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[[image:himalayasalz.jpg|typisches Produkt|thumb]][[image:salzlampe.jpg|Halit Salzlampe|thumb]]
 
[[image:himalayasalz.jpg|typisches Produkt|thumb]][[image:salzlampe.jpg|Halit Salzlampe|thumb]]
'''Himalayasalz''' ist ein rosafabenes Speisesalz, das ab etwa 2002 in Bioläden, [[Esoterik]]geschäften, Reformhäusern und Onlineversandhäusern zu relativ hohen Preisen (10 bis 60 Euro/kg) als Nahrungsmittel angeboten wird und dem von seinen Verkäufern eine Vielzahl von gesundheitlichen Wirkungen zugeschrieben wird. Beim Großhandel liegt der Kilopreis zwischen 5,88 und 9,71 Euro/kg, gleichaussehendes Salz aus polnischem Bergbau kostet weniger als 1 Euro/kg. Seine Färbung verdankt es geringfügigen Eisenoxidverunreinigungen. Himalayasalz wird fein gemahlen, als Granulat oder in Form von Halitbrocken angeboten. Aus den Halitbrocken werden außerdem sogenannte Salzlampen hergestellt. Weitere Handelsbezeichnungen sind [[Hunza]]-Kristallsalz, Ursalz, Christ-All-Salz, Zaubersalz, Kaisersalz oder Alexandersalz (weil es angeblich schon von Alexander dem Großen verwendet wurde).Ein bekannter Exponent der entsprechenden kommerziellen Anbieter des Himalayasalzes ist der Deutsche Peter Druf alias [[Peter Ferreira]].
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'''Himalayasalz''' ist ein rosafabenes Speisesalz, das ab etwa 2002 in Bioläden, [[Esoterik]]geschäften, Reformhäusern und Onlineversandhäusern zu relativ hohen Preisen (10 bis 60 Euro/kg) als Nahrungsmittel angeboten wird und dem von seinen Verkäufern eine Vielzahl von gesundheitlichen Wirkungen zugeschrieben wird. Beim Großhandel liegt der Kilopreis zwischen 5,88 und 9,71 Euro/kg, gleich aussehendes Salz aus polnischem Bergbau kostet weniger als 1 Euro/kg. Seine Färbung verdankt es geringfügigen Eisenoxidverunreinigungen. Himalayasalz wird fein gemahlen, als Granulat oder in Form von Halitbrocken angeboten. Aus den Halitbrocken werden außerdem sogenannte Salzlampen hergestellt. Weitere Handelsbezeichnungen sind [[Hunza]]-Kristallsalz, Ursalz, Christ-All-Salz, Zaubersalz, Kaisersalz oder Alexandersalz (weil es angeblich schon von Alexander dem Großen verwendet wurde). Ein bekannter Exponent der entsprechenden kommerziellen Anbieter des Himalayasalzes ist der Deutsche Peter Druf alias [[Peter Ferreira]].
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Angeblich soll dieses Salz aus dem Karakorum stammen, einem Gebirgszug südlich des Himalayagebirges.
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Angeblich soll dieses Salz aus dem Karakorum stammen, einem Gebirgszug südlich des Himalaya-Gebirges.
Ähnliches, rosafarbenes Salz wird auch zur Herstellung von sogenannten ''Salzlampen'' verwendet, die teilweise billiger als die Handelsware Himalayasalz sind. Ferreira behauptete in diesem Zusammenhang, sein ''Himalayasalz'' würde in einem Stollen in 3.000 m Höhe ''in Kathmandu-Nähe'' von Hand abgebaut werden. Kathmandu liegt in Nepal. In ganz Nepal gibt es jedoch kein Salzbergwerk. Das Himalayagebirge ist vulkanischen Ursprungs. Salzgestein (wie Halit) dagegen ist ein Evaporationsgestein, welches sich durch Verdunstung von Meerwasser absetzte. Höchstwahrscheinlich stammt das zu uns importierte ''Himalayasalz'' aus dem pakistanischen Salt Range (Punjab) südlich von Islamabad, also weit weg vom Himalaya-Gebirge. Dies ergab sich aus der Aussage eines Wiederverkäufers. Im Punjab gibt es tatsächlich Salzbergwerke mit Arbeitsbedingungen die nicht mit europäischen Standards vereinbar sind. In dieser Gegend werden ca. 70% des weltweiten Bedarfs an Steinsalz abgebaut. Ein kleinerer Teil des als Himalayasalz vertriebenen Salzes stammt aus polnischem Bergbau.
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Ähnliches, rosafarbenes Salz wird auch zur Herstellung von sogenannten ''Salzlampen'' verwendet, die teilweise billiger als die Handelsware Himalayasalz sind. Ferreira behauptete in diesem Zusammenhang, sein ''Himalayasalz'' würde in einem Stollen in 3.000 m Höhe ''in Kathmandu-Nähe'' von Hand abgebaut werden. Kathmandu liegt in Nepal. In ganz Nepal gibt es jedoch kein Salzbergwerk. Das Himalaya-Gebirge ist vulkanischen Ursprungs. Salzgestein (wie Halit) dagegen ist ein Evaporationsgestein, welches sich durch Verdunstung von Meerwasser absetzte. Höchstwahrscheinlich stammt das zu uns importierte ''Himalayasalz'' aus dem pakistanischen Salt Range (Punjab) südlich von Islamabad, also weit weg vom Himalaya-Gebirge. Dies ergab sich aus der Aussage eines Wiederverkäufers. Im Punjab gibt es tatsächlich Salzbergwerke mit Arbeitsbedingungen die nicht mit europäischen Standards vereinbar sind. In dieser Gegend werden ca. 70% des weltweiten Bedarfs an Steinsalz abgebaut. Ein kleinerer Teil des als Himalayasalz vertriebenen Salzes stammt aus polnischem Bergbau.
 
   
 
   
 
==Chemische Zusammensetzung==
 
==Chemische Zusammensetzung==
Wie andere unraffinierte Steinsalze besteht Himalaya aus ca. 97 bis 98% Natriumchlorid und einem kleinen Anteil von etwa sieben bis acht weiteren Mineralien wie Gips.
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Wie andere unraffinierte Steinsalze besteht Himalayasalz aus ca. 97 bis 98% Natriumchlorid und einem kleinen Anteil von etwa sieben bis acht weiteren Mineralien wie Gips.
    
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat 15 verschiedene Proben des Himalayasalzes untersucht und konnte nur insgesamt zehn Elemente finden.<ref>http://www.lgl.bayern.de/aktuell/presse/2003/038-03.htm</ref> Die rosa Farbe wird dabei auf die Anwesenheit von Algen<ref>*http://www.lgl.bayern.de/publikationen/doc/jahresberichte/2004/kapitel_d_2004.pdf</ref> oder Eisenoxid zurückgeführt. Das ZDF-Magazin WISO hat 2006 Proben des so genannten Himalayasalzes an der Technischen Universität Clausthal untersuchen lassen. Auch dort wurden lediglich zehn Elemente festgestellt. Ein weiteres Ergebnis: In der untersuchten Probe war als Verunreinigung Polyhalit (Gips) enthalten. ''Gegenüber dem bekannten Küchensalz unterscheidet es sich nur dadurch, dass es mehr Verunreinigungen enthält'', erklärt der Mineraloge Michael Siemann.
 
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat 15 verschiedene Proben des Himalayasalzes untersucht und konnte nur insgesamt zehn Elemente finden.<ref>http://www.lgl.bayern.de/aktuell/presse/2003/038-03.htm</ref> Die rosa Farbe wird dabei auf die Anwesenheit von Algen<ref>*http://www.lgl.bayern.de/publikationen/doc/jahresberichte/2004/kapitel_d_2004.pdf</ref> oder Eisenoxid zurückgeführt. Das ZDF-Magazin WISO hat 2006 Proben des so genannten Himalayasalzes an der Technischen Universität Clausthal untersuchen lassen. Auch dort wurden lediglich zehn Elemente festgestellt. Ein weiteres Ergebnis: In der untersuchten Probe war als Verunreinigung Polyhalit (Gips) enthalten. ''Gegenüber dem bekannten Küchensalz unterscheidet es sich nur dadurch, dass es mehr Verunreinigungen enthält'', erklärt der Mineraloge Michael Siemann.
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