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| | ==Angebliches Funktionsprinzip== | | ==Angebliches Funktionsprinzip== |
| − | Alle bislang präsentierten sogenannten Wasserautomodelle "funktionieren" nach dem gleichen Prinzip: Mitgeführtes Wasser wird durch eine energieverbrauchende Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Mit diesem Gasgemisch ([[Knallgas]]) wird dann ein normaler Benzinmotor betrieben. Das Knallgaswird in einer kleinen Elektrolyseanlage an Bord erzeugt; die notwendige elektrische Energie wird der Lichtmaschine und/oder der Autobatterie entnommen. Die von einer Kombination aus üblicher Lichtmaschine und Autobatterie abgegebene Leistung ist aber viel zu gering, um beispielsweise einen normalen PKW anzutreiben. Diese Tatsache wird von Anbietern mitunter durch [[Esoterik|esoterische]] Hypothesen "wegerklärt", beispielsweise durch [[Raumenergie]] oder Neutrinos (Neutrinolyse). | + | Alle bislang präsentierten sogenannten Wasserautomodelle "funktionieren" nach dem gleichen Prinzip: Mitgeführtes Wasser wird durch eine energieverbrauchende Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Mit diesem Gasgemisch ([[Knallgas]]) wird dann ein normaler Benzinmotor betrieben. Das Knallgaswird in einer kleinen Elektrolyseanlage an Bord erzeugt; die notwendige elektrische Energie wird der Lichtmaschine und/oder der Autobatterie entnommen. Die von einer Kombination aus üblicher Lichtmaschine und Autobatterie abgegebene Leistung ist aber viel zu gering, um beispielsweise einen normalen PKW anzutreiben. Diese Tatsache wird von einigen Anbietern durch [[Esoterik|esoterische]] Hypothesen "wegerklärt", beispielsweise durch [[Raumenergie]] oder Neutrinos (Neutrinolyse). |
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| | ==Energetischer Wirkungsgrad bei On-Board-Elektrolyse== | | ==Energetischer Wirkungsgrad bei On-Board-Elektrolyse== |
| − | Der Wirkungsgrad einer Kfz-Lichtmaschine ist üblicherweise deutlich niedriger als bei optimierten Generatoren und liegt im Bereich von 50% bis 62%<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Alternator#Automotive_alternators</ref>. Eine optimale Elektrolyse bei Zimmertemperatur (Platinelektroden und optimale Spannung, nicht aber 14 V, wie sie eine normale Lichtmaschine liefert) hat einen maximalen Wirkungsgrad von ≈60%. Bei Anwendung von spezieller Hochtemperaturelektrolyse bei etwa 800 Grad kann bis 98% erreicht werden. Bei den einfachen Elektrolysegeräten, die als Zusatz angeboten werden, liegt er eher bei etwa 30%. Der Wirkungsgrad beim Betrieb des Motors mit Wassserstoff bzw. mit [[Knallgas]] ("Brown's Gas"), wie es bei der Elektrolyse entsteht, ist nicht 100%, sondern entspricht etwa dem Wirkungsgrad reinen Benzinbetriebs, der bei 30 bis 40% liegt. Hinzu kämen Probleme durch eine höhere Verbrennungstemperatur bei Verwendung von Wasserstoff als Brennstoff und damit verbunden eine höhere Emission von Stickoxiden.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffwirtschaft</ref>, höherem Verschleiß beim hierfür nicht ausgelegten Motor und zeine stärkern Belastung des Kühlsystems. Der dadurch steigende Bedarf an Reparaturen (und Austauschteilen) schlägt sich negativ auf die Umweltbilanz des Gesamtsystems nieder. | + | Der Wirkungsgrad einer Kfz-Lichtmaschine ist üblicherweise deutlich niedriger als bei optimierten Generatoren und liegt im Bereich von 50% bis 62%<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Alternator#Automotive_alternators</ref>. Eine optimale Elektrolyse bei Zimmertemperatur (Platinelektroden und optimale Spannung, nicht aber 14 V, wie sie eine normale Lichtmaschine liefert) hat einen maximalen Wirkungsgrad von rund60%. Bei Anwendung von spezieller Hochtemperaturelektrolyse bei etwa 800 Grad kann bis 98% erreicht werden. Bei den einfachen Elektrolysegeräten, die als Zusatz angeboten werden, liegt er eher bei etwa 30%. Der Wirkungsgrad beim Betrieb des Motors mit Wassserstoff bzw. mit [[Knallgas]] ("Brown's Gas"), wie es bei der Elektrolyse entsteht, ist nicht 100%, sondern entspricht etwa dem Wirkungsgrad reinen Benzinbetriebs, der bei 30 bis 40% liegt. Hinzu kämen Probleme durch eine höhere Verbrennungstemperatur bei Verwendung von Wasserstoff als Brennstoff und damit verbunden eine höhere Emission von Stickoxiden.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffwirtschaft</ref>, höherem Verschleiß beim hierfür nicht ausgelegten Motor und zeine stärkern Belastung des Kühlsystems. Der dadurch steigende Bedarf an Reparaturen (und Austauschteilen) schlägt sich negativ auf die Umweltbilanz des Gesamtsystems nieder. Die Energiebilanz des Antriebs ist sehr schecht: |
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| − | Fazit: Der Versuch, einen Automotor mit zusätzlichem Knallgas zu betreiben, das an Bord durch Elektrolyse erzeugt wird, führt insgesamt zu höherem Treibstoffverbrauch. Je mehr Knallgas erzeugt wird, umso mehr muss der Autofahrer draufzahlen. Lässt man ein Auto nur mit Knallgas aus obigem Apparat fahren, verbraucht es mindestens 4-5 mal so viel Treibstoff, denn:
| + | * Der Benzinmotor setzt die Lichtmaschine in Bewegung; der Wirkungsgrad (Bewegungsenergie zu Energiegehalt des Benzins) wird kaum 40 % erreichen |
| − | | + | * die in Rotation versetzte Lichtmaschine erzeugt Elektrizät hat einen Wirkungsgrad von etwa 70% |
| − | * durch Benzinverbrennung entsteht Bewegungsenergie mit einem Wirkungsgrad < 40 %
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| − | * die in Rotation versetzte Lichtmaschine hat einen Wirkungsgrad von etwa 70% | |
| | * mit der Elektrolyse wird Wasserstoffgas erzeugt mit einem Wirkunggrad von etwa 60% | | * mit der Elektrolyse wird Wasserstoffgas erzeugt mit einem Wirkunggrad von etwa 60% |
| − | * Wasserstoff wird mit Sauerstoff verbrannt bei einem Wirkungsgrad < 40 % | + | * Wasserstoff wird mit Sauerstoff im Motor verbrannt, bei einem Wirkungsgrad von unter 40 % |
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| − | Es wird hier also nur 0,4 x 0,62 x 0,6 x 0,4 = 6% (vielleicht maximal 10%) der Energie aus Benzin genutzt. Bei der Verbrennung ohne Knallgas sind es bis 40 %. Lässt man also ein Auto nur mit Knallgas aus der on-board Elektrolyse fahren, verbraucht es mindestens 4 bis 5 mal so viel. Die massenhafte Nutzung dieses Prinzips als Mischantrieb würde also aus ökologischer Sicht die katastrophale Folge höherer CO<sub><small>2</small></sub>-Emissionen sowie höherer Kosten haben. Der reine Wasserstoffbetrieb ist mit den angebotenen Umrüstsätzen auch deshalb illusorisch, da eine normale Lichtmaschine nicht ansatzweise dafür ausgelegt ist, die gesamte Antriebsleistung für einen Kleinwagen bereitzustellen: Die maximale Leistung von Lichtmaschinen liegt (bei Fahrzeugen der Oberklasse) bei ca. 3000 W, was ungefähr 4 PS und damit der Antriebsleistung eines kleinen Motorrollers entspricht. | + | Es wird also nur 0,4 x 0,7 x 0,6 x 0,4 = 7% der Energie aus Benzin genutzt, gegenüber 30 bis 40% bei einem reinen Benzinmotor. Lässt man also ein Auto nur mit Knallgas aus der On-board-Elektrolyse fahren, verbraucht es mindestens 4 mal so viel Benzin. Der reine Wasserstoffbetrieb ist mit den angebotenen Umrüstsätzen auch deshalb illusorisch, weil eine normale Lichtmaschine nicht ansatzweise dafür ausgelegt ist, die gesamte Antriebsleistung für einen PKW bereitzustellen: Die maximale Leistung von PKW-Lichtmaschinen liegt (bei Fahrzeugen der Oberklasse) bei 3000 W, was ungefähr 4 PS und damit der Antriebsleistung eines kleinen Motorrollers entspricht. |
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| | In Untersuchungen aus den USA konnte gezeigt werden, dass eine derartige bordständige Wasserelektrolyse mit Wasserstoffverbrennung keinen Sinn macht, weil sich der Treibstoffverbrauch erhöht, und nicht wie behauptet sinkt.<ref>[http://www.popularmechanics.com/automotive/how_to/4276846.html?series=19 Popular Mechanics, Artikel ''Water-Powered Cars: Hydrogen Electrolyzer Mod Can't Up MPGs'']</ref><ref>[http://www.wyff4.com/news/17036761/detail.html Greenville News Looking Out 4 You: ''Water 4 Gas Fails to Boost Mileage'']</ref><ref>[http://www.3news.co.nz/Video/CampbellLive/tabid/367/articleID/64717/cat/84/Default.aspx Hydrogen conversion claims put to the test]</ref><ref>http://www.consumeraffairs.com/news04/2008/07/water4gas.html Consumer Affairs Water4gas</ref> | | In Untersuchungen aus den USA konnte gezeigt werden, dass eine derartige bordständige Wasserelektrolyse mit Wasserstoffverbrennung keinen Sinn macht, weil sich der Treibstoffverbrauch erhöht, und nicht wie behauptet sinkt.<ref>[http://www.popularmechanics.com/automotive/how_to/4276846.html?series=19 Popular Mechanics, Artikel ''Water-Powered Cars: Hydrogen Electrolyzer Mod Can't Up MPGs'']</ref><ref>[http://www.wyff4.com/news/17036761/detail.html Greenville News Looking Out 4 You: ''Water 4 Gas Fails to Boost Mileage'']</ref><ref>[http://www.3news.co.nz/Video/CampbellLive/tabid/367/articleID/64717/cat/84/Default.aspx Hydrogen conversion claims put to the test]</ref><ref>http://www.consumeraffairs.com/news04/2008/07/water4gas.html Consumer Affairs Water4gas</ref> |
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| | ==Beispiele für angebliche Wassermotoren== | | ==Beispiele für angebliche Wassermotoren== |
| | ===Firma Clean World Energies und ihr H-Reaktor=== | | ===Firma Clean World Energies und ihr H-Reaktor=== |
| − | In Deutschland machte die (2020 gelöschte) Jülicher Firma [[Clean World Energies GmbH]] Werbung für so genannte "H-Reaktoren" und "Super-Cubes", die durch Zusatz von Wasserstoffgas den Treibstoffverbrauch und die Freisetzung von Schadstoffen von Automotoren verringern sollten. Der Strom zum Betrieb des eigenen "Eletrolyseurs" sollte aus der bordeigenen Autobatterie entnommen werden. | + | In Deutschland machte die (2020 erloschene) Jülicher Firma [[Clean World Energies GmbH]] Werbung für so genannte "H-Reaktoren" und "Super Cubes", die durch Zusatz von Wasserstoffgas den Treibstoffverbrauch und die Freisetzung von Schadstoffen von Automotoren verringern sollten. Der Strom zum Betrieb des "Eletrolyseurs" sollte der Autobatterie entnommen werden. |
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| − | ===Ronn Motor Company=== | + | ===Ronn Motor Group=== |
| | [[image:Ronnscorpion.jpg|300px|thumb]] | | [[image:Ronnscorpion.jpg|300px|thumb]] |
| − | Die Firma ''Ronn Motor Company'' aus Texas <ref>http://www.ronnmotors.com/cms/</ref> bietet für 150.000 US-Dollar den ''Scorpion'' an, einen Sportwagen mit angeblichem Verbrauch von 6 l/100 km (40 Meilen pro US-Gallone).<ref>http://www.auto-motor-und-sport.de/news/auto_-_produkte/hxcms_article_513137_13987.hbs</ref> Dies sei laut Hersteller dadurch möglich, dass im Betrieb die Energie der Lichtmaschine zur zusätzlichen Erzeugung von Wasserstoff genutzt werde, der dem Treibstoff-Luftgemisch zugemischt werde und die Ursache für den angeblich geringen Benzinverbrauch sei. Die dazugehörige Technik wurde als H2GO bezeichnet. | + | Die ''Ronn Motor Group, inc.'' aus Texas <ref>http://www.ronnmotors.com/cms/</ref> bot für 150.000 US-Dollar den ''Scorpion'' an, einen Sportwagen mit angeblichem Verbrauch von 6 l/100 km (40 Meilen pro US-Gallone).<ref>http://www.auto-motor-und-sport.de/news/auto_-_produkte/hxcms_article_513137_13987.hbs</ref> Dies sei laut Hersteller dadurch möglich, dass im Betrieb die Energie der Lichtmaschine zur zusätzlichen Erzeugung von Wasserstoff genutzt werde, der dem Treibstoff-Luftgemisch zugemischt werde und die Ursache für den angeblich geringen Benzinverbrauch sei. Die dazugehörige Technik wurde als H2GO bezeichnet. |
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| | + | Der durch Elektrolyse mit geringem Wirkungsgrad aus einem zusätzlichen kleinen Wassertank von elf Litern erzeugte Wasserstoff muss im normalen Betrieb separat erzeugt werden, was den Benzinverbrauch erhöht. Die Ronn Motor Group kündigte auch an, für andere Fahrzeuge ein H2GO Hydrogen-On-Demand (HOD) System anbieten zu wollen, mit dem vorhandene Fahrzeuge nachträglich für 999 USD ausgerüstet werden könnten, um den Treibstoffverbrauch und Abgase zu reduzieren. Laut Ronn-Angaben solle der Treibstoffverbrauch um 20% - 25% und die CO<sub><small>2</small></sub>-Emission um 90% abnehmen. Andererseits wurdeunter dem Markennamen H2GO auch ein Spielzeugauto vermarktet, das mit einer kleinen Brennstoffzelle funktioniert. |
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| − | Der durch Elektrolyse mit geringem Wirkungsgrad aus einem zusätzlichen kleinen Wassertank von elf Litern erzeugte Wasserstoff muss im normalen Betrieb separat erzeugt werden, was den Benzinverbrauch erhöht.<br>Die Ronn Motor Company kündigte auch an, für andere Fahrzeuge ein H2GO Hydrogen-On-Demand (HOD) System anbieten zu wollen, mit dem vorhandene Fahrzeuge nachträglich für 999 USD ausgerüstet werden könnten, um den Treibstoffverbrauch und Abgase zu reduzieren. Laut Ronn-Angaben solle der Treibstoffverbrauch um 20% - 25% und die CO<sub><small>2</small></sub>-Emission um 90% abnehmen. Andererseits wird unter dem Markennamen H2GO auch ein Spielzeugauto vermarktet, das mit einer kleinen Brennstoffzelle funktioniert.
| + | Nach 2016 sind keine Aktivitäten der Ronn Motor Group bekannt geworden. |
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