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Zucker Gene 2
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Das Gleiche gilt für Vitamine. Dort beruht der Mythos auf den Aufgaben des Vitamin B1 (Thiamin). Diese spielt eine entscheidende Rolle im Energie-, Kohlenhydrat- und damit auch im Zucker-Stoffwechsel. Theoretisch könnte tatsächlich eine gewisse Unterversorgung eintreten. Diese Befürchtungen sind jedoch weitgehend unbegründet. Ein klinisch relevanter Thiamin-Mangel ist außerordentlich selten und dann auch nicht auf Zuckerkonsum zurückzuführen. Er tritt gelegentlich auf bei chronischem Alkoholmissbrauch, bei chronisch gestörter Darmfunktion und bei schweren Leberfunktionsstörungen. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist der Bedarf an Vitamin B1 leicht zu decken.<ref>http://www.spektrum.de/news/zucker-ein-vitaminraeuber/340841</ref>. Im Normalfall nimmt der Mensch täglich etwa 2 mg Vitamin B1. zu sich. Orientiert man sich an den Empfehlungen, würde dies ausreichen um mehr als 1,5 kg Zucker pro Tag zu kompensieren.
 
Das Gleiche gilt für Vitamine. Dort beruht der Mythos auf den Aufgaben des Vitamin B1 (Thiamin). Diese spielt eine entscheidende Rolle im Energie-, Kohlenhydrat- und damit auch im Zucker-Stoffwechsel. Theoretisch könnte tatsächlich eine gewisse Unterversorgung eintreten. Diese Befürchtungen sind jedoch weitgehend unbegründet. Ein klinisch relevanter Thiamin-Mangel ist außerordentlich selten und dann auch nicht auf Zuckerkonsum zurückzuführen. Er tritt gelegentlich auf bei chronischem Alkoholmissbrauch, bei chronisch gestörter Darmfunktion und bei schweren Leberfunktionsstörungen. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist der Bedarf an Vitamin B1 leicht zu decken.<ref>http://www.spektrum.de/news/zucker-ein-vitaminraeuber/340841</ref>. Im Normalfall nimmt der Mensch täglich etwa 2 mg Vitamin B1. zu sich. Orientiert man sich an den Empfehlungen, würde dies ausreichen um mehr als 1,5 kg Zucker pro Tag zu kompensieren.
 
====Liegt der Zuckerstoffwechsel in den Genen?====
 
====Liegt der Zuckerstoffwechsel in den Genen?====
Die Frage ob und in welcher Form der Zuckerstoffwechsel durch genetische Faktoren beeinflusst wird oder ob Zucker selbst auf genetische Prozesse Einfluss nimmt ist Bestandteil der Forschung und wird teilweise heftig und kontrovers diskutiert. Tatsächlich wurden diverse Gene identifiziert, die einen prä-dispositionellen Faktor darstellen, der Einfluss nimmt auf die Entstehung und Entwicklung von Diabetes II und Adipositas. Insgesamt sind mittlerweile 38 genetische Risikofaktoren für die Erkrankung bekannt.     
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Die Frage ob und in welcher Form der Zuckerstoffwechsel durch genetische Faktoren beeinflusst wird oder ob Zucker selbst auf genetische Prozesse Einfluss nimmt, ist Bestandteil umfangreicher        Forschung und wird teilweise heftig und kontrovers diskutiert. Zur Aufklärung der genetischen Ursachen des Typ-2-Diabetes haben Wissenschaftler aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Island und acht weiteren Ländern Daten von über 140 000 Studienteilnehmern untersucht. Tatsächlich wurden diverse Gene identifiziert, die einen prä-dispositionellen Faktor darstellen, der Einfluss nimmt auf die Entstehung und Entwicklung von Diabetes II und Adipositas. Insgesamt sind mittlerweile 38 genetische Risikofaktoren für die Erkrankung bekannt.     
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Sogenannte Suszeptibilitätsgene erhöhen die Erkrankungswahrscheinlichkeit. Für Zucker-assozierte Krankheiten wie Diabetes II ist es z.b. das Calpain 10-Gen oder das TCF7L-Gen, welche an der Regulation des Blutzuckerspiegels beteiligt sind und diesen nachteilig beeinflussen können. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken wurde mit einem relativen Risiko (Odds Ratio) von 2.5 errechnet. Eine praktische Relevanz zur Diagnostik, Behandlung oder gar Vorbeugung lässt sich aber nicht ableiten, da bei Erkrankungen wie Diabetes II oder Adipositas mehr als 95 % aller Betroffen nicht genetischen Faktoren maßgeblich beeinflusst wird, wie hochkalorische Ernährung und  Bewegungsmangel über einen längeren Zeitraum. Oder auch an der begleitende körperliche Erkrankungen.     
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So wurde ein Genom-Projekt in Island durchgeführt und sich dabei die genetische Ähnlichkeit der isländischen Bevölkerung zunutze gemacht. Der Vorteil dabei war, dass man auf genealogische Daten bis ins Jahr 930 zurückgreifen konnte. Damit wurden häufig auftretende komplexe Krankheiten, wie Diabetes II und auch die dabei relevante Krankheitsgene untersucht und dabei z.B. Calpain 10 identifiziert. <ref>http://www.aerzteblatt.de/archiv/17517</ref>
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Sogenannte[https://de.wikipedia.org/wiki/Suszeptibilit%C3%A4tsgen Suszeptibilitätsgene] erhöhen die Erkrankungswahrscheinlichkeit. Für Zucker-assozierte Krankheiten wie Diabetes II ist es z.b. das Calpain 10-Gen oder das TCF7L-Gen, welche an der Regulation des Blutzuckerspiegels beteiligt sind und diesen nachteilig beeinflussen können. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken wurde mit einem relativen Risiko (Odds Ratio) von 2.5 errechnet. Eine praktische Relevanz zur Diagnostik, Behandlung oder gar Vorbeugung lässt sich aber nicht ableiten, da bei Erkrankungen wie Diabetes II oder Adipositas mehr als 95 % aller Betroffen nicht genetischen Faktoren maßgeblich beeinflusst wird, wie hochkalorische Ernährung und  Bewegungsmangel über einen längeren Zeitraum. Oder auch an der begleitende körperliche Erkrankungen. Auch gibt es eine Sonderform der [http://flexikon.doccheck.com/de/Juvenil juvenilen] Diabetes, die autosomal vererbt wird. Aber auch für sie gelten die nicht genetisch bedingten Faktoren bei der Entstehung. <ref>Murken, Grimm, Feder, Zerres, Humangenetik, Thieme Verlag 8.Auflage 2011, S. 502 </ref>      
 
   
 
   
 
===Noch mehr Mythen konkret beleuchtet===
 
===Noch mehr Mythen konkret beleuchtet===
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