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Zumindest im Bundesland Thüringen ist die Anwendung der Bienenlufttherapie 2015 verboten worden. Anlass war die Besorgnis vor erheblichen unerwünschten Wirkungen, insbesondere bei Pollenallergikern.<ref name="welt">[http://www.welt.de/gesundheit/article149108017/Behoerden-verbieten-umstrittene-Bienenluft-Therapie.html Behörden verbieten umstrittene Bienenluft-Therapie. Die Welt, 21. November 2015]</ref>
 
Zumindest im Bundesland Thüringen ist die Anwendung der Bienenlufttherapie 2015 verboten worden. Anlass war die Besorgnis vor erheblichen unerwünschten Wirkungen, insbesondere bei Pollenallergikern.<ref name="welt">[http://www.welt.de/gesundheit/article149108017/Behoerden-verbieten-umstrittene-Bienenluft-Therapie.html Behörden verbieten umstrittene Bienenluft-Therapie. Die Welt, 21. November 2015]</ref>
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==Urprung der Anwendung==
 
Erfinder ist zum einen der Imker Hans Musch aus dem schwäbischen Ochsenhausen,<ref>Hans Musch, Rösenenweg 2, D-88416 Ochsenhausen</ref> der sich wiederum auf ähnliche Therapieverfahren mit Bienenluft aus Russland beruft. Musch behauptet anekdotisch, durch die Bienenluft von einer Hirnhautentzündung geheilt worden zu sein. Laut einer alternativen Anekdote habe er nach einem Unfall unter chronischen Kopfschmerzen gelitten, die sich besserten und schließlich verschwanden, wenn er bei seinen Bienen war. Sein Konkurrent ist der Imker Heinrich Christl, der die "Bienenluft-Imkerei Heinrich Christl" im deutschen Bad Liebenzell/Unterlengenhardt betreibt. Christl behauptet, die Methode in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt zu haben. 2006 sei eine erste Anwendung "seiner" Methode nahe Memmingen zu beobachten gewesen. Anderen Angaben zufolge sei die Methode 1987 von einem Heinrich Hüttner jun. (Slogan ''Atmen Sie sich gesund mit Bienenluft'') entdeckt worden.
 
Erfinder ist zum einen der Imker Hans Musch aus dem schwäbischen Ochsenhausen,<ref>Hans Musch, Rösenenweg 2, D-88416 Ochsenhausen</ref> der sich wiederum auf ähnliche Therapieverfahren mit Bienenluft aus Russland beruft. Musch behauptet anekdotisch, durch die Bienenluft von einer Hirnhautentzündung geheilt worden zu sein. Laut einer alternativen Anekdote habe er nach einem Unfall unter chronischen Kopfschmerzen gelitten, die sich besserten und schließlich verschwanden, wenn er bei seinen Bienen war. Sein Konkurrent ist der Imker Heinrich Christl, der die "Bienenluft-Imkerei Heinrich Christl" im deutschen Bad Liebenzell/Unterlengenhardt betreibt. Christl behauptet, die Methode in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt zu haben. 2006 sei eine erste Anwendung "seiner" Methode nahe Memmingen zu beobachten gewesen. Anderen Angaben zufolge sei die Methode 1987 von einem Heinrich Hüttner jun. (Slogan ''Atmen Sie sich gesund mit Bienenluft'') entdeckt worden.
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Entsprechende Luftpumpen mit Filter und Atemmaske werden von einer Firma KAFI von Sabrina Kammerer und Vera Hertenberger-Fischer<ref>KaFi - Vertrieb von ApiAir-Inhalationsgeräten und Zubehör, Sabrina Kammerer, Ginsterweg 31, D-88471 Laupheim-Baustetten</ref> aus D-88471 Laupheim-Baustetten für 245 Euro angeboten. In Österreich werden auch Schlafkuren ("Eine Nacht im Bienenhaus mit intensiver Bienenluft") oder "Bienenluft in Flaschen" angeboten. Auch gibt es mittlerweile Bienenluftgeräte mit [[Propolis]]verdampfer, Bienenluft-Wellnesskabinen mit Sauerstoffanreicherung und Bienenluft für Sportpferde sowie lukrative Bienenluftangebote für Rennkamele arabischer Kunden.
      
==Methode==
 
==Methode==
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Bei der Methode nach Christl kommt offenbar weder eine Luftpumpe noch eine Luftmaske oder Pollenfilter zum Einsatz. Die Kunden atmen lediglich die von Bienenstöcken ausgehende Stockluft ein. Auch bei Christl kommt es nicht zu einem direkten Kontakt mit Bienen. Christl schreibt dazu im Internet:
 
Bei der Methode nach Christl kommt offenbar weder eine Luftpumpe noch eine Luftmaske oder Pollenfilter zum Einsatz. Die Kunden atmen lediglich die von Bienenstöcken ausgehende Stockluft ein. Auch bei Christl kommt es nicht zu einem direkten Kontakt mit Bienen. Christl schreibt dazu im Internet:
 
:''"Die Zugluft erzeugende Absaugung der Bienenluft über den Deckel verwende ich nicht. Von dieser Methode bin ich schon seit Jahren abgekommen, da sie für das Bienenvolk nicht verträglich ist und die entsprechenden Geräte nicht gerade günstig.<br>Jeder Grundschüler weis, dass Insekten, damit sind auch unsere Bienen gemeint, keine Zugluft vertragen. Unter dem Vorwand alles ist gesund werden nun komplizierte Geräte entwickelt und teuer verkauft, die genau dies über einen längeren Zeitraum bewerkstelligen.<br>Das teure Absaugen, der auch für den Lebenserhalt der Bienen gesunden Luft über den Deckel, stört das innere Gefüge des Bienenvolkes und schwächt es langfristig.<br>Und siehe da... Geldgier und Genialität gehen oft getrennte Wege."''<ref>http://www.bienenluft-imkerei.de/bienenluft.html</ref>
 
:''"Die Zugluft erzeugende Absaugung der Bienenluft über den Deckel verwende ich nicht. Von dieser Methode bin ich schon seit Jahren abgekommen, da sie für das Bienenvolk nicht verträglich ist und die entsprechenden Geräte nicht gerade günstig.<br>Jeder Grundschüler weis, dass Insekten, damit sind auch unsere Bienen gemeint, keine Zugluft vertragen. Unter dem Vorwand alles ist gesund werden nun komplizierte Geräte entwickelt und teuer verkauft, die genau dies über einen längeren Zeitraum bewerkstelligen.<br>Das teure Absaugen, der auch für den Lebenserhalt der Bienen gesunden Luft über den Deckel, stört das innere Gefüge des Bienenvolkes und schwächt es langfristig.<br>Und siehe da... Geldgier und Genialität gehen oft getrennte Wege."''<ref>http://www.bienenluft-imkerei.de/bienenluft.html</ref>
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Anbieter entsprechender Luftpumpen mit Filter und Atemmaske ist eine Firma namens KAFI von Sabrina Kammerer und Vera Hertenberger-Fischer<ref>KaFi - Vertrieb von ApiAir-Inhalationsgeräten und Zubehör, Sabrina Kammerer, Ginsterweg 31, D-88471 Laupheim-Baustetten</ref> aus D-88471 Laupheim-Baustetten für 245 Euro angeboten. In Österreich werden auch Schlafkuren ("Eine Nacht im Bienenhaus mit intensiver Bienenluft") oder "Bienenluft in Flaschen" angeboten. Auch gibt es mittlerweile Bienenluftgeräte mit [[Propolis]]verdampfer, Bienenluft-Wellnesskabinen mit Sauerstoffanreicherung und Bienenluft für Sportpferde sowie lukrative Bienenluftangebote für Rennkamele arabischer Kunden.
    
Eine Variante propagiert der Imker Heinz Giegerich aus Großwallstadt. Dabei wird die Luft nicht direkt aus einem Bienenstock abgesogen, sondern es werden Substanzen aus dem Bienstock in einen Behälter gegeben, der dann von Luft durchströmt wird, die der Patient oder Wellnesskunde einatmet.<ref>[http://www.naduat.de/ Homepage von Heinz Giegerichs Firma ''naduat'']</ref><ref>Gebrauchsmuster DE202009013545U1: Vorrichtung zur Erzeugung einer gasförmigen Phase. Anmelder/Inhaber: Giegerich, Heinz. Anmeldedatum: 07.10.2009</ref> Ein Vorteil dieses Verfahrens sei, dass es auch zu Hause angewendet werden könne.
 
Eine Variante propagiert der Imker Heinz Giegerich aus Großwallstadt. Dabei wird die Luft nicht direkt aus einem Bienenstock abgesogen, sondern es werden Substanzen aus dem Bienstock in einen Behälter gegeben, der dann von Luft durchströmt wird, die der Patient oder Wellnesskunde einatmet.<ref>[http://www.naduat.de/ Homepage von Heinz Giegerichs Firma ''naduat'']</ref><ref>Gebrauchsmuster DE202009013545U1: Vorrichtung zur Erzeugung einer gasförmigen Phase. Anmelder/Inhaber: Giegerich, Heinz. Anmeldedatum: 07.10.2009</ref> Ein Vorteil dieses Verfahrens sei, dass es auch zu Hause angewendet werden könne.
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Anhänger und Befürworter der Wellness-Methode behaupten anekdotisch so genannte "quasi universelle Wirkungen, moderate Kosten" und eine "Abwesenheit negativer Nebeneffekte". Zu den behaupteten ausschließlich positiven Wirkungen werden Heilungen oder Besserungen bei zahlreichen und gleichzeitig völlig unterschiedlichen Erkrankungen und Zuständen genannt. Aufgeführt werden etwa Kopfschmerzen, Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Bronchitis, Pseudo-Krupp, [[Alternativmedizinische Immunschwäche|Infekt-Anfälligkeit]], COPD, Schlafstörungen, Depression, chronischer Schnupfen und Muskelfaserrisse.
 
Anhänger und Befürworter der Wellness-Methode behaupten anekdotisch so genannte "quasi universelle Wirkungen, moderate Kosten" und eine "Abwesenheit negativer Nebeneffekte". Zu den behaupteten ausschließlich positiven Wirkungen werden Heilungen oder Besserungen bei zahlreichen und gleichzeitig völlig unterschiedlichen Erkrankungen und Zuständen genannt. Aufgeführt werden etwa Kopfschmerzen, Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Bronchitis, Pseudo-Krupp, [[Alternativmedizinische Immunschwäche|Infekt-Anfälligkeit]], COPD, Schlafstörungen, Depression, chronischer Schnupfen und Muskelfaserrisse.
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Zur Wirkungsweise geben Befürworter der Methode an, dass bei der Bienenluft-Therapie durch die Wärme (etwa 36 Grad) bei gleichzeitig hoher Luftfeuchte im Bienenstock und durch die Ventilation, die die Bienen mit ihren Flügeln erzeugen, [[ätherische Öle]] und Flavonoide aus [[Honig]], [[Pollen]], Wachs und [[Propolis]] an die Luft im Bienenstock abgegeben werden.
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Zur Wirkungsweise geben Befürworter der Methode an, dass bei der Bienenluft-Therapie durch die Wärme (etwa 36 Grad) bei gleichzeitig hoher Luftfeuchte im Bienenstock und durch die Ventilation, die die Bienen mit ihren Flügeln erzeugen, [[ätherische Öle]] und Flavonoide aus [[Honig]], [[Pollen]], Wachs und Propolis an die Luft im Bienenstock abgegeben werden.
    
Zu diesen behaupteten Wirkungen existieren keine wissenschaftlichen Nachweise. Sämtliche, meist in anektotischen Einzelfallberichten wiedergegebenen "Erfolgsberichte" basieren auf Mutmaßungen ind Behauptungen, die sich nicht belegen lassen.<ref>[http://www.medizin-transparent.at/bienenluft-therapie-als-asthma-hoffnung Bienenluft-Therapie als Asthma-Hoffnung] medizin.transparent.at, abgerufen am 24. November 2015</ref>
 
Zu diesen behaupteten Wirkungen existieren keine wissenschaftlichen Nachweise. Sämtliche, meist in anektotischen Einzelfallberichten wiedergegebenen "Erfolgsberichte" basieren auf Mutmaßungen ind Behauptungen, die sich nicht belegen lassen.<ref>[http://www.medizin-transparent.at/bienenluft-therapie-als-asthma-hoffnung Bienenluft-Therapie als Asthma-Hoffnung] medizin.transparent.at, abgerufen am 24. November 2015</ref>
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