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Zum Coimbra-Protokoll liegen (im Januar 2020) keine belastbaren wissenschaftlichen Studien vor. Insbesondere fehlen kontrollierte klinische Studien am Menschen. Seine Methode entspricht daher nicht den Anforderungen, die heute an Therapiemethoden zu stellen sind, insbesondere nicht in der Therapie der Multiplen Sklerose. Folgerichtig finden sich das Coimbra Protokoll oder eine gleichwertige Empfehlung nicht in den Leitlinien von medizinischen Fachgesellschaften. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung nicht.
 
Zum Coimbra-Protokoll liegen (im Januar 2020) keine belastbaren wissenschaftlichen Studien vor. Insbesondere fehlen kontrollierte klinische Studien am Menschen. Seine Methode entspricht daher nicht den Anforderungen, die heute an Therapiemethoden zu stellen sind, insbesondere nicht in der Therapie der Multiplen Sklerose. Folgerichtig finden sich das Coimbra Protokoll oder eine gleichwertige Empfehlung nicht in den Leitlinien von medizinischen Fachgesellschaften. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung nicht.
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Die Kosten der Methode sind relativ hoch. Im ersten Anwendungsjahr sind etwa 400 bis 1000 € für Laboruntersuchungen und die Behandlungsstunden bei sogenannten "zertifizierten Protokollärzten" (so genannte CP-Ärzte) zu zahlen, die kartellartig organisiert sind. Danach reduzieren sich die Kosten auf 100 – 300 Euro pro Jahr. Das benötigte Vitamin kostet zwischen 20 und 200 Euro pro Monat. Mit Stand von Anfang 2020 soll es seit 2017 weltweit 140 zertifizierte Protokollärzte geben, davon 15-18 in Deutschland, 3 in Österreich, 3 in der Schweiz und einen deutschsprachigen in Luxemburg. Über die Zertifizierung ist wenig in Erfahrung zu bringen. Offenbar müssen die auszubildenden Ärzte persönlich nach Brasilien reisen, um sich von Coimbra ausbilden zu lassen. Neben den so genannten CP-Ärzten existiert auch ein Kreis CP-unabhängiger Selbstanwender und Therapeuten, die sich - quasi unerlaubt - der Hochdosis-Vitamin-D-Therapie der MS widmen und dabei auch den markenrechtlich geschützten Namen Coimbra Protokoll nutzen oder sich auf CG Coimbra berufen. Diese tauschen ihre Erfahrungen insbesondere über facebook aus, und nutzen dazu eigene facebook-Gruppen.  
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Die Kosten der Methode sind relativ hoch. Im ersten Anwendungsjahr sind etwa 400 bis 1000 € für Laboruntersuchungen und die Behandlungsstunden bei sogenannten "zertifizierten Protokollärzten" (so genannte CP-Ärzte) zu zahlen, die kartellartig organisiert sind. Danach reduzieren sich die Kosten auf 100 – 300 Euro pro Jahr. Das benötigte Vitamin kostet zwischen 20 und 200 Euro pro Monat.  
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Mit Stand von Anfang 2020 soll es seit 2017 weltweit 140 zertifizierte Protokollärzte geben, davon 15-18 in Deutschland, 3 in Österreich, 3 in der Schweiz und einen deutschsprachigen in Luxemburg. Über die Zertifizierung ist wenig in Erfahrung zu bringen. Offenbar müssen die auszubildenden Ärzte persönlich nach Brasilien reisen, um sich von Coimbra ausbilden zu lassen. Offenbar handelt es sich dabei um eine vier oder fünftägige Hospitation bei Cicero Coimbra in Sao Paulo.
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Neben den so genannten CP-Ärzten existiert auch ein Kreis CP-unabhängiger Selbstanwender und Therapeuten, die sich - quasi unerlaubt - der Hochdosis-Vitamin-D-Therapie der MS widmen und dabei auch den markenrechtlich geschützten Namen Coimbra Protokoll nutzen oder sich auf CG Coimbra berufen. Diese tauschen ihre Erfahrungen insbesondere über facebook aus, und nutzen dazu eigene facebook-Gruppen.  
    
Befürworter des Coimbra-Protokolls erfahren Unterstützung durch die im Oktober 2019 gegründete CoimbraProtokoll gUG mbH. Sie wurde von den Patientinnen Christina Kiening und Britta Maier-Peveling gegründet. Organisiert werden unter anderem Online - Kongresse zur Multiplen Sklerose.
 
Befürworter des Coimbra-Protokolls erfahren Unterstützung durch die im Oktober 2019 gegründete CoimbraProtokoll gUG mbH. Sie wurde von den Patientinnen Christina Kiening und Britta Maier-Peveling gegründet. Organisiert werden unter anderem Online - Kongresse zur Multiplen Sklerose.
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