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Vor vielen Jahren schon wurde durch Publikationen in Fachkreisen bekannt, dass Mistelprodukte auf Pressaftbasis wohl nicht nur nicht gegen Krebs wirken, sondern diesen sogar verstärken können.
 
Vor vielen Jahren schon wurde durch Publikationen in Fachkreisen bekannt, dass Mistelprodukte auf Pressaftbasis wohl nicht nur nicht gegen Krebs wirken, sondern diesen sogar verstärken können.
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In der anthroposophischen Lukas-Klinik in Arlesheim (Schweiz) beschrieben die Autoren Leroi und Hajto (1982) <ref>Leroi R, Hajto T: Die Iscadortherapie beim Ovarialkarzinom. Krebsgeschehen, Nr.2, 38-44, 1982 </ref> die angeblich so positiven Resultate unter Behandlung mit Iscador (hergestellt von Weleda) bei Frauen mit Ovarialkarzinom. Patienten im Stadium FIGO I wiesen eine 5-Jahresüberlebensrate von 73% aus, was die Autoren als Beweis für die Wirksamkeit der Behandlung ansahen. Vergleicht man allerdings die analogen Überlebensraten in älteren Vergleichsstudien (Decker et al. 1975 <ref>* Decker DG, Malkasian GD, Taylor WF: Nat. Cancer Inst Monogr, 42, 9, 1975</ref>), so lag die 5-Jahresüberlebensrate bei hochschulmedizinisch ohne Mistelprodukte behandelten Frauen mit FIGO I-Tumoren mit 80% deutlich besser. Besonders erschreckend war, dass in der Iscador-Studie von Leroi und Hajto die 5-Jahresüberlebensrate von FIGO IV-Patienten bei 0% lag, während konventionell behandelte Patientinnen im Stadium FIGO III-IV zu diesem Zeitpunkt noch in bis zu 45% der Fälle leben. Die Scheinerfolge in Szenepublikationen der Mistelbefürworter ergaben sich nur deshalb, weil man entsprechende Kontrollgruppen überhaupt nicht mitführte bzw. die weitaus besseren Behandlungsmethoden der Hochschulmedizin schlicht ignorierte.
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In der anthroposophischen Lukas-Klinik in Arlesheim (Schweiz) beschrieben die Autoren Leroi und Hajto (1982) <ref>Leroi R, Hajto T: Die Iscadortherapie beim Ovarialkarzinom. Krebsgeschehen, Nr.2, 38-44, 1982 </ref> die angeblich so positiven Resultate unter Behandlung mit Iscador (hergestellt von Weleda) bei Frauen mit Ovarialkarzinom. Patienten im Stadium FIGO I wiesen eine 5-Jahresüberlebensrate von 73% aus, was die Autoren als Beweis für die Wirksamkeit der Behandlung ansahen. Vergleicht man allerdings die analogen Überlebensraten in älteren Vergleichsstudien (Decker et al. 1975 <ref>Decker DG, Malkasian GD, Taylor WF: Nat. Cancer Inst Monogr, 42, 9, 1975</ref>), so lag die 5-Jahresüberlebensrate bei hochschulmedizinisch ohne Mistelprodukte behandelten Frauen mit FIGO I-Tumoren mit 80% deutlich besser. Besonders erschreckend war, dass in der Iscador-Studie von Leroi und Hajto die 5-Jahresüberlebensrate von FIGO IV-Patienten bei 0% lag, während konventionell behandelte Patientinnen im Stadium FIGO III-IV zu diesem Zeitpunkt noch in bis zu 45% der Fälle leben. Die Scheinerfolge in Szenepublikationen der Mistelbefürworter ergaben sich nur deshalb, weil man entsprechende Kontrollgruppen überhaupt nicht mitführte bzw. die weitaus besseren Behandlungsmethoden der Hochschulmedizin schlicht ignorierte.
    
Iscador versagte auch in neueren Studien bei Krebspatienten. Eggermont et al. (2001) <ref>Eggermont AMM, Kleeberg UR, Ruiter DJ, Suciu S. in: Perry MC (Ed.) American Society of Clinical Oncology (ASCO) 37th annual meeting (Spring 2001), Educational Book, 88-93, 2001 </ref> führten bei Melanompatienten eine einjährige Iscadortherapie bei 830 Patienten durch und verglichen den Behandlungserfolg mit jenem einer Niedrigdosis-Interferontherapie (IFN alpha-2b). Bei Patienten, bei denen der Hauttumor bereits die Lymphknoten befallen hatte, ergab sich das erschreckende Resultat, dass hier die Häufigkeit an Gehirnmetastasen signifikant höher war als unter Interferontherapie bei gleichzeitig signifikant kürzerer, symptomfreier Überlebenszeit und niedrigerer Gesamtüberlebensrate.
 
Iscador versagte auch in neueren Studien bei Krebspatienten. Eggermont et al. (2001) <ref>Eggermont AMM, Kleeberg UR, Ruiter DJ, Suciu S. in: Perry MC (Ed.) American Society of Clinical Oncology (ASCO) 37th annual meeting (Spring 2001), Educational Book, 88-93, 2001 </ref> führten bei Melanompatienten eine einjährige Iscadortherapie bei 830 Patienten durch und verglichen den Behandlungserfolg mit jenem einer Niedrigdosis-Interferontherapie (IFN alpha-2b). Bei Patienten, bei denen der Hauttumor bereits die Lymphknoten befallen hatte, ergab sich das erschreckende Resultat, dass hier die Häufigkeit an Gehirnmetastasen signifikant höher war als unter Interferontherapie bei gleichzeitig signifikant kürzerer, symptomfreier Überlebenszeit und niedrigerer Gesamtüberlebensrate.
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