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'''Franz Ruppert''' (geb. 28. Mai 1957 in Langensallach) ist ein deutscher Psychotraumatologe, der seit 2000 die wissenschaftlich nicht anerkannte Identitätsorientierte Psychotraumatherapie (IoPT) entwickelt.
 
'''Franz Ruppert''' (geb. 28. Mai 1957 in Langensallach) ist ein deutscher Psychotraumatologe, der seit 2000 die wissenschaftlich nicht anerkannte Identitätsorientierte Psychotraumatherapie (IoPT) entwickelt.
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Seit Herbst 2020 verbreitete er [[Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie|Falschinformationen und Verschwörungsmythen]], die [[COVID-19-Pandemie|Corona-Pandemie]] würde von der [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]]<ref name="rubikon" /> und [[Bill Gates]]<ref name="ruppert106">{{Internetquelle |url=https://franz-ruppert.de/de/9-startseite/106-warum |titel=Prof. Franz Ruppert – Was plant Bill Gates so Alles? |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201016222214/https://franz-ruppert.de/de/9-startseite/106-warum |archiv-datum=2020-10-16 |abruf=2022-03-21}}</ref> aufgebauscht, um finanziellen Interessen zu dienen. Quarantänevorschriften verglich er mit der [[Schutzhaft]].<ref name="ruppert106" />
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Seit Herbst 2020 verbreitete er [[Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie|Falschinformationen und Verschwörungsmythen]], die Corona-Pandemie würde von der WHO<ref name="rubikon" /> und [[Bill Gates]]<ref name="ruppert106">{{Internetquelle |url=https://franz-ruppert.de/de/9-startseite/106-warum |titel=Prof. Franz Ruppert – Was plant Bill Gates so Alles? |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201016222214/https://franz-ruppert.de/de/9-startseite/106-warum |archiv-datum=2020-10-16 |abruf=2022-03-21}}</ref> aufgebauscht, um finanziellen Interessen zu dienen. Quarantänevorschriften verglich er mit der Schutzhaft.<ref name="ruppert106" />
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Ruppert ist Professor für Psychologie an der [[Katholische Stiftungshochschule München|Katholischen Stiftungshochschule München]] und als psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis in [[München]] tätig.
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Ruppert ist Professor für Psychologie an der Katholischen Stiftungshochschule München und als psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis in München tätig.
    
== Leben und Wirken ==
 
== Leben und Wirken ==
 
=== Kindheit und Ausbildung ===
 
=== Kindheit und Ausbildung ===
Franz Ruppert wurde am 28. Mai 1957 als erstes von fünf Kindern in Langensallach (Landkreis Eichstätt) geboren. Die Familie habe in einfachen Verhältnissen gelebt; Ruppert habe in seiner Kindheit und Jugend körperliche und psychische Gewalt erfahren. Der Wunsch, seiner überlasteten und psychisch angeschlagenen Mutter besser helfen zu können, habe ihn dazu bewegt, eine Laufbahn als Psychologe einzuschlagen.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Mein Beruf als Trauma. Überlebensstrategie und Weg zu mir selbst |Hrsg=Stephanie Hartung |Sammelwerk=Trauma in der Arbeitswelt |Verlag=Springer |Ort=Berlin/Heidelberg |Datum=2019 |ISBN=3-662-58622-3 |Seiten=197-214}}</ref> Nach dem Abitur am [[Gabrieli-Gymnasium]] in [[Eichstätt]] im Jahr 1976 studierte Ruppert bis 1982 Psychologie an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]]. Die [[Promotion (Doktor)|Promotion]] zum [[Doktor|Dr. phil.]] erfolgte 1985 an der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]] auf dem Gebiet der Arbeitssicherheitsforschung bei [[Carl Graf Hoyos]] am Lehrstuhl für Psychologie.<ref name=":0" />
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Franz Ruppert wurde am 28. Mai 1957 als erstes von fünf Kindern in Langensallach (Landkreis Eichstätt) geboren. Die Familie habe in einfachen Verhältnissen gelebt; Ruppert habe in seiner Kindheit und Jugend körperliche und psychische Gewalt erfahren. Der Wunsch, seiner überlasteten und psychisch angeschlagenen Mutter besser helfen zu können, habe ihn dazu bewegt, eine Laufbahn als Psychologe einzuschlagen.<ref name=":0">Mein Beruf als Trauma. Überlebensstrategie und Weg zu mir selbst, Hrsg Stephanie Hartung, Trauma in der Arbeitswelt Springer Berlin/Heidelberg, 2019. Seiten=197-214</ref> Nach dem Abitur am Gabrieli-Gymnasium in Eichstätt im Jahr 1976 studierte Ruppert bis 1982 Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Promotion zum Dr. phil. erfolgte 1985 an der Technischen Universität München auf dem Gebiet der Arbeitssicherheitsforschung bei Carl Graf Hoyos am Lehrstuhl für Psychologie.<ref name=":0" />
    
=== Beruflicher Werdegang ===
 
=== Beruflicher Werdegang ===
Erstmals im Gruppensetting arbeitete er bei der [[Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie|Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie]] als Leiter für [[Systemaufstellung|System-]] und [[Organisationsaufstellung]]en.<ref>Theoretisch hat er sich damit befasst in:
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Erstmals im Gruppensetting arbeitete er bei der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie als Leiter für System- und Organisationsaufstellungen.<ref>Theoretisch hat er sich damit befasst in:
 
{{Literatur
 
{{Literatur
 
   |Titel=Berufliche Beziehungswelten. Das Aufstellen von Arbeitsbeziehungen in Theorie und Praxis
 
   |Titel=Berufliche Beziehungswelten. Das Aufstellen von Arbeitsbeziehungen in Theorie und Praxis
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   |Datum=2001
 
   |Datum=2001
 
   |ISBN=3-89670-428-1}}
 
   |ISBN=3-89670-428-1}}
</ref> 1992 wurde Ruppert zum Professor für Psychologie an die [[Katholische Stiftungshochschule München]] berufen, an der er bis heute psychologische Vorlesungen hält und Seminare für Sozial- und Kindheitspädagogen anbietet. 1999 erhielt Ruppert die staatliche [[Approbation (Heilberufe)|Approbation]] als [[psychologischer Psychotherapeut]]. Seitdem ist Ruppert in München als Psychotherapeut tätig.<ref name=":2">{{Internetquelle |url=https://www.franz-ruppert.de/zur-person |titel=Prof. Franz Ruppert – Zur Person |abruf=2022-03-21}}</ref>
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</ref> 1992 wurde Ruppert zum Professor für Psychologie an die Katholische Stiftungshochschule München berufen, an der er bis heute psychologische Vorlesungen hält und Seminare für Sozial- und Kindheitspädagogen anbietet. 1999 erhielt Ruppert die staatliche Approbation als psychologischer Psychotherapeut. Seitdem ist Ruppert in München als Psychotherapeut tätig.<ref name=":2">https://www.franz-ruppert.de/zur-person |titel=Prof. Franz Ruppert – Zur Person |abruf=2022-03-21</ref>
    
Als Psychotherapeut bietet er Vorträge, Weiterbildungen und Seminare zu der von ihm begründeten IoPT an. Seit 2012 veranstaltet Ruppert alle zwei Jahre einen Kongress zur Weiterentwicklung seiner Methode und ihrer Anwendung in der Praxis.
 
Als Psychotherapeut bietet er Vorträge, Weiterbildungen und Seminare zu der von ihm begründeten IoPT an. Seit 2012 veranstaltet Ruppert alle zwei Jahre einen Kongress zur Weiterentwicklung seiner Methode und ihrer Anwendung in der Praxis.
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==== Mehrgenerationale Psychotraumatologie, Traumabiografie und Traumatisierte Gesellschaften ====
 
==== Mehrgenerationale Psychotraumatologie, Traumabiografie und Traumatisierte Gesellschaften ====
In seinen Büchern beschreibt Ruppert angebliche universell geltende Charakteristika traumatischer Prozesse und deren Konsequenzen für die menschliche Psyche. Trauma, so seine Definition, entstehe immer dann, wenn die menschliche Psyche traumatische Lebenserfahrungen nicht integrieren könne, sondern abspalten müsse, um sie aus dem Bewusstsein fernzuhalten.<ref>Vgl. Michael Paul Gollmer: ''Von der Traumatheorie zur Traumatherapie.'' In: ''Der Einfluss von Traumafolgen und frühkindlicher Bindung auf Identitätsfindungsprozesse''. Campus Naturalis, Berlin 2016, S. 27 ff.</ref> Schon in seiner Jugend habe sich Ruppert mit der [[Psychoanalyse|Psychoanalyse nach Sigmund Freud]] beschäftigt. In der späteren Auseinandersetzung mit seiner eigenen [[Depression]] habe Ruppert diverse Werke der Traumaliteratur studiert, darunter solche von [[Peter A. Levine|Peter Levine]], [[Gottfried Fischer (Psychologe)|Fischer]]/[[Peter Riedesser|Riedesser]] und [[Frank Putnam]]. Diesen Ansatz habe er mit den Überlegungen [[John Bowlby|John Bowbls]] über die Eltern-Kind-Bindung verknüpft und hieraus seine Grundlagentheorie gewonnen, die er [[mehrgenerationale Psychotraumatologie]] nennt.<ref name=":0" /> Seit 2000 fokussiert sich Ruppert in seiner Forschung und therapeutischen Arbeit auf diesen bindungs- und traumazentrierten Theorieansatz.<ref name=":0" />
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In seinen Büchern beschreibt Ruppert angebliche universell geltende Charakteristika traumatischer Prozesse und deren Konsequenzen für die menschliche Psyche. Trauma, so seine Definition, entstehe immer dann, wenn die menschliche Psyche traumatische Lebenserfahrungen nicht integrieren könne, sondern abspalten müsse, um sie aus dem Bewusstsein fernzuhalten.<ref>Vgl. Michael Paul Gollmer: ''Von der Traumatheorie zur Traumatherapie.'' In: ''Der Einfluss von Traumafolgen und frühkindlicher Bindung auf Identitätsfindungsprozesse''. Campus Naturalis, Berlin 2016, S. 27 ff.</ref> Schon in seiner Jugend habe sich Ruppert mit der [[Psychoanalyse]] nach Sigmund Freud beschäftigt. In der späteren Auseinandersetzung mit seiner eigenen Depression habe Ruppert diverse Werke der Traumaliteratur studiert, darunter solche von Peter A. Levine, Fischer/Riedesser und Frank Putnam. Diesen Ansatz habe er mit den Überlegungen John Bowbls über die Eltern-Kind-Bindung verknüpft und hieraus seine Grundlagentheorie gewonnen, die er mehrgenerationale Psychotraumatologie nennt.<ref name=":0" /> Seit 2000 fokussiert sich Ruppert in seiner Forschung und therapeutischen Arbeit auf diesen bindungs- und traumazentrierten Theorieansatz.<ref name=":0" />
    
Schließlich prägte Ruppert den Begriff der ''Traumabiografie'', der zum Ausdruck bringen soll, dass seiner Auffassung nach viele Menschen nicht nur an den Folgen einer einmaligen Traumatisierung leiden, sondern ihr ganzes Leben von den Auswirkungen ihrer frühen Psychotraumata bestimmt werde, in der Regel ohne dass ihnen das überhaupt bewusst sei. Traumatisierte Menschen würden bevorzugt Partnerschaften mit Menschen eingehen, die ähnliche Traumata haben sie selbst.<ref name=":0" />
 
Schließlich prägte Ruppert den Begriff der ''Traumabiografie'', der zum Ausdruck bringen soll, dass seiner Auffassung nach viele Menschen nicht nur an den Folgen einer einmaligen Traumatisierung leiden, sondern ihr ganzes Leben von den Auswirkungen ihrer frühen Psychotraumata bestimmt werde, in der Regel ohne dass ihnen das überhaupt bewusst sei. Traumatisierte Menschen würden bevorzugt Partnerschaften mit Menschen eingehen, die ähnliche Traumata haben sie selbst.<ref name=":0" />
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==== Krebs, Diabetes und ADHS ====
 
==== Krebs, Diabetes und ADHS ====
Ruppert sagt, alle körperlichen und psychischen Krankheiten entstünden durch „emotionale Verletzungen“. Ruppert bestreitet deshalb etwa die Existenz von [[Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung|ADHS]]. Das Syndrom sei vielmehr eine „Erfindung der Pharmaindustrie“, um mehr Medikamente verkaufen zu können. Krankheiten wie Krebs oder Diabetes bezeichnet er als „Konstruktion der Schulmedizin“.<ref name="rubikon">{{Internetquelle |autor=Franz Ruppert |url=https://www.rubikon.news/artikel/der-master-plan |titel=Der Master-Plan |werk=Rubikon |abruf=2022-03-21}}</ref>
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Ruppert sagt, alle körperlichen und psychischen Krankheiten entstünden durch „emotionale Verletzungen“. Ruppert bestreitet deshalb etwa die Existenz von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung - ADHS. Das Syndrom sei vielmehr eine „Erfindung der Pharmaindustrie“, um mehr Medikamente verkaufen zu können. Krankheiten wie Krebs oder Diabetes bezeichnet er als „Konstruktion der Schulmedizin“.<ref name="rubikon">{{Internetquelle |autor=Franz Ruppert |url=https://www.rubikon.news/artikel/der-master-plan |titel=Der Master-Plan |werk=Rubikon |abruf=2022-03-21}}</ref>
    
==== Homo- und Bisexualität ====
 
==== Homo- und Bisexualität ====
Auch [[Homosexualität|Homo]]- und [[Bisexualität]] ließen sich nach Ruppert mithilfe von Traumatheorien erklären. Frauen würden hierbei unbewusst weiter nach der Liebe ihrer Mutter suchen, wenn sie erotische und/oder romantische Beziehungen mit anderen Frauen eingehen; wenn Männer andere Männer attraktiv finden, würden sie sich nach der Vaterliebe sehnen, die ihnen in ihrer Kindheit verwehrt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Liebe, Lust und Trauma. Auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität |Verlag=Kösel-Verlag |Ort=München |Datum=2019 |ISBN=978-3-641-24592-4 |Kapitel=Welche Sexualität ist normal?}}</ref> Ruppert nennt hier unter anderem das Beispiel eines Patienten, dessen Großmutter früh verstorben war: <blockquote>''"Seine Mutter sah in ihm die verstorbene [Groß]mutter. Der Patient wurde dadurch sowohl schwer depressiv als auch homosexuell. Er nahm in seinen Partnerbeziehungen mehr die Frauenrolle ein."<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Trauma, Bindung und Familienstellen. Seelische Verletzungen verstehen und heilen |Auflage=2. |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=2007 |ISBN=978-3-608-89045-7 |Seiten=172 |Online= |Abruf=}}</ref>''</blockquote>Auch Missbrauchserfahrungen könnten nach Ruppert das Eingehen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften bedingen. Durch traumatischen Erfahrungen könnten bei Frauen Bindungstraumata dem anderen Geschlecht gegenüber entstehen. Jungen, die von Männern vergewaltigt wurden, würden diese Erfahrungen andererseits auf andere Männer übertragen und im Geschlechtsverkehr die "aktive Rolle" (die des Täters) oder aber die "passive Rolle" (die des Opfers) einnehmen.<ref name=":3" />
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Auch Homo- und Bisexualität ließen sich nach Ruppert mithilfe von Traumatheorien erklären. Frauen würden hierbei unbewusst weiter nach der Liebe ihrer Mutter suchen, wenn sie erotische und/oder romantische Beziehungen mit anderen Frauen eingehen; wenn Männer andere Männer attraktiv finden, würden sie sich nach der Vaterliebe sehnen, die ihnen in ihrer Kindheit verwehrt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Liebe, Lust und Trauma. Auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität |Verlag=Kösel-Verlag |Ort=München |Datum=2019 |ISBN=978-3-641-24592-4 |Kapitel=Welche Sexualität ist normal?}}</ref> Ruppert nennt hier unter anderem das Beispiel eines Patienten, dessen Großmutter früh verstorben war: <blockquote>''"Seine Mutter sah in ihm die verstorbene [Groß]mutter. Der Patient wurde dadurch sowohl schwer depressiv als auch homosexuell. Er nahm in seinen Partnerbeziehungen mehr die Frauenrolle ein."<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Trauma, Bindung und Familienstellen. Seelische Verletzungen verstehen und heilen |Auflage=2. |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=2007 |ISBN=978-3-608-89045-7 |Seiten=172 |Online= |Abruf=}}</ref>''</blockquote>Auch Missbrauchserfahrungen könnten nach Ruppert das Eingehen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften bedingen. Durch traumatischen Erfahrungen könnten bei Frauen Bindungstraumata dem anderen Geschlecht gegenüber entstehen. Jungen, die von Männern vergewaltigt wurden, würden diese Erfahrungen andererseits auf andere Männer übertragen und im Geschlechtsverkehr die "aktive Rolle" (die des Täters) oder aber die "passive Rolle" (die des Opfers) einnehmen.<ref name=":3" />
    
==== Frühkindliche Entwicklung ====
 
==== Frühkindliche Entwicklung ====
Weitere Forschungsschwerpunkte sind frühkindliche und [[pränatal]]e Formen des Psychotraumas und ihre Folgen auf die [[Persönlichkeitsentwicklung]] und [[Psychosomatik]]. Eine Traumatisierung könne auch schon vor der Geburt entstehen, wenn eine Mutter über einen Schwangerschaftsabbbruch nachdenke. Die Existenz ungewollter Schwangerschaften leugnet er; auch bei einer Vergewaltigung könne man im Falle einer Schwangerschaft davon ausgehen, dass es vonseiten der Frau „eine gewisse Akzeptanz für die Befruchtung“ gegeben haben müsse.<ref name="Dittmann" />
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Weitere Forschungsschwerpunkte sind frühkindliche und pränatale Formen des Psychotraumas und ihre Folgen auf die Persönlichkeitsentwicklung und Psychosomatik. Eine Traumatisierung könne auch schon vor der Geburt entstehen, wenn eine Mutter über einen Schwangerschaftsabbbruch nachdenke. Die Existenz ungewollter Schwangerschaften leugnet er; auch bei einer Vergewaltigung könne man im Falle einer Schwangerschaft davon ausgehen, dass es vonseiten der Frau „eine gewisse Akzeptanz für die Befruchtung“ gegeben haben müsse.<ref name="Dittmann" />
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Ruppert geht davon aus, dass die frühe Fremdbetreuung in Kindergärten bei Kindern zu massiven Traumatisierungen führe und eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung und lebenslanges Leid entstehe. Allein durch den intensiven körperlichen Kontakt mit der (leiblichen) Mutter in den ersten drei Lebensjahren könne gewährleistet werden, dass sich Kinder zu psychisch gesunden Erwachsenen entwickeln. Andere Bezugspersonen wie Vater oder Großmutter könnten die Mutter in dieser Phase nicht dauerhaft ersetzen. Auch der Praktik der [[Leihmutter]]schaft stehe er deshalb kritisch gegenüber.  Berufstätige Mütter beschreibt Ruppert als „beständig innerlich zerrissen“ bei dem Versuch, Beruf und Familie in Einklang zu bringen.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Ich will leben, lieben und geliebt werden. Ein Plädoyer für wahre Lebensfreude und menschliche Verbundenheit in Freiheit |Auflage=1 |Ort=Hamburg |Datum=2021 |ISBN=978-3-347-33861-6 |Seiten=120}}</ref>
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Ruppert geht davon aus, dass die frühe Fremdbetreuung in Kindergärten bei Kindern zu massiven Traumatisierungen führe und eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung und lebenslanges Leid entstehe. Allein durch den intensiven körperlichen Kontakt mit der (leiblichen) Mutter in den ersten drei Lebensjahren könne gewährleistet werden, dass sich Kinder zu psychisch gesunden Erwachsenen entwickeln. Andere Bezugspersonen wie Vater oder Großmutter könnten die Mutter in dieser Phase nicht dauerhaft ersetzen. Auch der Praktik der Leihmutterschaft stehe er deshalb kritisch gegenüber.  Berufstätige Mütter beschreibt Ruppert als „beständig innerlich zerrissen“ bei dem Versuch, Beruf und Familie in Einklang zu bringen.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Ich will leben, lieben und geliebt werden. Ein Plädoyer für wahre Lebensfreude und menschliche Verbundenheit in Freiheit |Auflage=1 |Ort=Hamburg |Datum=2021 |ISBN=978-3-347-33861-6 |Seiten=120}}</ref>
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Ruppert kritisiert deshalb einzelne Fraktionen innerhalb des modernen [[Feminismus|Feminimus]]: diese würden die traditionelle Mutterrolle herunterwerten, da sie ihnen "zu primitiv und die Frauen diskriminierend" erscheinen.<ref name=":4" /> Ruppert führt an: <blockquote>''"Dabei können Frauen gar nichts besseres tun für eine Gesellschaft, als in der Phase ihrer Mutterschaft ihre Zeit und Kraft darauf zu verwenden, als Mutter psychisch gesunde Kinder heranwachsen zu lassen. Was ist dagegen ein Beruf oder Job, den man nur des Geldes willen macht?"<ref name=":4" />''</blockquote>
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Ruppert kritisiert deshalb einzelne Fraktionen innerhalb des modernen Feminimus: diese würden die traditionelle Mutterrolle herunterwerten, da sie ihnen "zu primitiv und die Frauen diskriminierend" erscheinen.<ref name=":4" /> Ruppert führt an: <blockquote>''"Dabei können Frauen gar nichts besseres tun für eine Gesellschaft, als in der Phase ihrer Mutterschaft ihre Zeit und Kraft darauf zu verwenden, als Mutter psychisch gesunde Kinder heranwachsen zu lassen. Was ist dagegen ein Beruf oder Job, den man nur des Geldes willen macht?"<ref name=":4" />''</blockquote>
    
=== Therapieansatz ===
 
=== Therapieansatz ===
 
Therapie bedeutet laut Ruppert Selbsterkenntnis und Selbstintegration.<ref>Vgl. Vivian Broughton: ''Zurück in mein Ich. Das kleine Handbuch zur Traumaheilung.'' Kösel, München 2016.</ref> Er sagt, dass auch körperliche Erkrankungen Psychotraumafolgen seien. Die Einnahme von Medikamenten sei häufig nur eine Symptomunterdrückung oder -verschiebung und ersetze keine Psychotraumatherapie. Oft sei eine tiefgreifende Heilung nur möglich, wenn die psychotraumatischen Ursachen nicht im Verborgenen blieben.<ref>Vgl. Harald Banzhaf: ''Trauma als Schlüssel zum Verständnis körperlichen Leidens''. In: ''Mein Körper, mein Trauma, mein Ich''. Kösel, München 2017, S. 136 ff.</ref>
 
Therapie bedeutet laut Ruppert Selbsterkenntnis und Selbstintegration.<ref>Vgl. Vivian Broughton: ''Zurück in mein Ich. Das kleine Handbuch zur Traumaheilung.'' Kösel, München 2016.</ref> Er sagt, dass auch körperliche Erkrankungen Psychotraumafolgen seien. Die Einnahme von Medikamenten sei häufig nur eine Symptomunterdrückung oder -verschiebung und ersetze keine Psychotraumatherapie. Oft sei eine tiefgreifende Heilung nur möglich, wenn die psychotraumatischen Ursachen nicht im Verborgenen blieben.<ref>Vgl. Harald Banzhaf: ''Trauma als Schlüssel zum Verständnis körperlichen Leidens''. In: ''Mein Körper, mein Trauma, mein Ich''. Kösel, München 2017, S. 136 ff.</ref>
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Bei seiner „Anliegenmethode“ soll der Klient sein Anliegen [[Systemaufstellung|aufstellen]]. Dadurch sollen innere Abspaltungen von Ich-Anteilen sichtbar werden, die durch ein Trauma entstanden sind sowie deren Reintegration gefördert werden.<ref>''[https://www.gesunde-autonomie.de/de/zur-methode Der aktuelle Stand der Methode.]'' Verein zur Förderung einer gesunden Autonomieentwicklung von Menschen e.V. – München (VFGAM e.V.), abgerufen am 21. März 2022.</ref> Seine Methode soll dabei helfen, [[Identifikation (Psychologie)|Identifikationen]] aufzulösen, sich von Zuschreibungen anderer frei zu machen und zur Förderung einer früh unterbrochenen gesunden Identitätsentwicklung beitragen.<ref>Vgl. Michael Paul Gollmer: ''Der Einfluss von Traumafolgen und frühkindlicher Bindung auf Identitätsfindungsprozesse''. Campus Naturalis, Berlin 2016, S. 32 f., 37.</ref> Diese Therapieform ist sowohl für Gruppen- als auch für Einzelsettings geeignet.
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Bei seiner „Anliegenmethode“ soll der Klient sein Anliegen aufstellen (Systemaufstellung). Dadurch sollen innere Abspaltungen von Ich-Anteilen sichtbar werden, die durch ein Trauma entstanden sind sowie deren Reintegration gefördert werden.<ref>''[https://www.gesunde-autonomie.de/de/zur-methode Der aktuelle Stand der Methode.]'' Verein zur Förderung einer gesunden Autonomieentwicklung von Menschen e.V. – München (VFGAM e.V.), abgerufen am 21. März 2022.</ref> Seine Methode soll dabei helfen, Identifikationen aufzulösen, sich von Zuschreibungen anderer frei zu machen und zur Förderung einer früh unterbrochenen gesunden Identitätsentwicklung beitragen.<ref>Vgl. Michael Paul Gollmer: ''Der Einfluss von Traumafolgen und frühkindlicher Bindung auf Identitätsfindungsprozesse''. Campus Naturalis, Berlin 2016, S. 32 f., 37.</ref> Diese Therapieform ist sowohl für Gruppen- als auch für Einzelsettings geeignet.
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Seine Methode basiert auf der [[Ego-State-Therapie]] (1980) unter Weglassung der täternahen Ich-Anteile.<ref>[[Jochen Peichl]]: ''Die inneren Trauma-Landschaften: Borderline – Ego-State – Täter-Introjekt.'' S. 247, 2. Auflage, Schattauer Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7945-2935-3 [https://web.archive.org/web/20071216065947/http://82.139.217.185/schatt/gv/pdf/3794525213/peichl_kap13.pdf (Leseprobe Kap. 13.3 ''Das Introjekt und das Modell der Strukturalen Analyse sozialen Verhaltens,'' PDF, 7 Seiten, 232&nbsp;kB)].</ref> Jedoch gerade die offenkundigen sowie die verborgenen Täterintrojekte sind es, die Therapeuten Schwierigkeiten bereiten, da sie die herausforderndsten Momente, Tage oder Wochen für einen Therapeuten verursachen. Täteranteile können furchterregend, destruktiv, machtvoll, kontrollierend, ekelerregend und/oder gefährlich für sich und andere sein. Sie tragen die gefährlichsten und aversivsten Verhaltensweisen und Gefühle in sich. Sie haben das Überleben des Klienten abgesichert. Sie sind jedoch auch dafür verantwortlich, dass der Therapeut selbst wieder eine Therapie braucht, dass Patienten von der Behandlung ausgeschlossen werden, in der Behandlung missbraucht werden oder den Therapieprozess bremsen. Täternahe Anteile treten in der Behandlung z.&nbsp;B. als sogenannte „Borderline-Wut“ auf. Diese Anteile verstümmeln sich selbst während oder nach der Sitzung und sie terrorisieren/misshandeln andere Ich-Anteile.<ref>Vortrag von Joanne Twombly (Boston, USA) auf dem Täterintrojekte-Kongress 2011: ''[https://www.traumapotenziale.de/archiv/2011/taeterintrojekte Offenkundige und verborgene Täteranteile: ihre Anwesenheit, ihre Reinszenierung und ihre Auflösung in der Behandlung von Kindesmisshandlungs-Opfern.]'' Veranstalter: Trauma-Institut-Leipzig an der Akademie für Ganzheitliche Psychotherapie und Akademie für Ganzheitliche Psychotherapie, abgerufen am 21. März 2022.</ref>
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Seine Methode basiert auf der Ego-State-Therapie (1980) unter Weglassung der täternahen Ich-Anteile.<ref>Jochen Peichl: ''Die inneren Trauma-Landschaften: Borderline – Ego-State – Täter-Introjekt.'' S. 247, 2. Auflage, Schattauer Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7945-2935-3 [https://web.archive.org/web/20071216065947/http://82.139.217.185/schatt/gv/pdf/3794525213/peichl_kap13.pdf (Leseprobe Kap. 13.3 ''Das Introjekt und das Modell der Strukturalen Analyse sozialen Verhaltens,'' PDF, 7 Seiten, 232&nbsp;kB)].</ref> Jedoch gerade die offenkundigen sowie die verborgenen Täterintrojekte sind es, die Therapeuten Schwierigkeiten bereiten, da sie die herausforderndsten Momente, Tage oder Wochen für einen Therapeuten verursachen. Täteranteile können furchterregend, destruktiv, machtvoll, kontrollierend, ekelerregend und/oder gefährlich für sich und andere sein. Sie tragen die gefährlichsten und aversivsten Verhaltensweisen und Gefühle in sich. Sie haben das Überleben des Klienten abgesichert. Sie sind jedoch auch dafür verantwortlich, dass der Therapeut selbst wieder eine Therapie braucht, dass Patienten von der Behandlung ausgeschlossen werden, in der Behandlung missbraucht werden oder den Therapieprozess bremsen. Täternahe Anteile treten in der Behandlung z.&nbsp;B. als sogenannte „Borderline-Wut“ auf. Diese Anteile verstümmeln sich selbst während oder nach der Sitzung und sie terrorisieren/misshandeln andere Ich-Anteile.<ref>Vortrag von Joanne Twombly (Boston, USA) auf dem Täterintrojekte-Kongress 2011: ''[https://www.traumapotenziale.de/archiv/2011/taeterintrojekte Offenkundige und verborgene Täteranteile: ihre Anwesenheit, ihre Reinszenierung und ihre Auflösung in der Behandlung von Kindesmisshandlungs-Opfern.]'' Veranstalter: Trauma-Institut-Leipzig an der Akademie für Ganzheitliche Psychotherapie und Akademie für Ganzheitliche Psychotherapie, abgerufen am 21. März 2022.</ref>
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Rupperts Methode ist wissenschaftlich nicht durch den [[Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie|Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie]] anerkannt und wird anderes als andere psychotherapeutische Verfahren nicht von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Es gibt keine wissenschaftliche Evaluation oder Rezeption der Methode und alle Veröffentlichungen dazu stammen von Ruppert selbst. Über Supervision ist nichts bekannt.
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Rupperts Methode ist wissenschaftlich nicht durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie anerkannt und wird anderes als andere psychotherapeutische Verfahren nicht von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Es gibt keine wissenschaftliche Evaluation oder Rezeption der Methode und alle Veröffentlichungen dazu stammen von Ruppert selbst. Über Supervision ist nichts bekannt.
    
=== Politisches ===
 
=== Politisches ===
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==== Aussagen zur Corona-Pandemie ====
 
==== Aussagen zur Corona-Pandemie ====
Ruppert verbreitet seine Meinungen unter anderem auf den verschwörungsideologisch orientierten Websites [[KenFM]] und [[Rubikon (Website)|Rubikon]],<ref name="Dittmann">{{Internetquelle |autor=Anne Dittmann |url=https://www.welt.de/icon/article215801348/Rechte-Ideologie-auf-Instagram-Sie-treffen-Muetter-da-wo-es-ihnen-weh-tut.html |titel=Rechte Ideologie auf Instagram: Sie treffen Mütter da, wo es ihnen weh tut |werk=[[Welt.de]] |datum=2020-09-17 |abruf=2022-03-21}}</ref> darunter auch [[Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie]]. Die [[COVID-19-Pandemie|Corona-Pandemie]] würde von der [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]]<ref name="rubikon" /> und [[Bill Gates]]<ref name="ruppert106" /> aufgebauscht, um finanziellen Interessen zu dienen. Sie sei „von langer Hand vorbereitet und ein Testfall für das Umsetzen weiterer Pandemien“. Die Quarantänevorschriften und -einschränkungen wertet er als „massive Einschränkungen [seiner] unveräußerlichen Grundrechte“ ref name=":4" /> und vergleicht sie mit der [[Schutzhaft]] der Nationalsozialisten.<ref name="ruppert106" /> Er schreibt von einem „globalisierten Impfwahn“ als „gemeinsamem Suizid auf Raten“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/der-cdu-kandidat-und-die-querdenker-maassen-in-bildband-ueber-corona-massnahmengegner-ZH6WB7OTOREZPBWGTLHGX63PQQ.html |titel=Der CDU-Kandidat und die „Querdenker“: Maaßen in Bildband über Corona-Maßnahmengegner |werk=Redaktionsnetzwerk Deutschland |datum=2021-06-09 |abruf=2022-03-21}}</ref> Impfung und Testungen wertet er als "gewaltsame körperliche Penetration" bis hin zu einer "körperlichen Vergewaltigung".<ref name=":4" />
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Ruppert verbreitet seine Meinungen unter anderem auf den verschwörungsideologisch orientierten Websites [[KenFM]] und [[Rubikon (Website)|Rubikon]],<ref name="Dittmann">{{Internetquelle |autor=Anne Dittmann |url=https://www.welt.de/icon/article215801348/Rechte-Ideologie-auf-Instagram-Sie-treffen-Muetter-da-wo-es-ihnen-weh-tut.html |titel=Rechte Ideologie auf Instagram: Sie treffen Mütter da, wo es ihnen weh tut |werk=Welt.de |datum=2020-09-17 |abruf=2022-03-21}}</ref> darunter auch [[Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie]]. Die [[COVID-19-Pandemie|Corona-Pandemie]] würde von der WHO<ref name="rubikon" /> und [[Bill Gates]]<ref name="ruppert106" /> aufgebauscht, um finanziellen Interessen zu dienen. Sie sei „von langer Hand vorbereitet und ein Testfall für das Umsetzen weiterer Pandemien“. Die Quarantänevorschriften und -einschränkungen wertet er als „massive Einschränkungen [seiner] unveräußerlichen Grundrechte“ ref name=":4" /> und vergleicht sie mit der Schutzhaft der Nationalsozialisten.<ref name="ruppert106" /> Er schreibt von einem „globalisierten Impfwahn“ als „gemeinsamem Suizid auf Raten“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/der-cdu-kandidat-und-die-querdenker-maassen-in-bildband-ueber-corona-massnahmengegner-ZH6WB7OTOREZPBWGTLHGX63PQQ.html |titel=Der CDU-Kandidat und die „Querdenker“: Maaßen in Bildband über Corona-Maßnahmengegner |werk=Redaktionsnetzwerk Deutschland |datum=2021-06-09 |abruf=2022-03-21}}</ref> Impfung und Testungen wertet er als "gewaltsame körperliche Penetration" bis hin zu einer "körperlichen Vergewaltigung".<ref name=":4" />
    
== Kritik ==
 
== Kritik ==
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Die Leitung der Katholischen Stiftungshochschule München distanzierte sich öffentlich von den Äußerungen Rupperts zur Corona-Pandemie.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksh-muenchen.de/hochschule/aktuelles/news/detail/positionierung-der-hochschulleitung-und-erweiterten-hochschulleitung-der-ksh-muenchen/ |titel=Positionierung der Hochschulleitung und Erweiterten Hochschulleitung der KSH München |werk=ksh-muenchen.de |hrsg=Katholische Stiftungshochschule München |abruf=2022-03-21 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210417163425/https://www.ksh-muenchen.de/hochschule/aktuelles/news/detail/positionierung-der-hochschulleitung-und-erweiterten-hochschulleitung-der-ksh-muenchen/ |archiv-datum=2021-04-17}}</ref>
 
Die Leitung der Katholischen Stiftungshochschule München distanzierte sich öffentlich von den Äußerungen Rupperts zur Corona-Pandemie.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksh-muenchen.de/hochschule/aktuelles/news/detail/positionierung-der-hochschulleitung-und-erweiterten-hochschulleitung-der-ksh-muenchen/ |titel=Positionierung der Hochschulleitung und Erweiterten Hochschulleitung der KSH München |werk=ksh-muenchen.de |hrsg=Katholische Stiftungshochschule München |abruf=2022-03-21 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210417163425/https://www.ksh-muenchen.de/hochschule/aktuelles/news/detail/positionierung-der-hochschulleitung-und-erweiterten-hochschulleitung-der-ksh-muenchen/ |archiv-datum=2021-04-17}}</ref>
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Ein geplanter Auftritt Rupperts an der Volkshochschule [[Kolbermoor]] innerhalb einer Vortragsreihe mit dem Titel ''Nachdenken über Corona'' wurde von Stadträten kritisiert, die vor der Verbreitung von Verschwörungstmythen warnten. Der [[Bayerischer Volkshochschulverband|Bayerische Volkshochschulverband]] distanzierte sich in einer Erklärung von der „unwissenschaftlichen“ Veranstaltungsreihe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/streit-um-verschwoerungstheoretiker-vortrag-in-der-vhs-kolbermoor,SFTB8Us |titel=Streit um Verschwörungstheoretiker-Vortrag in der VHS Kolbermoor |werk=br.de |hrsg=Bayerischer Rundfunk |datum=2020-11-05 |abruf=2022-03-21 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210430090642/https://www.br.de/nachrichten/bayern/streit-um-verschwoerungstheoretiker-vortrag-in-der-vhs-kolbermoor,SFTB8Us |archiv-datum=2021-04-30}}</ref>
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Ein geplanter Auftritt Rupperts an der Volkshochschule Kolbermoor innerhalb einer Vortragsreihe mit dem Titel ''Nachdenken über Corona'' wurde von Stadträten kritisiert, die vor der Verbreitung von Verschwörungstmythen warnten. Der Bayerische Volkshochschulverband distanzierte sich in einer Erklärung von der „unwissenschaftlichen“ Veranstaltungsreihe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/streit-um-verschwoerungstheoretiker-vortrag-in-der-vhs-kolbermoor,SFTB8Us |titel=Streit um Verschwörungstheoretiker-Vortrag in der VHS Kolbermoor |werk=br.de |hrsg=Bayerischer Rundfunk |datum=2020-11-05 |abruf=2022-03-21 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210430090642/https://www.br.de/nachrichten/bayern/streit-um-verschwoerungstheoretiker-vortrag-in-der-vhs-kolbermoor,SFTB8Us |archiv-datum=2021-04-30}}</ref>
 
=== Anwenden der Aufstellungsmethode ===
 
=== Anwenden der Aufstellungsmethode ===
 
Ruppert wendet in seiner Therapie Verfahren wie die Aufstellungsmethode an, die vor allem von [[Bert Hellinger]] geprägt wurde.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=Petra Neumayer |url=https://www.igtv.de/test3 |titel=Psychotherapie – Heilkunst für die Seele. Ein Interview mit Prof. Dr. Franz Ruppert von Petra Neumayer |abruf=2022-03-21}}</ref> Die [[Systemische Gesellschaft]] betont in ihrer Potsdamer Erklärung<ref>''[https://systemische-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2014/01/potsdamer_erklaerg_aufstellarbeit.pdf Potsdamer Erklärung zur Systemischen Aufstellungsarbeit.]'' PDF, abgerufen am 21. März 2022.</ref> die Wichtigkeit einer tragfähigen und verantwortlichen therapeutischen Beziehung. Grundlegende Prämissen systemischer Therapie werden bei Bert Hellinger und Therapeuten mit ähnlichem Welt- und Menschenbild nicht eingehalten, darunter
 
Ruppert wendet in seiner Therapie Verfahren wie die Aufstellungsmethode an, die vor allem von [[Bert Hellinger]] geprägt wurde.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=Petra Neumayer |url=https://www.igtv.de/test3 |titel=Psychotherapie – Heilkunst für die Seele. Ein Interview mit Prof. Dr. Franz Ruppert von Petra Neumayer |abruf=2022-03-21}}</ref> Die [[Systemische Gesellschaft]] betont in ihrer Potsdamer Erklärung<ref>''[https://systemische-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2014/01/potsdamer_erklaerg_aufstellarbeit.pdf Potsdamer Erklärung zur Systemischen Aufstellungsarbeit.]'' PDF, abgerufen am 21. März 2022.</ref> die Wichtigkeit einer tragfähigen und verantwortlichen therapeutischen Beziehung. Grundlegende Prämissen systemischer Therapie werden bei Bert Hellinger und Therapeuten mit ähnlichem Welt- und Menschenbild nicht eingehalten, darunter
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=== Vorwurf der Misogynie ===
 
=== Vorwurf der Misogynie ===
Die Kleinkindpädagogin und Autorin [[Susanne Mierau]] bezeichnete Rupperts Aussagen als [[Misogynie|misogyn]], sie entsprächen nicht dem aktuellen Forschungsstand.<ref name="Dittmann" />
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Die Kleinkindpädagogin und Autorin Susanne Mierau bezeichnete Rupperts Aussagen als misogyn, sie entsprächen nicht dem aktuellen Forschungsstand.<ref name="Dittmann" />
    
Dass Ruppert die staatlich organisierte Erziehung in Kindertagesstätten ablehnt, sehen Erziehungswissenschaftler, Experteninnen und Experten durchaus kritisch. Judith Rahner von der Amadeu-Antonio-Stiftung führt an:<blockquote>''„[Personen wie Ruppert] wehren sich gegen Diversität, Emanzipation und gegen die staatliche Erziehung, die beides deutlich fördert. Sie wollen, dass Frauen zu Hause bleiben und Kinder in ihren biologisch vorgegebenen Rollen erziehen.“<ref name="Dittmann" />''</blockquote>
 
Dass Ruppert die staatlich organisierte Erziehung in Kindertagesstätten ablehnt, sehen Erziehungswissenschaftler, Experteninnen und Experten durchaus kritisch. Judith Rahner von der Amadeu-Antonio-Stiftung führt an:<blockquote>''„[Personen wie Ruppert] wehren sich gegen Diversität, Emanzipation und gegen die staatliche Erziehung, die beides deutlich fördert. Sie wollen, dass Frauen zu Hause bleiben und Kinder in ihren biologisch vorgegebenen Rollen erziehen.“<ref name="Dittmann" />''</blockquote>
    
== Privates ==
 
== Privates ==
Ruppert lebt seit 1976 in München. In seinen Vierzigern sei er an einen schweren [[Depression]] erkrankt.<ref name=":2" /> Seit 1998 ist er mit der Frauenrechtlerin [[Juliane von Krause]] verheiratet.<ref name=":2" />
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Ruppert lebt seit 1976 in München. In seinen Vierzigern sei er an einen schweren Depression erkrankt.<ref name=":2" /> Seit 1998 ist er mit der Frauenrechtlerin Juliane von Krause verheiratet.<ref name=":2" />
    
== Veröffentlichungen ==
 
== Veröffentlichungen ==
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   |Hrsg=Peter Bourguin, Kirsten Nazarkiewicz
 
   |Hrsg=Peter Bourguin, Kirsten Nazarkiewicz
 
   |Titel=Identität, Spaltung und Verlust der Ganzheit
 
   |Titel=Identität, Spaltung und Verlust der Ganzheit
   |Sammelwerk=Trauma und Begegnung. Jahrbuch der [[Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen|Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen]]
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   |Sammelwerk=Trauma und Begegnung. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen
 
   |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht
 
   |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht
 
   |Ort=Göttingen
 
   |Ort=Göttingen
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'''Vorträge (Videos)'''
 
'''Vorträge (Videos)'''
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* ''[https://www.youtube.com/watch?v=WU344Ld3dOU Trauma, Angst und Liebe]'' bei der [[Kammer für Arbeiter und Angestellte]], Vorarlberg 2013.
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* ''[https://www.youtube.com/watch?v=WU344Ld3dOU Trauma, Angst und Liebe]'' bei der Kammer für Arbeiter und Angestellte, Vorarlberg 2013.
 
* ''[https://www.youtube.com/watch?v=MK3t6lw4wuI Frühes Trauma]'' bei der Kammer für Arbeiter und Angestellte, Vorarlberg 2017.
 
* ''[https://www.youtube.com/watch?v=MK3t6lw4wuI Frühes Trauma]'' bei der Kammer für Arbeiter und Angestellte, Vorarlberg 2017.
 
* ''[https://www.youtube.com/watch?v=ZoAhyyhEUts Das Trauma der Identität]'' bei der Kammer für Arbeiter und Angestellte, Vorarlberg 2018.
 
* ''[https://www.youtube.com/watch?v=ZoAhyyhEUts Das Trauma der Identität]'' bei der Kammer für Arbeiter und Angestellte, Vorarlberg 2018.
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