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Colin Campbell war der wissenschaftliche Leiter einer epidemiologischen Studie in China, die in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurde, des so genannten China-Cornell-Oxford Project. Die Studie entstand aus der Zusammenarbeit der US-amerikanischen Cornell University und der britischen University of Oxford mit der chinesischen Chinese Academy of Preventive Medicine. Es wurden Daten über die Ernährung, die Umwelt, die Lebensweise und die Erkrankungen der rund 6500 Teilnehmer erhoben.  
 
Colin Campbell war der wissenschaftliche Leiter einer epidemiologischen Studie in China, die in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurde, des so genannten China-Cornell-Oxford Project. Die Studie entstand aus der Zusammenarbeit der US-amerikanischen Cornell University und der britischen University of Oxford mit der chinesischen Chinese Academy of Preventive Medicine. Es wurden Daten über die Ernährung, die Umwelt, die Lebensweise und die Erkrankungen der rund 6500 Teilnehmer erhoben.  
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Campbell interpretierte die Ergebnisse dahingehend, dass eine Ernährung mit tierischen Produkten dem menschlichen Organismus gesundheitlich schadet, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Krebs, Diabetes, Autoimmunkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weiterer deutlich steigert. 2004 veröffentlichte er zusammen mit seinem Sohn Thomas M. Campbell das Buch "The China Study", in welchem er eine überwiegend [[Veganismus|vegane Ernährung]] empfiehlt. Auch sei die Aufnahme von Cholesterin schädlich: ''.."Eating foods that contain any cholesterol above 0 mg is unhealthy.."'' (Zitat aus The China Study)  
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Campbell interpretierte die Ergebnisse dahingehend, dass eine Ernährung mit tierischen Produkten dem menschlichen Organismus gesundheitlich schadet, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Krebs, Diabetes, Autoimmunkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weiterer deutlich steigert. 2004 veröffentlichte er zusammen mit seinem Sohn Thomas M. Campbell das Buch "The China Study", in welchem er eine überwiegend [[Veganismus|vegane Ernährung]] empfiehlt. Auch sei die Aufnahme von Cholesterin schädlich: ''.."Eating foods that contain any cholesterol above 0 mg is unhealthy.."'' (Ein Zitat aus The China Study)  
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Das Buch von Campbell führte zu kritischen Kommentaren von Experten. Später reagierte Campbell mit eigenen Mitteilungen (unter anderem auf seiner privaten Webseite TCOLINCAMPBELL.ORG) auf die Kritik.<ref>http://www.vegsource.com/news/2010/07/china-study-author-colin-campbell-slaps-down-critic-denise-minger.html</ref><ref>http://www.vegsource.com/articles2/campbell_china_response.htm</ref>
    
Die Schlussfolgerungen der Buchautoren stehen in Widerspruch zu mehreren epidemiologischen Arbeiten, bei denen keine oder nur geringe gesundheitliche Unterschiede zwischen Vegetariern und „gesundheitsbewussten“ Nichtvegetariern gefunden wurden. Laut Key et al. (2006) zeigen die bislang vorliegenden Studien keine eindeutigen Unterschiede in den Krebserkrankungsraten von Vegetariern und Nichtvegetariern. Veganer zeigten mehreren Studien eine höhere Mortalität durch koronare Herzerkrankung als Lactovegetarier oder Pescetarier. Die Mortalität durch zerebrovaskuläre Krankheiten, Magenkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs oder die Kombination aller anderen Todesursachen unterschied sich nicht signifikant zwischen Vegetariern und Nichtvegetariern. Die Metaanalyse der Daten aus sechs prospektiven Kohortenstudien erbrachte im Jahre 2009 keinen epidemiologischen Nachweis für die Existenz eines unabhängigen Zusammenhangs zwischen der Zufuhr tierischer Fette oder Proteine und Darmkrebs.  
 
Die Schlussfolgerungen der Buchautoren stehen in Widerspruch zu mehreren epidemiologischen Arbeiten, bei denen keine oder nur geringe gesundheitliche Unterschiede zwischen Vegetariern und „gesundheitsbewussten“ Nichtvegetariern gefunden wurden. Laut Key et al. (2006) zeigen die bislang vorliegenden Studien keine eindeutigen Unterschiede in den Krebserkrankungsraten von Vegetariern und Nichtvegetariern. Veganer zeigten mehreren Studien eine höhere Mortalität durch koronare Herzerkrankung als Lactovegetarier oder Pescetarier. Die Mortalität durch zerebrovaskuläre Krankheiten, Magenkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs oder die Kombination aller anderen Todesursachen unterschied sich nicht signifikant zwischen Vegetariern und Nichtvegetariern. Die Metaanalyse der Daten aus sechs prospektiven Kohortenstudien erbrachte im Jahre 2009 keinen epidemiologischen Nachweis für die Existenz eines unabhängigen Zusammenhangs zwischen der Zufuhr tierischer Fette oder Proteine und Darmkrebs.  
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