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1973 trat Carlo Maria Viganò in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Er war in den Apostolischen Nuntiaturen im Irak und in Großbritannien sowie von 1978 bis 1989 im Staatssekretariat tätig. Viganò wurde am 4. April 1989 zum Ständigen Beobachter beim Europarat in Straßburg berufen.
 
1973 trat Carlo Maria Viganò in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Er war in den Apostolischen Nuntiaturen im Irak und in Großbritannien sowie von 1978 bis 1989 im Staatssekretariat tätig. Viganò wurde am 4. April 1989 zum Ständigen Beobachter beim Europarat in Straßburg berufen.
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Am 3. April 1992 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von ''Ulpiana'' und bestellte ihn zum Apostolischen Nuntius in [[Nigeria]]. Papst Johannes Paul II. spendete ihm am 26. April 1992 die [[Weihesakrament#Episkopat|Bischofsweihe]]; [[Konsekration|Mitkonsekratoren]] waren [[Kardinalstaatssekretär]] [[Angelo Sodano]] und der [[Erzbischof]] von [[Erzbistum Krakau|Krakau]], [[Franciszek Macharski|Franciszek Kardinal Macharski]]. Am 4. April 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Delegaten für die päpstlichen Vertretungen im Staatssekretariat der römischen Kurie. Am 16. Juli 2009 bestellte ihn Papst [[Benedikt XVI.]] in Nachfolge von Renato Boccardo zum Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt.<ref>''[https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2009/07/16/0478/01128.html#NOMINA%20DEL%20SEGRETARIO%20GENERALE%20DEL%20GOVERNATORATO%20DELLO%20STATO%20DELLA%20CITT%C3%80%20DEL%20VATICANO Nomina del Segretario Generale del Governatorato dello Stato della Città del Vaticano]'', in: Presseamt des Heiligen Stuhls: ''Tägliches Bulletin'' vom 16. Juli 2009.</ref>
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Am 3. April 1992 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von ''Ulpiana'' und bestellte ihn zum Apostolischen Nuntius in Nigeria. Papst Johannes Paul II. spendete ihm am 26. April 1992 die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano und der Erzbischof von Krakau, Franciszek Macharski. Am 4. April 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Delegaten für die päpstlichen Vertretungen im Staatssekretariat der römischen Kurie. Am 16. Juli 2009 bestellte ihn Papst [[Benedikt XVI.]] in Nachfolge von Renato Boccardo zum Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt.<ref>''[https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2009/07/16/0478/01128.html#NOMINA%20DEL%20SEGRETARIO%20GENERALE%20DEL%20GOVERNATORATO%20DELLO%20STATO%20DELLA%20CITT%C3%80%20DEL%20VATICANO Nomina del Segretario Generale del Governatorato dello Stato della Città del Vaticano]'', in: Presseamt des Heiligen Stuhls: ''Tägliches Bulletin'' vom 16. Juli 2009.</ref>
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Am 19. Oktober 2011 ernannte Papst Benedikt XVI. Viganò zum Apostolischen Nuntius in den USA. Vorausgegangen war die Veröffentlichung [[Vatileaks 1.0|geleakter]] Briefe (zum Beispiel einer vom 27. März 2011), in denen Viganò auf seine Bemühungen zur Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft hinweist und den Wunsch äußert, sein Amt weiterzuführen.<ref>Spiegel.de: [http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/geheimdokumente-bischof-prangert-korruption-im-vatikan-an-a-811793.html Bischof prangert Korruption im Vatikan an] (27. Januar 2012)</ref><ref>[[Andreas Englisch]]: [http://www.abendblatt.de/politik/article2295796/Vatikan-Das-Komplott-der-Kardinaele.html Das Komplott der Kardinäle], [[Hamburger Abendblatt|Hamburger Abendblatt.de]] 4. Juni 2012</ref> Mit der Ernennung seines Nachfolgers [[Christophe Pierre]] zum Apostolischen Nuntius in den USA am 12. April 2016 endete seine Amtszeit.<ref>{{Internetquelle|url=http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2016/04/12/0255/00570.html|titel=Nomina del Nunzio Apostolico negli Stati Uniti d’America|hrsg=[[Presseamt des Heiligen Stuhls]]|werk=Tägliches Bulletin|datum=2016-04-12|zugriff=2016-04-12|sprache=it}}</ref>
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Am 19. Oktober 2011 ernannte Papst Benedikt XVI. Viganò zum Apostolischen Nuntius in den USA. Vorausgegangen war die Veröffentlichung [[Vatileaks 1.0|geleakter]] Briefe (zum Beispiel einer vom 27. März 2011), in denen Viganò auf seine Bemühungen zur Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft hinweist und den Wunsch äußert, sein Amt weiterzuführen.<ref>Spiegel.de: [http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/geheimdokumente-bischof-prangert-korruption-im-vatikan-an-a-811793.html Bischof prangert Korruption im Vatikan an] (27. Januar 2012)</ref><ref>Andreas Englisch: [http://www.abendblatt.de/politik/article2295796/Vatikan-Das-Komplott-der-Kardinaele.html Das Komplott der Kardinäle], [[Hamburger Abendblatt|Hamburger Abendblatt.de]] 4. Juni 2012</ref> Mit der Ernennung seines Nachfolgers Christophe Pierre zum Apostolischen Nuntius in den USA am 12. April 2016 endete seine Amtszeit.<ref>http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2016/04/12/0255/00570.html Nomina del Nunzio Apostolico negli Stati Uniti d’America Presseamt des Heiligen StuhlsTägliches Bulletin datum=2016-04-12</ref>
    
=== Konflikte mit Papst Franziskus ===
 
=== Konflikte mit Papst Franziskus ===
Im Zusammenhang mit dem wegen [[Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche|sexuellen Missbrauchs]] aus dem [[Kardinal]]sstand zurückgetretenen Washingtoner Alt-Erzbischof [[Theodore McCarrick]] und dem Vertuschungsskandal um seine Vergehen wurde am Abend des 25. August 2018 in den USA ein elfseitiges Schreiben von Erzbischof Viganò veröffentlicht, in dem er behauptet, dass Papst Benedikt XVI. im Jahr 2009 oder 2010 strenge [[Kirchenstrafe|kanonische Sanktionen]] gegen McCarrick verhängt und ihm ein Leben in Gebet und Buße auferlegt habe, und dessen Nachfolger [[Papst Franziskus]] beschuldigt, diese 2013 wieder aufgehoben und McCarrick zu einem seiner Berater gemacht zu haben, obwohl er von ihm selbst über die Vergehen McCarricks informiert worden sei. Er forderte in seinem Schreiben Papst Franziskus und mehrere Kardinäle zum Amtsverzicht auf. Dies wird von Kirchenhistorikern als Versuch Viganòs und anderer bewertet, den Papst zu stürzen.<ref>Massimo Faggioli: ''Neue Regeln für das Konklave: Warum der Papst jetzt handeln sollte. Franziskus-Gegner könnten Wahl von neuem Pontifex massiv beeinflussen.'' In: [[katholisch.de]], 2. August 2021 [https://www.katholisch.de/artikel/30763-neue-regeln-fuer-das-konklave-warum-der-papst-jetzt-handeln-sollte].</ref>
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Im Zusammenhang mit dem wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Kardinalsstand zurückgetretenen Washingtoner Alt-Erzbischof Theodore McCarrick und dem Vertuschungsskandal um seine Vergehen wurde am Abend des 25. August 2018 in den USA ein elfseitiges Schreiben von Erzbischof Viganò veröffentlicht, in dem er behauptet, dass Papst Benedikt XVI. im Jahr 2009 oder 2010 strenge [[Kirchenstrafe|kanonische Sanktionen]] gegen McCarrick verhängt und ihm ein Leben in Gebet und Buße auferlegt habe, und dessen Nachfolger [[Papst Franziskus]] beschuldigt, diese 2013 wieder aufgehoben und McCarrick zu einem seiner Berater gemacht zu haben, obwohl er von ihm selbst über die Vergehen McCarricks informiert worden sei. Er forderte in seinem Schreiben Papst Franziskus und mehrere Kardinäle zum Amtsverzicht auf. Dies wird von Kirchenhistorikern als Versuch Viganòs und anderer bewertet, den Papst zu stürzen.<ref>Massimo Faggioli: ''Neue Regeln für das Konklave: Warum der Papst jetzt handeln sollte. Franziskus-Gegner könnten Wahl von neuem Pontifex massiv beeinflussen.'' In: [[katholisch.de]], 2. August 2021 [https://www.katholisch.de/artikel/30763-neue-regeln-fuer-das-konklave-warum-der-papst-jetzt-handeln-sollte].</ref>
    
Die [[Würzburg]]er [[Wochenzeitung]] ''[[Die Tagespost]]'' publizierte Viganòs Vorwürfe gegen Papst Franziskus in deutscher Übersetzung als „exklusive Veröffentlichung“.<ref>[https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/online/Exklusiv-Das-Schreiben-von-Ex-Nuntius-Vigano-in-deutscher-UEbersetzung;art4691,191445 ''Das Schreiben von Ex-Nuntius Viganò exklusiv in deutscher Übersetzung.''] Die Tagespost vom 29. August 2018, abgerufen am 11. September 2018</ref> Am 7.&nbsp;Oktober 2018 übte Kurienkardinal [[Marc Ouellet]] scharfe Kritik an Viganòs Behauptungen.<ref>[https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2018-10/brief-kardinal-ouellet-vigano-mccarrick-missbrauch-homosexuell.html Gudrun Sailer: ''Vatikan: Offener Brief von Kardinal Ouellet zu den jüngsten Anschuldigungen gegen den Heiligen Stuhl.''] [[Vatican News]] vom 7.&nbsp;Oktober 2018</ref> In seiner Replik an Ouellet kritisierte Viganò den Papst erneut und bezeichnete [[Homosexualität]] im [[Klerus]] als „ansteckende Plage“. [[Sexueller Missbrauch|Missbrauchsopfer]] zu beklagen, aber nicht „Homosexualität als die Hauptursache zahllosen sexuellen Missbrauchs“ zu benennen, sei „Heuchelei“.<ref>[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/erzbischof-vigano-papst-soll-irrtumer-bekennen ''Erzbischof Vigano: Papst soll „Irrtümer bekennen“.''] [[katholisch.de]] vom 19.&nbsp;Oktober 2018</ref> 2020 warf er dem Papst Abfall vom Glauben vor, nachdem dieser für die zivilrechtliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften eingetreten war. Dessen Äußerungen seien „[[Heterodoxie|heterodox]]“.<ref>Andres Wysling: ''[https://www.nzz.ch/meinung/homosexuelle-papst-wagt-leichte-kurskorrektur-ld.1583203 Der Papst wagt eine leichte Kurskorrektur.]'' [[Neue Zürcher Zeitung]] vom 22.&nbsp;Oktober 2020, abgerufen gleichentags.</ref>
 
Die [[Würzburg]]er [[Wochenzeitung]] ''[[Die Tagespost]]'' publizierte Viganòs Vorwürfe gegen Papst Franziskus in deutscher Übersetzung als „exklusive Veröffentlichung“.<ref>[https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/online/Exklusiv-Das-Schreiben-von-Ex-Nuntius-Vigano-in-deutscher-UEbersetzung;art4691,191445 ''Das Schreiben von Ex-Nuntius Viganò exklusiv in deutscher Übersetzung.''] Die Tagespost vom 29. August 2018, abgerufen am 11. September 2018</ref> Am 7.&nbsp;Oktober 2018 übte Kurienkardinal [[Marc Ouellet]] scharfe Kritik an Viganòs Behauptungen.<ref>[https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2018-10/brief-kardinal-ouellet-vigano-mccarrick-missbrauch-homosexuell.html Gudrun Sailer: ''Vatikan: Offener Brief von Kardinal Ouellet zu den jüngsten Anschuldigungen gegen den Heiligen Stuhl.''] [[Vatican News]] vom 7.&nbsp;Oktober 2018</ref> In seiner Replik an Ouellet kritisierte Viganò den Papst erneut und bezeichnete [[Homosexualität]] im [[Klerus]] als „ansteckende Plage“. [[Sexueller Missbrauch|Missbrauchsopfer]] zu beklagen, aber nicht „Homosexualität als die Hauptursache zahllosen sexuellen Missbrauchs“ zu benennen, sei „Heuchelei“.<ref>[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/erzbischof-vigano-papst-soll-irrtumer-bekennen ''Erzbischof Vigano: Papst soll „Irrtümer bekennen“.''] [[katholisch.de]] vom 19.&nbsp;Oktober 2018</ref> 2020 warf er dem Papst Abfall vom Glauben vor, nachdem dieser für die zivilrechtliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften eingetreten war. Dessen Äußerungen seien „[[Heterodoxie|heterodox]]“.<ref>Andres Wysling: ''[https://www.nzz.ch/meinung/homosexuelle-papst-wagt-leichte-kurskorrektur-ld.1583203 Der Papst wagt eine leichte Kurskorrektur.]'' [[Neue Zürcher Zeitung]] vom 22.&nbsp;Oktober 2020, abgerufen gleichentags.</ref>
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