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| | Befürworter von VAIDS aus dem Kreis der Gegner von Schutzmassnahmen berufen sich regelmässig auf eine "Yale Studie". Eine Studie an der Yale University soll demnach belegen, dass Milliarden Geimpfte an VAIDS leiden würden. Auch hätte man angeblich an der Yale festgestellt, dass das Spike-Protein Ursache der COVID-19 Krankheit sei und dieses noch lange im Blut nachweisbar sei, als Zeichen dafür dass verimpfte mRNA in das Genom integriert worden sei. Es ergibt sich jedoch, dass lediglich eine Gruppe an der Yale University versucht hätte in einem reputablen Journal einen Artikel zu veröffentlich, und dass es ihnen nicht gelungen sei. Die Namen dieser Personen wurden zunächst nicht bekannt gemacht. Dennoch kursierten Aussagen aus dem Papier im Internet (Quellen: Querdenken-Journalist Alex Berenson, "a midwestern doctor, anonyme Yale researchers". Später, Februar 2025, erfolgte eine Veröffentlichung auf einem nicht peer-reviewten preprint-Server mit Nennung der Autoren.<ref>https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2025.02.18.25322379v1.full.pdf</ref> Die Autoren schreiben in ihrer Zusammenfassung dass ihre Beobachtungen sich auf 64 untersuchte Personen beziehen, darunter 42 Personen über selbst berichteten Post-Vac Zustand. Eine Verblindung wird nicht erwähnt. Wörtlich heisst es dass die Impfungen Millionen Menschenleben gerettet hätten und eine kleine Zahl von Geimpften an Post-Vac leiden würden: | | Befürworter von VAIDS aus dem Kreis der Gegner von Schutzmassnahmen berufen sich regelmässig auf eine "Yale Studie". Eine Studie an der Yale University soll demnach belegen, dass Milliarden Geimpfte an VAIDS leiden würden. Auch hätte man angeblich an der Yale festgestellt, dass das Spike-Protein Ursache der COVID-19 Krankheit sei und dieses noch lange im Blut nachweisbar sei, als Zeichen dafür dass verimpfte mRNA in das Genom integriert worden sei. Es ergibt sich jedoch, dass lediglich eine Gruppe an der Yale University versucht hätte in einem reputablen Journal einen Artikel zu veröffentlich, und dass es ihnen nicht gelungen sei. Die Namen dieser Personen wurden zunächst nicht bekannt gemacht. Dennoch kursierten Aussagen aus dem Papier im Internet (Quellen: Querdenken-Journalist Alex Berenson, "a midwestern doctor, anonyme Yale researchers". Später, Februar 2025, erfolgte eine Veröffentlichung auf einem nicht peer-reviewten preprint-Server mit Nennung der Autoren.<ref>https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2025.02.18.25322379v1.full.pdf</ref> Die Autoren schreiben in ihrer Zusammenfassung dass ihre Beobachtungen sich auf 64 untersuchte Personen beziehen, darunter 42 Personen über selbst berichteten Post-Vac Zustand. Eine Verblindung wird nicht erwähnt. Wörtlich heisst es dass die Impfungen Millionen Menschenleben gerettet hätten und eine kleine Zahl von Geimpften an Post-Vac leiden würden: |
| | :''COVID-19 vaccines have prevented millions of COVID-19 deaths. Yet, a small fraction of the population reports a chronic debilitating condition after COVID-19 vaccination, often referred to as post- vaccination syndrome (PVS).'' | | :''COVID-19 vaccines have prevented millions of COVID-19 deaths. Yet, a small fraction of the population reports a chronic debilitating condition after COVID-19 vaccination, often referred to as post- vaccination syndrome (PVS).'' |
| − | Geimpfte würden seltener an Long-Covd leiden. Von "VAIDS" ist nicht die Rede. Die klene Zahl von PVS (Post-Vac) Betroffenen würden sich demnach immunologisch von Gesunden unterscheiden. So würden sie weniger Antikörper gegen das SARS-CoV2 Spike Protein aufweisen, als Zeichen dafür dass sie geringere Impfdosen erhalten hätten. (''PVS participants also had lower 50 anti-spike antibody titers, primarily due to fewer vaccine doses.'') Festgestellt wurde, dass sie kürzlich mit dem Epstein Barr Virus (EBV) infiziert gewesen seien und die Konzentration von freien Spike Proteinen höher sei. Selbst bemängelt wurde die geringe Zahl untersuchter Patienten, fehlende Berücksichtigung des genetischen Profils und Schwächen bei der Berücksichtigung einer vorherigen Infektion durch das neue Coronavirus. Snopes befasst sich mit dem Thema.<ref>Anna Rascouët-Paz: ''Did Yale Scientists Find COVID-19 Spike Proteins in Vaccinated People? What We Know About Rumor Speculation about the alleged findings of a study on long COVID and post-vaccination syndrome spread widely among vaccine skeptics.'', snopes, 26.2.2025<br>https://www.snopes.com/news/2025/01/07/yale-covid-19-spike-proteins/</ref> | + | Geimpfte würden seltener an Long-Covd leiden. Von "VAIDS" ist nicht die Rede. Die klene Zahl von PVS (Post-Vac) Betroffenen würden sich demnach immunologisch von Gesunden unterscheiden. So würden sie weniger Antikörper gegen das SARS-CoV2 Spike Protein aufweisen, als Zeichen dafür dass sie geringere Impfdosen erhalten hätten. (''PVS participants also had lower 50 anti-spike antibody titers, primarily due to fewer vaccine doses.'') Festgestellt wurde, dass sie kürzlich mit dem Epstein Barr Virus (EBV) infiziert gewesen seien und bei einem Teil der PVS-Betroffenen sei die Konzentration von freien Spike Proteinen höher. Selbst bemängelt wurde die geringe Zahl untersuchter Patienten, fehlende Berücksichtigung des genetischen Profils und Schwächen bei der Berücksichtigung einer vorherigen Infektion durch das neue Coronavirus. Snopes befasst sich mit dem Thema.<ref>Anna Rascouët-Paz: ''Did Yale Scientists Find COVID-19 Spike Proteins in Vaccinated People? What We Know About Rumor Speculation about the alleged findings of a study on long COVID and post-vaccination syndrome spread widely among vaccine skeptics.'', snopes, 26.2.2025<br>https://www.snopes.com/news/2025/01/07/yale-covid-19-spike-proteins/</ref> |
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| | Eine im August 2024 veröffentlichte retrospektive Studie, die in The Lancet (Respiratory Medicine) veröffentlicht wurde<ref>Margaux M I Meslé et al.: Estimated number of lives directly saved by COVID-19 vaccination programmes in the WHO European Region from December, 2020, to March, 2023: a retrospective surveillance study, The Lancet (resp. med.), 7. August 2024. https://doi.org/10.1016/S2213-2600(24)00179-6<br>https://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(24)00179-6/abstract#%20</ref>, befasste sich mit der Frage wieviele COVID-19 Todesfälle durch die Corona-Impfungen bei Erwachsenen hatten in Europa verhindert werden können. Die Studie bezog sich dabei auf Impfungen gegen das neue Coronavirus SARS CoV-2 zwischen Dezember 2020 und März 2023.<br>Im Ergebnis senkten die Impfungen in Europa infektionsbedingte Todesfälle um 59%. Es wurden in Europa durch die Impfungen 1,6 Millionen Todesfälle verhindert. Die grösste Schutzwirkung wird dabei der Gruppe der über 60 Jährigen zugeordnet, die ein grösseres Risko hatten an COVID-19 zu versterben. Bis März 2023 waren gleichzeitig in Europa 2,2 Millionen Menschen an der COVID-19 Krankheit verstorben. | | Eine im August 2024 veröffentlichte retrospektive Studie, die in The Lancet (Respiratory Medicine) veröffentlicht wurde<ref>Margaux M I Meslé et al.: Estimated number of lives directly saved by COVID-19 vaccination programmes in the WHO European Region from December, 2020, to March, 2023: a retrospective surveillance study, The Lancet (resp. med.), 7. August 2024. https://doi.org/10.1016/S2213-2600(24)00179-6<br>https://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(24)00179-6/abstract#%20</ref>, befasste sich mit der Frage wieviele COVID-19 Todesfälle durch die Corona-Impfungen bei Erwachsenen hatten in Europa verhindert werden können. Die Studie bezog sich dabei auf Impfungen gegen das neue Coronavirus SARS CoV-2 zwischen Dezember 2020 und März 2023.<br>Im Ergebnis senkten die Impfungen in Europa infektionsbedingte Todesfälle um 59%. Es wurden in Europa durch die Impfungen 1,6 Millionen Todesfälle verhindert. Die grösste Schutzwirkung wird dabei der Gruppe der über 60 Jährigen zugeordnet, die ein grösseres Risko hatten an COVID-19 zu versterben. Bis März 2023 waren gleichzeitig in Europa 2,2 Millionen Menschen an der COVID-19 Krankheit verstorben. |