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Popp
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Ein etwaiger Nachweis einer Kohärenz bei der ultraschwachen Zellstrahlung ist nach heutigem Wissen genauso unbekannt, wie eine etwaige Zellkommunikation auf diesem Wege. Wegen der extrem geringen Wahrscheinlichkeit einer Photonenemission pro Zelle, typischerweise weniger als ein Photon pro Monat, vergehen durchschnittlich mehr als 100 Jahre bis zur erneuten Emission eines Photons gleicher Wellenlänge, wodurch der direkte Nachweis der Kohärenz mittels Interferenz unmöglich ist.
 
Ein etwaiger Nachweis einer Kohärenz bei der ultraschwachen Zellstrahlung ist nach heutigem Wissen genauso unbekannt, wie eine etwaige Zellkommunikation auf diesem Wege. Wegen der extrem geringen Wahrscheinlichkeit einer Photonenemission pro Zelle, typischerweise weniger als ein Photon pro Monat, vergehen durchschnittlich mehr als 100 Jahre bis zur erneuten Emission eines Photons gleicher Wellenlänge, wodurch der direkte Nachweis der Kohärenz mittels Interferenz unmöglich ist.
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Laut [[Fritz Albert Popp]], einem der bekanntesten Vertreter der Biophotonik, würden seine Biophotonen aus der zellulären DNA stammen, demzufolge dürfte also DNA-freies biologisches Material keine ''Biophotonen'' abstrahlen. DNA ist jedoch nicht nur im Zellkern eukaryontischer (kernhaltiger) Zellen vorhanden, sondern auch beispielsweise in den Mitochondrien.
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Laut [[Fritz-Albert Popp]], einem der bekanntesten Vertreter der Biophotonik, würden seine Biophotonen aus der zellulären DNA stammen, demzufolge dürfte also DNA-freies biologisches Material keine ''Biophotonen'' abstrahlen. DNA ist jedoch nicht nur im Zellkern eukaryontischer (kernhaltiger) Zellen vorhanden, sondern auch beispielsweise in den Mitochondrien.
    
Der Nichtmediziner Popp vertritt auch die Hypothese, dass die schwache biologische Photonenemission sich zum Nachweis von Krebs eigene und erklärte Krebs zu einer ''Kohärenzstörung''. Der österreichische Physiker [[Herbert Klima]] (der bei Popp in Marburg promovierte) wird in der Esoterikszene mit experimentellen Belegen einer kohärenten Lichtabstrahlung von biologischen Zellen zitiert, die er am Atominstitut der TU Wien durchgeführt habe.
 
Der Nichtmediziner Popp vertritt auch die Hypothese, dass die schwache biologische Photonenemission sich zum Nachweis von Krebs eigene und erklärte Krebs zu einer ''Kohärenzstörung''. Der österreichische Physiker [[Herbert Klima]] (der bei Popp in Marburg promovierte) wird in der Esoterikszene mit experimentellen Belegen einer kohärenten Lichtabstrahlung von biologischen Zellen zitiert, die er am Atominstitut der TU Wien durchgeführt habe.
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==Geschichte der ultraschwachen Zellstrahlung in der Biologie==
 
==Geschichte der ultraschwachen Zellstrahlung in der Biologie==
[[image:Gurwitsch.jpg|Alexander Gurwitsch|left|thumb]][[image:Popp-Li.jpg|FA Popp und Li (1980)|thumb]]
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[[image:Gurwitsch.jpg|Alexander Gurwitsch|left|thumb]][[image:Popp-Li.jpg|F.-A. Popp und Li (1980)|thumb]]
Bekannt wurde dieses Phänomen durch den russischen Biologen Alexander Gurwitsch in den 1920er und 1930er Jahren. Er glaubte, eine geringe Lichtabstrahlung bei Pflanzenzellen beobachtet zu haben und nannte das Phänomen „mitogenetische Strahlung“, da er einen Zusammenhang zur Zellteilung (Mitose) sah. Eine Reproduktion seiner Versuche blieb aber erfolglos. 1954 gelang es den italienischen Astronomen L. Colli, U. Facchini und anderen Autoren, die schwache Lichtemission von Pflanzenzellen direkt zu messen, indem sie einen Photonenverstärker verwendeten, der ursprünglich zum Nachweis schwachen Sternenlichts entwickelt wurde. 1967 folgten Beschreibungen des Effekts durch Terence Quickenden in Australien. In den 1970er Jahren wurde die Beschäftigung mit dieser schwachen Lichtstrahlung durch den deutschen Physiker [[Fritz Albert Popp]] wieder vermehrt untersucht und diskutiert. Er gründete ein privates Labor in Neuss (Internationales Institut für Biophysik IIB) und versucht seitdem auch, den quantitativen Nachweis dieser Strahlung als angeblich kohärente und zur Zell-zu-Zellinformation verwendete ''Aussendung von Biophotonen'' kommerziell zu Qualitätsaussagen von Lebensmitteln zu vermarkten. Auch wird im IIB vor allem die sogenannte ''verzögerte Chemilumineszenz'' ("delayed luminescence") nach optischer Anregung untersucht.
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Bekannt wurde dieses Phänomen durch den russischen Biologen Alexander Gurwitsch in den 1920er und 1930er Jahren. Er glaubte, eine geringe Lichtabstrahlung bei Pflanzenzellen beobachtet zu haben und nannte das Phänomen „mitogenetische Strahlung“, da er einen Zusammenhang zur Zellteilung (Mitose) sah. Eine Reproduktion seiner Versuche blieb aber erfolglos. 1954 gelang es den italienischen Astronomen L. Colli, U. Facchini und anderen Autoren, die schwache Lichtemission von Pflanzenzellen direkt zu messen, indem sie einen Photonenverstärker verwendeten, der ursprünglich zum Nachweis schwachen Sternenlichts entwickelt wurde. 1967 folgten Beschreibungen des Effekts durch Terence Quickenden in Australien. In den 1970er Jahren wurde die Beschäftigung mit dieser schwachen Lichtstrahlung durch den deutschen Physiker Fritz-Albert Popp wieder vermehrt untersucht und diskutiert. Er gründete ein privates Labor in Neuss (Internationales Institut für Biophysik IIB) und versucht seitdem auch, den quantitativen Nachweis dieser Strahlung als angeblich kohärente und zur Zell-zu-Zellinformation verwendete ''Aussendung von Biophotonen'' kommerziell zu Qualitätsaussagen von Lebensmitteln zu vermarkten. Auch wird im IIB vor allem die sogenannte ''verzögerte Chemilumineszenz'' ("delayed luminescence") nach optischer Anregung untersucht.
    
==Begriffskritik==
 
==Begriffskritik==
Hypothesen über ''Biophotonen'' können als Versuch einer Wiederbelebung des Vitalismus-Begriffs des 19. Jahrhunderts und somit als [[Vitalismus|Neovitalismus]] verstanden werden.
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Hypothesen über ''Biophotonen'' können als Versuch einer Wiederbelebung des Vitalismus-Begriffs des 19. Jahrhunderts und somit als [[Vitalismus|Neovitalismus]] verstanden werden.
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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