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==Antioxidantien und menschliche Gesundheit==
 
==Antioxidantien und menschliche Gesundheit==
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Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist die Einteilung der Antioxidantien sowohl bei den Substanzen, wie auch bei ihrer Auswirkungen in endogen und exogen von Relevanz, da die Zufuhr der exogenen Antioxidantien über die Nahrung erfolgt, aber auch die Bildung endogener Antioxidantien, z.B. er Harnsäure, von der Ernährungsweise beeinflusst wird. Die tägliche Aufnahme essenzieller Nährstoffe mit antioxidativer Funktion (Vitamin E, Vitamin C) beträgt etwa 100 mg. Die Aufnahme antioxidativer sekundärer Pflanzenstoffe aus Gemüse und Obst hingegen kann auch 1000 mg und mehr erreichen <ref>Schriftenreihe des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Reihe A: Angewandte Wissenschaft Heft 495</ref>.
 
===Endogene und Exogene Entstehungs- und Belastungsfaktoren===
 
===Endogene und Exogene Entstehungs- und Belastungsfaktoren===
 
In biologischen Systemen wie dem menschlichen Organismus spielen Oxidationsprozesse eine Rolle. Da dabei unter Mitwirkung von Sauerstoff häufig sehr reaktionsfreudige Zwischenprodukte entstehen können, die als ''Freie Radikale'' bezeichnet werden und denen eine schädliche Wirkung zukommt, sind Überlegungen bekannt, Antioxidantien zu gesundheitsfördernden Zwecken als ''Radikalfänger'' (engl. scavenger) einzusetzen.
 
In biologischen Systemen wie dem menschlichen Organismus spielen Oxidationsprozesse eine Rolle. Da dabei unter Mitwirkung von Sauerstoff häufig sehr reaktionsfreudige Zwischenprodukte entstehen können, die als ''Freie Radikale'' bezeichnet werden und denen eine schädliche Wirkung zukommt, sind Überlegungen bekannt, Antioxidantien zu gesundheitsfördernden Zwecken als ''Radikalfänger'' (engl. scavenger) einzusetzen.
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In neueren Studien aus dem Jahr 2015 der Universität Göteborg stellte sich heraus, dass Antioxidantien Haut- und Lungenkrebs verschlimmern, indem sie die Metastasierung der Tumore fördern. Dieser Effekt wurde sowohl im Tierversuch als auch in Tests mit menschlichen Tumorzellen beobachtet.<ref>[http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-19403-2015-10-12.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+scinexx+%28scinexx+|+Das+Wissensmagazin%29 Antioxidantien fördern Metastasen. Vermeintlich gesunde Radikalfänger begünstigen die Ausbreitung von Hautkrebs] scinexx.de</ref>
 
In neueren Studien aus dem Jahr 2015 der Universität Göteborg stellte sich heraus, dass Antioxidantien Haut- und Lungenkrebs verschlimmern, indem sie die Metastasierung der Tumore fördern. Dieser Effekt wurde sowohl im Tierversuch als auch in Tests mit menschlichen Tumorzellen beobachtet.<ref>[http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-19403-2015-10-12.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+scinexx+%28scinexx+|+Das+Wissensmagazin%29 Antioxidantien fördern Metastasen. Vermeintlich gesunde Radikalfänger begünstigen die Ausbreitung von Hautkrebs] scinexx.de</ref>
 
   
 
   
Es ist letztendlich nicht erwiesen, dass die Einnahme von Antioxidantien mehr Nutzen als Schaden bringt. Krebspatienten wird von der Einnahme sogar abgeraten, da bei der Behandlung von Tumoren freie Radikale entstehen sollen, um die Tumorzellen abzutöten. Antioxidantien verringern deshalb den Heilungserfolg mancher Krebstherapien.<ref>http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_386_antioxidanzien-k-nnen-krebs-patienten-schaden.html</ref>
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Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, das Phenole eine wichtigere Rolle spielen als bisher angenommen. Der Mensch nimmt in der Regel täglich eine recht hohe Dosis an phenolischen Verbindungen auf. Es gibt Hinweise darauf dass sie eine erhebliche Rolle spielen beim Aufrechterhalten der Redoxreaktion. Allerdings können Phenole im Zusammenhang mit Metallen auch Radikale freisetzen (Haber-Weiss und Fenton-Reaktion). Dies ist der Grund warum bei In-Vitro-Versuchen oft gentoxische Effekte beobachtet werden, wenn hohe Konzentrationen vorliegen. <ref>Soni MG, Thurmond TS, Miller ER, 3d et al, Safety of Vitamins and Minerals, controversies and perspectives. Toxikol Sci 2010, 118, 348-355</ref> <ref>Hercberg S, Galan P., Preziosi P. et al, The SU.VI Study: a randomized placebo-controlled trial of health Effects of antioxidant vitamins and minerals. Arch Intern Med 2004, 164: 2335-2342.</ref>                
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Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, das Phenole eine wichtigere Rolle spielen als bisher angenommen. Der Mensch nimmt in der Regel täglich eine recht hohe Dosis an phenolischen Verbindungen auf. Es gibt Hinweise darauf dass sie eine erhebliche Rolle spielen beim Aufrechterhalten der Redoxreaktion. Allerdings können Phenole im Zusammenhang mit Metallen auch Radikale freisetzen (Haber-Weiss und Fenton-Reaktion). Dies ist der Grund warum bei In-Vitro-Versuchen oft gentoxische Effekte beobachtet werden, wenn hohe Konzentrationen vorliegen. <ref>Soni MG, Thurmond TS, Miller ER, 3d et al, Safety of Vitamins and Minerals, controversies and perspectives. Toxikol Sci 2010, 118, 348-355</ref> <ref>Hercberg S, Galan P., Preziosi P. et al, The SU.VI Study: a randomized placebo-controlled trial of health Effects of antioxidant vitamins and minerals. Arch Intern Med 2004, 164: 2335-2342.</ref>                
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Grundsätzlich ist noch zu beachten, dass bei vielen Untersuchungen andere Einflussfaktoren nicht ausreichend genug berücksichtigt werden, wie zum Beispiel der grundsätzliche Ernährungszustand. Es ist davon auszugehen, das Schutzwirkungen hauptsächlich bei tatsächlicher Unterversorgung auftreten. In vielen Untersuchungen ist aber der Redoxzustand der Teilnehmer vor und während der Supplementierung nicht gemessen worden. Um die Untersuchungsergebnisse eindeutiger und spezifischer zu machen, wäre es angezeigt biochemische Verfahren anzuwenden, bei den sowohl die Ausgangssituation, wie auch die durch die Intervention ausgelösten Veränderungen erfasst, dokumentiert und damit besser bewertet werden können. <ref>Siegfried Knasmüller, Krebs und Ernährung, Risiken und Prävention – wissenschaftliche Grundlagen und Ernährungsempfehlungen 2014, Erweiterung Studienmethodik und Design, S. 51 </ref>  
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Grundsätzlich ist noch zu beachten, dass bei vielen Untersuchungen andere Einflussfaktoren nicht ausreichend genug berücksichtigt werden, wie zum Beispiel der grundsätzliche Ernährungszustand. Es ist davon auszugehen, das Schutzwirkungen hauptsächlich bei tatsächlicher Unterversorgung auftreten. In vielen Untersuchungen ist aber der Redoxzustand der Teilnehmer vor und während der Supplementierung nicht gemessen worden. Um die Untersuchungsergebnisse eindeutiger und spezifischer zu machen, wäre es angezeigt biochemische Verfahren anzuwenden, bei den sowohl die Ausgangssituation, wie auch die durch die Intervention ausgelösten Veränderungen erfasst, dokumentiert und damit besser bewertet werden können. <ref>Siegfried Knasmüller, Krebs und Ernährung, Risiken und Prävention – wissenschaftliche Grundlagen und Ernährungsempfehlungen 2014, Erweiterung Studienmethodik und Design, S. 51 </ref>  
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Aus all diesen Gründen ist es bis dato letztendlich nicht eindeutig erwiesen, dass die Einnahme von Antioxidantien mehr Nutzen als Schaden bringt. Krebspatienten wird von der Einnahme sogar abgeraten, da bei der Behandlung von Tumoren freie Radikale entstehen sollen, um die Tumorzellen abzutöten. Antioxidantien verringern deshalb den Heilungserfolg mancher Krebstherapien.<ref>http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_386_antioxidanzien-k-nnen-krebs-patienten-schaden.html</ref>. Auch wenn es sehr viele Publikationen zu dem Thema auf dem Markt sind, ist an einigen wesentlichen Stellen noch einige Forschungsarbeit zu leisten 
 
==Messung von freien Radikalen bei Gesunden und Kranken==
 
==Messung von freien Radikalen bei Gesunden und Kranken==
 
[[image:FRAS.jpg|FRAS-Testgerät|300px|thumb]]
 
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