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Die Beweggründe für diese Lebenseinstellung sind ethischer Natur. Veganer betrachten die Nutzung von Tieren als Ausbeutung anderer Kreaturen, die sie unbedingt vermeiden wollen ([[Tierrechte|Tierrechtler]]). Andere Beweggründe sind die Umsetzung umweltgerechten Verhaltens, Kritik an der industriellen Massentierhaltung, aber auch gesundheitliche und [[Spiritismus|spirituelle]] oder [[Esoterik|esoterische]] Gründe.
 
Die Beweggründe für diese Lebenseinstellung sind ethischer Natur. Veganer betrachten die Nutzung von Tieren als Ausbeutung anderer Kreaturen, die sie unbedingt vermeiden wollen ([[Tierrechte|Tierrechtler]]). Andere Beweggründe sind die Umsetzung umweltgerechten Verhaltens, Kritik an der industriellen Massentierhaltung, aber auch gesundheitliche und [[Spiritismus|spirituelle]] oder [[Esoterik|esoterische]] Gründe.
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Diverse öffentliche Einrichtungen warnen von den Gefahren einer veganen Ernährung und raten von dieser ab. Besonders häufig sind sich vegan ernährende Menschen mit essentiellen Nährstoffen wie Vitamin B12, Kreatin, Jod und Eisen unterversorgt. Teilweise auch mit Calcium, Zink, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B2 und Vitamin D. Es wird zudem von den Risiken eines erhöhten Sojaverzehrs gewarnt. Eine vegane Ernährung von Kindern führte in der Vergangenheit wiederholt zu Gefängnisstrafen und Entzug des Sorgerechts.
    
Ein besonders radikaler [[Rohkost]]-Veganismus wurde von den Anhängern der [[Urkost]] nach [[Franz Konz]] betrieben.
 
Ein besonders radikaler [[Rohkost]]-Veganismus wurde von den Anhängern der [[Urkost]] nach [[Franz Konz]] betrieben.
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==Vegane Lebensmittel==
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==Ursprung==
Veganer ernähren sich von Obst und Gemüse sowie von Substituten tierischer Nahrungsmittel, häufig auf der Basis von Soja (Tofu, Sojamilch). Milchaustauschprodukte gibt es als Getreidemilch, Hafermilch, Hanfmilch, Kokosmilch, Mandelmilch, Reismilch und Sesammilch. Käsealternativen werden auf der Basis von Hefe hergestellt.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Veganismus</ref> Da diese Nahrungsmittel zu wenig bis kein Vitamin&nbsp;B12 enthalten, ist eine zusätzliche Zufuhr dieses Vitamins mit [[Nahrungsergänzungsmittel]]n nötig.
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Donald Watson, Gründer der Vegan Society und Erfinder des Wortes „vegan“, glaubte das „spirituelle Schicksal“ des Menschen sei so beschaffen, dass er mit der Zeit mit Abscheu darauf zurückblicken werde, sich einst von „Tierkadavern“ ernährt zu haben und dies ein großes Hindernis für die moralische Entwicklung des Menschen sei. Watson sah Menschen als ein „Parasit von niedrigerer Formen von Tierleben“ und glaubte an „nicht-materielle (ideelle) Schwingungs-Eigenschaften“ des Essens und dass es unwahrscheinlich sei, diese durch die üblichen materialistischen (gemeint war wohl naturwissenschaftlichen) Forschungsmethoden zu ergründen. Ausschließlich durch die „Eliminierung aller tierischen Schwingungen aus unserer Ernährung“ könne der Weg zu einem „wirklich gesunden Zellaufbau und einem  gegenwärtig unbekannten Grad an Intuition und psychischem Bewusstsein“ gefunden werden.<ref>[http://www.ukveggie.com/vegan_news Erste Ausgabe der „The vegan News“ von Donald Watson (in englischer Sprache]</ref>Auch heute wird Veganismus öfters als Religion bezeichnet und mit dem esoterischen Spektrum in Verbindung gebracht, sowie der Vorwurf radikal missionierend zu sein getätigt.<ref>https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/vegane-ernaehrung-der-irrglaube-a-1221584.html</ref><ref>https://blog.tagesanzeiger.ch/hugostamm/index.php/33406/toedlicher-aberglaube/</ref></ref><ref>https://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Auch-vegane-Ernaehrung-erzeugt-Umweltprobleme--11615643</ref>
    
==Ethische Gründe==
 
==Ethische Gründe==
 
Vegan lebende Menschen sehen in ihrer Lebenseinstellung eine völlige Abkehr von der Ausbeutung von Tieren, die sie als [[Tierrechte|gleichberechtigte Mitgeschöpfe]] mit einem Recht auf artgerechtes Leben sehen. Diese Einstellung wird in Veganerkreisen beispielsweise mit dem Slogan "Fleisch ist Mord" propagiert. Da die Milch- und Eierproduktion untrennbar mit der Fleischwirtschaft verbunden sind, lehnen Veganer auch den Genuss von Milchprodukten und Eiern ab. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie jedes Jahr kalben. Die männlichen Kälber sind aber für die Milchwirtschaft überflüssig und landen im Schlachthof. Ebenso werden bei der Legehennenaufzucht die männlichen Küken sofort getötet. Dabei kann die Kritik an tierquälerischen Aufzucht-, Transport- und Schlachtmethoden, die die Massentierhaltung mit sich bringt, durchaus gerechtfertigt sein.<ref>http://www.animals-angels.de/</ref>
 
Vegan lebende Menschen sehen in ihrer Lebenseinstellung eine völlige Abkehr von der Ausbeutung von Tieren, die sie als [[Tierrechte|gleichberechtigte Mitgeschöpfe]] mit einem Recht auf artgerechtes Leben sehen. Diese Einstellung wird in Veganerkreisen beispielsweise mit dem Slogan "Fleisch ist Mord" propagiert. Da die Milch- und Eierproduktion untrennbar mit der Fleischwirtschaft verbunden sind, lehnen Veganer auch den Genuss von Milchprodukten und Eiern ab. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie jedes Jahr kalben. Die männlichen Kälber sind aber für die Milchwirtschaft überflüssig und landen im Schlachthof. Ebenso werden bei der Legehennenaufzucht die männlichen Küken sofort getötet. Dabei kann die Kritik an tierquälerischen Aufzucht-, Transport- und Schlachtmethoden, die die Massentierhaltung mit sich bringt, durchaus gerechtfertigt sein.<ref>http://www.animals-angels.de/</ref>
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Als Beweggrund für eine vegane Ernährung wird z.T. der Wunsch nach einer "natürlichen" Ernährung genannt. Veganismus in der heutigen Form ist ein relativ junges kulturelles Phänomen, das sich nur schwerlich über Begriffe wie "Natürlichkeit" legitimieren lässt. Der Glaube, die vegane Ernährung sei "natürlicher", stützt sich häufig auf die Annahme, der Mensch sei kein Fleischfresser (Carnivore). Nach heutigem Kenntnisstand ist der Homo sapiens weder ein reiner Fleischfresser (Carnivore) noch ein reiner Pflanzenfresser (Herbivore), sondern ein so genannter Allesfresser (Omnivore). Die omnivore Lebensweise erleichterte es dem modernen Menschen, sich nahezu jedes Ökosystem der Erde als Lebensraum zu erschließen.<ref>Alexander Ströhle, Andreas Hahn: [http://www.ernaehrungs-umschau.de/media/pdf/pdf_2006/02_06/EU02_52_58.pdf Evolutionäre Ernährungswissenschaft und „steinzeitliche“ Ernährungsempfehlungen – Stein der alimentären Weisheit oder Stein des Anstoßes?] In: Ernährungs-Umschau Original. Band 53, Nr. 2, 2006, S. 52–58.</ref> Der Fleischanteil der menschlichen Nahrung war jedoch stets starken Schwankungen unterworfen.<ref>[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1747-0080.2007.00194.x/full Neil Mann, Nutrition & Dietetics, Special Issue: The Role of Red Meat in the Australian Diet. Page S99–S195, Volume 64, Issue Supplement s4, pages S102–S107, September 2007]</ref> Veganismus ist daher eine kulturelle Entscheidung und lässt sich nicht mit der "natürlichen" Entwicklungsgeschichte des Menschen begründen.
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Als Beweggrund für eine vegane Ernährung wird z.T. der Wunsch nach einer "natürlichen" Ernährung genannt. Veganismus in der heutigen Form ist ein relativ junges kulturelles Phänomen, das sich nur schwerlich über Begriffe wie "Natürlichkeit" legitimieren lässt. Der Glaube, die vegane Ernährung sei "natürlicher", stützt sich häufig auf die Annahme, der Mensch sei kein Fleischfresser (Carnivore). Nach heutigem Kenntnisstand ist der Homo sapiens weder ein reiner Fleischfresser (Carnivore) noch ein reiner Pflanzenfresser (Herbivore), sondern ein so genannter Allesfresser (Omnivore). Man geht heute davon aus, dass erst durch den Verzehr von gekochtem Fleisch und tierischen Proteinen, die Entwicklung des modernen Gehirns und Kultur ermöglicht wurde.<ref>[https://www.sciencedaily.com/releases/2012/04/120420105539.htm Meat eating behind evolutionary success of humankind, global population spread, study suggests]</ref><ref>[https://news.harvard.edu/gazette/story/2008/04/eating-meat-led-to-smaller-stomachs-bigger-brains Eating meat led to smaller stomachs, bigger brains]</ref><ref>[https://time.com/4252373/meat-eating-veganism-evolution Sorry Vegans: Here's How Meat-Eating Made Us Human]</ref><ref>[https://www.npr.org/sections/thesalt/2012/10/24/163536159/when-fire-met-meat-the-brains-of-early-humans-grew-bigger?t=1565026974524 When Fire Met Food, The Brains Of Early Humans Grew Bigger]</ref> Die omnivore Lebensweise erleichterte es dem modernen Menschen, sich nahezu jedes Ökosystem der Erde als Lebensraum zu erschließen.<ref>Alexander Ströhle, Andreas Hahn: [http://www.ernaehrungs-umschau.de/media/pdf/pdf_2006/02_06/EU02_52_58.pdf Evolutionäre Ernährungswissenschaft und „steinzeitliche“ Ernährungsempfehlungen – Stein der alimentären Weisheit oder Stein des Anstoßes?] In: Ernährungs-Umschau Original. Band 53, Nr. 2, 2006, S. 52–58.</ref> Der Fleischanteil der menschlichen Nahrung war jedoch stets starken Schwankungen unterworfen.<ref>[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1747-0080.2007.00194.x/full Neil Mann, Nutrition & Dietetics, Special Issue: The Role of Red Meat in the Australian Diet. Page S99–S195, Volume 64, Issue Supplement s4, pages S102–S107, September 2007]</ref> Veganismus ist daher eine kulturelle Entscheidung und lässt sich nicht mit der "natürlichen" Entwicklungsgeschichte des Menschen begründen.
 
[[image:PETA.jpg|thumb|Aktion von [[PETA]]]]
 
[[image:PETA.jpg|thumb|Aktion von [[PETA]]]]
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==Veganismus aus ökologischen Gründen==
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Häufig werden auch ökologische Gründe aufgeführt, die wissenschaftlich aber nicht haltbar sind: Mitte September hat die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die Studie „Livestock: On our plates or eating at our table?“ veröffentlicht. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die tierische Veredelung keine Nahrungsmittelressourcen aufzehrt, die ansonsten direkt, also über pflanzliche Produkte, zur Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung zur Verfügung stünden. Laut FAO sind Tiere somit keine Nahrungsmittelkonkurrenten, sondern wichtiger Bestandteil der weltweiten menschlichen Nährstoffversorgung. Die Studie widerlegt unter anderem den häufig kritisierten angeblich hohen Getreideverbrauch über den Futtertrog. Er ist weitaus geringer als bisher angenommen. Die Nutztierfütterung beansprucht lediglich 13 Prozent der globalen Getreideernte. 86 Prozent aller Futtermittel, wie etwa Ernte-Reste und Nebenprodukte, wären für den menschlichen Verzehr überhaupt nicht geeignet. Eine Verwertung über den Tiermagen ist deshalb die einzige sinnvolle Alternative. Im globalen Durchschnitt werden lediglich drei Kilogramm Getreide zur Herstellung von einem Kilogramm Fleisch benötigt. Die Qualität des so erzeugten Proteins wird als sehr hoch beurteilt.<ref>https://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Auch-vegane-Ernaehrung-erzeugt-Umweltprobleme--11615643</ref><ref>http://www.animal-health-online.de/main/tiere-sind-keine-nahrungskonkurrenten</ref>
    
==Veganismus als Ideologie==
 
==Veganismus als Ideologie==
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Die vegane Lebensweise beinhaltet oft die Ansicht, dass die Abgrenzung zwischen Menschen und Tieren willkürlich ist und zu einer Ungleichbehandlung der Tiere führe, ''Speziesismus'' genannt, in Anlehnung an den Begriff Rassismus. Diese ist das Kernstück des Konzepts der ''Tierrechte'', deren Vertreter eine ethische Umgestaltung der menschlichen Gesellschaft hin zum Veganismus erreichen wollen. Tierrechtler lehnen den Speziesismus strikt ab, ebenso wie das Halten von Heim- und Reittieren, und fordern für Tiere die gleichen Grundrechte wie für Menschen ein.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus</ref>
 
Die vegane Lebensweise beinhaltet oft die Ansicht, dass die Abgrenzung zwischen Menschen und Tieren willkürlich ist und zu einer Ungleichbehandlung der Tiere führe, ''Speziesismus'' genannt, in Anlehnung an den Begriff Rassismus. Diese ist das Kernstück des Konzepts der ''Tierrechte'', deren Vertreter eine ethische Umgestaltung der menschlichen Gesellschaft hin zum Veganismus erreichen wollen. Tierrechtler lehnen den Speziesismus strikt ab, ebenso wie das Halten von Heim- und Reittieren, und fordern für Tiere die gleichen Grundrechte wie für Menschen ein.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus</ref>
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Die Übergänge sind allerdings fließend und werden von verschiedenen Veganern unterschiedlich ausgelegt. So wird Honig mehrheitlich nicht gegessen, da Bienen ihrer Ansicht nach ausgebeutet werden; Gemüse, welches häufig unter unmenschlichen Bedingungen geerntet wird, wird aber unkritisch konsumiert.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article175101038/Italien-Das-dreckige-Geschaeft-mit-Mafia-Orangen.html Das dreckige Geschäft mit Mafia-Orangen]</ref><ref>[https://www.srf.ch/news/panorama/ausbeutung-im-gewaechshaus-gemuese-aus-spanien-hungerloehne-fuer-pfluecker Gemüse aus Spanien: Hungerlöhne für Pflücker]</ref><ref>[https://www.deutschlandfunkkultur.de/missbrauch-auf-obstplantagen-die-erntesklavinnen-europas.1076.de.html?dram:article_id=431513 Die Erntesklavinnen Europas]</ref>
    
Aktivisten der Tierrechtsbewegung zeichnen sich häufig durch radikale Ansichten und Menschenhass aus und bringen ihre Überzeugungen zum Teil mit radikalen Maßnahmen zum Ausdruck. Dazu gehört die Befreiung von Tieren aus der Gefangenschaft, auch wenn diese in der Wildnis nicht überlebensfähig sind oder Schaden an der heimischen Tierwelt anrichten<ref>http://www.animal-health-online.de/klein/2010/03/17/tierschutzer-tausende-nerze-auf-beutezug-okosysteme-bedroht/5246/</ref> (ein Beispiel ist die Freilassung von Minks, einer amerikanischen Nerzart aus Pelztierfarmen, die den einheimischen Europäischen Nerz fast vollständig verdrängt hat). Die Freilassung von Labor- und Versuchstieren schädigt nicht nur die wissenschaftliche Forschung, sondern kann zur Verbreitung von Krankheitserregern führen. Somit ist es nicht gerechtfertigt, radikale Tierrechtler als Tierschützer zu bezeichnen; die radikale Tierrechtsbewegung ist nicht gleichzusetzen mit Personen, die dafür eintreten, Missstände in der Tierhaltung und Tierquälerei zu beseitigen oder die sich im Artenschutz engagieren.
 
Aktivisten der Tierrechtsbewegung zeichnen sich häufig durch radikale Ansichten und Menschenhass aus und bringen ihre Überzeugungen zum Teil mit radikalen Maßnahmen zum Ausdruck. Dazu gehört die Befreiung von Tieren aus der Gefangenschaft, auch wenn diese in der Wildnis nicht überlebensfähig sind oder Schaden an der heimischen Tierwelt anrichten<ref>http://www.animal-health-online.de/klein/2010/03/17/tierschutzer-tausende-nerze-auf-beutezug-okosysteme-bedroht/5246/</ref> (ein Beispiel ist die Freilassung von Minks, einer amerikanischen Nerzart aus Pelztierfarmen, die den einheimischen Europäischen Nerz fast vollständig verdrängt hat). Die Freilassung von Labor- und Versuchstieren schädigt nicht nur die wissenschaftliche Forschung, sondern kann zur Verbreitung von Krankheitserregern führen. Somit ist es nicht gerechtfertigt, radikale Tierrechtler als Tierschützer zu bezeichnen; die radikale Tierrechtsbewegung ist nicht gleichzusetzen mit Personen, die dafür eintreten, Missstände in der Tierhaltung und Tierquälerei zu beseitigen oder die sich im Artenschutz engagieren.
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==Veganismus als Skurrilität==
 
==Veganismus als Skurrilität==
 
Weil eine vegan lebende Frau sich über eine Zeile im Lied „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen“ ärgerte, entschied Marius Hahn (SPD), der Bürgermeister der Stadt Limburg, Anfang des Jahres 2017, das Lied vom täglichen Glockenspiel des Rathauses vorerst nicht mehr spielen zu lassen.<ref>http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Nach-Veganer-Protest-Buergermeister-tauscht-Rathaus-Glockenspiel-aus;art680,2466286</ref>
 
Weil eine vegan lebende Frau sich über eine Zeile im Lied „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen“ ärgerte, entschied Marius Hahn (SPD), der Bürgermeister der Stadt Limburg, Anfang des Jahres 2017, das Lied vom täglichen Glockenspiel des Rathauses vorerst nicht mehr spielen zu lassen.<ref>http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Nach-Veganer-Protest-Buergermeister-tauscht-Rathaus-Glockenspiel-aus;art680,2466286</ref>
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==Vegane Lebensmittel==
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Veganer ernähren sich von Obst und Gemüse sowie von Substituten tierischer Nahrungsmittel, häufig auf der Basis von Soja (Tofu, Sojamilch). Milchaustauschprodukte gibt es als Getreidemilch, Hafermilch, Hanfmilch, Kokosmilch, Mandelmilch, Reismilch und Sesammilch. Käsealternativen werden auf der Basis von Hefe hergestellt.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Veganismus</ref>
    
==Gesundheitliche Vorteile==
 
==Gesundheitliche Vorteile==
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==Gesundheitliche Risiken==
 
==Gesundheitliche Risiken==
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Diverse öffentliche Einrichtungen warnen von den Gefahren einer veganen Ernährung. Im Jahr 2018 gelangte die Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK) zu dem Fazit, dass eine „gut geplante und supplementierte vegane Ernährung“ theoretisch den Nährstoffbedarf decken könnte, dies aber nur selten erreicht werde.<ref>[https://www.eek.admin.ch/dam/eek/de/dokumente/publikation-und-dokumentation/Management%20summary%20vegan%20DE%20format%C3%A9.pdf Eidgenössische Ernährungskommission (EEK): Übersichtsarbeit zu den ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen Vor- und Nachteilen einer veganen Ernährung - Management Summary und Empfehlungen, 2. Mai 2018; S. 17.]</ref> Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt beispielsweise damit, dass "die ausreichende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich" sei.<ref>[ https://www.ernaehrungs-umschau.de/english-articles/15-06-2016-vegan-diet Margrit Richter, Heiner Boeing, Dorle Grünewald-Funk, Helmut Heseker, Anja Kroke, Eva Leschik-Bonnet, Helmut Oberritter, Daniela Strohm, Bernhard Watzl für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE): Vegane Ernährung – Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). In: Ernaehrungs Umschau international 63(04); S. 92–102. doi:10.4455/eu.2016.021.]</ref>
 
===Vitamin B12-Mangel===
 
===Vitamin B12-Mangel===
 
Die vegane Lebensweise hat einige deutliche Risiken. Besondere Bedeutung kommt dem '''Vitamin&nbsp;B12''' zu, das fast ausschließlich in tierischen Geweben vorkommt, so dass eine vegane Ernährungsweise über einen langen Zeitraum zu Vitamin&nbsp;B12-Mangel führen kann<ref>http://www.medizinfo.de/haematologie/anaemie/vitamin_b12_mangelanaemie.shtml</ref>.  
 
Die vegane Lebensweise hat einige deutliche Risiken. Besondere Bedeutung kommt dem '''Vitamin&nbsp;B12''' zu, das fast ausschließlich in tierischen Geweben vorkommt, so dass eine vegane Ernährungsweise über einen langen Zeitraum zu Vitamin&nbsp;B12-Mangel führen kann<ref>http://www.medizinfo.de/haematologie/anaemie/vitamin_b12_mangelanaemie.shtml</ref>.  
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Soja ist eine eiweißreiche Pflanze. Da Eiweiß für das Leben in freier Natur nicht nur wichtig, sondern auch knapp ist, sind eiweißreiche Pflanzen wie die Sojabohne reich an Abwehrstoffen gegen Fraßfeinde. Mit Phyto-Hormonen wird die Fruchtbarkeit von Fraßfeinden geschädigt (verschiedene Zootiere wurden dadurch unfruchtbar), mit Enzyminhibitoren die Eiweißverdauung blockiert, mit Saponinen die Darmwand geschädigt usw. Rohe Sojabohnen sind zum Beispiel für Gänse tödlich<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref>. Das King’s College London kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen mit einem Kinderwunsch durch eine sojareiche Ernährung seltener schwanger werden.<ref>http://www.dailymail.co.uk/health/article-387376/Is-soya-bean.html</ref><ref>http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/bericht-45704.html</ref> Das in Soja enthaltene Genistein, ein [[Phytoöstrogene|Phytoöstrogen]], beeinträchtigt bereits in geringen Mengen Spermien auf ihrer Wanderung zur Eizelle. Beim Menschen wurden - so eine Studie aus den USA - Hirnprobleme beobachtet. Wer gerne Tofu aß, dessen intellektuelle Fähigkeiten litten. Je mehr Sojakäse auf dem Speiseplan stand, desto schlechter war die Denkfähigkeiten der Menschen.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=293</ref><ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref> Tofu-Verzehr war auch mit einem erhöhten Risiko für Demenzerkrankungen assoziiert. Als Wirkmechanismus wird von den Autoren der Studie eine Beteiligung von [[Isoflavone|Isoflavonoiden]] aus Sojabohnen an den strukturellen Veränderungen im Gehirn diskutiert.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=293</ref> Soja ist daneben auch ein starkes Allergen, das insbesondere schwere Reaktionen bei Birkenpollenallergikern hervorrufen kann.<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/208/sojaprodukte_koennen_bei_birkenpollen_allergikern_schwere_allergische_reaktionen_ausloesen.pdf</ref>
 
Soja ist eine eiweißreiche Pflanze. Da Eiweiß für das Leben in freier Natur nicht nur wichtig, sondern auch knapp ist, sind eiweißreiche Pflanzen wie die Sojabohne reich an Abwehrstoffen gegen Fraßfeinde. Mit Phyto-Hormonen wird die Fruchtbarkeit von Fraßfeinden geschädigt (verschiedene Zootiere wurden dadurch unfruchtbar), mit Enzyminhibitoren die Eiweißverdauung blockiert, mit Saponinen die Darmwand geschädigt usw. Rohe Sojabohnen sind zum Beispiel für Gänse tödlich<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref>. Das King’s College London kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen mit einem Kinderwunsch durch eine sojareiche Ernährung seltener schwanger werden.<ref>http://www.dailymail.co.uk/health/article-387376/Is-soya-bean.html</ref><ref>http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/bericht-45704.html</ref> Das in Soja enthaltene Genistein, ein [[Phytoöstrogene|Phytoöstrogen]], beeinträchtigt bereits in geringen Mengen Spermien auf ihrer Wanderung zur Eizelle. Beim Menschen wurden - so eine Studie aus den USA - Hirnprobleme beobachtet. Wer gerne Tofu aß, dessen intellektuelle Fähigkeiten litten. Je mehr Sojakäse auf dem Speiseplan stand, desto schlechter war die Denkfähigkeiten der Menschen.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=293</ref><ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref> Tofu-Verzehr war auch mit einem erhöhten Risiko für Demenzerkrankungen assoziiert. Als Wirkmechanismus wird von den Autoren der Studie eine Beteiligung von [[Isoflavone|Isoflavonoiden]] aus Sojabohnen an den strukturellen Veränderungen im Gehirn diskutiert.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=293</ref> Soja ist daneben auch ein starkes Allergen, das insbesondere schwere Reaktionen bei Birkenpollenallergikern hervorrufen kann.<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/208/sojaprodukte_koennen_bei_birkenpollen_allergikern_schwere_allergische_reaktionen_ausloesen.pdf</ref>
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===Vegane Ernährung von Kindern===
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==Vegane Ernährung von Kindern==
 
Bei einigen streng veganen Familien werden bereits kleine Kinder vegan ernährt.<ref>https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/kindheit-fleisch-wurst-gesund-riskant-32925324</ref> Sie erhalten nach Ende der Stillzeit Kokos- oder Sojamilch, Tee und Säfte und als feste Nahrung ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel. Diese Form der Ernährung birgt lebensgefährliche Risiken für Kleinkinder durch Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Calcium und Jod sowie an Vitaminen, vor allem Vitamin B12.<ref name='dge'>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1130</ref><ref>http://www.paediatrie-hautnah.de/archiv/2004/04/ph0404_212.pdf</ref> Da ihnen die für das schnelle Wachstum in dieser Lebensphase nötigen Nährstoffen fehlen, kommt es zu Entwicklungsstörungen, die sogar zum Tod des Kindes wegen Mangelernährung führen können.<ref>http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Veganer-Eltern_liessen_Tochter_verhungern_282613.ece</ref><ref>http://www.shortnews.de/start.cfm?id=666663</ref><ref>https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/kindheit-fleisch-wurst-gesund-riskant-32925324</ref><ref>http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html</ref><ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wenn-Eltern-den-Tod-der-eigenen-Kinder-in-Kauf-nehmen/story/13930467 Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen. Tagesanzeiger, 7. November 2011]</ref> Der Mangel an Vitamin B12 kann bei Säuglingen zu irreversiblen Hirnschäden führen. Eine streng vegane Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern wird daher als ungeeignet bewertet.<ref>http://www.eufic.org/page/de/faqid/53/</ref><ref name='dge'></ref>
 
Bei einigen streng veganen Familien werden bereits kleine Kinder vegan ernährt.<ref>https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/kindheit-fleisch-wurst-gesund-riskant-32925324</ref> Sie erhalten nach Ende der Stillzeit Kokos- oder Sojamilch, Tee und Säfte und als feste Nahrung ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel. Diese Form der Ernährung birgt lebensgefährliche Risiken für Kleinkinder durch Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Calcium und Jod sowie an Vitaminen, vor allem Vitamin B12.<ref name='dge'>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1130</ref><ref>http://www.paediatrie-hautnah.de/archiv/2004/04/ph0404_212.pdf</ref> Da ihnen die für das schnelle Wachstum in dieser Lebensphase nötigen Nährstoffen fehlen, kommt es zu Entwicklungsstörungen, die sogar zum Tod des Kindes wegen Mangelernährung führen können.<ref>http://www.oe24.at/welt/weltchronik/Veganer-Eltern_liessen_Tochter_verhungern_282613.ece</ref><ref>http://www.shortnews.de/start.cfm?id=666663</ref><ref>https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/kindheit-fleisch-wurst-gesund-riskant-32925324</ref><ref>http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html</ref><ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wenn-Eltern-den-Tod-der-eigenen-Kinder-in-Kauf-nehmen/story/13930467 Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen. Tagesanzeiger, 7. November 2011]</ref> Der Mangel an Vitamin B12 kann bei Säuglingen zu irreversiblen Hirnschäden führen. Eine streng vegane Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern wird daher als ungeeignet bewertet.<ref>http://www.eufic.org/page/de/faqid/53/</ref><ref name='dge'></ref>
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Eine vegane Ernährung von Kindern führte in der Vergangenheit wiederholt zu mehrjährigen Gefängnisstrafen und Entzug des Sorgerechts.<ref>https://www.thelocal.se/20190523/swedish-parents-sentenced-to-three-months-jail-for-undernourishment-of-vegan-child</ref><ref>https://www.news.com.au/national/nsw-act/courts-law/parents-face-court-over-neglect-of-child-on-veganonly-diet/news-story/00b9be2eac43730183111939626ee10a</ref><ref>https://www.watson.ch/blogs/sektenblog/337158730-vorsicht-vegane-ernaehrung-kann-fuer-kinder-toedlich-sein</ref>
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So verhungerte beispielsweise 2004 im deutschen Paderborn der 16 Monate alte Leon. Völlig entkräftet war das Kind an Austrocknung und Lungenentzündung gestorben. Die Eltern waren Anhänger der [[Urkost]] nach [[Franz Konz]], einer radikal-veganen Ernährungsweise, die nur nur Rohkost zulässt. Wegen des Hungertods ihres Sohnes wurden die Eltern zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/kind-verhungert-bewaehrungsstrafen-fuer-veganer-eltern-a-328416.html</ref>
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Im US-Staat Pennsylvania ernährte eine 33-jährige Veganerin ihren elf Monate alten Sohn ausschließlich mit Nüssen und Trockenobst. Der Junge musste ins Krankenhaus, weil er durch die Mangelernährung motorisch unterentwickelt war, und weder seine Hände bewegen noch krabbeln konnte.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/vegane-mutter-fuettert-elf-monate-alten-sohn-mit-nuessen-und-obst-a-1115752.html</ref>
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Die "Welt" berichtete von einem zweijährigen Kind aus Jena, das mit einer Hirnblutung und Atemnot auf die Intensivstation gebracht wurde. Durch einen schweren Vitamin B12-Mangel war es zu einer Schrumpfung von Groß- und Kleinhirn und einer Blutarmut gekommen. Die Mutter war Veganerin und hatte offenbar ein Jahr lng nur gestillt.<ref>https://www.welt.de/gesundheit/article150851106/So-gefaehrlich-ist-vegane-Ernaehrung-fuer-Kinder.html</ref>
    
Als Alternative zu tierischen Eiweißen dient vielfach Soja. Soja enthält eine erhebliche Menge Isoflavone (Phytoöstrogene), also Naturstoffe, die wie weibliche Sexualhormone wirken. In Sojamilch wurden Konzentrationen gefunden, die - rechnet man das Ganze auf das Gewicht eines Säuglings um - der Dosis entsprechen, die in mehreren Antibabypillen enthalten ist. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass dabei tatsächlich hormonelle Effekte auftreten; bei Mädchen beispielsweise eine zu früh einsetzende Ausbildung der Geschlechtsmerkmale. Bei Jungen wird - aufgrund von Tierversuchen - befürchtet, dass die Hoden geschädigt werden. Männliche Ratten, deren Mütter mit Soja gefüttert worden waren, waren impotent.<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref> Verwendet man die Säuglingsnahrung nach den Angaben der Hersteller, dann ist die zugeführte Dosis extrem hoch – sie ist um ein Vielfaches höher als die Dosis, die bei Frauen in der Menopause zur Linderung von Beschwerden eingesetzt wird.<ref>http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/Gesundheit-Krebs-Oestrogen;art300,2350650</ref> Das Pflanzenhormon wirkt hochdosiert krebsfördernd bei Neugeborenen, führt zu Fruchtbarkeitsstörungen und beeinträchtigt außerdem die Schilddrüsenfunktion.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/189/423948/text/</ref> Ferner kam es auch zur Zurückbildung des Thymus, einem gerade in der frühen Kindheit wichtigen Organ des Immunsystems.
 
Als Alternative zu tierischen Eiweißen dient vielfach Soja. Soja enthält eine erhebliche Menge Isoflavone (Phytoöstrogene), also Naturstoffe, die wie weibliche Sexualhormone wirken. In Sojamilch wurden Konzentrationen gefunden, die - rechnet man das Ganze auf das Gewicht eines Säuglings um - der Dosis entsprechen, die in mehreren Antibabypillen enthalten ist. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass dabei tatsächlich hormonelle Effekte auftreten; bei Mädchen beispielsweise eine zu früh einsetzende Ausbildung der Geschlechtsmerkmale. Bei Jungen wird - aufgrund von Tierversuchen - befürchtet, dass die Hoden geschädigt werden. Männliche Ratten, deren Mütter mit Soja gefüttert worden waren, waren impotent.<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/687482/</ref> Verwendet man die Säuglingsnahrung nach den Angaben der Hersteller, dann ist die zugeführte Dosis extrem hoch – sie ist um ein Vielfaches höher als die Dosis, die bei Frauen in der Menopause zur Linderung von Beschwerden eingesetzt wird.<ref>http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/Gesundheit-Krebs-Oestrogen;art300,2350650</ref> Das Pflanzenhormon wirkt hochdosiert krebsfördernd bei Neugeborenen, führt zu Fruchtbarkeitsstörungen und beeinträchtigt außerdem die Schilddrüsenfunktion.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/189/423948/text/</ref> Ferner kam es auch zur Zurückbildung des Thymus, einem gerade in der frühen Kindheit wichtigen Organ des Immunsystems.
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Darüber hinaus enthält die Muttermilch stillender Veganerinnen in einzelnen Fällen einen geringeren Gehalt an Nährstoffen (Lactose, Fette und Proteine), was teilweise zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und Wachstumsretardierung bei den Säuglingen führte.<ref>https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/</ref>  
 
Darüber hinaus enthält die Muttermilch stillender Veganerinnen in einzelnen Fällen einen geringeren Gehalt an Nährstoffen (Lactose, Fette und Proteine), was teilweise zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und Wachstumsretardierung bei den Säuglingen führte.<ref>https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/</ref>  
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2004 verhungerte im deutschen Paderborn der 16 Monate alte Leon. Völlig entkräftet war das Kind an Austrocknung und Lungenentzündung gestorben. Die Eltern waren Anhänger der [[Urkost]] nach [[Franz Konz]], einer radikal-veganen Ernährungsweise, die nur nur Rohkost zulässt. Wegen des Hungertods ihres Sohnes wurden die Eltern zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/kind-verhungert-bewaehrungsstrafen-fuer-veganer-eltern-a-328416.html</ref>
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Im US-Staat Pennsylvania ernährte eine 33-jährige Veganerin ihren elf Monate alten Sohn ausschließlich mit Nüssen und Trockenobst. Der Junge musste ins Krankenhaus, weil er durch die Mangelernährung motorisch unterentwickelt war, und weder seine Hände bewegen noch krabbeln konnte.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/vegane-mutter-fuettert-elf-monate-alten-sohn-mit-nuessen-und-obst-a-1115752.html</ref>
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Die "Welt" berichtete von einem zweijährigen Kind aus Jena, das mit einer Hirnblutung und Atemnot auf die Intensivstation gebracht wurde. Durch einen schweren Vitamin B12-Mangel war es zu einer Schrumpfung von Groß- und Kleinhirn und einer Blutarmut gekommen. Die Mutter war Veganerin und hatte offenbar ein Jahr lng nur gestillt.<ref>https://www.welt.de/gesundheit/article150851106/So-gefaehrlich-ist-vegane-Ernaehrung-fuer-Kinder.html</ref>
      
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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