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Der '''Celltuner''' (von engl. Zelle, tune abstimmen) ist ein [[pseudomedizin]]isches Scharlataneriegerät der Firma Wassermatrix AG<ref>Wassermatrix AG, Arthur Tränkle, Whatsapp Kontakt: +49 1515 8887220<br>Blegistrasse 1, CH 6343 Rotkreuz<br>info@wassermatrix.ch<br>+41 417909061</ref> aus Rotkreuz in der Schweiz. Das Unternehmen Wassermatrix ist [[Arthur Tränkle]] zuzuordnen, als Verantwortlicher wird Marcel Reichlin genannt. Das Gerät wird auch als “Wasserenergetisierer” / “Wasserstrukturierer” nach Tesla und Lakhovsky bezeichnet (nach [[Nikola Tesla]] und [[Georges Lakhovsky]]) und wird für 3000 bis 7700 € angeboten. Bei Ebay finden sich gebrauchte Geräte für mehrere hundert Euro. Werbung zum Celltuner findet sich in den Werbekanälen von [[Robert Stein]] und von [[Norbert Brakenwagen]] ([[TimeToDo]]). Das Gerät wird unter anderem von [[Quantisana]] angeboten. Quantisana ist [[Alexander Glogg]] zuzuordnen, siehe [[Fostac]] Scharlatanerieprodukte.
 
Der '''Celltuner''' (von engl. Zelle, tune abstimmen) ist ein [[pseudomedizin]]isches Scharlataneriegerät der Firma Wassermatrix AG<ref>Wassermatrix AG, Arthur Tränkle, Whatsapp Kontakt: +49 1515 8887220<br>Blegistrasse 1, CH 6343 Rotkreuz<br>info@wassermatrix.ch<br>+41 417909061</ref> aus Rotkreuz in der Schweiz. Das Unternehmen Wassermatrix ist [[Arthur Tränkle]] zuzuordnen, als Verantwortlicher wird Marcel Reichlin genannt. Das Gerät wird auch als “Wasserenergetisierer” / “Wasserstrukturierer” nach Tesla und Lakhovsky bezeichnet (nach [[Nikola Tesla]] und [[Georges Lakhovsky]]) und wird für 3000 bis 7700 € angeboten. Bei Ebay finden sich gebrauchte Geräte für mehrere hundert Euro. Werbung zum Celltuner findet sich in den Werbekanälen von [[Robert Stein]] und von [[Norbert Brakenwagen]] ([[TimeToDo]]). Das Gerät wird unter anderem von [[Quantisana]] angeboten. Quantisana ist [[Alexander Glogg]] zuzuordnen, siehe [[Fostac]] Scharlatanerieprodukte.
 
==Celltuner==
 
==Celltuner==
Es handelt sich dabei um einen Generator (Sender) für Hochfrequenz. An eine Buchse wird über ein Kabel eine Antenne angeschlossen, die Handsonde bezeichnet wird. Da das Gerät Störsignale auf einer Frequenz aussendet, die nicht für medizinische Anwendungen reserviert ist, ist sein Betrieb zumindest in der Bundesrepublik Deutschland verboten. Genaue technische Daten werden nicht genannt. Es muss unklar bleiben ob tatsächlich die auf der Rückseite des Geräts abgegebenen 25 Watt ausgesendet werden. Nach Herstellerangaben in der Produktbeschreibung und in der Werbung wird eine Sendefrequenz 144,015 MHz angegeben, bei 20 W Senderleistung. Messungen von unabhängiger Seite gibt es nicht öffentlich veröffentlicht im Internet. Das Gerät scheint zumindest einige Watt über die Antenne anzustrahlen, da zur Demonstration in der Nähe der Antenne befindliche Leuchtstofflampen damit zum leuchten angeregt werden können. Dies wird in Werbevideos vorgeführt. Dass das Gerät tatsächlich Hochfrequenzenergie (in der [[Alternativmedizin]] üblicherweise [[Elektrosmog]] bezeichnet) über die Antenne abgibt, wird aus Temperaturmessungen ersichtlich, die mit Infrarotmessungen gemacht wurden, und die in Werbevideos gezeigt werden. Demnach wäre das Gerät als ein Gerät zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Diathermie Diathermie] anzusehen und müsste entsprechend zugelassen werden. Für Kurzwellengeräte wäre die DIN-Norm DIN EN 60601-2-3 anzuwenden. Entsprechende zugelassene Diathermiegeräte arbeiten von der Frequenz her in den sogenannten [https://de.wikipedia.org/wiki/ISM-Band ISM-Bändern], um benachbarte Funkanlagen und Rundfunk möglichst wenig zu stören. Ohne Zulassung als Diathermiegerät käme der vorgeschriebene Abstand zwischen Handsonde und Mensch nach der Verordnung über elektromagnetische Felder (BImSchV) zum tragen, und dann würde der zulässige Grenzwert der elektrischen Feldstärke von 28 V/m unter Annahme der angegebenen Leistung von 20 W an einem Dipol erst bei einem Schutzabstand von 75 cm eingehalten werden können. Damit dürfte die Handsonde nicht in Körpernähe gehalten werden. In Bezug auf Herzschrittmacher müsste sogar ein Schutzabstand von mehr als 2 m eingehalten werden, rechnete ein Amateurfunker aus.<ref>https://www.dj5ar.de/?p=3581</ref>  
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Es handelt sich dabei um einen Generator (Sender) für Hochfrequenz. An eine Buchse wird über ein Kabel eine Antenne angeschlossen, die Handsonde bezeichnet wird. Da das Gerät Störsignale auf einer Frequenz aussendet, die nicht für medizinische Anwendungen reserviert ist, ist sein Betrieb zumindest in der Bundesrepublik Deutschland verboten. Genaue technische Daten werden nicht genannt. Es muss unklar bleiben ob tatsächlich die auf der Rückseite des Geräts abgegebenen 25 Watt ausgesendet werden. Nach Herstellerangaben in der Produktbeschreibung und in der Werbung wird eine Sendefrequenz 144,015 MHz angegeben<ref>https://www.psiram.com/de/images/7/75/Celltuner_144015.jpg</ref>, bei 20 W Senderleistung. Messungen von unabhängiger Seite gibt es nicht öffentlich veröffentlicht im Internet. Das Gerät scheint zumindest einige Watt über die Antenne anzustrahlen, da zur Demonstration in der Nähe der Antenne befindliche Leuchtstofflampen damit zum leuchten angeregt werden können. Dies wird in Werbevideos vorgeführt. Dass das Gerät tatsächlich Hochfrequenzenergie (in der [[Alternativmedizin]] üblicherweise [[Elektrosmog]] bezeichnet) über die Antenne abgibt, wird aus Temperaturmessungen ersichtlich, die mit Infrarotmessungen gemacht wurden, und die in Werbevideos gezeigt werden. Demnach wäre das Gerät als ein Gerät zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Diathermie Diathermie] anzusehen und müsste entsprechend zugelassen werden. Für Kurzwellengeräte wäre die DIN-Norm DIN EN 60601-2-3 anzuwenden. Entsprechende zugelassene Diathermiegeräte arbeiten von der Frequenz her in den sogenannten [https://de.wikipedia.org/wiki/ISM-Band ISM-Bändern], um benachbarte Funkanlagen und Rundfunk möglichst wenig zu stören. Ohne Zulassung als Diathermiegerät käme der vorgeschriebene Abstand zwischen Handsonde und Mensch nach der Verordnung über elektromagnetische Felder (BImSchV) zum tragen, und dann würde der zulässige Grenzwert der elektrischen Feldstärke von 28 V/m unter Annahme der angegebenen Leistung von 20 W an einem Dipol erst bei einem Schutzabstand von 75 cm eingehalten werden können. Damit dürfte die Handsonde nicht in Körpernähe gehalten werden. In Bezug auf Herzschrittmacher müsste sogar ein Schutzabstand von mehr als 2 m eingehalten werden, rechnete ein Amateurfunker aus.<ref>https://www.dj5ar.de/?p=3581</ref>  
    
Der Hersteller wirbt mit der Behauptung das das Gerät über seine Aussendungen in der Nähe befindliches Wasser gesünder mache und in wissenschaftlich unbekanntes so genanntes [[Hexagonales Wasser]] umwandle. Gleichzeitig soll das Gerät völlig unterschiedliche Krankheiten wie Infektionskrankheiten oder Krebs heilen können. Seriöse Belege dafür werden jedoch nicht genannt.
 
Der Hersteller wirbt mit der Behauptung das das Gerät über seine Aussendungen in der Nähe befindliches Wasser gesünder mache und in wissenschaftlich unbekanntes so genanntes [[Hexagonales Wasser]] umwandle. Gleichzeitig soll das Gerät völlig unterschiedliche Krankheiten wie Infektionskrankheiten oder Krebs heilen können. Seriöse Belege dafür werden jedoch nicht genannt.
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