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'''HAARP''' (High Frequency Active Auroral Research Program) ist die Bezeichnung für ein US-amerikanisches sowohl ziviles als auch militärisches Forschungsprogramm auf dem Gebiet der Anwendung elektromagnetischer Wellen zur Untersuchung der Ionosphäre und der Funkwellenausbreitung. Die Anlage befindet sich in der Nähe der Stadt Gakona in einem abgelegenen Gebiet von Alaska (USA). Betrieben und finanziert wurde HAARP von der University of Alaska, der US Air Force und der US Navy. Insgesamt waren 14 Universitäten an der Planung der Anlage beteiligt.
 
'''HAARP''' (High Frequency Active Auroral Research Program) ist die Bezeichnung für ein US-amerikanisches sowohl ziviles als auch militärisches Forschungsprogramm auf dem Gebiet der Anwendung elektromagnetischer Wellen zur Untersuchung der Ionosphäre und der Funkwellenausbreitung. Die Anlage befindet sich in der Nähe der Stadt Gakona in einem abgelegenen Gebiet von Alaska (USA). Betrieben und finanziert wurde HAARP von der University of Alaska, der US Air Force und der US Navy. Insgesamt waren 14 Universitäten an der Planung der Anlage beteiligt.
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Seit Mai 2013 war die Anlage aus Geldmangel und wegen zu hoher Luftverunreinigung durch die Dieselgeneratoren abgeschaltet.<ref>http://www.arrl.org/news/haarp-facility-shuts-down</ref> Im Mai 2014 wurde der Abriss der Anlage angekündigt.<ref>[http://www.adn.com/2014/05/14/3470442/air-force-prepares-to-dismantle.html Air Force prepares to dismantle HAARP ahead of summer shutdown. Anchorage Daily News, May 14, 2014]</ref><ref>[http://www.washingtontimes.com/news/2014/may/14/papadopoulos-bulldozers-at-the-gate/ Dennis Papadopoulos: Bulldozers at the HAARP gate. The Washington Times, May 14, 2014]</ref> Letzte Experimente fanden im Juni 2014 statt.<ref>D. L. Hysell, M. J. McCarrick, C. T. Fallen and J. Vierinen (2015): First artificial periodic inhomogeneity experiments at HAARP. Geophys. Res. Lett. 52, DOI: 10.1002/2015GL063064</ref> Im Juli 2014 kündigte die US Air Force an, die Anlagen nicht vor Mai 2015 zu demontieren.<ref>[[media:Haarp-letter-2014jul02.pdf|Brief von Deborah Lee James, Secretary of the Airforce, an Senatorin Lisa Murkowski, 2. Juli 2014]]</ref> Damit sollte der University of Alaska, die Interesse an einer Übernahme der Einrichtung bekundet hatte, mehr Zeit gegeben werden, einen Plan dafür auszuarbeiten. Im August 2015 schließlich wurden die technischen Einrichtungen der University of Alaska Fairbanks übergeben. Das Grundstück, auf dem HAARP installiert ist, gehört allerdings noch der US Air Force. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt in den Besitz der Universität von Alaska übergehen, und wird vom geophysikalischen Institut verwaltet.<ref>[http://www.adn.com/article/20150714/university-alaska-fairbanks-take-over-fabled-haarp-facility University of Alaska Fairbanks to take over fabled HAARP facility. Alaska Dispatch News, July 14, 2015]</ref><ref>[http://www.alaskapublic.org/2015/07/15/haarp-to-be-transferred-to-uaf/ HAARP To Be Transferred To UAF. Alaska Public Media, July 15, 2015]</ref>
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Seit Mai 2013 war die Anlage aus Geldmangel und wegen zu hoher Luftverunreinigung durch die Dieselgeneratoren abgeschaltet.<ref>http://www.arrl.org/news/haarp-facility-shuts-down</ref> Im Mai 2014 wurde der Abriss der Anlage angekündigt.<ref>[http://www.adn.com/2014/05/14/3470442/air-force-prepares-to-dismantle.html Air Force prepares to dismantle HAARP ahead of summer shutdown. Anchorage Daily News, May 14, 2014]</ref><ref>[http://www.washingtontimes.com/news/2014/may/14/papadopoulos-bulldozers-at-the-gate/ Dennis Papadopoulos: Bulldozers at the HAARP gate. The Washington Times, May 14, 2014]</ref> Letzte Experimente fanden im Juni 2014 statt.<ref>D. L. Hysell, M. J. McCarrick, C. T. Fallen and J. Vierinen (2015): First artificial periodic inhomogeneity experiments at HAARP. Geophys. Res. Lett. 52, DOI: 10.1002/2015GL063064</ref> Im Juli 2014 kündigte die US Air Force an, die Anlagen nicht vor Mai 2015 zu demontieren.<ref>[[media:Haarp-letter-2014jul02.pdf|Brief von Deborah Lee James, Secretary of the Airforce, an Senatorin Lisa Murkowski, 2. Juli 2014]]</ref> Damit sollte der University of Alaska, die Interesse an einer Übernahme der Einrichtung bekundet hatte, mehr Zeit gegeben werden, einen Plan dafür auszuarbeiten. Im August 2015 schließlich wurden die technischen Einrichtungen der University of Alaska Fairbanks übergeben. Das Grundstück, auf dem HAARP installiert ist, gehört allerdings noch der US Air Force. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt in den Besitz der Universität von Alaska übergehen.<ref>[http://www.adn.com/article/20150714/university-alaska-fairbanks-take-over-fabled-haarp-facility University of Alaska Fairbanks to take over fabled HAARP facility. Alaska Dispatch News, July 14, 2015]</ref><ref>[http://www.alaskapublic.org/2015/07/15/haarp-to-be-transferred-to-uaf/ HAARP To Be Transferred To UAF. Alaska Public Media, July 15, 2015]</ref> Aktuell wird die Anlage vom geophysikalischen Institut der Universität von Alaska verwaltet.
 
   
==Die Anlage==
 
==Die Anlage==
 
Die HAARP-Anlage verfügte über eine Kurzwellensendeanlage, deren nutzbarer Frequenzbereich zwischen 2,5&nbsp;und 10&nbsp;MHz lag. Der zum Betrieb erforderliche elektrische Strom wird von fünf Dieselmotoren bereit gestellt. Vier der Motoren stammen von Bugsierschleppern, einer von einer Lokomotive. Bekannte Sendefrequenzen waren 2,75&nbsp;MHz, 3,39&nbsp;MHz, 6,99&nbsp;MHz und 8,075&nbsp;MHz. Gesendet wurde mit einer Anordnung aus 180&nbsp;Dipolantennen, die in Richtung Zenit strahlten. Die effektive Strahlungsleistung (ERP, effective radiated power) in der Hauptabstrahlrichtung zum Himmel ergibt sich aus der elektrischen Leistung des Senders von 3,6&nbsp;MW multipliziert mit dem sogenannten Antennengewinn und betrug frequenzabhängig 86&nbsp;bis 95&nbsp;dBW (rund 400&nbsp;MW bis 3,5&nbsp;GW).<ref>In der Nachrichtentechnik werden oft Pegel in dB statt Leistungen oder Spannungen angegeben. Die Größe&nbsp;dBW beispielsweise bedeutet "dB&nbsp;über 1&nbsp;Watt" und berechnet sich nach L=&nbsp;10&nbsp;log(P/P0), dabei ist P0 der Bezugswert 1&nbsp;W. Beispiele: 0&nbsp;dBW&nbsp;=&nbsp;1&nbsp;Watt, 3&nbsp;dBW&nbsp;=&nbsp;2&nbsp;Watt; 60&nbsp;dBW&nbsp;=&nbsp;1&nbsp;MW</ref> In alle anderen Richtungen als zum Zenit wurde eine geringere Leistung abgestrahlt. Dadurch war auch die Abstrahlung auf den Horizont &ndash; und somit die Empfangbarkeit im großer Entfernung &ndash; stark herabgesetzt, vergleichbar mit einem Scheinwerfer, der senkrecht Richtung Himmel leuchtet. Die unterschiedliche ERP von 86 bis 95&nbsp;dBW ergibt sich aus der frequenzabhängigen Bündelbarkeit der eingesetzten Kurzwellen. Bei der höchsten nutzbaren Frequenz von 10&nbsp;MHz war sie am höchsten. Lange Zeit wurde die Anlage auch nur mit 960&nbsp;kW Sendeleistung und 48&nbsp;Antennen mit enstprechend kleinerer Strahlungsleistung betrieben.
 
Die HAARP-Anlage verfügte über eine Kurzwellensendeanlage, deren nutzbarer Frequenzbereich zwischen 2,5&nbsp;und 10&nbsp;MHz lag. Der zum Betrieb erforderliche elektrische Strom wird von fünf Dieselmotoren bereit gestellt. Vier der Motoren stammen von Bugsierschleppern, einer von einer Lokomotive. Bekannte Sendefrequenzen waren 2,75&nbsp;MHz, 3,39&nbsp;MHz, 6,99&nbsp;MHz und 8,075&nbsp;MHz. Gesendet wurde mit einer Anordnung aus 180&nbsp;Dipolantennen, die in Richtung Zenit strahlten. Die effektive Strahlungsleistung (ERP, effective radiated power) in der Hauptabstrahlrichtung zum Himmel ergibt sich aus der elektrischen Leistung des Senders von 3,6&nbsp;MW multipliziert mit dem sogenannten Antennengewinn und betrug frequenzabhängig 86&nbsp;bis 95&nbsp;dBW (rund 400&nbsp;MW bis 3,5&nbsp;GW).<ref>In der Nachrichtentechnik werden oft Pegel in dB statt Leistungen oder Spannungen angegeben. Die Größe&nbsp;dBW beispielsweise bedeutet "dB&nbsp;über 1&nbsp;Watt" und berechnet sich nach L=&nbsp;10&nbsp;log(P/P0), dabei ist P0 der Bezugswert 1&nbsp;W. Beispiele: 0&nbsp;dBW&nbsp;=&nbsp;1&nbsp;Watt, 3&nbsp;dBW&nbsp;=&nbsp;2&nbsp;Watt; 60&nbsp;dBW&nbsp;=&nbsp;1&nbsp;MW</ref> In alle anderen Richtungen als zum Zenit wurde eine geringere Leistung abgestrahlt. Dadurch war auch die Abstrahlung auf den Horizont &ndash; und somit die Empfangbarkeit im großer Entfernung &ndash; stark herabgesetzt, vergleichbar mit einem Scheinwerfer, der senkrecht Richtung Himmel leuchtet. Die unterschiedliche ERP von 86 bis 95&nbsp;dBW ergibt sich aus der frequenzabhängigen Bündelbarkeit der eingesetzten Kurzwellen. Bei der höchsten nutzbaren Frequenz von 10&nbsp;MHz war sie am höchsten. Lange Zeit wurde die Anlage auch nur mit 960&nbsp;kW Sendeleistung und 48&nbsp;Antennen mit enstprechend kleinerer Strahlungsleistung betrieben.
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