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=====French Paradox als Grundlage=====
 
=====French Paradox als Grundlage=====
 
Der Hauptgrund warum Resveratrol in das Interesse von Medien, Produzenten und Konsumenten rückte, ist  das sogenannte [https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sisches_Paradox French Paradox].
 
Der Hauptgrund warum Resveratrol in das Interesse von Medien, Produzenten und Konsumenten rückte, ist  das sogenannte [https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sisches_Paradox French Paradox].
Ausgangslage ist die Beobachtung, dass in Frankreich, die Häufigkeit von Herzinfarkten um bis zu 40 % niedriger ist, als in anderen europäischen Ländern. Dies führte dazu, dass über 100 Arbeiten veröffentlicht wurden, in denen postuliert wurde, dass Resveratrol für diesen Effekt verantwortlich wäre. Die außerordentlich intensive Forschungstätigkeit, ist aber zu einem großen Teil den massiven wirtschaftlichen Interessen der Wein-Industrie und den Herstellern von Nahrungsergänzungsmittel geschuldet. Dort wurden sie teilweise mitfinanziert und sind als dementsprechend motiviert zu sehen.   
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Ausgangslage ist die Beobachtung, dass in Frankreich die Häufigkeit von Herzinfarkten um bis zu 40 % niedriger ist als in anderen europäischen Ländern. Dies führte zur Veröffentlichung von über 100 Arbeiten, in denen postuliert wurde, dass Resveratrol für diesen Effekt verantwortlich sei. Die außerordentlich intensive Forschungstätigkeit ist aber zu einem großen Teil den massiven wirtschaftlichen Interessen der Weinindustrie und den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln geschuldet. Dort wurden diese Arbeiten teilweise mitfinanziert, so dass sie als dementsprechend motiviert zu sehen sind.   
    
====Situation am Markt====
 
====Situation am Markt====
Derzeit sind viele Produkte am Markt, die entweder reines Resveratrol und/oder andere reveratrolhaltige Schalen enthalten.  
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Derzeit sind viele Produkte auf dem Markt, die entweder reines Resveratrol und/oder andere resveratrolhaltige Schalen enthalten.  
Angeboten wird z.B. isoliertes Resveratrol in den USA als [[Nahrungsergänzungsmittel]]. Resveratrol ist auch Bestandteil von Ko-jo-kon, einem Heilmittel fernöstlicher Herkunft. Hersteller vermarkten Resveratrol auch als ''red wine extract'' und als ''French Paradox'', da laut einer Hypothese die vermehrt weintrinkenden Franzosen gesundheitliche Vorteile vom Weingenuss hätten. In Rotwein findet sich Resveratrol in einer sehr variablen Konzentration von ca. 30 bis 50 mg/l. Trauben, die in höheren Breitengraden angebaut werden, scheinen mehr Resveratrol zu enthalten als Trauben, die weiter südlich angebaut werden (bis zu 100mg/g). Im Traubensaft ist der Gehalt allerdings wesentlich niedriger, da die Verbindung hier nur als Glykosid vorliegt
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Angeboten wird z.B. isoliertes Resveratrol in den USA als [[Nahrungsergänzungsmittel]]. Resveratrol ist auch Bestandteil von Ko-jo-kon, einem Heilmittel fernöstlicher Herkunft. Hersteller vermarkten Resveratrol auch als ''red wine extract'' und als ''French Paradox'', da laut einer Hypothese die vermehrt weintrinkenden Franzosen gesundheitliche Vorteile vom Weingenuss hätten. In Rotwein findet sich Resveratrol in einer sehr variablen Konzentration von ca. 30 bis 50 mg/l. Trauben, die in höheren Breitengraden angebaut werden, scheinen mehr Resveratrol zu enthalten als Trauben, die weiter südlich angebaut werden (bis zu 100mg/g). Im Traubensaft ist der Gehalt allerdings wesentlich niedriger, da die Verbindung hier nur als Glykosid vorliegt.
    
Seit den 1990ern wird Resveratrol eine Wirkung als krebshemmendes Mittel, als Anti-Aging-Mittel, sowie bei Arteriosklerose, Herzkrankheiten und manchen Autoimmunkrankheiten nachgesagt. Daneben stellte sich aber auch heraus, dass es eine Wirkung als Phytoöstrogen hat und so möglicherweise Brustkrebs fördern könne. Außerhalb von Botanikerkreisen wurde die Substanz durch die Studien des US-Forschers David Sinclair bekannt, der 2003 in Nature berichtete, dass Resveratrol die Lebensspanne der Bierhefe Saccharomyces cerevisiae deutlich verlängert. Es hatte dort die gleiche Wirkung wie ein Kalorienentzug, dem ebenfalls eine lebensverlängernde Wirkung zugeschrieben wird. Sinclair geriet jedoch in die Kritik, als sich herausstellte, dass er "finanzielle Interessen" an positiven Ergebnissen einer Resveratrol-Studie hatte. Er hatte gemeinsam mit Kollegen die Firma Sirtris Pharmaceuticals gegründet, die wissenschaftliche Erkenntnisse vermarkten soll.
 
Seit den 1990ern wird Resveratrol eine Wirkung als krebshemmendes Mittel, als Anti-Aging-Mittel, sowie bei Arteriosklerose, Herzkrankheiten und manchen Autoimmunkrankheiten nachgesagt. Daneben stellte sich aber auch heraus, dass es eine Wirkung als Phytoöstrogen hat und so möglicherweise Brustkrebs fördern könne. Außerhalb von Botanikerkreisen wurde die Substanz durch die Studien des US-Forschers David Sinclair bekannt, der 2003 in Nature berichtete, dass Resveratrol die Lebensspanne der Bierhefe Saccharomyces cerevisiae deutlich verlängert. Es hatte dort die gleiche Wirkung wie ein Kalorienentzug, dem ebenfalls eine lebensverlängernde Wirkung zugeschrieben wird. Sinclair geriet jedoch in die Kritik, als sich herausstellte, dass er "finanzielle Interessen" an positiven Ergebnissen einer Resveratrol-Studie hatte. Er hatte gemeinsam mit Kollegen die Firma Sirtris Pharmaceuticals gegründet, die wissenschaftliche Erkenntnisse vermarkten soll.
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