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==Zulassungssituation in Deutschland==
 
==Zulassungssituation in Deutschland==
 
In den 1980er Jahren suchten die Befürworter der Chelattherapie in Deutschland den Eindruck zu erwecken, Chelatbildner wie EDTA seien zugelassene Arzneimittel und die Therapie somit seriös. So schrieb Martin: ''"Wir verfügen in Deutschland über ein beim Bundesgesundheitsamt in Berlin ordnungsgemäß zugelassenes EDTA-Präparat für die Behandlung von Verschlusskrankheiten"''.<ref>Martin CD: Die Chelattherapie. Universitas Verlag, 1986</ref> Tatsächlich war das Mittel bereits vor 1976 zugelassen worden und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem kein Wirksamkeitsnachweis für eine Arzneimittelzulassung in Deutschland notwendig war. Das entsprechende Präparat hatte damals auch nur eine Zulassung für ganz bestimmte Indikationen (z.B. diagnostischer Bleitest und Therapie akuter, chronischer und latenter Bleivergiftungen, Entfernung von Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Kobalt, Kupfer, Nickel, Chrom, Mangan, Quecksilber, Vanadium und Zink und von Radioisotopen wie Uran). Für Gefäßerkrankungen oder die anderen von Chelattherapeuten genannten Indikationen war das Präparat nicht zugelassen.<ref name='Meyer'></ref>
 
In den 1980er Jahren suchten die Befürworter der Chelattherapie in Deutschland den Eindruck zu erwecken, Chelatbildner wie EDTA seien zugelassene Arzneimittel und die Therapie somit seriös. So schrieb Martin: ''"Wir verfügen in Deutschland über ein beim Bundesgesundheitsamt in Berlin ordnungsgemäß zugelassenes EDTA-Präparat für die Behandlung von Verschlusskrankheiten"''.<ref>Martin CD: Die Chelattherapie. Universitas Verlag, 1986</ref> Tatsächlich war das Mittel bereits vor 1976 zugelassen worden und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem kein Wirksamkeitsnachweis für eine Arzneimittelzulassung in Deutschland notwendig war. Das entsprechende Präparat hatte damals auch nur eine Zulassung für ganz bestimmte Indikationen (z.B. diagnostischer Bleitest und Therapie akuter, chronischer und latenter Bleivergiftungen, Entfernung von Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Kobalt, Kupfer, Nickel, Chrom, Mangan, Quecksilber, Vanadium und Zink und von Radioisotopen wie Uran). Für Gefäßerkrankungen oder die anderen von Chelattherapeuten genannten Indikationen war das Präparat nicht zugelassen.<ref name='Meyer'></ref>
 
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Festzuhalten ist dass CaEDTA in Deutschland nicht mehr verfügbar ist, das bedeutet der Behandler trägt die volle Verantwortung für alle Konsequenzen
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=====Zulassung USA=====
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In den USA ist CaEDTA nicht als Chelatsubstanz zugelassen, NaEDTA ist zugelassen für Blei-Intoxikation, Hypercalcämie und ventriculäre Arrhythmien. <ref>Uni Maryland, Med Ctr 2011)</ref>
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Dazu hat CaEDTA in den USA eine Zulassung als Nahrungsmittelzusatz <ref>GRAS Notice No.GRN 000363, Juni 2011</ref>
 
==Studienlage==
 
==Studienlage==
 
Entsprechende klinische Studien konnten keine Wirksamkeit der Chelattherapie bei arteriellen Plaques nachweisen.
 
Entsprechende klinische Studien konnten keine Wirksamkeit der Chelattherapie bei arteriellen Plaques nachweisen.
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Auch bei der Carstens-Stiftung, die der Pseudo-Medizin und ihren Methoden nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber steht, wird in einem Bericht geschrieben ''"Nutzen der Chelattherapie bleibt ungeklärt"''. Auf  entsprechende Studien wird hingewiesen <ref>https://www.carstens-stiftung.de/artikel/nutzen-der-chelattherapie-bleibt-ungeklaert.html</ref>
 
Auch bei der Carstens-Stiftung, die der Pseudo-Medizin und ihren Methoden nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber steht, wird in einem Bericht geschrieben ''"Nutzen der Chelattherapie bleibt ungeklärt"''. Auf  entsprechende Studien wird hingewiesen <ref>https://www.carstens-stiftung.de/artikel/nutzen-der-chelattherapie-bleibt-ungeklaert.html</ref>
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Einer Verlautbarung der Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie e.V. ist zu entnehmen, dass:
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Einer Verlautbarung der Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie e.V. wurde wieder mit wissenschaftlicher Bestätigung und es ist zu entnehmen, dass:
:..''Bei den mit der Chelat-Therapie mit Na-EDTA behandelten Herzinfarkt-Patienten wurden die primären Studien-Endpunkte Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall, Bypass-Operationen oder Ballonkatheter-Erweiterung von Herzkrankgefäßen und Krankenhausaufnahme wegen Herzschmerzen gegenüber den Plazebo-Patienten um 18% statistisch signifikant gesenkt.''
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:''..Das National Institute of Health hatte dafür 30 Millionen $ investiert, und wie bei vielen unabhängigen Studien, in denen Krankenkassen oder nationale Behörden die Erfolge der Erfahrungsmedizin überprüft haben, konnten die erfahrungsmedizinische Behandlungen wissenschaftlich bestätigt werden..
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:.''.Bei den mit der Chelat-Therapie mit Na-EDTA behandelten Herzinfarkt-Patienten wurden die primären Studien-Endpunkte Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall, Bypass-Operationen oder Ballonkatheter-Erweiterung von Herzkrankgefäßen und Krankenhausaufnahme wegen Herzschmerzen gegenüber den Plazebo-Patienten um 18% statistisch signifikant gesenkt.'' <ref>http://www.metallausleitung.de/f%C3%BCr-%C3%A4rzte/</ref>
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In der dort erwähnten Studie, dem TACT Randomized Trial, ist zu lesen, dass Hinweise gefunden wurden, die weitere Untersuchungen notwendig machen, darüber hinaus wurde aber festgestellt, dass die Ergebnisse nicht ausreichen, um eine routinemäßige Anwendung der Chelattherapie zur Behandlung von Post-MI-Patienten zu unterstützen <ref>https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4066975/</ref>
 
In der dort erwähnten Studie, dem TACT Randomized Trial, ist zu lesen, dass Hinweise gefunden wurden, die weitere Untersuchungen notwendig machen, darüber hinaus wurde aber festgestellt, dass die Ergebnisse nicht ausreichen, um eine routinemäßige Anwendung der Chelattherapie zur Behandlung von Post-MI-Patienten zu unterstützen <ref>https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4066975/</ref>
 
==Nebenwirkungen==
 
==Nebenwirkungen==
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Die Chelattherapie zur Behandlung vaskulärer Erkrankungen wurde bereits vom National Institut of Health als unwirksam abgelehnt.<ref>NCAHF: Newsletter, 19, 2, 1996</ref> Die American Medical Association, der Wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer und auch die National Heart Foundation of New Zealand gaben negative Stellungnahmen und Bewertungen zur Chelattherapie ab.<ref>American Medical Association: Chelation therapy. JAMA, 250, 672, 1983</ref><ref>Wolff HP, Scheler F: Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer und der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft: Wie sicher und wirksam ist die sogenannte Chelattherapie bei der Behandlung atherosklerotischer Gefäß-Erkrankungen? Dtsch Ärztebl, 81, 436, 1984</ref><ref>Swinburn BA: Randomised trial of chelation therapy. N Zeal Med J, 108, 20, 1995</ref>
 
Die Chelattherapie zur Behandlung vaskulärer Erkrankungen wurde bereits vom National Institut of Health als unwirksam abgelehnt.<ref>NCAHF: Newsletter, 19, 2, 1996</ref> Die American Medical Association, der Wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer und auch die National Heart Foundation of New Zealand gaben negative Stellungnahmen und Bewertungen zur Chelattherapie ab.<ref>American Medical Association: Chelation therapy. JAMA, 250, 672, 1983</ref><ref>Wolff HP, Scheler F: Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer und der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft: Wie sicher und wirksam ist die sogenannte Chelattherapie bei der Behandlung atherosklerotischer Gefäß-Erkrankungen? Dtsch Ärztebl, 81, 436, 1984</ref><ref>Swinburn BA: Randomised trial of chelation therapy. N Zeal Med J, 108, 20, 1995</ref>
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Mir der Behauptungen, wie z.,B., das mit der Chelat-Therapie werde die Durchblutung entscheidend verbessert werde oder sogar drohende Bypass-Operationen der Herzkranzgefäße vermieden werden können werden Betroffene in die Behandlungsmethode gelockt.
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Pro Infusion müssen Sie zwischen 100 und 150 Euro zahlen. Circa 20 Infusionen gelten als das Wirkminimum, es können bis zu 70 Infsuionen werden. Dazu kommen je nach Lebensalter und weiteren Krankheiten zusätzliche Infusionen. Die Anzahl erhöht ich beispielsweise, wenn ein Diabetes und gleichzeitig eine Gefäßkrankheit vorliegen. Damit kommt enorme Summen zusammen, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, da die gesetzlichen Krankenkassen nichts übernehmen, mangels fehlender evidenter Wirkungsnachweise für die Chelat-Therapie.
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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