Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 3: Zeile 3:     
== Die frühen Jahre ==
 
== Die frühen Jahre ==
Adolf Josef Lanz entstammte einer Wiener Bürgerfamilie. Bereits in seiner Kindheit interessierte er sich sehr für das Mittelalter, die Kreuzritter und religiöse Orden. Als junger Mann trat er 1893 dem Zisterzienserorden bei und lebte bis 1899 als Bruder Georg im Stift Heiligenkreuz. Während seiner Zeit im Kloster wurde Lanz von dem Novizenmeister Nivard Schlögl, einem Professor für orientalische Sprachen und Altes Testament, unterrichtet. Lanz betrieb intensives Bibelstudium und befasste sich mit der Geschichte der 1133 gegründeten Abtei Heiligenkreuz. Lanz entwickelte während dieser Zeit, vielleicht auch inspiriert durch den glühenden Antisemiten Schlögl, eine eigenwillige Interpretation der christlichen Religion. Er gelangte zu der Überzeugung, dass das "gute Prinzip" von den blonden und blauäugigen Herrenmenschen verkörpert werde, das "dunkle Prinzip" von "animalischen Rassen", wie Afrikanern, Asiaten und "Mediterranoiden"<ref>Goodrick-Clarke, Nicholas: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, Wiesbaden 2004,84.</ref>. Glaubt man Lanz, so verließ er den Orden weil dieser die ursprüngliche "rassische Doktrin" des Christentums verraten habe. Seine Vorgesetzten bestanden jedoch darauf, Lanz wäre wegen "fleischlicher Liebe" ausgetreten.
+
Adolf Josef Lanz entstammte einer Wiener Bürgerfamilie. Bereits in seiner Kindheit interessierte er sich sehr für das Mittelalter, die Kreuzritter und religiöse Orden.  
 +
 
 +
Als junger Mann trat er 1893 dem Zisterzienserorden bei und lebte bis 1899 als Bruder Georg im Stift Heiligenkreuz. Lanz wurde 1898 zum katholischen Priester geweiht. Während seiner Zeit im Kloster wurde Lanz von dem Novizenmeister Nivard Schlögl, einem Professor für orientalische Sprachen und Altes Testament, unterrichtet. Lanz betrieb intensives Bibelstudium und befasste sich mit der Geschichte der 1133 gegründeten Abtei Heiligenkreuz. Lanz entwickelte während dieser Zeit, vielleicht auch inspiriert durch den glühenden Antisemiten Schlögl, eine eigenwillige Interpretation der christlichen Religion. Er gelangte zu der Überzeugung, dass das "gute Prinzip" von den blonden und blauäugigen Herrenmenschen verkörpert werde, das "dunkle Prinzip" von "animalischen Rassen", wie Afrikanern, Asiaten und "Mediterranoiden"<ref>Goodrick-Clarke, Nicholas: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, Wiesbaden 2004,84.</ref>. Glaubt man Lanz, so verließ er den Orden weil dieser die ursprüngliche "rassische Doktrin" des Christentums verraten habe. Seine Vorgesetzten bestanden jedoch darauf, Lanz wäre wegen "fleischlicher Liebe" ausgetreten. Lanz selbst gab später an, seine ständig „steigende Nervosität“ und seine dadurch angegriffene Gesundheit seien der Grund für seinen im April 1899 vollzogenen – und im Übrigen völlig ''freiwilligen'' – Austritt gewesen. Das Kapitelbuch hingegen vermerkt „fleischliche Liebe“ als Ausscheidensgrund. Einige Kommentatoren vermuten hinter diesem Vermerk eine Frauenbeziehung und sehen in derem mutmaßlichen Scheitern einen Grund oder Mitgrund für Lanz’ spätere Misogynie. Andere Kommentatoren verweisen auf das in den 1930ern von Nationalsozialisten in Umlauf gebrachte Gerücht, Lanz sei homosexuell gewesen, und auf den Umstand, dass Lanz nach seiner Priesterweihe an der Ausbildung der Wiener Sängerknaben beteiligt war.
    
== Die Theozoologie ==
 
== Die Theozoologie ==
23.054

Bearbeitungen

Navigationsmenü