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Generaldirektor Dmitri Kisseljow bestätigte 2014 die politische Ausrichtung des Dienstes.<ref name="Hubertus Volmer"/>
 
Generaldirektor Dmitri Kisseljow bestätigte 2014 die politische Ausrichtung des Dienstes.<ref name="Hubertus Volmer"/>
 
Im gleichen Jahr sprach der Hörfunkkorrespondent für das ARD-Studio Moskau, Markus Sambale, anlässlich der Vorstellung des Mediendienstes ''Sputnik'' von einem Informationskrieg, in dem Putin sich mit dem Westen sehe und den er mit der Pressefreiheit widersprechenden Mitteln führe.<ref>[http://www.wdr2.de/aktuell/sputniknews100.html „Operation ‚Sputnik‘. Putins Medienoffensive“], WDR 2, 11. November 2014. Abfragedatum: 2. Januar 2015.</ref> Julian Hans schrieb in der Süddeutschen Zeitung, ''Sputnik'' sei ein neuer Versuch, russische Staatspropaganda in Deutschland zu verbreiten.<ref name="Hans" />  
 
Im gleichen Jahr sprach der Hörfunkkorrespondent für das ARD-Studio Moskau, Markus Sambale, anlässlich der Vorstellung des Mediendienstes ''Sputnik'' von einem Informationskrieg, in dem Putin sich mit dem Westen sehe und den er mit der Pressefreiheit widersprechenden Mitteln führe.<ref>[http://www.wdr2.de/aktuell/sputniknews100.html „Operation ‚Sputnik‘. Putins Medienoffensive“], WDR 2, 11. November 2014. Abfragedatum: 2. Januar 2015.</ref> Julian Hans schrieb in der Süddeutschen Zeitung, ''Sputnik'' sei ein neuer Versuch, russische Staatspropaganda in Deutschland zu verbreiten.<ref name="Hans" />  
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Sputnik wird - wie [[RT Deutsch]] - im Verfassungsschutzbericht 2018 erwähnt. Dort heisst es:
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:''..Versuche politischer Einflussnahme<br>Jenseits seiner Spionageinteressen ist Russland bestrebt, die politische und öffentliche Meinung in Deutschland zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Bei deutschen Gesprächspartnern vertreten Angehörige der russischen Dienste offensiv Positionen des Kremls, werben um Verständnis für die russische Politik und versuchen, ihr Gegenüber als Multiplikator zur Verbreitung russlandfreundlicher Sichtweisen und Narrative zu gewinnen.<br>Propaganda und Desinformation<br>Daneben verbreiten Akteure der Russischen Föderation wie auch in den vergangenen Jahren auf vielfältigen Wegen pro-russische Propaganda und Desinformation. Wichtige Werkzeuge sind dabei – oft unter Nutzung von Social Bots und Fake-Profilen – soziale Netzwerke, staatlich geförderte und private Institute (z.B. Think Tanks), einzelne eigenständig agierende Einflussakteure und russische Staatsmedien. Weltweit sendende TV-, Radio- und Internetkanäle betreiben gezielt Propaganda und Desinformation. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass derartige „Meinungsäußerungen“ durch staatliche russische Stellen initiiert werden. Sie suggerieren zum Beispiel einen politischen oder gesellschaftlichen Niedergang Deutschlands durch die große Zahl von Flüchtlingen. Die Verhältnisse in Russland werden dagegen geschönt dargestellt und die Ursachen für wirtschaftliche und soziale Einschnitte in Russland allein den westlichen Regierungen angelastet. Gleichzeitig wird das Narrativ verbreitet, dass von den USA sowie der NATO eine Bedrohung des vermeintlich friedfertigen Russlands ausgehe. Derartige Desinformations- und Propaganda-Kampagnen zielen nicht zuletzt auf die Schwächung der Position der Bundesregierung und ihrer Rolle als Befürworterin einer Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland. Auch das russische Medienangebot in Deutschland wird durch den russischen Staat gefördert und ausgebaut. Staatliche Unternehmen werden als scheinbar unabhängige Medien getarnt, um die Zugehörigkeit zum russischen Staat zu verschleiern und die Öffentlichkeit auf subtile Weise zu beeinflussen. Die wichtigsten Akteure sind dabei der Internet-Sender RT Deutsch sowie die Nachrichtenagentur Sputnik. Nachdem die britischen Behörden zwei russische Staatsbürger verdächtigten, den am 4. März 2018 in Salisbury (Großbritannien) verübten Giftanschlag mit einer Chemiewaffe aus der Stoffgruppe der Nowitschoks auf den ehemaligen russischen Geheimdienstangehörigen Sergej Skripal und dessen Tochter im Regierungsauftrag verübt zu haben, beteiligten sich RT Deutsch und Sputnik an einer internationalen russischen Kampagne, mit der vom Verdacht abgelenkt beziehungsweise Zweifel gesät werden sollten..''<ref>Verfassungsschutzbericht 2018 (Deutschland), Seite 286/287</ref>
    
Im Fall Lisa, bei dem im Januar 2016 von einer vermeintlicher Vergewaltigung einer russlandstämmigen Schülerin durch Migranten in Berlin berichtet wurde,<ref>Sputnik:'' [https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20160117307158514-berlin-minderjaehrige-vergewaltigt-polizei-tatenlos/ Berlin: Minderjährige vergewaltigt, Polizei tatenlos]'', 17. Januar 2017, abgerufen am 4. Februar 2017</ref>
 
Im Fall Lisa, bei dem im Januar 2016 von einer vermeintlicher Vergewaltigung einer russlandstämmigen Schülerin durch Migranten in Berlin berichtet wurde,<ref>Sputnik:'' [https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20160117307158514-berlin-minderjaehrige-vergewaltigt-polizei-tatenlos/ Berlin: Minderjährige vergewaltigt, Polizei tatenlos]'', 17. Januar 2017, abgerufen am 4. Februar 2017</ref>
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In einer im August 2016 veröffentlichten Studie des unabhängigen US-amerikanischen Forschungsinstituts Center for European Policy Analysis über den Einfluss des Sputnik in Ost- und Zentraleuropa wird dessen Vorgehensweise als „einseitige Feindseligkeit gegenüber dem Mainstream“ beschrieben.
 
In einer im August 2016 veröffentlichten Studie des unabhängigen US-amerikanischen Forschungsinstituts Center for European Policy Analysis über den Einfluss des Sputnik in Ost- und Zentraleuropa wird dessen Vorgehensweise als „einseitige Feindseligkeit gegenüber dem Mainstream“ beschrieben.
 
Sputnik gewähre den Protest-, Anti-Establishment- und pro-russischen Abgeordneten in diesen Ländern eine überproportionale Berichterstattung; dies sei systematisch und selbst wenn es sich um Mainstream-Politiker handele, werden nur deren Kommentare gewählt, die der breiteren Darstellung eines korrupten, dekadenten und russophobischen Westens entsprächen.<ref>CEPA: ''[https://cepa.ecms.pl/files/?id_plik=2773 Winning the Information War]'', erschienen im August 2016, darin: ''Case study: Sputnik'', S. 37 ff. (englisch, pdf)</ref>
 
Sputnik gewähre den Protest-, Anti-Establishment- und pro-russischen Abgeordneten in diesen Ländern eine überproportionale Berichterstattung; dies sei systematisch und selbst wenn es sich um Mainstream-Politiker handele, werden nur deren Kommentare gewählt, die der breiteren Darstellung eines korrupten, dekadenten und russophobischen Westens entsprächen.<ref>CEPA: ''[https://cepa.ecms.pl/files/?id_plik=2773 Winning the Information War]'', erschienen im August 2016, darin: ''Case study: Sputnik'', S. 37 ff. (englisch, pdf)</ref>
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==Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien==
 
==Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien==
 
[[image:HAARP Sputniknews.jpg|Verbreitung absurder [[Verschwörungstheorie]]n zur abgeschalteten amerikanischen Forschungsanlage [[HAARP]] am 21. Mai 2018|320px|thumb]]
 
[[image:HAARP Sputniknews.jpg|Verbreitung absurder [[Verschwörungstheorie]]n zur abgeschalteten amerikanischen Forschungsanlage [[HAARP]] am 21. Mai 2018|320px|thumb]]
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