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Freie  Radikale sind aber nicht nur schädlich und kritisch zu betrachten, sie haben einige bedeutende physiologische Aufgaben, wie z.B. Immunabwehr (Bildung durch Leukozyten zur Bakterienabwehr), Schutzfunktion im Blut in Form von Stickstoffmonoxid  (Weitstellung der Gefäße->Blutdrucksenkung).
 
Freie  Radikale sind aber nicht nur schädlich und kritisch zu betrachten, sie haben einige bedeutende physiologische Aufgaben, wie z.B. Immunabwehr (Bildung durch Leukozyten zur Bakterienabwehr), Schutzfunktion im Blut in Form von Stickstoffmonoxid  (Weitstellung der Gefäße->Blutdrucksenkung).
Diese können aber schon durch sportliche Aktivität reguliert werden, da dadurch Enzyme, wie das Akute-Phase-Protein (APP) gebildet werden. Diese fördern eine Toleranz gegenüber oxidativem Stress, da sie Muster erkennen, an Infektionserreger anbinden und sie für [http://flexikon.doccheck.com/de/Makrophage Makrophagen] und [http://flexikon.doccheck.com/de/Granulozyt Granulozyten] kenntlich machen. (verlinken Wikipedia)    
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Diese können aber schon durch sportliche Aktivität reguliert werden, da dadurch Enzyme, wie das Akute-Phase-Protein (APP) gebildet werden. Diese fördern eine Toleranz gegenüber oxidativem Stress, da sie Muster erkennen, an Infektionserreger anbinden und sie für [http://flexikon.doccheck.com/de/Makrophage Makrophagen] und [http://flexikon.doccheck.com/de/Granulozyt Granulozyten] kenntlich machen.   
 
=====Oxidativer Stress=====
 
=====Oxidativer Stress=====
In der Pathogenese zahlreicher Erkrankungen und auch beim Alterungsprozess scheint oxidativer Stress eine zentrale Rolle zu spielen. Als oxidativen Stress bezeichnet man das Überwiegen von Oxidantien gegenüber den vorhandenen Antioxidantien. Durch diese Oxidantien, die auch Prooxidantien genannt werden, kommt es zu Schäden an Zellen und Zellbestandteilen, die sofern sie nicht repariert werden sich manifestieren und pathologische Mechanismen auslösen können. Derartigen Schäden kann der menschliche Körper durch eine Vielzahl von antioxidativen Mechanismen entgegenwirken.  
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In der Entstehung und Entwicklung zahlreicher Erkrankungen und auch beim Alterungsprozess scheint oxidativer Stress eine zentrale Rolle zu spielen. Als oxidativen Stress bezeichnet man das Überwiegen von Oxidantien gegenüber den vorhandenen Antioxidantien. Durch diese Oxidantien, die auch Pro-Oxidantien genannt werden, kommt es zu Schäden an Zellen und Zellbestandteilen, die sofern sie nicht repariert werden sich manifestieren und pathologische Mechanismen auslösen können. Derartigen Schäden kann der menschliche Körper durch eine Vielzahl von antioxidativen Mechanismen entgegenwirken.  
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Oxidantien, z.B. reaktive Sauerstoffverbindungen und freie Radikale sind, wie schon beschrieben, hochreaktiv. Sie entstehen physiologischerweise endogen als Stoffwechselprodukte und haben dort ihre berechtigte Funktion zum Beispiel in der Energiegewinnung (Atmungskette), in der Signaltransduktion oder der körpereigenen Immunabwehr. Bei oxidativem Stress, kommt es zu Schäden an Proteinen, Lipiden und der Erbsubstanz. Je nach Ausmaß des oxidativen Stresses reagiert der Organismus darauf mit Reparatur des Schadens, bei der die Zelle überlebt. Kenn bei mäßigem oxidativem Stress der Schaden nicht repariert werden, wird der gezielte Zelltod, die Apoptose eingeleitet. Bei massiven oxidativen Schäden kommt es zur Nekrose der Zellen unter entzündlicher Beteiligung des umliegenden Gewebes.
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Oxidantien, z.B. reaktive Sauerstoffverbindungen und freie Radikale sind, wie schon beschrieben, hochreaktiv. Sie entstehen physiologischerweise endogen als Stoffwechselprodukte und haben dort ihre berechtigte Funktion zum Beispiel in der Energiegewinnung (Atmungskette), in der Signalüberführung oder der körpereigenen Immunabwehr. Bei oxidativem Stress, kommt es zu Schäden an Proteinen, Lipiden und der Erbsubstanz. Je nach Ausmaß des oxidativen Stresses reagiert der Organismus darauf mit Reparatur des Schadens, bei der die Zelle überlebt. Kenn bei mäßigem oxidativem Stress der Schaden nicht repariert werden, wird der gezielte Zelltod, die Apoptose eingeleitet. Bei massiven oxidativen Schäden kommt es zur Schädigung der Zellen unter entzündlicher Beteiligung des umliegenden Gewebes.
    
Dass freie Radikale bei vielen beschriebenen biologischen Funktionalitäten, wie auch Dysfunktionalitäten tatsächlich eine Rolle spielen, spiegelt sich in der Tatsache, dass mittlerweile eine sehr hohe Zahl an wissenschaftlichen Publikationen sich mit dem Themenbereich befasst haben.
 
Dass freie Radikale bei vielen beschriebenen biologischen Funktionalitäten, wie auch Dysfunktionalitäten tatsächlich eine Rolle spielen, spiegelt sich in der Tatsache, dass mittlerweile eine sehr hohe Zahl an wissenschaftlichen Publikationen sich mit dem Themenbereich befasst haben.
 
In einem gewissen Ausmaß scheinen sie die Erkrankungshäufigkeit wie z.B. Arteriosklerose und Krebs zu erhöhen, sie haben jedoch auch gleichzeitig protektive (schützende) Eigenschaften, da sie antimikrobiell wirken und für einige Stoffwechselreaktionen benötigt werden.<ref>Kohen R , Nyska A . Oxidation of biological systems: oxidative stress phenomena, antioxidants, redox reactions, and methods for their quantification. Toxicol Pathol 2002 ; 6 : 620 – 650</ref>
 
In einem gewissen Ausmaß scheinen sie die Erkrankungshäufigkeit wie z.B. Arteriosklerose und Krebs zu erhöhen, sie haben jedoch auch gleichzeitig protektive (schützende) Eigenschaften, da sie antimikrobiell wirken und für einige Stoffwechselreaktionen benötigt werden.<ref>Kohen R , Nyska A . Oxidation of biological systems: oxidative stress phenomena, antioxidants, redox reactions, and methods for their quantification. Toxicol Pathol 2002 ; 6 : 620 – 650</ref>
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Grundlage und Ausganspunkt jedweder Betrachtung ist die Annahme, dass Störungen des Redox-Zustandes, für Auslösung und Entwicklung die schon genannten und auch andere diverse Krankheiten verantwortlich sind. Ebenso ist bekannt, dass einige Inhaltsstoffe bestimmter Nahrungsmittel Schutz bieten können.       
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Grundlage und Ausganspunkt jedweder Betrachtung ist die Annahme, dass Störungen des [https://de.wikipedia.org/wiki/Redoxpotential Redox-Zustandes], für Auslösung und Entwicklung die schon genannten und auch andere diverse Krankheiten verantwortlich sind. Ebenso ist bekannt, dass einige Inhaltsstoffe bestimmter Nahrungsmittel Schutz bieten können.       
 
Allerdings sind in diesem Bereich auch reichlich Mythen unterwegs, die genutzt werden um über einen Benefit von Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungen Profit zu  machen. Vieles ist allerdings ohne erkennbaren oder nachgewiesen Nutzen, bzw. es erweist sich sogar schädlich.<ref>Nohl H.: Die Biologie und Toxikologie des Sauerstoffes..... Zuckerschwerdt 1994,59-80 </ref>
 
Allerdings sind in diesem Bereich auch reichlich Mythen unterwegs, die genutzt werden um über einen Benefit von Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungen Profit zu  machen. Vieles ist allerdings ohne erkennbaren oder nachgewiesen Nutzen, bzw. es erweist sich sogar schädlich.<ref>Nohl H.: Die Biologie und Toxikologie des Sauerstoffes..... Zuckerschwerdt 1994,59-80 </ref>
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===Endogene und Exogene Schutzfaktoren===
 
===Endogene und Exogene Schutzfaktoren===
Es gibt einige antioxidativ wirkende Enzyme, wie Katalase und Glutathionperoxidase, die als Bio-Katalysatoren wirken, ohne dabei selbst verändert zu werden. Andere Antioxidantien hingegen sind Verbindungen, die in der Lage sind Sauerstoffradikale zu inaktivieren. Dabei werden entstehende Oxidationsprodukte im Körper regeneriert. So wird zum Beispiel ein Enzym, die Glutathionreduktase so aufbereitet,  dass es wieder  zur Verfügung steht. Solange ausreichend Glutathion im Zytosol vorhanden ist, sind Proteine und DNA vor Oxidation geschützt. Darüber hinaus sind Harnsäure und Bilirubin körpereigene Antioxidantien.  
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Es gibt einige antioxidativ wirkende Enzyme, wie Katalase und [https://de.wikipedia.org/wiki/Glutathionperoxidase Glutathionperoxidase], die als Bio-Katalysatoren wirken, ohne dabei selbst verändert zu werden. Andere Antioxidantien hingegen sind Verbindungen, die in der Lage sind Sauerstoffradikale zu inaktivieren. Dabei werden entstehende Oxidationsprodukte im Körper regeneriert. So wird zum Beispiel ein Enzym, die Glutathionreduktase so aufbereitet,  dass es wieder  zur Verfügung steht. Solange ausreichend Glutathion im [http://flexikon.doccheck.com/de/Zytoplasma Zytoplasma] vorhanden ist, sind Proteine und DNA vor Oxidation geschützt. Darüber hinaus sind Harnsäure und Bilirubin körpereigene Antioxidantien.  
    
Exogene Schutzfaktoren können protektive Verbindungen sein, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Zu nennen sind dabei wiederum Vitamin A, E und C, wie auch Carotinoide und Chlorophylle. <ref>Siegfried Knasmüller, Krebs und Ernährung, Risiken und Prävention – wissenschaftliche Grundlagen und Ernährungsempfehlungen 2014.</ref> (siehe Studienlage)
 
Exogene Schutzfaktoren können protektive Verbindungen sein, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Zu nennen sind dabei wiederum Vitamin A, E und C, wie auch Carotinoide und Chlorophylle. <ref>Siegfried Knasmüller, Krebs und Ernährung, Risiken und Prävention – wissenschaftliche Grundlagen und Ernährungsempfehlungen 2014.</ref> (siehe Studienlage)
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*Krebs
 
*Krebs
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Da neben den genetischen Ursachen beim Alterungsprozess auch Oxidationen im Rahmen von entsprechenden wissenschaftlichen Hypothesen (genauer: ''Abnutzungshypothesen des Alterns'') eine Rolle spielen, werden Antioxidantien gerne als [[Nahrungsergänzungsmittel]] zu einem beabsichtigten [[Anti Aging]] eingesetzt. Derartige Mittel sollen also Folgen des Alters mildern, und wenn man einigen Anbietern von Antioxidantien glauben mag, soll damit auch das Altern hinausgeschoben oder sogar die Lebenserwartung erhöht werden. Freie Radikale sind jedoch nicht nur schädliche Stoffwechselprodukte. Sie dienen auch der Immunabwehr, denn Leukozyten und Makrophagen machen sich ihre bakterizide Wirkung zunutze: Sie produzieren freie Radikale und zerstören damit Bakterien und andere Fremdstoffe. Außerdem spielen freie Radikale vermutlich über die Vermittlung der Apoptose eine Rolle in der körpereigenen Tumorsuppression.
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Da neben den genetischen Ursachen beim Alterungsprozess auch Oxidationen im Rahmen von entsprechenden wissenschaftlichen Hypothesen (genauer: ''Abnutzungshypothesen des Alterns'') eine Rolle spielen, werden Antioxidantien gerne als [[Nahrungsergänzungsmittel]] zu einem beabsichtigten [[Anti Aging]] eingesetzt. Derartige Mittel sollen also Folgen des Alters mildern, und wenn man einigen Anbietern von Antioxidantien glauben mag, soll damit auch das Altern hinausgeschoben oder sogar die Lebenserwartung erhöht werden. Freie Radikale sind jedoch nicht nur schädliche Stoffwechselprodukte. Sie dienen auch der Immunabwehr, denn [http://flexikon.doccheck.com/de/Leukozyt Leukozyten] und [http://flexikon.doccheck.com/de/Makrophage Makrophagen] machen sich ihre bakterizide Wirkung zunutze: Sie produzieren freie Radikale und zerstören damit Bakterien und andere Fremdstoffe. Außerdem spielen freie Radikale vermutlich über die Vermittlung der Apoptose eine Rolle in der körpereigenen Tumorsuppression.
    
Da bei den ersten Phasen der Krebsentstehung (Initiation) bekanntermaßen auch reaktive freie Radikale eine Rolle spielen, sind entsprechende Produkte zur Krebsprävention auf dem Markt. Auf eine bereits bestehende Krebserkrankung haben aber Antioxidantien höchstens einen geringen Einfluss.  
 
Da bei den ersten Phasen der Krebsentstehung (Initiation) bekanntermaßen auch reaktive freie Radikale eine Rolle spielen, sind entsprechende Produkte zur Krebsprävention auf dem Markt. Auf eine bereits bestehende Krebserkrankung haben aber Antioxidantien höchstens einen geringen Einfluss.  
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