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[[image:Klehr6.jpg|Beschluss des Bundesausschusses vom 10.12.1999, gültig seit dem 22.03.2000
 
[[image:Klehr6.jpg|Beschluss des Bundesausschusses vom 10.12.1999, gültig seit dem 22.03.2000
 
(Veröffentlichung im Bundesanzeiger Nr. 56, 21.03.2000)|400px|thumb]]
 
(Veröffentlichung im Bundesanzeiger Nr. 56, 21.03.2000)|400px|thumb]]
Klehr bezeichnet sein Verfahren als ''Autologe Target Cytokine-Therapie (ATC) zur tumorspezifischen Immuntherapie (TSIT)'', oder kurz ATC-TSIT, nachdem er es zunächst TITAI (''Tumor-Identifikations-Training für Immunkompetente Zellen'') genannt hatte.<ref>Klehr, N.: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 1992, Heft 10</ref><ref>Klehr, N., Ahne, W.: ''Expression von autologen Target Cytokinen der peripheren kernhaltigen Zellen aus dem Blut von Krebspatienten - ACT'' 1993 (unveröffentlicht)</ref> Laut Patentschrift<ref>Patent DE&nbsp;3923848&nbsp;C2: ''Das Demaskierungstraining für autologe Immunozyten gegen maskierte Tumorzellen in vitro.'' Anmeldetag: 19.&nbsp;Juli 1989, Offenlegungstag: 24.&nbsp;Januar 1991, Patenterteilung: 27.&nbsp;August 1998. Anmelder/Erfinder: Klehr, Nikolaus W., Prof. Dr. med.</ref> soll dieses Verfahren auf der Überlegung beruhen, dass ein zelluläres "Demaskierungstraining für autologe Immunozyten" durchgeführt werden könne. Mit dem Verfahren soll laut Klehr ''"die Möglichkeit gegeben werden, dass autologe Immunozyten über unterschiedliche Zeiträume hin maskierte Tumorzellen in vitro erkennen"'' könnten. Klehr beschreibt seine Methode auch in seinem im [[Haug-Verlag]] erschienenen Buch "Eigenbluttherapie und andere autologe Verfahren - Ein Lehrbuch für die ärztliche Praxis"<ref>Klehr N, ''Eigenbluttherapie und andere autologe Verfahren - Ein Lehrbuch für die ärztliche Praxis.'' 2000, HAUG-Verlag [http://www.krebsbehandlung.de/Lehrbuchbeitrag.html Text]</ref>. Er vergleicht bei dieser Gelegenheit seine Methode mit den [[Eigenbluttherapie]]n aus der [[Alternativmedizin]] und zieht dazu einen Eintrag aus dem Pschyrembel aus dem Jahr 1990 heran. Ziel seiner Therapie seien körpereigene (autologe) antigeninduzierte Zytokine als Arzneimittel (Interferone, Interleukine, Tumornekrosefaktor). Als zytokinstimulierende Antigene sollen dabei Oberflächenmarker von Tumorzellen fungieren.  
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Klehr bezeichnete sein Verfahren als ''Autologe Target Cytokine-Therapie (ATC) zur tumorspezifischen Immuntherapie (TSIT)'', oder kurz ATC-TSIT, nachdem er es zunächst TITAI (''Tumor-Identifikations-Training für Immunkompetente Zellen'') genannt hatte.<ref>Klehr, N.: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 1992, Heft 10</ref><ref>Klehr, N., Ahne, W.: ''Expression von autologen Target Cytokinen der peripheren kernhaltigen Zellen aus dem Blut von Krebspatienten - ACT'' 1993 (unveröffentlicht)</ref> Laut Patentschrift<ref>Patent DE&nbsp;3923848&nbsp;C2: ''Das Demaskierungstraining für autologe Immunozyten gegen maskierte Tumorzellen in vitro.'' Anmeldetag: 19.&nbsp;Juli 1989, Offenlegungstag: 24.&nbsp;Januar 1991, Patenterteilung: 27.&nbsp;August 1998. Anmelder/Erfinder: Klehr, Nikolaus W., Prof. Dr. med.</ref> soll dieses Verfahren auf der Überlegung beruhen, dass ein zelluläres "Demaskierungstraining für autologe Immunozyten" durchgeführt werden könne. Mit dem Verfahren soll laut Klehr ''"die Möglichkeit gegeben werden, dass autologe Immunozyten über unterschiedliche Zeiträume hin maskierte Tumorzellen in vitro erkennen"'' könnten. Klehr beschrieb seine Methode auch in seinem im [[Haug-Verlag]] erschienenen Buch "Eigenbluttherapie und andere autologe Verfahren - Ein Lehrbuch für die ärztliche Praxis"<ref>Klehr N, ''Eigenbluttherapie und andere autologe Verfahren - Ein Lehrbuch für die ärztliche Praxis.'' 2000, HAUG-Verlag [http://www.krebsbehandlung.de/Lehrbuchbeitrag.html Text]</ref>. Er verglich bei dieser Gelegenheit seine Methode mit den [[Eigenbluttherapie]]n aus der [[Alternativmedizin]] und zog dazu einen Eintrag aus dem Pschyrembel aus dem Jahr 1990 heran. Ziel seiner Therapie seien körpereigene (autologe) antigeninduzierte Zytokine als Arzneimittel (Interferone, Interleukine, Tumornekrosefaktor). Als zytokinstimulierende Antigene sollen dabei Oberflächenmarker von Tumorzellen fungieren.  
    
Dem Patienten wird Blut entnommen, das in einem nicht exakt erklärten Verfahren mononukleäre Zellen isoliert. Durch Zentrifugieren sollen anschließend "äußere Zellmembranbestandteile" entfernt werden. Letztendlich sollen freigelegte Tumorzellen und Tumorantigen-phagozytierende Makrophagen übrig bleiben. Anschließend werden vorab abgetrennte mononukleäre Zellen mit den behandelten Zellen inkubiert. Immunaktivatoren oder Stimulantien sollen dabei nicht zum Einsatz kommen. Alle zwei Tage wird dem Patienten das gewonnene Arzneimittel subkutan injiziert. An Tumoren und Metastasen sollen sich sodann heilende Entzündungen einstellen. Bei Knochenmetastasen würden sich Tumorschmerzen in "vertraute" Entzündungsschmerzen wandeln, die – so Klehr – ''sogar als wohltuend, weil bekannt, verspürt'' würden. Ab der dritten Therapiewoche sollen zudem die NK-Zellen zunehmen. Zur Wirksamkeit seiner Methode verweist Klehr auf ein Gutachten zu retrospektiven Stichproben-Untersuchungen aus dem Jahr 1998 über einen sechsmonatigen Therapieverlauf bei seinen eigenen Patienten ohne Kontrollgruppe. Dabei wurde jedoch seine Methode gleichzeitig mit anderen Therapien angewandt.<ref>Kiesewetter, H: Gutachterliche Stellungnahme zur Beurteilung der allgemeinen Wirksamkeit des Arzneimittels Eigenblutzytokine in der Tumormedizin. Berlin 1999</ref> Über eine Veröffentlichung der Studiendaten und des Gutachtens ist nichts bekannt. Ein wissenschaftlich gesicherter Nachweis für die Wirksamkeit der Methode steht aus.<ref>S. P. Hauser: ''Autologe Tumortherapie nach Klehr.'' In: ''Schweiz Rundsch Med Prax'' 1993; 82: 1072–1076.</ref> Mehrere Analysen der Ampulleninhalte, die keine über den normalen Serumkonzentrationen liegenden Zytokinkonzentrationen ergaben, haben zu Warnungen vor der Anwendung von ACT geführt.<ref>http://www.der-arzneimittelbrief.net/Jahrgang1997/Ausgabe05Seite33.htm</ref> Die gesetzlichen Krankenkassen lehnen daher eine Kostenübernahme generell ab.<ref>http://www.aerztezeitung.de/docs/2000/05/29/098a2001.asp</ref><ref>http://daris.kbv.de/daris/doccontent.dll?LibraryName=EXTDARIS^DMSSLAVE&SystemType=2&LogonId=6e4fe9519daf6915a572f27efdcbcdcd&DocId=003734009&Page=1</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=22333</ref> Die hohen Kosten für dieses Verfahren müssen deshalb von den Patienten selbst übernommen werden. Bekannt gewordene Nebenwirkungen sind: Müdigkeit, Fieberattacken, Schmerzen, Lymphopenien und Leukozytosen. Von Klehr selbst wird sein Verfahren dagegen als nebenwirkungsfrei beschrieben.
 
Dem Patienten wird Blut entnommen, das in einem nicht exakt erklärten Verfahren mononukleäre Zellen isoliert. Durch Zentrifugieren sollen anschließend "äußere Zellmembranbestandteile" entfernt werden. Letztendlich sollen freigelegte Tumorzellen und Tumorantigen-phagozytierende Makrophagen übrig bleiben. Anschließend werden vorab abgetrennte mononukleäre Zellen mit den behandelten Zellen inkubiert. Immunaktivatoren oder Stimulantien sollen dabei nicht zum Einsatz kommen. Alle zwei Tage wird dem Patienten das gewonnene Arzneimittel subkutan injiziert. An Tumoren und Metastasen sollen sich sodann heilende Entzündungen einstellen. Bei Knochenmetastasen würden sich Tumorschmerzen in "vertraute" Entzündungsschmerzen wandeln, die – so Klehr – ''sogar als wohltuend, weil bekannt, verspürt'' würden. Ab der dritten Therapiewoche sollen zudem die NK-Zellen zunehmen. Zur Wirksamkeit seiner Methode verweist Klehr auf ein Gutachten zu retrospektiven Stichproben-Untersuchungen aus dem Jahr 1998 über einen sechsmonatigen Therapieverlauf bei seinen eigenen Patienten ohne Kontrollgruppe. Dabei wurde jedoch seine Methode gleichzeitig mit anderen Therapien angewandt.<ref>Kiesewetter, H: Gutachterliche Stellungnahme zur Beurteilung der allgemeinen Wirksamkeit des Arzneimittels Eigenblutzytokine in der Tumormedizin. Berlin 1999</ref> Über eine Veröffentlichung der Studiendaten und des Gutachtens ist nichts bekannt. Ein wissenschaftlich gesicherter Nachweis für die Wirksamkeit der Methode steht aus.<ref>S. P. Hauser: ''Autologe Tumortherapie nach Klehr.'' In: ''Schweiz Rundsch Med Prax'' 1993; 82: 1072–1076.</ref> Mehrere Analysen der Ampulleninhalte, die keine über den normalen Serumkonzentrationen liegenden Zytokinkonzentrationen ergaben, haben zu Warnungen vor der Anwendung von ACT geführt.<ref>http://www.der-arzneimittelbrief.net/Jahrgang1997/Ausgabe05Seite33.htm</ref> Die gesetzlichen Krankenkassen lehnen daher eine Kostenübernahme generell ab.<ref>http://www.aerztezeitung.de/docs/2000/05/29/098a2001.asp</ref><ref>http://daris.kbv.de/daris/doccontent.dll?LibraryName=EXTDARIS^DMSSLAVE&SystemType=2&LogonId=6e4fe9519daf6915a572f27efdcbcdcd&DocId=003734009&Page=1</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=22333</ref> Die hohen Kosten für dieses Verfahren müssen deshalb von den Patienten selbst übernommen werden. Bekannt gewordene Nebenwirkungen sind: Müdigkeit, Fieberattacken, Schmerzen, Lymphopenien und Leukozytosen. Von Klehr selbst wird sein Verfahren dagegen als nebenwirkungsfrei beschrieben.
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