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Der deutsche Lebensmittelchemiker Udo Pollmer warf Campbell vor, in seinem Werk die Ergebnisse der eigentlichen "China Studie" von 1990 nicht korrekt zu zitieren. Die "echte" Studie von 1990 widerlege durchweg die Aussagen des Bestsellers. Exemplarisch prüft Pollmer die Autorenthese, dass Menschen, die viel Fett essen, häufiger an Krebs sterben. Dazu hätten die Autoren allerlei Zahlen aus allen möglichen Staaten dieser Welt zusammengetragen, nur nicht aus China. Denn laut der echten Chinastudie gebe es zwischen dem Fettverzehr und Krebs keinen Zusammenhang. Es gebe nicht mal einen Zusammenhang zwischen der Fettaufnahme und Herzinfarkten. Bei der Frage nach den Folgen von Fleischeiweiß böten die Originaldaten nicht den Hauch eines schädlichen Zusammenhangs, gleich um welche Todesursache es auch immer gehe. Den „Coup der Autoren“ schätzt Pollmer als „wohlkalkuliert“ ein: Von der Originalstudie gebe es nicht allzu viele Exemplare. Die Veröffentlichung sei zum Teil auf Chinesisch erfolgt, der überwiegende Rest sei „Fachchinesisch – endlose Zahlkolonnen, kleingedruckt auf knapp 1000 Seiten“. Der Rezensent fragt: „Welcher Veganer würde sich schon die Mühe machen und den aktuellen Bestseller anhand der echten China Study auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen?“
 
Der deutsche Lebensmittelchemiker Udo Pollmer warf Campbell vor, in seinem Werk die Ergebnisse der eigentlichen "China Studie" von 1990 nicht korrekt zu zitieren. Die "echte" Studie von 1990 widerlege durchweg die Aussagen des Bestsellers. Exemplarisch prüft Pollmer die Autorenthese, dass Menschen, die viel Fett essen, häufiger an Krebs sterben. Dazu hätten die Autoren allerlei Zahlen aus allen möglichen Staaten dieser Welt zusammengetragen, nur nicht aus China. Denn laut der echten Chinastudie gebe es zwischen dem Fettverzehr und Krebs keinen Zusammenhang. Es gebe nicht mal einen Zusammenhang zwischen der Fettaufnahme und Herzinfarkten. Bei der Frage nach den Folgen von Fleischeiweiß böten die Originaldaten nicht den Hauch eines schädlichen Zusammenhangs, gleich um welche Todesursache es auch immer gehe. Den „Coup der Autoren“ schätzt Pollmer als „wohlkalkuliert“ ein: Von der Originalstudie gebe es nicht allzu viele Exemplare. Die Veröffentlichung sei zum Teil auf Chinesisch erfolgt, der überwiegende Rest sei „Fachchinesisch – endlose Zahlkolonnen, kleingedruckt auf knapp 1000 Seiten“. Der Rezensent fragt: „Welcher Veganer würde sich schon die Mühe machen und den aktuellen Bestseller anhand der echten China Study auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen?“
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Die [https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(17)32252-3 PURE-Studie] von 2018 (bislang die größte, die das Ernährungsverhalten der Bevölkerung prospektiv erfasst hat) kam sogar zu gegenteiligen Ergebnissen: Teilnehmer, die fettreicher aßen hatten ein insbesondere gegenüber sich kohlenhydratreich ernährenden Mitprobanden erniedrigtes Sterberisiko durch kardiovaskuläre Erkrankungen. Auch der regelmäßige Konsum von Milchprodukten und mehr als einer Portion "rotem" Fleisch pro Woche wirkte sich eher positiv auf die Herzgesundheit und Lebenserwartung der Teilnehmer aus. (Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, daß sich unter den Teilnehmern aus 21 Ländern auch Personen aus Bevölkerungsschichten befanden, die keinen bedarfsdeckenden Zugang zu essentiellen Fettsäuren sowie tierischem Lebensmitteln haben.)<ref>https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Keine-Belege-fuer-gesunde-fettreiche-Ernaehrung-298631.html</ref>
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Die [https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(17)32252-3 PURE-Studie] von 2017 (bislang die größte, die das Ernährungsverhalten der Bevölkerung prospektiv erfasst hat) kam sogar zu gegenteiligen Ergebnissen: Teilnehmer, die fettreicher aßen hatten ein insbesondere gegenüber sich kohlenhydratreich ernährenden Mitprobanden erniedrigtes Sterberisiko durch kardiovaskuläre Erkrankungen. Auch der regelmäßige Konsum von Milchprodukten und mehr als einer Portion "rotem" Fleisch pro Woche wirkte sich eher positiv auf die Herzgesundheit und Lebenserwartung der Teilnehmer aus. (Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, daß sich unter den Teilnehmern aus 21 Ländern auch Personen aus Bevölkerungsschichten befanden, die keinen bedarfsdeckenden Zugang zu essentiellen Fettsäuren sowie tierischem Lebensmitteln haben.)<ref>https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Keine-Belege-fuer-gesunde-fettreiche-Ernaehrung-298631.html</ref>
 
Im Kontrast zu Campbells Empfehlungen schnitten Teilnehmer der PURE-Studie mit einem durchschnittlichen Kohlenhydratanteil von 54,0%, 28,3% Fett und 17,9% Eiweiß der täglichen Energiezufuhr mit dem höchsten "Score" ab.<ref>https://www.kardiologie.org/esc-kongress-2018/die-beste-ernaehrung-fuer-ein-langes-leben---rotes-fleisch-und-m/16077732</ref><ref>https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=193500</ref>
 
Im Kontrast zu Campbells Empfehlungen schnitten Teilnehmer der PURE-Studie mit einem durchschnittlichen Kohlenhydratanteil von 54,0%, 28,3% Fett und 17,9% Eiweiß der täglichen Energiezufuhr mit dem höchsten "Score" ab.<ref>https://www.kardiologie.org/esc-kongress-2018/die-beste-ernaehrung-fuer-ein-langes-leben---rotes-fleisch-und-m/16077732</ref><ref>https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=193500</ref>
  
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