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Zu den Redakteuren gehören aktuell (2017) neben Albrecht Müller Jens Berger, Lars Bauer (Webmaster NachDenkSeiten, Agentur für integrierte Kommunikation medienpalast), André Tautenhahn (taublog.de), Anette Sorg, Christian Reimann, Paul Schreyer („Wir sind die Guten – Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren“), Carsten Weikamp sowie zwei anonyme Autoren mit Initialen J.K. und C.G. Die Zusammenarbeit mit Schreyer wurde im Dezember 2017 beendet.<ref>http://anonym.to/?https://paulschreyer.wordpress.com/2017/12/09/kritik-unerwuenscht-zur-kontroverse-mit-den-nachdenkseiten/ - Kommentar von Paul Schreyer auf seinem eigenen Blog</ref>
 
Zu den Redakteuren gehören aktuell (2017) neben Albrecht Müller Jens Berger, Lars Bauer (Webmaster NachDenkSeiten, Agentur für integrierte Kommunikation medienpalast), André Tautenhahn (taublog.de), Anette Sorg, Christian Reimann, Paul Schreyer („Wir sind die Guten – Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren“), Carsten Weikamp sowie zwei anonyme Autoren mit Initialen J.K. und C.G. Die Zusammenarbeit mit Schreyer wurde im Dezember 2017 beendet.<ref>http://anonym.to/?https://paulschreyer.wordpress.com/2017/12/09/kritik-unerwuenscht-zur-kontroverse-mit-den-nachdenkseiten/ - Kommentar von Paul Schreyer auf seinem eigenen Blog</ref>
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Die NachDenkSeiten wurden lange Zeit sehr für ihre Seriösität geschätzt. Um 2014 jedoch begann im Zusammenhang mit Kommentaren über die „Mahnwachen für den Frieden“ die Anzahl antiamerikanisch, [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretisch]] geprägter und wissenschaftskritische Beiträge zu steigen.  
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Die NachDenkSeiten wurden lange Zeit sehr für ihre Seriösität geschätzt. Um 2014 jedoch begann im Zusammenhang mit Kommentaren über die „Mahnwachen für den Frieden“ die Anzahl antiamerikanisch und [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretisch]] geprägter sowie wissenschaftskritischer Beiträge zu steigen.  
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Eine Kooperation existiert mit dem Projekt weltnetz.tv des Unternehmers Dieter Böhm. Böhm ist Inhaber der Firma Toskanaworld und betreibt auch den Thüringer Lokalsender [[Salve TV]], der unter anderem Beiträge des russischen Staatssender [[RT Deutsch]] ausstrahlt und sich im April für die französische Front National - Kandidatin Marine Le Pen einsetzte.<ref>Zitat: Von weltnetzTV retweetet: "Ein Rothschild-Investmentbanker als nächster französischer Präsident. Gute Nacht, EU!"</ref> Der Lokalsender Salve TV gehört zur Toskanaworld-Gruppe, die Thermen, Schwimmbäder und Hotels in Ostdeutschland betreibt. Salve TV sendet unter anderem zu [[Esoterik]]themen und [[Verschwörungstheorie]]n und sendete beispielsweise Interviews mit dem verstorbenen Islamgegner [[Udo Ulfkotte]] und den AfD-Politikerern Beatrix von Storch und Björn Höcke.
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Eine Kooperation existiert mit dem Projekt weltnetz.tv des Unternehmers Dieter Böhm. Böhm ist Inhaber der Firma Toskanaworld, die Thermen, Schwimmbäder und Hotels in Ostdeutschland betreibt. Zur Toskanaworld-Gruppe gehört auch der Thüringer Lokalsender [[Salve TV]], der unter anderem Beiträge des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] ausstrahlt und sich im April 2017 für die französische Front National-Kandidatin Marine Le Pen einsetzte.<ref>Zitat: Von weltnetzTV retweetet: "Ein Rothschild-Investmentbanker als nächster französischer Präsident. Gute Nacht, EU!"</ref> Außerdem wurden Interviews mit dem verstorbenen Islamgegner [[Udo Ulfkotte]] und den AfD-Politikern Beatrix von Storch und Björn Höcke gesendet. Weitere Themen von Salve TV sind [[Esoterik]] und [[Verschwörungstheorie]]n.  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Unmittelbaren Anlass zur Gründung der ''NachDenkSeiten'' bot die Errichtung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft im Oktober 2000. Albrecht Müller versuchte nach eigener Darstellung zunächst, zwischen dem März 2001 und dem Jahr 2003 mit Hilfe der IG Metall, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Otto Brenner Stiftung eine Website ins Leben zu rufen, die sich kritisch mit den Standpunkten auseinandersetzen sollte, die damals von den Metallarbeitgebern in die gesellschaftspolitische Diskussion eingebracht wurden. Die Gespräche scheiterten aber. Deshalb wurden die ''NachDenkSeiten'' ohne gewerkschaftliche Unterstützung gegründet.<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=27377, Unterste Schublade – eine sogenannte Studie der Otto Brenner Stiftung über das angebliche Netzwerk „Querfront“, Autor Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 2015-08-31</ref>
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Unmittelbarer Anlass für das Projekt ''NachDenkSeiten'' war die Gründung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft im Oktober 2000. Albrecht Müller versuchte nach eigener Darstellung zunächst, zwischen dem März 2001 und dem Jahr 2003 mit Hilfe der IG Metall, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Otto Brenner Stiftung eine Website ins Leben zu rufen, die sich kritisch mit den Standpunkten auseinandersetzen sollte, die damals von den Metallarbeitgebern in die gesellschaftspolitische Diskussion eingebracht wurden. Die Gespräche scheiterten aber. Deshalb wurden die ''NachDenkSeiten'' ohne gewerkschaftliche Unterstützung gegründet.<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=27377, Unterste Schublade – eine sogenannte Studie der Otto Brenner Stiftung über das angebliche Netzwerk „Querfront“, Autor Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 2015-08-31</ref>
    
Der erste Blogbeitrag in den ''NachDenkSeiten'' wurde von Albrecht Müller am 30. November 2003 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=37 | titel=INSM verbreitert die Öffentlichkeitsarbeit | autor=Albrecht Müller | werk=NachDenkSeiten | datum=2003-11-30 | zugriff=2011-07-13 | sprache= | format= | kommentar= | zitat= | offline= }}</ref>
 
Der erste Blogbeitrag in den ''NachDenkSeiten'' wurde von Albrecht Müller am 30. November 2003 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=37 | titel=INSM verbreitert die Öffentlichkeitsarbeit | autor=Albrecht Müller | werk=NachDenkSeiten | datum=2003-11-30 | zugriff=2011-07-13 | sprache= | format= | kommentar= | zitat= | offline= }}</ref>
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Im März 2011 wurde Jens Berger, der das inzwischen stillgelegte Blog ''Der Spiegelfechter'' betrieben hatte, neu in den Kreis der Autoren aufgenommen.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=8569 | titel=Jens Berger macht bei den NachDenkSeiten mit | autor=Wolfgang Lieb | werk=NachDenkSeiten | datum=2011-03-04 | zugriff=2011-07-13}}</ref>
 
Im März 2011 wurde Jens Berger, der das inzwischen stillgelegte Blog ''Der Spiegelfechter'' betrieben hatte, neu in den Kreis der Autoren aufgenommen.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=8569 | titel=Jens Berger macht bei den NachDenkSeiten mit | autor=Wolfgang Lieb | werk=NachDenkSeiten | datum=2011-03-04 | zugriff=2011-07-13}}</ref>
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Am 23. Oktober 2015 hat Wolfgang Lieb seine Mitarbeit bei den NachDenkSeiten eingestellt.<ref>Martin Reeh, "Onlinemagazin „Nachdenkseiten". Nachgedacht und ausgestiegen, die tageszeitung, https://www.taz.de/!5242175/, Abruf = 2017-04-02</ref> Er bemängelte, dass sich die ''NachDenkSeiten'' mit einem zunehmenden Anteil von Beiträgen seines Mitherausgebers Albrecht Müller nach und nach verändert und verengt hätten, sowohl thematisch als auch in der Methode der Kritik und der Art der Auseinandersetzung. Müller rufe nur mehr zum „‚Kampf‘ gegen ‚die Herrschenden‘ und ‚die Medien‘“ auf, anstatt zum Nachdenken.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/kultur/medien/-nachdenkseiten--die-fragwuerdige-anti-luegenpresse-front--23312592#plx726393209 Die fragwürdige Anti-Lügenpresse-Front], Berliner Zeitung, 3. November 2015</ref>
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Am 23. Oktober 2015 hat Wolfgang Lieb seine Mitarbeit bei den NachDenkSeiten eingestellt.<ref>Martin Reeh, "Onlinemagazin „Nachdenkseiten". Nachgedacht und ausgestiegen, die tageszeitung, https://www.taz.de/!5242175/, Abruf = 2017-04-02</ref> Er bemängelte, dass sich die ''NachDenkSeiten'' mit einem zunehmenden Anteil von Beiträgen seines Mitherausgebers Albrecht Müller nach und nach verändert und verengt hätten, sowohl thematisch als auch in der Methode der Kritik und der Art der Auseinandersetzung. Statt zum Nachdenken rufe Müller nur mehr zum „‚Kampf‘ gegen ‚die Herrschenden‘ und ‚die Medien‘“ auf.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/kultur/medien/-nachdenkseiten--die-fragwuerdige-anti-luegenpresse-front--23312592#plx726393209 Die fragwürdige Anti-Lügenpresse-Front], Berliner Zeitung, 3. November 2015</ref>
    
== Form und Inhalte==
 
== Form und Inhalte==
 
[[image:Ganser RT KenFM Nachdenkseiten.jpg|Auftritt von [[Daniele Ganser]] bei [[RT Deutsch]] mit Empfehlung für [[KenFM]] und Blog NachDenkSeiten (Bild: <ref>http://journalistenhatz.blogspot.de/2015/10/weshalb-verschweigen-die-nachdenkseiten.html</ref>|300px|thumb]]
 
[[image:Ganser RT KenFM Nachdenkseiten.jpg|Auftritt von [[Daniele Ganser]] bei [[RT Deutsch]] mit Empfehlung für [[KenFM]] und Blog NachDenkSeiten (Bild: <ref>http://journalistenhatz.blogspot.de/2015/10/weshalb-verschweigen-die-nachdenkseiten.html</ref>|300px|thumb]]
 
[[image:Der Russe wars.jpg|Bild: Nachdenkseiten zum Thema Hackerangriff auf US-amerikanische Mailserver während des Präsidentenwahlkampfs 2016|320px|thumb]]
 
[[image:Der Russe wars.jpg|Bild: Nachdenkseiten zum Thema Hackerangriff auf US-amerikanische Mailserver während des Präsidentenwahlkampfs 2016|320px|thumb]]
In Form eines Watchblogs kommentieren die Autoren Politik und Gesellschaft und setzen sich dabei kritisch mit neoliberalen (im Sinne von ''wirtschaftsliberal'') und konservativen Denkmustern auseinander.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/auslese-gar-nicht-alternativlos-10796486 Gar nicht alternativlos], Berliner Zeitung, 9. Dezember 2011</ref> Die Website bietet eine tägliche Medienschau zu politischen und gesellschaftlichen Themen ''(Hinweise des Tages)''; die Beiträge werden dabei häufig von Lesern vorgeschlagen. Dabei werden auch die Medien selbst kritisch beobachtet.<ref name="brauck" /> Besondere Aufmerksamkeit schenkte das Blog darüber hinaus der Finanzkrise ab 2007, der Eurokrise und der Euro-Rettungs-Politik der deutschen Regierung.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/ausgelesen-das-europrojekt-als-spannender-episodenfilm-6589514 Das Europrojekt als spannender Episodenfilm], Berliner Zeitung, 21. Dezember 2012</ref>
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In Form eines Watchblogs kommentieren die Autoren Politik und Gesellschaft und setzen sich dabei kritisch mit neoliberalen (im Sinne von ''wirtschaftsliberal'') und konservativen Denkmustern auseinander.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/auslese-gar-nicht-alternativlos-10796486 Gar nicht alternativlos], Berliner Zeitung, 9. Dezember 2011</ref> Die Website bietet eine tägliche Medienschau zu politischen und gesellschaftlichen Themen ''(Hinweise des Tages)''; viele der Beiträge werden von Lesern vorgeschlagen. Dabei werden auch die Medien selbst kritisch beobachtet.<ref name="brauck" /> Besondere Aufmerksamkeit schenkte das Blog darüber hinaus der Finanzkrise ab 2007, der Eurokrise und der Euro-Rettungs-Politik der deutschen Regierung.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/ausgelesen-das-europrojekt-als-spannender-episodenfilm-6589514 Das Europrojekt als spannender Episodenfilm], Berliner Zeitung, 21. Dezember 2012</ref>
    
Das Blog versteht sich als Gegenöffentlichkeit, die aufklären und politische Diskussionen anregen möchte.<ref>Nils Minkmar: [http://www.faz.net/aktuell/politik/wahljahr-2009/bundestagswahl/im-gespraech-polit-blogger-albrecht-mueller-eine-perfekte-meinungsmaschine-1839885.html Im Gespräch: Polit-Blogger Albrecht Müller. Eine perfekte Meinungsmaschine], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 16. August 2009</ref>
 
Das Blog versteht sich als Gegenöffentlichkeit, die aufklären und politische Diskussionen anregen möchte.<ref>Nils Minkmar: [http://www.faz.net/aktuell/politik/wahljahr-2009/bundestagswahl/im-gespraech-polit-blogger-albrecht-mueller-eine-perfekte-meinungsmaschine-1839885.html Im Gespräch: Polit-Blogger Albrecht Müller. Eine perfekte Meinungsmaschine], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 16. August 2009</ref>
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Nachdenkseiten-Autor Jens Wernicke (2015 auch tätig für das SIPER-Institut von [[Daniele Ganser]]<ref>https://www.psiram.com/de/images/7/73/Siper_Jens_Wernicke.jpg</ref>) veröffentlichte bei Nachdenkseiten ein Interview mit dem Oldenburger Biologielehrer [[Markus Fiedler]], der zusammen mit Frank Michael Speer für den Film "Die dunkle Seite der Wikipedia" verantwortlich ist. In dem Film geht es um angebliche gezielte Manipulation der Wikipedia durch ein angebliches geheimes Netzwerk von "Antideutschen" und Skeptikern. Da im Film auch versucht wird, dem Schweizer Historiker und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] das Merkmal des Verschwörungstheoretikers abzusprechen, ergab sich ein Interessenskonflikt, der der Eigendarstellung ''"NachDenkSeiten wollen hinter die interessengebundenen Kampagnen der öffentlichen Meinungsbeeinflussung leuchten und systematisch betriebene Manipulationen aufdecken"'' widersprach. Erst im Nachhinein wurde die Verbindung von Wernicke zu Ganser zum Artikelinhalt kommentarlos hinzugefügt. Ganser selbst empfahl den Zuschauern des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] wiederum die Lektüre der NachDenkSeiten.<ref>rtdeutsch.com/35151/der-fehlende-teil/der-fehlende-part-die-dunkle-seite-der-medien-s2-e25/</ref>
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Der ehemalige Nachdenkseiten-Autor Jens Wernicke (2015 auch tätig für das SIPER-Institut von [[Daniele Ganser]]<ref>https://www.psiram.com/de/images/7/73/Siper_Jens_Wernicke.jpg</ref>) veröffentlichte bei Nachdenkseiten ein Interview mit dem Oldenburger Biologielehrer [[Markus Fiedler]], der zusammen mit Frank Michael Speer für den Film "Die dunkle Seite der Wikipedia" verantwortlich ist. In dem Film geht es um angebliche gezielte Manipulation der Wikipedia durch ein angebliches geheimes Netzwerk von "Antideutschen" und Skeptikern. Da im Film auch versucht wird, dem Schweizer Historiker und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] das Merkmal des Verschwörungstheoretikers abzusprechen, ergab sich ein Interessenskonflikt, der der Eigendarstellung ''"NachDenkSeiten wollen hinter die interessengebundenen Kampagnen der öffentlichen Meinungsbeeinflussung leuchten und systematisch betriebene Manipulationen aufdecken"'' widersprach. Erst im Nachhinein wurde die Verbindung von Wernicke zu Ganser zum Artikelinhalt kommentarlos hinzugefügt. Ganser selbst empfahl den Zuschauern des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] wiederum die Lektüre der NachDenkSeiten.<ref>rtdeutsch.com/35151/der-fehlende-teil/der-fehlende-part-die-dunkle-seite-der-medien-s2-e25/</ref>
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Ebenso fragwürdig oder einseitig in Fragen eines Interessenskonflikts ist ein NDS-Artikel von Jens Wernicke mit dem Titel "Journalismus als PR-Waffe der Industrie". Wernicke interviewte hierzu die österreichische Journalistin und Mobilfunkkritikerin Tina Goebel. Goebel hatte sich zuvor mit der Frage möglicher Gefahren des so genannten [[Elektrosmog]] befasst und war dabei auf den Wiener Fälschungsskandal zu den Reflex-Studien gestoßen, von dem sie glaubt, dass dieser von der Mobilfunkindustrie initiiert worden sei. Im Zusammenhang mit den Reflex-Studien mussten mindestens zwei Studien zurückgezogen werden, nachdem Fälschungsvorwürfe bekannt wurden. Unter anderem ging es um vorzeitige Entblindung und vollständig errechnete sowie unplausible Daten. Goebel nahm die Forscher in Schutz und sah sie im Fadenkreuz der Mobilfunkindustrie. Drei anschließend durchgeführte Replikationsversuche der umstrittenen "Reflex"-Studien sind gescheitert. WHO und EU nahmen diese daher aus den jüngsten Risikobewertungen über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) heraus.<br>Weder Goebel noch Wernicke thematisierten den möglichen Einfluss der ebenso "mächtigen" Tabakindustrie. Die Tabakindustrie hat ein Interesse daran, von der durch Studien gesicherten Gefahr der Krebsentstehung durch Tabakrauchen abzulenken. Die Reflex-Forscher Franz Adlkofer und Volker Mersch-Sundermann standen dem Verband der Cigarettenindustrie (VdC) nahe. Mersch-Sundermann wurde mehrfach als "Wissenschaftlicher Leiter des Verbandes der Cigarettenindustrie" und Nachfolger von Adlkofer bezeichnet, der diesen Posten zuvor bekleidete.  
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Ebenso fragwürdig und einseitig im Hinblick auf mögliche Interessenskonflikte ist ein NDS-Artikel von Jens Wernicke mit dem Titel "Journalismus als PR-Waffe der Industrie". Wernicke interviewte hierzu die österreichische Journalistin und Mobilfunkkritikerin Tina Goebel. Goebel hatte sich zuvor mit der Frage möglicher Gefahren des so genannten [[Elektrosmog]] befasst und war dabei auf den Wiener Fälschungsskandal zu den Reflex-Studien gestoßen, von dem sie glaubt, dass dieser von der Mobilfunkindustrie initiiert worden sei. Im Zusammenhang mit den Reflex-Studien mussten mindestens zwei Studien zurückgezogen werden, nachdem Fälschungsvorwürfe bekannt wurden. Unter anderem ging es um vorzeitige Entblindung und vollständig errechnete sowie unplausible Daten. Drei anschließend durchgeführte Replikationsversuche der umstrittenen "Reflex"-Studien sind gescheitert. WHO und EU nahmen diese daher aus den jüngsten Risikobewertungen über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) heraus.<br> Goebel nahm die Forscher in Schutz und sah sie im Fadenkreuz der Mobilfunkindustrie. Weder Goebel noch Wernicke thematisierten den möglichen Einfluss der ebenso "mächtigen" Tabakindustrie. Die Tabakindustrie hat ein Interesse daran, von der durch Studien gesicherten Gefahr der Krebsentstehung durch Tabakrauchen abzulenken. Die Reflex-Forscher Franz Adlkofer und Volker Mersch-Sundermann standen dem Verband der Cigarettenindustrie (VdC) nahe. Mersch-Sundermann wurde mehrfach als "Wissenschaftlicher Leiter des Verbandes der Cigarettenindustrie" und Nachfolger von Adlkofer bezeichnet, der diesen Posten zuvor bekleidete.  
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Allgemein wissenschaftskritisch können Artikel der NachDenkSeiten bezeichnet werden, die sich gegen den weltweiten [https://de.wikipedia.org/wiki/March_for_Science March for Science] richten. Der March For Science („Marsch für die Wissenschaft“) oder Science March war eine internationale Großdemonstration für den Wert von Forschung und Wissenschaft und gegen „alternative Fakten“ und die Etablierung einer „postfaktischen Ära“. Sie fand unter dem Motto Science, not Silence („Wissenschaft, nicht Schweigen“) am 22. April 2017 in mehr als 600 Städten weltweit statt, mit der Hauptveranstaltung in Washington, D.C. Ziel war es, auf die zunehmende Einschränkung der Wissenschaft weltweit hinzuweisen, wie beispielsweise in den USA, der Türkei oder Ungarn, und auf die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft.<br>Nach Ansichten von Albrecht Müller seien bei dieser Gelegenheit Wissenschaftler (''der vorherrschenden Wissenschaft'' oder ''Mehrheitswissenschaft'' laut Müller) und die Öffentlichkeit "aufgehetzt" worden. Auch würden die gemeinten Wissenschaftler ''das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse maßlos'' übertreiben.<ref>Albrecht Müller: ''Über den Verlust des kritischen Verstandes bei Wissenschaftlern. Anmerkungen zu den für den 22. April geplanten Märschen für Wissenschaft'', NDS, 18. April 2017</ref> Um den March For Science diskreditieren zu können, veröffentlichte man bei den NDS explizit einen Leserbrief eines Österreichers, der die Initiative mit dem Argument kritisierte dass hundert Jahre zuvor der deutsche Nobelpreisträger und Chemiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Haber Fritz Haber] sich für den Einsatz von Giftgas im 1. Weltkrieg ausgesprochen habe.
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Allgemein wissenschaftskritisch können Artikel der NachDenkSeiten bezeichnet werden, die sich gegen den weltweiten [https://de.wikipedia.org/wiki/March_for_Science March for Science] richten. Der March For Science („Marsch für die Wissenschaft“) oder Science March war eine internationale Großdemonstration für den Wert von Forschung und Wissenschaft und gegen „alternative Fakten“ und die Etablierung einer „postfaktischen Ära“. Sie fand unter dem Motto Science, not Silence („Wissenschaft, nicht Schweigen“) am 22. April 2017 in mehr als 600 Städten weltweit statt, mit der Hauptveranstaltung in Washington, D.C. Ziel war es, auf die zunehmende Einschränkung der Wissenschaft weltweit hinzuweisen, wie beispielsweise in den USA, der Türkei oder Ungarn, und auf die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft.<br>Nach Ansicht von Albrecht Müller seien bei dieser Gelegenheit Wissenschaftler (''der vorherrschenden Wissenschaft'' oder ''Mehrheitswissenschaft'' laut Müller) und die Öffentlichkeit "aufgehetzt" worden. Auch würden die gemeinten Wissenschaftler ''das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse maßlos'' übertreiben.<ref>Albrecht Müller: ''Über den Verlust des kritischen Verstandes bei Wissenschaftlern. Anmerkungen zu den für den 22. April geplanten Märschen für Wissenschaft'', NDS, 18. April 2017</ref> Um den March For Science diskreditieren zu können, veröffentlichte man bei den NDS explizit einen Leserbrief eines Österreichers, der die Initiative mit dem Argument kritisierte, dass hundert Jahre zuvor der deutsche Nobelpreisträger und Chemiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Haber Fritz Haber] sich für den Einsatz von Giftgas im 1. Weltkrieg ausgesprochen habe.
    
Nachdenkseiten-Gründer Albrecht Müller veröffentlichte am 21. März 2014 in den NachDenkSeiten eine Liste mit Journalisten, die er kritisch sehe. Er forderte seine Leser auf, die Namen dieser Journalisten weiter zu verbreiten und deren Glaubwürdigkeit "im Mark" zu erschüttern. Namentlich erwähnt wurden: Josef Joffe (Zeit), Matthias Naß (Zeit), Marc Brost (Zeit), Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung), Claus Kleber (ZDF), Peter Frey (ZDF), Kai Diekmann (Bild), Klaus-Dieter Frankenberger (FAZ) und Michael Stürmer (Die Welt). Albrecht Müller wörtlich: ''"Nennen Sie Namen. Denn die laufende Agitation ist nicht namenlos. Sie wird von Personen organisiert und getragen. Die Glaubwürdigkeit dieser Personen muss im Mark erschüttert werden."''<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=21155</ref>
 
Nachdenkseiten-Gründer Albrecht Müller veröffentlichte am 21. März 2014 in den NachDenkSeiten eine Liste mit Journalisten, die er kritisch sehe. Er forderte seine Leser auf, die Namen dieser Journalisten weiter zu verbreiten und deren Glaubwürdigkeit "im Mark" zu erschüttern. Namentlich erwähnt wurden: Josef Joffe (Zeit), Matthias Naß (Zeit), Marc Brost (Zeit), Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung), Claus Kleber (ZDF), Peter Frey (ZDF), Kai Diekmann (Bild), Klaus-Dieter Frankenberger (FAZ) und Michael Stürmer (Die Welt). Albrecht Müller wörtlich: ''"Nennen Sie Namen. Denn die laufende Agitation ist nicht namenlos. Sie wird von Personen organisiert und getragen. Die Glaubwürdigkeit dieser Personen muss im Mark erschüttert werden."''<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=21155</ref>
    
==Autoren und Gastautoren==
 
==Autoren und Gastautoren==
Zu den Autoren zählen Albrecht Müller, Jens Berger und Paul Schreyer (auch Autor bei [[Compact Magazin]], [[Kai Homilius Verlag]] und [[Free21]] von Tommy Hansen<ref>http://anonym.to/?http://free21.org/author/paul-schreyer/</ref>). Bekannte Gastautoren des Blogs sind Christoph Butterwegge, Jens Wernicke, Heiner Flassbeck, Oskar Lafontaine und Gerd Bosbach. Ausgewählte Artikel der NachDenkSeiten werden auch vertont und als Audio-Podcasts zum Download angeboten.
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Zu den Autoren zählen Albrecht Müller, Jens Berger und (bis Dezember 2017) Paul Schreyer (auch Autor bei [[Compact Magazin]], [[Kai Homilius Verlag]] und [[Free21]] von Tommy Hansen<ref>http://anonym.to/?http://free21.org/author/paul-schreyer/</ref>). Bekannte Gastautoren des Blogs sind Christoph Butterwegge, Heiner Flassbeck, Oskar Lafontaine und Gerd Bosbach. Ausgewählte Artikel der NachDenkSeiten werden auch vertont und als Audio-Podcasts zum Download angeboten.
    
==Antiamerikanische und verschwörungstheoretische Tendenzen==
 
==Antiamerikanische und verschwörungstheoretische Tendenzen==
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