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Ein Mangel oder Fehlen von Nährstoffen im Boden wirkt sich zudem direkt auf den Pflanzenstoffwechsel aus und führt zu vermindertem Wachstum und geringeren Erträgen<ref name='luv'></ref> sowie zu Mangelkrankheiten wie gelbliche Blattverfärbungen (Chlorosen, zum Beispiel bei Mangel an Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Eisen), Missbildungen an Blättern und Trieben, Störung der Blütenentwicklung, Minderwuchs oder sogar Wachstumsstillstand. <ref>Gartenakademie Rheinland-Pfalz: [http://www.gartenakademie.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/2AC6A4575A94D9C3C125701A00501BE8/$FILE/Eigenschaften%20Nährelemente.doc Eigenschaften der verschiedenen Nährelemente]</ref> Dass allein das Erntegut bei normalem Wachstum der Pflanze weniger Nährstoffe hat, ist pflanzenphysiologisch nicht möglich.
 
Ein Mangel oder Fehlen von Nährstoffen im Boden wirkt sich zudem direkt auf den Pflanzenstoffwechsel aus und führt zu vermindertem Wachstum und geringeren Erträgen<ref name='luv'></ref> sowie zu Mangelkrankheiten wie gelbliche Blattverfärbungen (Chlorosen, zum Beispiel bei Mangel an Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Eisen), Missbildungen an Blättern und Trieben, Störung der Blütenentwicklung, Minderwuchs oder sogar Wachstumsstillstand. <ref>Gartenakademie Rheinland-Pfalz: [http://www.gartenakademie.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/2AC6A4575A94D9C3C125701A00501BE8/$FILE/Eigenschaften%20Nährelemente.doc Eigenschaften der verschiedenen Nährelemente]</ref> Dass allein das Erntegut bei normalem Wachstum der Pflanze weniger Nährstoffe hat, ist pflanzenphysiologisch nicht möglich.
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Ein tatsächlicher Mangel an Mineralien kann beim Menschen trotz abwechslungsreicher Ernährung vor allem bei [[Jod-Verschwörungstheorien|Jod]], aber auch bei Selen auftreten. Beide Elemente sind für den Menschen unverzichtbar, jedoch Pflanzen benötigen sie nicht. Selen und Jod sind in vielen Böden nicht ausreichend vorhanden. Da aber Pflanzen diese für ihren Stoffwechsel nicht benötigen, wachsen sie auch auf entsprechend verarmten Böden. Allerdings lässt sich deswegen ein Mangel beim Menschen nicht durch den Genuss von Obst und Gemüse ausgleichen, sondern bedarf der Supplementierung (zum Beispiel Jodierung von Kochsalz oder Selenzusatz zum Tierfutter).
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Ein tatsächlicher Mangel an Mineralien kann beim Menschen trotz abwechslungsreicher Ernährung vor allem bei [[Jod-Verschwörungstheorien|Jod]], aber auch bei Selen auftreten. Beide Elemente sind für den Menschen unverzichtbar, jedoch Pflanzen benötigen sie nicht. Selen und Jod sind in vielen Böden nicht ausreichend vorhanden. Da aber Pflanzen diese für ihren Stoffwechsel nicht benötigen, wachsen sie auch auf entsprechend verarmten Böden. Dies ist alles schon lange bekannt und man hält entsprechende Gegenmaßnahmen vor.
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===Beispiel Selen===
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Selenarme Böden finden sich vor allem in Nordeuropa. Nahrungs- und Futtermittel, die auf diesen Böden angebaut werden, können entsprechend arm an Selen sein. In Finnland wird gemäß Verordnung mit selenhaltigen Düngemitteln gedüngt, um den Mangel auszugleichen.<ref>http://healthandscience.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=584:selen-se&catid=56&lang=de&Itemid=334</ref> Auch in Mitteleuropa gibt es selenarme Böden, was den Landwirten in aller Regel bekannt ist. Um Entwicklungsstörungen bei Nutztieren vorzubeugen, kann entweder mit selenhaltigen Dünger gedüngt werden oder es werden selenhaltige Futterzusätze verwendet.<ref>http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/e650a8b9e58e4b09c1257a22002a91da/e5c051e2d4eb5f31c1256fc50031ab0a?OpenDocument</ref> Da der Dung dieser Tiere meist wieder auf die Äcker gebracht wird, erreicht man auch so eine Anreicherung mit dem Element in der Nahrungskette. Da man sich zusätzlich - in der Regel - nicht nur mit regionalen Lebensmitteln versorgt, ist eine Unterversorgung mit Selen durch eine gemischte Kost unwahrscheinlich.<ref>http://www.aerztezeitung.de/extras/extras_specials/ernaehrung-wp/article/509023/fakten-selenversorgung.html</ref>
    
==Überdüngung der Böden==
 
==Überdüngung der Böden==
Ein weiteres Argument für den angeblichen Nährstoffschwund sehen die Verfechter in der Überdüngung der Böden. Dadurch steige der Wasser- und Proteingehalt in den Früchten, was zu einer „Verdrängung“ von Vitaminen und Mineralstoffen führt.<ref name='Schmidt'></ref> Beides hat allerdings nichts miteinander zu tun. Bei einer Überdüngung, meist handelt es sich dabei um Nitrate und Ammonium-Stickstoff, hat zwar ein erhöhtes Pflanzenwachstum zur Folge und möglicherweise ist mit einem hohen Nitratgehalt in grünem Gemüse zu rechnen, eine „Verdrängung“ anderer Nährstoffe ist nicht belegt. Vitamine werden im Stoffwechsel der Pflanze synthetisiert, unabhängig vom Eutrophierungsgrad des Bodens.
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Ein weiteres Argument für den angeblichen Nährstoffschwund sehen die Verfechter in der Überdüngung der Böden. Dadurch steige der Wasser- und Proteingehalt in den Früchten, was zu einer „Verdrängung“ von Vitaminen und Mineralstoffen führe.<ref name='Schmidt'></ref> Beides hat allerdings nichts miteinander zu tun. Bei einer Überdüngung, meist handelt es sich dabei um Nitrate und Ammonium-Stickstoff, hat zwar ein erhöhtes Pflanzenwachstum zur Folge und möglicherweise ist mit einem hohen Nitratgehalt in grünem Gemüse zu rechnen, eine „Verdrängung“ anderer Nährstoffe ist nicht belegt. Vitamine werden im Stoffwechsel der Pflanze synthetisiert, unabhängig vom Eutrophierungsgrad des Bodens.
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==Weblinks==
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SWR Odysso: [http://www.swr.de/odysso/die-mangel-luege/-/id=1046894/did=4586100/nid=1046894/u4nku6/ Die Mangel-Lüge] 16. April 2009
    
==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==
 
<references/>
 
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[[category: Ernährung]]
 
[[category: Ernährung]]

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