Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
3.443 Bytes hinzugefügt ,  16:16, 14. Mär. 2017
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:  +
==NZZ
 +
Quelle:  https://www.nzz.ch/feuilleton/alternativmedien-und-mainstream-man-versteht-sich-nicht-ld.150637
 +
 +
Neue Züricher Zeitung (NZZ), Alternativmedien und «Mainstream» - Man versteht sich nicht<br>
 +
Markus Linden 11.3.2017, 05:30 Uhr
 +
 +
Zitat
 +
 +
Stargast Daniele Ganser
 +
 +
Allen Formaten gemein ist die Überlänge, die als Manifestation des Widerstands gegen den medialen Zeitgeist aufgefasst werden kann. Dass «KenFM» die Agenda prägen kann, zeigte zum Beispiel die Ausstrahlung des Dokumentarfilms «Die dunkle Seite der Wikipedia», der nunmehr mit dem Film «Zensur» eine Fortsetzung findet. Die Autoren, der Lehrer [[Markus Fiedler]] und Frank Michael Speer, regten mit dem professionell gemachten Werk eine breite Diskussion über Machtgefälle und Vetomächte im heute wichtigsten Lexikon der Welt an.
 +
 +
Zentraler Bezugspunkt des Films ist der Wikipedia-Eintrag über den Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser, dem dort '''richtigerweise das Aufgreifen von Verschwörungstheorien attestiert wird'''. Ganser ist der Stargast von «KenFM». Jebsen präsentiert auch Mitschnitte von Vorträgen des umstrittenen, aber faktensicheren, rhetorisch und intellektuell brillanten '''Wissenschafters'''. Gansers Beispiel zeigt, dass der Vorwurf der kruden postfaktischen Verschwörungstheorie am qualitativ vergleichsweise hochwertigen Teil der Alternativmedienszene abprallt und sogar zurückgeworfen wird. Jedes Video legt nahe, wie schnell dieser Talkshowgast etwa etablierte bundesdeutsche Sendeformate sprengen könnte, wenn er denn eingeladen würde.
 +
 +
Der jüngste Streit in der SRF-Sendung «Arena», in dem es mit dem Meinungssolitär Ganser um Etikettierungen und eine E-Mail ging, zeigt, wie schwer dem «Mainstream» die Gratwanderung zwischen Diskussion und oberflächlicher Blossstellung fällt. Gansers Methode ist subtil, aber demokratisch legitim – und mit dem Verweis auf Verschwörungstheorie und Postfaktizität nicht zu greifen. Er wählt einen realistischen, mit Fakten untermauerten Ansatz. Es geht also um Interessen, die Staaten sowie wirtschaftliche Akteure verfolgen. Eine positive, auf westlichen Normen basierende Aussenpolitik, auf deren Existenz das kritisierte politische und mediale Establishment gerne verweist, wird so von vorneherein infrage gestellt. '''Eine geschlossene Verschwörungstheorie, mit dem einen geheimen Kartell an der Spitze, ist das aber nicht. Vielmehr werden Fakten einseitig zu einem Gesamtbild konstruiert, das viele «unbeantwortete Fragen» offenlässt, aber deren Beantwortung aus der Interessenlogik heraus nahelegt.'''
 +
 +
Für das Publikum erscheint der mediale Diskurs dann als Zerrbild der Wirklichkeit, als einseitig amerikafreundliche Darlegung des Geschehens. Ganser verhehlt nicht, dass letztlich alle internationalen Akteure machtpolitisch eingebunden sind und dementsprechend amoralisch agieren. Aus seiner Darstellungsweise ergibt sich aber unmissverständlich der Eindruck, Putins Diktatur sei in Wahrheit ein von aussen provozierter Garant des Widerstands gegen das Machtstreben der Nato und der USA. «KenFM» stützt diesen einseitigen, vielleicht sogar emanzipatorisch und aufklärerisch intendierten Realismus, etwa mit Beiträgen über die wichtige US-Basis Ramstein. Oskar Lafontaine liefert dann im Interview die passende Einordnung und verknüpft den Drohnenkrieg mit dem Protest gegen Freihandelsabkommen.
 +
 +
 +
 +
==weitere Links und Quellen==
 
*http://www.ruhrbarone.de/daniele-ganser-offener-brief-gegen-911-truther-an-der-uni-witten-herdecke/116155
 
*http://www.ruhrbarone.de/daniele-ganser-offener-brief-gegen-911-truther-an-der-uni-witten-herdecke/116155
  
81.394

Bearbeitungen

Navigationsmenü