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'''Quercetin''' ist ein gelber, pflanzlicher Naturfarbstoff aus der Gruppe der Polyphenole und Flavonoide. Als Pentahydroxyflavon zählt es zur Untergruppe der Flavonole. Quercetin ist ein Oxidationsprodukt des Anthocyanin-Farbstoffs Cyanidin. Der Name Quercetin ist seit 1857 etabliert und leitet sich von quercetum (Eiche) ab. Quercetin ist in vielen Pflanzen enthalten. Ein Mensch nimmt täglich etwa 25 bis 50 Milligramm Quercetin mit der Nahrung auf.  
 
'''Quercetin''' ist ein gelber, pflanzlicher Naturfarbstoff aus der Gruppe der Polyphenole und Flavonoide. Als Pentahydroxyflavon zählt es zur Untergruppe der Flavonole. Quercetin ist ein Oxidationsprodukt des Anthocyanin-Farbstoffs Cyanidin. Der Name Quercetin ist seit 1857 etabliert und leitet sich von quercetum (Eiche) ab. Quercetin ist in vielen Pflanzen enthalten. Ein Mensch nimmt täglich etwa 25 bis 50 Milligramm Quercetin mit der Nahrung auf.  
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Auf Grund einer geringen Bioverfügbarbeit bei oraler Einnahme (über den Mund) gelangt jedoch nur eine geringe Menge davon ins Blut und in die Gewebe.<ref>Graefe EU, Derendorf H, Veit M (1999). "Pharmacokinetics and bioavailability of the flavonol quercetin in humans" (PDF). (review). International Journal of Clinical Pharmacology and Therapeutics. 37 (5): 219–33. PMID 10363620</ref> Die Bioverfügbarkeit hängt dabei von mehreren Faktoren ab, insbesondere von der Bindung an Zuckermoleküle wie beispielsweise Rutin. Es kann davon ausgegangen werden, dass zwischen weniger als 2% des bis 9% aufgenommenen Quercetin das Blut des Menschen erreicht. Das restliche Quercetin wird vor Erreichen der Blutbahn verstoffwechselt, zum Beispiel in Darmzellen und später in der Leber, wo Flavonoide methyliert, glukuronidiert oder sulfatiert werden. Quercetin ist als Monoglukosid besser bioverfügbar als das Aglykon oder Rutin. Die Bioverfügbarkeit hängt unter anderem von der Darmflora ab. Wegen der "Verdauung" von Quercetin im menschlichen Körper lassen sich rein theoretische Befunden aus "in vitro" Reagenzglasversuchen nicht auf den lebenden Menschen übertragen.<ref>Williams RJ, Spencer JP, Rice-Evans C (April 2004). "Flavonoids: antioxidants or signalling molecules?". (review). Free Radical Biology & Medicine. 36 (7): 838–49. doi:10.1016/j.freeradbiomed.2004.01.001. PMID 15019969</ref><ref>Barnes S, Prasain J, D'Alessandro T, Arabshahi A, Botting N, Lila MA, Jackson G, Janle EM, Weaver CM (May 2011). "The metabolism and analysis of isoflavones and other dietary polyphenols in foods and biological systems". (review). Food & Function. 2 (5): 235–44. doi:10.1039/c1fo10025d. PMC 4122511. PMID 21779561</ref>
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Auf Grund einer geringen Bioverfügbarbeit bei oraler Einnahme (über den Mund) gelangt jedoch nur eine geringe Menge davon ins Blut und in die Gewebe.<ref>Graefe EU, Derendorf H, Veit M (1999). "Pharmacokinetics and bioavailability of the flavonol quercetin in humans" (PDF). (review). International Journal of Clinical Pharmacology and Therapeutics. 37 (5): 219–33. PMID 10363620</ref> Die Bioverfügbarkeit hängt dabei von mehreren Faktoren ab, insbesondere von der Bindung an Zuckermoleküle wie beispielsweise Rutin. Es kann davon ausgegangen werden, dass zwischen weniger als 2% des bis 9% aufgenommenen Quercetin das Blut des Menschen erreicht. Das restliche Quercetin wird vor Erreichen der Blutbahn verstoffwechselt, zum Beispiel in Darmzellen und später in der Leber, wo Flavonoide methyliert, glukuronidiert oder sulfatiert werden. Quercetin ist als Monoglukosid besser bioverfügbar als das Aglykon oder Rutin. Die Bioverfügbarkeit hängt unter anderem von der Darmflora ab. Wegen der "Verdauung" von Quercetin im menschlichen Körper lassen sich rein theoretische Befunde aus "in vitro" Reagenzglasversuchen nicht auf den lebenden Menschen übertragen.<ref>Williams RJ, Spencer JP, Rice-Evans C (April 2004). "Flavonoids: antioxidants or signalling molecules?". (review). Free Radical Biology & Medicine. 36 (7): 838–49. doi:10.1016/j.freeradbiomed.2004.01.001. PMID 15019969</ref><ref>Barnes S, Prasain J, D'Alessandro T, Arabshahi A, Botting N, Lila MA, Jackson G, Janle EM, Weaver CM (May 2011). "The metabolism and analysis of isoflavones and other dietary polyphenols in foods and biological systems". (review). Food & Function. 2 (5): 235–44. doi:10.1039/c1fo10025d. PMC 4122511. PMID 21779561</ref>
    
Trotz Hinweisen dass Quercetin gegen Krebs wirksam sein könnte, lässt sich dies in klinischen Studien beim Menschen bislang nicht beweisen.<ref>Ades TB, ed. (2009). Quercetin. American Cancer Society Complete Guide to Complementary and Alternative Cancer Therapies (2. Auflage), American Cancer Society</ref>
 
Trotz Hinweisen dass Quercetin gegen Krebs wirksam sein könnte, lässt sich dies in klinischen Studien beim Menschen bislang nicht beweisen.<ref>Ades TB, ed. (2009). Quercetin. American Cancer Society Complete Guide to Complementary and Alternative Cancer Therapies (2. Auflage), American Cancer Society</ref>
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