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[[image:Bioresonanz-Bicom-Schema.png|thumb|300px|Bioresonanzbehandlung (schematische Darstellung aus der Werbung der Firma Regumed)]]
 
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[[image:ErichRasche_FranzMorell.jpg|thumb|300px|Erich Rasche (links) und Franz Morell]]
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[[image:ErichRasche_FranzMorell.jpg|thumb|Erich Rasche (links) und Franz Morell]]
[[image:Bioresonanz-Kugelelektroden.jpg|thumb|300px|Bioresonanzbehandlung<ref>Zur Diagnostik verwendet die Therapeutin auf dem Foto außerdem eine [[Biotensor|Einhand-Wünschelrute]].</ref>]]
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[[image:Bioresonanz-Kugelelektroden.jpg|thumb|Bioresonanzbehandlung<ref>Zur Diagnostik verwendet die Therapeutin auf dem Foto außerdem eine [[Biotensor|Einhand-Wünschelrute]].</ref>]]
 
Die '''Bioresonanz''' ist ein [[pseudowissenschaft]]liches Konzept, demzufolge der Mensch ein messbares elektromagnetisches Schwingungsspektrum aussendet, welches Auskunft über Krankheiten geben soll. Hierauf basiert die '''Bioresonanztherapie''', die von zahlreichen [[Heilpraktiker]]n und Ärzten zur [[pseudomedizin]]ischen Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt wird, insbesondere von Allergien, Schlafstörungen, chronischer Müdigkeit usw. Kern der Methode ist es, "pathologische Schwingungen" mit Hilfe eines Gerätes zu "löschen". Da die behaupteten körpereigenen Schwingungen in Wirklichkeit jedoch nicht existieren, ist die Bioresonanztherapie eine Scheinbehandlung.
 
Die '''Bioresonanz''' ist ein [[pseudowissenschaft]]liches Konzept, demzufolge der Mensch ein messbares elektromagnetisches Schwingungsspektrum aussendet, welches Auskunft über Krankheiten geben soll. Hierauf basiert die '''Bioresonanztherapie''', die von zahlreichen [[Heilpraktiker]]n und Ärzten zur [[pseudomedizin]]ischen Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt wird, insbesondere von Allergien, Schlafstörungen, chronischer Müdigkeit usw. Kern der Methode ist es, "pathologische Schwingungen" mit Hilfe eines Gerätes zu "löschen". Da die behaupteten körpereigenen Schwingungen in Wirklichkeit jedoch nicht existieren, ist die Bioresonanztherapie eine Scheinbehandlung.
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==Das Verfahren==
 
==Das Verfahren==
[[image:Bioresonanz-Blockschaltbild.png|thumb|300px|Blockschaltbild eines Bioresonanzgerätes nach Morell.<ref>Franz Morell: MORA-Therapie. 3. Aufl. 1992, S. 40</ref> Der Ausgang des oberen Signalzweiges mit Hochpassfilter (HP) und Tiefpassfilter (TP) kann wahlweise auch invertiert werden (Ausgang &Amacr; lies: "A quer"). Der untere Signalzweig enthält den "Separator", hier "H+D-Filter" genannt, mit dem "harmonische" Schwingungen (H) von schädlichen, "disharmonischen" Schwingungen (D) getrennt werden sollen. Mit der "Therapie-Steuerteil" genannten Einheit wird die Dauer der Behandlungen und der Pausen dazwischen gesteuert.]]
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[[image:Bioresonanz-Blockschaltbild.png|thumb|300px|Blockschaltbild eines Bioresonanzgerätes nach Morell.<ref>Franz Morell: MORA-Therapie. 3. Aufl. 1992, S. 40</ref> Der Ausgang des oberen Signalzweiges mit Hochpassfilter (HP) und Tiefpassfilter (TP) kann wahlweise auch invertiert werden (Ausgang &#256;, lies: "A quer"). Der untere Signalzweig enthält den "Separator", hier "H+D-Filter" genannt, der "harmonische" Schwingungen (H) von schädlichen, "disharmonischen" Schwingungen (D) trennen soll.]]
 
[[image:Bioresonanz-Invertieren.png|thumb|300px|Morells Vorstellung des Invertierens und Auslöschens "pathologischer Schwingungen"<ref>Franz Morell: MORA-Therapie. 3. Aufl. 1992, S. 38</ref>]]
 
[[image:Bioresonanz-Invertieren.png|thumb|300px|Morells Vorstellung des Invertierens und Auslöschens "pathologischer Schwingungen"<ref>Franz Morell: MORA-Therapie. 3. Aufl. 1992, S. 38</ref>]]
 
Mit Hilfe einer Elektrode, die der Patient in der Hand hält, werden "körpereigene Schwingungen" oder "Frequenzmuster" abgenommen. Es wird also davon ausgegangen, dass es sich bei den Schwingungen um ein elektrisches Signal handelt. Diese Wechselspannung wird nun im Bioresonanzgerät um einen einstellbaren Faktor verstärkt, gegebenenfalls "invertiert" und dem Körper über eine andere Elektrode wieder zugeführt. Die beiden Schwingungen sollen sich dann gegenseitig aufheben, wodurch die Krankheit "gelöscht" werden könne.
 
Mit Hilfe einer Elektrode, die der Patient in der Hand hält, werden "körpereigene Schwingungen" oder "Frequenzmuster" abgenommen. Es wird also davon ausgegangen, dass es sich bei den Schwingungen um ein elektrisches Signal handelt. Diese Wechselspannung wird nun im Bioresonanzgerät um einen einstellbaren Faktor verstärkt, gegebenenfalls "invertiert" und dem Körper über eine andere Elektrode wieder zugeführt. Die beiden Schwingungen sollen sich dann gegenseitig aufheben, wodurch die Krankheit "gelöscht" werden könne.
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Der "Separator", der harmonische" oder "physiologische" Schwingungen von "disharmonischen" oder "pathologischen" Schwingungen trennen soll, wurde laut Morell 1981 in die Bioresonanztechnik eingeführt, weil man die unerwünschte Möglichkeit erkannt hatte, "daß auch physiologische Schwingungen gelöscht würden."<ref>Franz Morell: MORA-Therapie. 3. Aufl. 1992, S. 60</ref> Er geht auf den Erfinder Ludger Mersmann (1949-2004) zurück, der sich in den 1970er und 1980er Jahren mit der Konstruktion von Bioresonanzgeräten beschäftigte. Unter einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingung#Harmonische_Schwingung harmonischen Schwingung] versteht man eine sinusförmige Schwingung. Als solche hat sie nur eine einzige, genau definierte Frequenz. Morell erklärt harmonische Schwingungen dagegen fälschlich als "Schwingungen, bei denen die Amplituden in Form und Größe über und unter der Nullinie völlig gleich sind". Reine Sinusschwingungen kommen in der Natur nicht vor, aber auch "harmonische Schwingungen" in Morells Sinn sind dort kaum zu finden, insbesondere nicht als elektrische Signale in Organismen.<ref>Ein Beispiel für eine tatsächlich vorhandene, elektrische "körpereigene Schwingung" ist das Elektrokardiogramm (EKG). Die Signale sind nicht harmonisch, weder im mathematisch-physikalischen Verständnis des Wortes, noch im Sinne von Morells Privatdefinition des Begriffs "harmonische Schwingung".</ref> Ein Grund, warum ausgerechnet solche nichtnatürlichen Schwingungen in der Bioresonanztherapie als etwas positives gelten, ist nicht zu erkennen, abgesehen davon, dass das Wort "harmonisch" häufig die Nebenbedeutung "gut" oder auch "wohltuend" hat.
 
Der "Separator", der harmonische" oder "physiologische" Schwingungen von "disharmonischen" oder "pathologischen" Schwingungen trennen soll, wurde laut Morell 1981 in die Bioresonanztechnik eingeführt, weil man die unerwünschte Möglichkeit erkannt hatte, "daß auch physiologische Schwingungen gelöscht würden."<ref>Franz Morell: MORA-Therapie. 3. Aufl. 1992, S. 60</ref> Er geht auf den Erfinder Ludger Mersmann (1949-2004) zurück, der sich in den 1970er und 1980er Jahren mit der Konstruktion von Bioresonanzgeräten beschäftigte. Unter einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingung#Harmonische_Schwingung harmonischen Schwingung] versteht man eine sinusförmige Schwingung. Als solche hat sie nur eine einzige, genau definierte Frequenz. Morell erklärt harmonische Schwingungen dagegen fälschlich als "Schwingungen, bei denen die Amplituden in Form und Größe über und unter der Nullinie völlig gleich sind". Reine Sinusschwingungen kommen in der Natur nicht vor, aber auch "harmonische Schwingungen" in Morells Sinn sind dort kaum zu finden, insbesondere nicht als elektrische Signale in Organismen.<ref>Ein Beispiel für eine tatsächlich vorhandene, elektrische "körpereigene Schwingung" ist das Elektrokardiogramm (EKG). Die Signale sind nicht harmonisch, weder im mathematisch-physikalischen Verständnis des Wortes, noch im Sinne von Morells Privatdefinition des Begriffs "harmonische Schwingung".</ref> Ein Grund, warum ausgerechnet solche nichtnatürlichen Schwingungen in der Bioresonanztherapie als etwas positives gelten, ist nicht zu erkennen, abgesehen davon, dass das Wort "harmonisch" häufig die Nebenbedeutung "gut" oder auch "wohltuend" hat.
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[[image:Bioresonanz-Molekularsausgkreis.png|thumb|Hans Brügemann und die Firma Regumed im WISE Directory 2006]]
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[[image:Bioresonanz-Molekularsausgkreis.png|thumb|300px|Oben: Verstärkerzweig eines Bioresonanzgerätes mit "Molekularsaugkreis" (18).Unten: Detailliertere Skizze des Molekularsaugkreises. In einem Behälter (18) befindet sich eine Lösung (21) von z.B. Hämoglobin oder Chlorophyll. Auf dem Behälter sind eine Primärwicklung (14), eine Sekundärwicklung (16) und eine "Reaktivierungswicklung" (22) aus Draht angebracht.<ref name="patralu"/>]]
|thumb|300px|Oben: Verstärkerzweig eines Bioresonanzgerätes mit "Molekularsaugkreis" (18).Unten: Detailliertere Skizze des Molekularsaugkreises. In einem kleinen zylindrischen Behälter (18) befindet sich eine Lösung (21) von "z.B. Hämoglobin, Chlorophyll, Vitamin B12". Auf dem Behälter sind eine Primärwicklung (14), eine Sekundärwicklung (16) und eine "Reaktivierungswicklung" (22) aus Draht angebracht.<ref name="patralu"/>]]
   
Eine elektronische Schaltung, die die behauptete Trennung leistet, gibt es nicht. Der Separator ist denn auch eine physikalisch und schaltungstechnisch unsinnige Anordnung, bei der das elektrische Signal auf nicht nachvollziehbare Weise an einen kleinen Behälter "mit biochemischen Komplexstoffen" angekoppelt ist und von dort wieder als elektrisches Signal weitergeleitet wird, welches nun aber nur noch die "physiologische, nichttoxische Komponente" enthalte.<ref>DE 2840114 A1: Verfahren zur Untersuchung biologisch wirksamer elektromagnetischer Strahlungen von anorganischen und organischen Substanzen sowie deren komplexe Verbindungen bezüglich ihrer toxischen und nichttoxischen Quantität und Qualität ihrer Einwirkungen auf biologische Systeme wie Mineralien, Pflanzen, Tiere und Menschen, sowie sonstige Elemente und deren Verbindungen. Anmelder/Erfinder: Ludger Mersmann. Anmeldedatum: 15.09.1978. Patentansprüche zurückgewiesen: 14.12.1982. Verfahren erloschen: 01.08.1985.</ref> Bei der fraglichen Substanz handelte es sich möglicherweise um Chloropyll.<ref>http://www.radionik.info/artikel/report.php</ref>
 
Eine elektronische Schaltung, die die behauptete Trennung leistet, gibt es nicht. Der Separator ist denn auch eine physikalisch und schaltungstechnisch unsinnige Anordnung, bei der das elektrische Signal auf nicht nachvollziehbare Weise an einen kleinen Behälter "mit biochemischen Komplexstoffen" angekoppelt ist und von dort wieder als elektrisches Signal weitergeleitet wird, welches nun aber nur noch die "physiologische, nichttoxische Komponente" enthalte.<ref>DE 2840114 A1: Verfahren zur Untersuchung biologisch wirksamer elektromagnetischer Strahlungen von anorganischen und organischen Substanzen sowie deren komplexe Verbindungen bezüglich ihrer toxischen und nichttoxischen Quantität und Qualität ihrer Einwirkungen auf biologische Systeme wie Mineralien, Pflanzen, Tiere und Menschen, sowie sonstige Elemente und deren Verbindungen. Anmelder/Erfinder: Ludger Mersmann. Anmeldedatum: 15.09.1978. Patentansprüche zurückgewiesen: 14.12.1982. Verfahren erloschen: 01.08.1985.</ref> Bei der fraglichen Substanz handelte es sich möglicherweise um Chloropyll.<ref>http://www.radionik.info/artikel/report.php</ref>
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[[image:Bioresonanz-RemiwavePro.jpg|thumb|Remiwave Pro (Holimed GmbH)]]
 
[[image:Bioresonanz-RemiwavePro.jpg|thumb|Remiwave Pro (Holimed GmbH)]]
 
[[image:Bioresonanz-MORAnova.jpg|thumb|Mora nova (Med-Tronik GmbH)]]
 
[[image:Bioresonanz-MORAnova.jpg|thumb|Mora nova (Med-Tronik GmbH)]]
[[image: Bioresonanz-Biosafe.jpg|thumb|Bicom Biosafe (Regumed GmbH), eine mit "Edelsteinen, Kristallen und Mineralien" gefüllte Holzkugel, die eine Ermüdung des Bioresonanz-Therapeuten durch die "energetischen Felder" der Patienten verhindern soll]]
   
Einige Anbieter von Bioresonanzgeräten sind:
 
Einige Anbieter von Bioresonanzgeräten sind:
  
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