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− | Die '''Autohormontherapie nach Schliephake''' (AHT) ist eine von [https://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Schliephake Erwin Schliephake] erfundene obsolete Anwendung der Diathermie (Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen) zur [[pseudomedizin]]ischen Behandlung von Krebserkrankungen. Die Methode wurde etwa 1934 erfunden und hiess zunächst ''"UKW-Therapie über die Hypophyse"''. | + | [[image:Erwin Schliephake.jpg|Artikel von Erwin Schliephake über seine Methode|360px|thumb]] |
| + | Die '''Autohormontherapie nach Schliephake''' (AHT) ist eine von [https://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Schliephake Erwin Schliephake] erfundene obsolete Anwendung der Diathermie (Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen) zur [[pseudomedizin]]ischen Behandlung von Krebserkrankungen. Die Methode wurde etwa 1928 von Schliephake in Zusammenarbeit mit dem Physiker Abraham Esau erfunden und hieß später auch ''"UKW-Therapie über die Hypophyse"''. |
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− | Schliephake wollte mit seiner [[Unkonventionelle Krebstherapien|unkonventionellen Methode]] eine Art Selbstheilung (Spontanremission) bei Krebserkrankten auslösen. Er war davon überzeugt, dass Krebserkrankungen durch Regulationsstörungen der Hirnanhangdrüse verursacht seien, und elektromagnetische Felder dem abhelfen könnten. Zu seiner Methode liegen keine seriös veröffentlichte Studien vor, die die Behauptungen stützen würden. Die praktisch vergessene Methode wird wegen fehlender Belege einer Wirksamkeit in der wissenschaftlichen Medizin nicht eingesetzt, und die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. | + | Schliephake wollte mit seiner [[Unkonventionelle Krebstherapien|unkonventionellen Methode]] eine Art Selbstheilung (Spontanremission) bei Krebserkrankten auslösen. Er war davon überzeugt, dass Krebserkrankungen durch Regulationsstörungen der Hirnanhangdrüse verursacht seien und elektromagnetische Felder dem abhelfen könnten. Zu seiner Methode liegen keine seriös veröffentlichten Studien vor, die die Behauptungen stützen würden. Die praktisch vergessene Methode wird wegen fehlender Belege einer Wirksamkeit in der wissenschaftlichen Medizin nicht eingesetzt, und die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. |
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| Ein bekannterer Anwender der Methode war nach eigenem Bekunden der österreichische [[Scientology|Scientologe]] und Arzt [[Thomas Kroiss]].<ref>Thomas Kroiss: Brustkrebs: Heilungschancen und Alternativen - Ein Leitfaden für Betroffene28. Januar 2011, S. 187</ref> | | Ein bekannterer Anwender der Methode war nach eigenem Bekunden der österreichische [[Scientology|Scientologe]] und Arzt [[Thomas Kroiss]].<ref>Thomas Kroiss: Brustkrebs: Heilungschancen und Alternativen - Ein Leitfaden für Betroffene28. Januar 2011, S. 187</ref> |
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− | '''Hinweis:''' die Atihormontherapie ist nicht mit einer Antihormontherapie (beispielsweise bei Brustkrebs) zu verwechseln. | + | '''Hinweis:''' die Autohormontherapie ist nicht mit einer Antihormontherapie (beispielsweise bei Brustkrebs) zu verwechseln. |
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| ==Methode== | | ==Methode== |
− | [[image:Autohormontherapie nach Schliephake.jpg|Kurzwellenbestrahlung (Diathermie) der angeblich gegen Krebs heilsamen Autohormontherapie nach Schliephake an der [[Hufeland Klinik]] in Bad Mergentheim|360px|thumb]] | + | [[image:Autohormontherapie nach Schliephake.jpg|Kurzwellenbestrahlung (Diathermie) bei der angeblich gegen Krebs heilsamen Autohormontherapie nach Schliephake an der [[Hufeland-Klinik für ganzheitliche immunbiologische Therapie]] in Bad Mergentheim|360px|thumb]] |
− | Zum Einsatz kommt für 6-15 Minuten ein Diathermiegerät, also ein starker Kurzwellensender mit zwei Platten (so genannte ''Schliephake-Elektroden'') als Sendeantennen. Der Patient befindet sich mit dem Kopf zwischen den Kondensatorplatten im Nahfeld der Antenne, allerdings ist auch von Bestrahlungen der Genitalregion die Rede. Auf Grund der eingesetzten relativ niedrigen Frequenz (13 oder 27 MHz) kommt es - [[Elektrosmog|wie in einem Mikrowellenofen]] - zu einer Erwärmung im Kopfbereich, weil die verwendete Sendeleistung ein Vielfaches üblicher Mobiltelefone beträgt. Um die in der [[Alternativmedizin]] zumeist als schädlich angesehenen elektromagnetischen Wellen (oder Radiowellen) nicht nennen zu müssen, ist im Zusammenhang mit der Autohormontherapie stets von angeblich heilenden ''"elektrischen Schwingungen"'' die Rede. Zitat: | + | Zum Einsatz kommt für 6-15 Minuten ein Diathermiegerät, also ein starker Kurzwellensender mit zwei Platten (so genannte ''Schliephake-Elektroden'') als Sendeantennen. Der Patient befindet sich mit dem Kopf zwischen den Kondensatorplatten im Nahfeld der Antenne, allerdings ist auch von Bestrahlungen der Genitalregion die Rede. Auf Grund der eingesetzten relativ niedrigen Frequenz (13 oder 27 MHz) kommt es - [[Elektrosmog|wie in einem Mikrowellenofen]] - zu einer Erwärmung im Kopfbereich, wobei die verwendete Sendeleistung ein Vielfaches üblicher Mobiltelefone beträgt. Um die in der [[Alternativmedizin]] zumeist als schädlich angesehenen elektromagnetischen Wellen (oder Radiowellen) nicht nennen zu müssen, ist im Zusammenhang mit der Autohormontherapie heute stets von angeblich heilenden ''"elektrischen Schwingungen"'' die Rede: |
− | :''Bei der AHT kommen elektrische Schwingungen zur Anwendung, die besonderen Gesetzen folgen und fast die Eigenschaften von optischen Wellen annehmen''. | + | :''"Bei der AHT kommen elektrische Schwingungen zur Anwendung, die besonderen Gesetzen folgen und fast die Eigenschaften von optischen Wellen annehmen"''. |
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| Eine derartige Erwärmung von Körpergewebe durch elektromagnetische Wellen findet sich auch bei einigen Formen der [[Hyperthermie]]. Bei der Hyperthermie wird jedoch ein ganz anderer Mechanismus genannt, der bei Krebs genutzt werde. | | Eine derartige Erwärmung von Körpergewebe durch elektromagnetische Wellen findet sich auch bei einigen Formen der [[Hyperthermie]]. Bei der Hyperthermie wird jedoch ein ganz anderer Mechanismus genannt, der bei Krebs genutzt werde. |
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| ==Erwin Schliephake== | | ==Erwin Schliephake== |
− | Erwin Schliephake war Professor für physikalische Therapie an der Universität Würzburg. | + | [https://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Schliephake Erwin Schliephake] (geb. 18. August 1894 in Gießen, gest. 26. Januar 1995) war Professor für physikalische Therapie an der Universität Würzburg. |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |
| *[http://zaen.gruen.net/archiv/pdf/1964/1964-06.pdf Physikalisch-diätetische Therapie in Klinik und Praxis, 5. Jahrg, Heft 6, 1964] | | *[http://zaen.gruen.net/archiv/pdf/1964/1964-06.pdf Physikalisch-diätetische Therapie in Klinik und Praxis, 5. Jahrg, Heft 6, 1964] |