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Nach Presseberichten entspricht das Mittel BG-MUN einer rosafarbenen Flüssigkeit, die in Ampullen abgefüllt wird und vom Hersteller als ''funktionelles Lebensmittel'' vorgestellt wird. Die Flüssigkeit soll demnach lediglich Wasser, Zucker, Eiweisse und in jeder Nahrung vorkommende Aminosäuren enthalten.  
 
Nach Presseberichten entspricht das Mittel BG-MUN einer rosafarbenen Flüssigkeit, die in Ampullen abgefüllt wird und vom Hersteller als ''funktionelles Lebensmittel'' vorgestellt wird. Die Flüssigkeit soll demnach lediglich Wasser, Zucker, Eiweisse und in jeder Nahrung vorkommende Aminosäuren enthalten.  
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Zu BG MUN verbreitet der Hersteller eine nicht nachprüfbare Legende, die auf den Webseiten des Webauftritts in Panama eingesehen werden können. Demnach sei BG MUN ursprünglich das Ergebnis von Forschungen in den siebziger Jahren in der DDR gewesen.  
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Zu BG MUN verbreitet der Hersteller eine nicht nachprüfbare Legende, die auf den Webseiten des Webauftritts in Panama eingesehen werden können. Demnach sei BG MUN ursprünglich das Ergebnis von Forschungen "Mitte der siebziger Jahre" in der DDR gewesen. Am Friedrich-Loeffler-Institut für Tierseuchenforschung Insel Riems der Akademie der Landwirtschaftwissenschaften der DDR, sei an einem therapeutischen Konzept „BG-MUN“ gearbeitet worden. Wer daran geforscht haben soll, wird nicht mitgeteilt. Später sei das Vorhaben eingestellt worden. 1994 habe die Breiter-Group (einziger erkennbarer Inhaber: Ulrich Breiter) das Konzept aufgegriffen, um daraus ein Heilmittel für die Tierheilkunde (also nicht für die Anwendung am Menschen) zu entwickeln. Der Legende nach sei dann ein entwickeltes Mittel patentiert worden. Ein Absuche in Datenbanken ergibt jedoch kein Patent zu BG MUN. Auch wurde nie eine Marke BG MUN eingetragen. Zum Erfinder Ulrich Breiter liegen hingegen mehrere erloschene Patente vor, die sich jedoch nur auf Kosmetika sowie ein Schlankheitsmittel beziehen. Auch die Breiter Group ist nicht Anmelderin von Patenten.
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Nach Angaben der Breiter Group enthalte das Mittel BG MUN (welches also für die Anwendung am Tier entwickelt worden sein soll) 
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*''..ein Stoffgemisch aus somatischen Zellen, vorzugsweise aus Zelllinien, die international seit Jahrzehnten für die Herstellung von Virusimpfstoffen genutzt werden...<br>Die Beobachtung, dass ein Lebewesen über eine Schutzimpfung eine erhöhte Abwehr gegen nichterregerverwandte Infektionen erwerben kann, ist eine faszinierende Tatsache, die zur Entwicklung von BG-MUN führte. Grundlage war dabei die Beobachtung von praktizierenden Ärzten und Tierärzten, dass homöopathische Verdünnungen von Impfstoffen (bis D6) eine gute immunstimulierende Wirkung haben und eine belastbare Immunität erzeugen. Bei der Suche nach den in den Vaccinen vorhandenen Substanzen, welche die unspezifischen Abwehrvorgänge stimulieren könnten, zeigte sich, dass die Mehrzahl der so verdünnten Impfstoffe mit Rindernieren–Zellkulturen wie der Zelllinie MDBK (Madin Darby Bovine Kidney) produziert werden. Diese somatischen Zellen bilden im Rahmen des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung eine Vielzahl von Proteinen. Neben den eigentlichen zellulären Proteinen und den für die Zellvermehrung gebildeten Strukturen entstehen in Abhängigkeit vom Stadium des Zellzyklus auch regulatorisch wirksame Proteine, die u.a. als Lymphokine (Zytokine), Hitzeschockproteine oder Wachstumsfaktoren freigesetzt werden und bei anderen Zellen eine Vielzahl, teils gegensätzlicher Reaktion, auslösen. Diese Effekte werden bereits in der Zellkultivierung ausgenutzt. In der Zellzucht werden seit Jahrzehnten für die Anzüchtung empfindlicher bzw. anspruchsvoller Zellen "konditionierte" Medien, also Mischungen von Zellkulturüberständen und Medien, verwendet. Auch der Einsatz von "Feeder-Zellen" bei der Etablierung von Hybridoma-Zellinien erfüllt den gleichen Zweck, die Bereitstellung von biologisch aktiven Substanzen, um die Entwicklung anderer Zellen positiv zu beeinflussen. Viele dieser zellulären und nukleären Proteine wurden bisher identifiziert und beschrieben...''
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Die therapeutsche "idee" sei demnach die Nutzung "paraspezifischer Wirkungen" und die Stimulation "unspezifischer Abwehrvorgänge" durch die ungenau benannten Stoffgemische aus der Zelllinie MDBK. Für eine behauptete Wirksamkeit seien bestimmte Proteine (Eiweisse) verantwortlich. Genannt werden Hitzeschockproteine (HSP), unter anderem HSP 70. Behauptet wird in diesem Zusammenhang eine positive Wirkung von HSP auf "mutierte Gene", was eine Wirkung auf Tumonzellen plausibel machen soll. Zitat: ''..HSP 70 bildet mit mutierten Onkoproteinen unlösliche Aggregate. Durch die Bindung an HSP und die Wechselwirkungen von HSP und MHC kann daher ein für den Organismus potentiell bedrohliches Onkoprotein ausgeschaltet und damit das Tumorwachstum in der Anfangsphase verhindert werden..''
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Das produzierte Präparat enthält immunmodulierende Proteine. Durch experimentelle Untersuchungen konnte im Infektionsmodell „Bordetella bronchiseptica“ durch die Applikation von BG-MUN eine Reduktion der bakteriellen Nierenbesiedlung um 2 bis 3 lg (99,9-99,99%) erreicht werden. Bei vergleichenden Untersuchungen mit bekannten immunmodulierenden Substanzen wie Freund`schem Adjuvanz zeigten experimentell die Überlegenheit bzw. Gleichwertigkeit von BG-MUN. Die Applikation von BG-MUN führte zu einer nachweisbaren Beeinflussung von humoralen Faktoren der unspezifischen Abwehr. Die Erhöhung der Aktivität des Gesamtkomplementes sowie die Stimulation proinflammatorischer Zytokine konnten nachgewiesen werden. Auch hämatologische Parameter konnten nach Applikation von BG-MUN beeinflusst werden.
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Das Präparat BG-MUN besteht nach der Herstellung aus Mischproteinen, die eine nachweisbare immunmodulierende Wirkung besitzen und die Ausprägung einer Paramunität unterstützen. Als Leitsubstanz für die Kontrolle der Wirkung des Präparates wurde das Hitzeschockprotein HSP 70 festgelegt, da der Nachweis von HSP 70 ein eindeutiger Parameter für eine zelluläre Stressreaktion ist und die eindeutigen Beziehungen zwischen HSP und immunologischen Parametern nachgewiesen sind. HSP 70 wird quantitativ mittels Enzymimmonoassay, Dot Blot und PAGE bestimmt. Die Wirksamkeit von BG-MUN konnte in Laborversuche bzw. Feldstudien an 5 Tierarten (Maus, Hund, Katze, Rind, Schwein) nachgewiesen werden. Die GMP- und GCP-konform durchgeführten Untersuchungen mit BG-MUNvet belegen die lokale und allgemeine Verträglichkeit bis zur dreifachen therapeutischen Dosis sowie nach wiederholter Anwendung. Entsprechende Gutachten liegen vor.
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Erste Ergebnisse von BG-MUN-Applikationen (1,5 – 2 ml / Injektion i.m. 1-2 x wöchentlich) in humanen Einzelfallstudien bei HCV und HIV bestätigen die immunregulative Wirkung und deutliche Verbesserung des Allgemeinzustandes des Patienten [Literatursammlung Einzelfallstudien).
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Der Immunmodulator „BG-MUN“, produziert aus MDBK-Zellen unter Stressbedingungen, enthält immunmodlierende und regulatorische Proteine. Neben Zellkulturmedium, Spuren von FKS, Natriumselenit-Pentahydrat sind Stressproteine (Hsp 70, HSP 60, GrpE) die wirksamen charakterisierten Hauptbestandteile.
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==Bekannt gewordene Anwendungen==
 
==Bekannt gewordene Anwendungen==
 
BG-MUN Packungen wurden in Deutschland für 5900 Euro verkauft.<ref>https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/geschaeft-mit-krebs-krebs-patienten-mit-dubiosem-mittel-bg-mun-abgezockt_id_10796274.html</ref> Eine Therapie mit mehreren abgefüllten Ampullen kostete 15000 Euro.  
 
BG-MUN Packungen wurden in Deutschland für 5900 Euro verkauft.<ref>https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/geschaeft-mit-krebs-krebs-patienten-mit-dubiosem-mittel-bg-mun-abgezockt_id_10796274.html</ref> Eine Therapie mit mehreren abgefüllten Ampullen kostete 15000 Euro.  
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