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==Der Feldprozessor-Prozess==
 
==Der Feldprozessor-Prozess==
Ein bereits wegen des Verkaufs unwirksamer Tropfen an Krebskranke verurteilter Mann wurde 2004 wegen mehrfachen Betruges zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er ab 2000 noch während einer Bewährungszeit aus einer früheren Verurteilung die wirkungslosen Feldprozessoren ''mit krimineller Energie'' (Zitat Urteil Landgericht) hergestellt und für rund 300 Euro verkauft hatte. Wegen Fluchtgefahr erließ die Wirtschaftsstrafkammer Haftbefehl, so dass der Angeklagte in Handschellen den Gerichtssaal verlassen musste. Wegen des Verkaufs von unwirksamen und nicht zugelassen Tropfen an Krebskranke war der Mann bereits zuvor zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. <ref> http://www.lawchannel.de/index2_full.php?feed=11073</ref><ref>dpa-Meldung vom 13.10.2004: Verurteilte Scharlatane. Wirkungslose Chips gegen Elektrosmog verkauft - Sechs Jahre Haft</ref>.
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Ein bereits wegen des Verkaufs unwirksamer Tropfen an Krebskranke verurteilter Mann wurde 2004 wegen mehrfachen Betruges zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er ab 2000 noch während einer Bewährungszeit aus einer früheren Verurteilung die wirkungslosen Feldprozessoren ''mit krimineller Energie'' (Zitat Urteil Landgericht) hergestellt und für rund 300 Euro verkauft hatte. Wegen Fluchtgefahr erließ die Wirtschaftsstrafkammer Haftbefehl, so dass der Angeklagte in Handschellen den Gerichtssaal verlassen musste. Wegen des Verkaufs von unwirksamen und nicht zugelassen ''Sen-Tropfen'' an Krebskranke war der Mann bereits zuvor zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. <ref> http://www.lawchannel.de/index2_full.php?feed=11073</ref><ref>dpa-Meldung vom 13.10.2004: Verurteilte Scharlatane. Wirkungslose Chips gegen Elektrosmog verkauft - Sechs Jahre Haft</ref>.
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Als unabhängiger und beauftragter Gutachter zum Feldprozessor war [[Walter Medinger]] aus Linz nach Giessen angereist. Medinger war bereits zwei Jahre zuvor als Gutachter in Sachen [[Gabriel Chip]] in Erscheinung getreten. Medinger prüfte den Gabriel-Chip nach einer eigens dafür von ihm geschaffenen Messmethode. Medinger, der gleichzeitig im Vorstand eines Vereins namens ''Gabriel-Forschungsgesellschaft'' war, erklärte den Gabriel-Chip von Amts wegen für wirksam.  
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Als unabhängiger und beauftragter Gutachter zum Feldprozessor war [[Walter Medinger]] aus Linz nach Giessen angereist. Medinger war bereits zwei Jahre zuvor als Gutachter in Sachen [[Gabriel Chip]] in Erscheinung getreten. Medinger prüfte den Gabriel-Chip nach einer eigens dafür von ihm geschaffenen Messmethode. Medinger, der gleichzeitig im Vorstand eines Vereins namens ''Gabriel-Forschungsgesellschaft'' war, erklärte den Gabriel-Chip von Amts wegen für wirksam. In den Medien geriet der ebenfalls wirkungslose Gabriel-Chip negativ in die Schlagzeilen: In der ZEIT erschien dazu ein Artikel mit dem Titel ''Humbug fürs Handy. Mit obskurer Technik gegen den Elektrosmog versuchen Scharlatane Geld zu machen.'' In der FAZ hieß es ''Humbug auf hoher Ebene. Purer Unfug: Der Gabriel-Chip als „Handy-Strahlen-Neutralisator'', ein Bericht des ZDF-Magazins WISO trug den Titel ''Folie schützt nicht vor Handystrahlung''. Prof. Jiri Silny von der RWTH Aachen hatte den Gabriel-Chip unter die Lupe genommen und keinerlei Effekte feststellen können.
    
Medinger, der weder Physiker noch Mediziner ist, übernachtete bei der Gelegenheit des Feldprozessor-Prozesses im Hause seines angeklagten Bekannten, ass dort zu Abend und ließ sich von ihm chauffieren. Im Prozess engagierte sich Medinger wortreich für den Feldprozessor seines Bekannten und erläuterte, nach welchen angeblich komplizierten physikalischen Gesetzen die vom Angeklagten hergestellten Feldprozessoren ''zur Abwehr von Handystrahlen'' angeblich wirkten. Eine Menge High-Tech stecke in den Aluminiumplättchen. Bei der Fertigung sei angeblich auch ein Gerät involviert, das Gravitationswellen in Schallwellen umwandelte<ref>http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2008/09/gabriel-chip.php</ref>. Medinger wurde schliesslich vom Gericht wegen Befangenheit als Gutachter abgelehnt, und nach Ansicht des Gerichts basierten seine komplizierten Ausführungen nicht auf etablierten Methoden der Physik.
 
Medinger, der weder Physiker noch Mediziner ist, übernachtete bei der Gelegenheit des Feldprozessor-Prozesses im Hause seines angeklagten Bekannten, ass dort zu Abend und ließ sich von ihm chauffieren. Im Prozess engagierte sich Medinger wortreich für den Feldprozessor seines Bekannten und erläuterte, nach welchen angeblich komplizierten physikalischen Gesetzen die vom Angeklagten hergestellten Feldprozessoren ''zur Abwehr von Handystrahlen'' angeblich wirkten. Eine Menge High-Tech stecke in den Aluminiumplättchen. Bei der Fertigung sei angeblich auch ein Gerät involviert, das Gravitationswellen in Schallwellen umwandelte<ref>http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2008/09/gabriel-chip.php</ref>. Medinger wurde schliesslich vom Gericht wegen Befangenheit als Gutachter abgelehnt, und nach Ansicht des Gerichts basierten seine komplizierten Ausführungen nicht auf etablierten Methoden der Physik.
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