in Händen zu halten, muß ich allerdings enttäuschen. Der Tenor der betreffenden Rezensionen ist eine nachdrückliche Warnung vor dem Inhalt des Werks.  
    »Der Fall Freud: 1. Schöpfungsgeschichten, wie der Titel des Buches von Han Israels in der Übersetzung lautet, beschäftigt sich mit Freuds frühen Kokain- und Hysterie-Forschungen. Es will jedoch diese berufliche Phase in Freuds Leben keineswegs ernsthaft dokumentieren und beurteilen, sondern läßt im Gestus des investigativen Journalismus nichts unversucht, den Menschen Sigmund Freud zu diskreditieren. In dieser Hinsicht gehört es also zu der gegenwärtig modischen Literatur, die den Charakter und die wissenschaftliche Integrität des Begründers der Psychoanalyse zerstören will.«  
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Der Fall Freud: 1. Schöpfungsgeschichten, wie der Titel des Buches von Han Israels in der Übersetzung lautet, beschäftigt sich mit Freuds frühen Kokain- und Hysterie-Forschungen. Es will jedoch diese berufliche Phase in Freuds Leben keineswegs ernsthaft dokumentieren und beurteilen, sondern läßt im Gestus des investigativen Journalismus nichts unversucht, den Menschen Sigmund Freud zu diskreditieren. In dieser Hinsicht gehört es also zu der gegenwärtig modischen Literatur, die den Charakter und die wissenschaftliche Integrität des Begründers der Psychoanalyse zerstören will.«  
    So beginnt der Text, und in diesem Ton geht es sieben Seiten lang weiter, um schließlich mit den Worten zu enden:  
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So beginnt der Text, und in diesem Ton geht es sieben Seiten lang weiter, um schließlich mit den Worten zu enden:  
    »Auf der Grundlage des bisher Gesagten empfehle ich den Lesern, die an einem genauen Bericht und einer ausgewogenen Einschätzung dieser faszinierenden Zeit in Freuds beruflichem Leben interessiert sind, sich an eine der vielen anderen verfügbaren Quellen zu halten.«  
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Auf der Grundlage des bisher Gesagten empfehle ich den Lesern, die an einem genauen Bericht und einer ausgewogenen Einschätzung dieser faszinierenden Zeit in Freuds beruflichem Leben interessiert sind, sich an eine der vielen anderen verfügbaren Quellen zu halten.«  
    Eine sonderbare Empfehlung! Denn angesichts der geringen Verbreitung des Niederländischen wird es kaum einen Leser bei Psyche oder dem International Journal of Psycho-Analysis gegeben haben, der tatsächlich der offenbar als gefährlich erachteten Versuchung ausgesetzt war, das Buch in die Hand zu nehmen.  
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Eine sonderbare Empfehlung! Denn angesichts der geringen Verbreitung des Niederländischen wird es kaum einen Leser bei Psyche oder dem International Journal of Psycho-Analysis gegeben haben, der tatsächlich der offenbar als gefährlich erachteten Versuchung ausgesetzt war, das Buch in die Hand zu nehmen.  
    Diese Reaktion auf das Buch ist bemerkenswert. Man stelle sich einmal vor, daß in irgendeiner normalen wissenschaftlichen Disziplin, sagen wir: der Biologie oder der Physik, ein niederländisches Buch über Darwin oder Einstein erscheint, das nach Ansicht der Redaktionsmitglieder ausländischer Fachzeitschriften wissenschaftlich unter Niveau ist, dann ist es undenkbar, daß man einem solchen Machwerk aus einem kleinen, exotischen Sprachraum ausführliche Besprechungen widmen würde. Doch offenbar handelt es sich bei der Psychoanalyse um keine normale wissenschaftliche Disziplin."
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Diese Reaktion auf das Buch ist bemerkenswert. Man stelle sich einmal vor, daß in irgendeiner normalen wissenschaftlichen Disziplin, sagen wir: der Biologie oder der Physik, ein niederländisches Buch über Darwin oder Einstein erscheint, das nach Ansicht der Redaktionsmitglieder ausländischer Fachzeitschriften wissenschaftlich unter Niveau ist, dann ist es undenkbar, daß man einem solchen Machwerk aus einem kleinen, exotischen Sprachraum ausführliche Besprechungen widmen würde. Doch offenbar handelt es sich bei der Psychoanalyse um keine normale wissenschaftliche Disziplin."
    
==Weblinks==
 
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